Ich wache auf und fühle mich ein wenig kränklich, aber nicht mehr als in den letzten Tagen. Der Schnelltest ist weiter negativ. Ich telefoniere mit Liebstem und Teilzeitkind und sie reden mir gut zu, doch zu ihnen zu kommen. Da ich den Liebsten seit zwei Wochen und das Teilzeitkind seit drei Wochen nicht gesehen habe und es in der nächsten Woche schon wieder sehr dürftig aussieht, ergreife ich die letzte Chance, bevor nochmal mehr als eine Woche hinzukommt.
Nach dem Frühstück packe ich meine Sachen für einen Tag in Südberlin und einen Tag im Büro und fahre dann los. Auf dem Weg verblogge ich den Sonnabend. In Südberlin angekommen ist dem Teilzeitkind nach eigener Aussage schlecht und Fieber hat es auch wieder. Ich mache Tee und Wärmflasche und dann setzen der Liebste und ich uns erstmal auf die Couch und sind.
Nach dem Mittagessen aka Brunch zockt der Liebste eine Runde, während ich lese und dabei einnicke. Dann steht das Teilzeitkind in der Tür und besteht darauf, jetzt mit uns „Spiel des Lebens“ zu spielen. Nachdem wir das Fieber ein wenig medikamentös gesenkt und das Kind warm eingepackt haben, geht es los. Das Spiel ist genauso lahm und problematisch, wie ich es aus meiner Kindheit in Erinnerung habe. Ich gehe unübliche Wege – keine Uni, keine Heirat, eine Midlife-Crisis, ein Bauernhof – und liege am Ende mit dem geradlinig arbeitenden Teilzeitkind gleichauf, während der Liebste dank kluger Geldanlagen gewinnt.
Nach einer Runde geht es für alle auf die Couch. Wir gucken den ersten Teil von „Der Hobbit“ und essen dabei Reste vom gestrigen Bestellen – Focaccia, Pizza und Pasta. Danach geht das Teilzeitkind Zähne putzen und bekommt das Harry-Potter-Kapitel vorgelesen, das oben auf dem Astronomieturm spielt. Seine beste Freundin hat allerdings den wichtigsten Plottwist schon gespoilert (kennt aber anscheinend den 7. Teil noch nicht, zum Glück). Dann ist Bettgehzeit für alle unter 10 und der Liebste und ich schauen noch ein wenig beeindruckendes Netflix-Special von Ron White, bevor wir erschöpft die Segel streichen. Ich mache noch einen weiteren Schnelltest, der negativ bleibt, weil sich in meinem Hals ein möglicherweise vertrautes Gefühl einschleicht.
Kaum liegen wir im Bett, sind wir auch schon eingeschlafen.