Verabredet ist heute, dass ich erstmal gemütlich ausschlafe – auskomere, wie der Liebste sagt -, dann irgendwann meinen Bruder treffe, der gestern nach fast drei Wochen endlich aus dem Krankenhaus entlassen wurde und dann nach Südberlin fahre, um den Rest des Wochenendes mit dem Liebsten und (teilweise ;)) dem Teilzeitkind zu verbringen.
Das mit dem Ausschlafen klappt nach einem ersten Aufwachen um 7 ziemlich gut, am Ende ist es nach 9, als ich beschließe, dass die Nacht vorbei ist. Vor dem Einschlafen hatte ich noch eine Kopfschmerztablette eingeworfen, so geht es mir erstaunlich gut. Wenig verkatert, gar nicht mal so müde, dafür irgendwie wie in Watte eingepackt – ein Gefühl, für dass es sonst die richtigen Pflanzen braucht. Und meine Beine sind mal wieder steif und tun weh und wollen sich die ersten Stunden erstmal definitiv nicht bewegen. Das passt gut in meine Morgenroutine, die ja sowieso mit langem im Bett Herumliegen beginnt.
Ich lese Nachrichten und soziale Netzwerke nach sowie den Feedreader leer, erledige mein Duolingo- und Babbel-Pensum, arbeite mit meiner gestrigen Begleitung den Pub-Abend auf und entdecke, dass Ken DeBurca auch ein Album mit eigenen Songs draußen hat. Weniger Irish Folk, mehr softer Indie Pop mit folkigen Einflüssen und interessanterweise ein sehr ähnlicher Sound wie Talking To Turtles, nur ohne die weibliche Stimme dazu. Das kann man sehr gut hören.
Dann telefoniere ich mit dem Liebsten, der das Teilzeitkind gerade zum Turnen gebracht hat, und wir schmieden einen ungefähren Plan für den Tag und das Wochenende: Irgendwann im Laufe des Nachmittags komme ich in Südberlin an, wir spielen evtl. noch ein Spiel und gehen dann zu dritt zum Stammitaliener und holen das Freitagsritual nach. Am Sonntag hat das Teilzeitkind Termine mit der Mutterfamilie und der Liebste und ich haben den Großteil des Tages für uns zu zweit.
Soweit so gut. Kurz vor 11 kann ich aufstehen und mache mir Frühstück. Weil ich beim Lüften gemerkt habe, wie warm es ist, beschließe ich, dass es Zeit für das erste Balkonfrühstück des Jahres ist. Die Katzen goutieren diese Entwicklung und Pflanzen ihre Flauschhintern in noch leere Blumenkisten in der Sonne. Während des Essens schmiede ich Pläne mit meinem Bruder. Als die Sonne um die Hausecke herum ist, wird es draußen zu kalt.
Ich wechsele aufs Sofa, da ruft der Liebste an. Er hat gerade ein fiebriges, schüttelfröstelndes Kind vom Turnen abgeholt, das jetzt direkt ins Bett verschwunden ist. Angesichts der Pandemielage und meines allgemeinen Gesundheitszustands beschließen wir, dass ich heute nicht nach Südberlin fahre. Das Teilzeitkind ist gar nicht amused, wir auch nicht. (Spoiler: Das Fieber steigt im Laufe des Tages noch, der Covid-Test bleibt negativ und am nächsten Morgen ist der Spuk weitgehend vorbei.)

Angesichts der neuen Lage kann ich nun noch eine Waschmaschine anstellen und mir allgemein Zeit lassen, da ich nicht meinen halben Hausstand mit zum Treffen mit meinem Bruder nehmen muss, sondern danach einfach wieder nach Hause laufe. Ich spaziere also später durch schönsten Sonnenschein durch den Kiez, klingele den deutlich eingefallenen und mitgenommenen Bruder samt Freundin runter und dann laufen wir ganz langsam seine Straße einmal auf und ab. Unterwegs hole ich mit das erste Eis der Saison (Pistazie-Lucama und Yuzu-Cheesecake, wir sind schließlich im hippen Teil von Pberg).

Dann sitze ich noch ein Weilchen mit meinem Bruder in seiner Wohnung, während seine Freundin einkaufen ist. Irgendwann rufen der Liebste und das Teilzeitkind an, inzwischen ist wieder genügend Aufnahmefähigkeit im Kind, um einen Film zu gucken. Sehr gut!
Ich mache mich dann auf den Heimweg. Unterwegs hole ich noch etwas Brot (das alte hatte mich heute morgen pelzig begrüßt) und mache es mir dann zuhause wieder auf dem Sofa gemütlich. Für richtiges Kochen fehlen mir heute Kraft und Enthusiasmus und streng genommen steht mir ja noch ein Kateressen zu. Also bestelle ich mir einen Cheeseburger mit Bacon, Pommes mit Mac&Cheese, einen frittierten Snickers und eine mexikanische Guavenlimonade. Bis auf die viel zu weichen Nudeln ist das insgesamt eine erstaunlich gute Erfahrung. Pommes mit Käsesauce hätten es auch getan.
Dazu gucke ich passend zum gestrigen Abend noch zum xten Mal „P.S. I Love You“ und dann geht es relativ früh mit Buch ins Bett.