Wieder mit Hals- und Kopfschmerzen aufgewacht, die sich im Laufe des Tages verflüchtigen werden. Ein weiterer Tag Schreibtisch-Office steht bevor. Morgens ist das Wetter sehr schön und die Katzen drängt es auf den Balkon. Ich lasse also die Balkontür über das morgendliche Lüften hinweg offen, damit sie wieder reinkommen können, obwohl ich in meinem ersten Meeting hocke (In meinem Zimmer wird eh nur am frühen Morgen geheizt, damit mir das Aufstehen nicht ganz so schwer fällt).
Das Meeting wird am Ende so lange überzogen, dass sich das nächste direkt anschließt. Irgendwann kommen die Katzen zu mir kuscheln und so langsam kriecht die kalte Luft auch bis ins Arbeitszimmer. Da ich aber Protokoll führe und die Agenda pickepackevoll ist, kann ich erst nach Beendigung des Meetings aufstehen und die Balkontür zu machen. Hmpf.
Dann ist aber auch direkt Mittagspause angesagt, denn auch das zweite Meeting dauert eine Stunde länger als angesetzt. Zum Mittag gibt es Salatreste von gestern und dazu Brot mit Ziegenkäse. Ich mache es mir auf der Couch gemütlich und erhole mich vom Vormittag. Dann mache ich noch das Katzenklo sauber und setze mich zurück an den Rechner. Was ich im Detail alles gemacht habe, weiß ich jetzt einen Abend später schon gar nicht mehr, aber am Ende ist die To-Do-List leer, als ich gegen 18:30 Uhr Feierabend mache.
Im Laufe des Nachmittags war die Temperatur um fast 10 Grad abgefallen und aus eitel Sonnenschein wurde erst strömender Regen und dichter Schneefall. Da ich mich sowieso noch angeschlagen fühle und das Wetter wenig einladend wirkt, sage ich dann kurzerhand meine Yoga-Klasse ab und verabrede mich stattdessen mit meiner lieben Kollegin B. zum Videotelefonieren Mit diesen regelmäßigen Telefonaten haben wir irgendwann während des Lockdowns angefangen.
Vor der Pandemie lebte die Kollegin in Belgien. Wir sahen uns etwa 1-2 mal im Jahr im Rahmen von Dienstreisen und hielten dazwischen hauptsächlich im beruflichen Kontext Kontakt. Als dann im Lockdown das Videotelefonieren auch im Privaten immer normaler wurde, haben wir irgendwann einfach damit angefangen. Eine der ersten Gelegenheiten war glaube ich ein Versuch virtueller Karaoke (schwieriges Unterfangen!) und ansonsten waren es dann einfach sehr lange Gespräche… Unter 2 Stunden geht nichts und 4 Stunden sind keine Seltenheit. Unterdessen ist sie übrigens nach Frankreich gezogen, aber Kolleginnen sind wir immer noch. Hoffentlich schaffen wir es dieses Jahr auch wieder einmal in Person!
Heute werden es dann wieder ein Vierstundengespräch mit viel Gelächter und unzähligen Versuchen aufzuhören, aber immer kurz vor dem Auflegen fällt einer von uns doch noch etwas ein, das wir unbedingt mitteilen müssen. Gegen 23 Uhr schaffen wir es dann doch. Dann sagten der Liebste uns auch noch schnell gute Nacht und schon heißt es „mit Buch ins Bett.“