20.03.2023 – Happy Anniversary

Ich wache gegen 5 Uhr auf und merke, dass etwas anders ist. Mein Hals ist dicker, der Kopf schwerer, die Beine weher. Ich gehe kurz aufs Klo und versuche wieder einzuschlafen, aber das will nicht gelingen. Über die nächsten zwei Stunden beschließe ich nacheinander, dass ich erstens heute nicht ins Büro gehen werde, dann später, dass ich heute gar nicht arbeiten werde. Ich überlege und recherchiere, wie ich mir aktuell eine Krankschreibung besorgen kann (jetzt im März geht das noch telefonisch). Als das Weckerklingeln näherrückt und die Morgenemsigkeit dräut, gehe ich ein weiteres Mal aufs Klo und nehme noch einen weiteren Schnelltest mit.

Auf den ersten Blick sieht alles gut aus, also gehe ich in die Küche und möchte gerade damit anfangen, Kaffee und Kakao zu kochen – was sonst der Liebste übernimmt, aber sonst schlafe ich auch länger als er – als ich einen weiteren Blick auf den Test werfe, wo dich inzwischen ein Schatten abzeichnet. Ein paar Sekunden später bin ich mir ziemlich sicher, dass da ein zweiter Strich ist. Verdammt. Ich gehe schnell zurück ins Schlafzimmer, wo ich meine frischen Masken habe. Während ich eine aus der Verpackung fummle, wacht der Liebste auf. Ich bitte ihn, auch einen Blick auf den Test zu werfen und er kann meine Vermutung nur bestätigen. Jetzt heißt es, schnelle Entscheidungen treffen.

Die Maske bleibt auf, während ich mich schnell anziehe und meine Sachen packe. Bad, Küche und Schlafzimmer werden gelüftet. Der Plan ist, so schnell wie möglich hier raus und nach Hause zu kommen – niemanden ansteckend und dann in der gewohnten Umgebung krank seiend, mit allem, was ich dafür brauche und in der Nähe der Katzen, um die sich ja auch jemand kümmern muss. Die Alternative wäre gewesen, mich im Kinderzimmer zu isolieren und das Teilzeitkind für wer weiß wie lange auszusperren. Blöd ist, dass ich eine gute Stunde nach Hause brauche. Ich lasse mir vom Liebsten eine Aspirin Complex anrühren und trinke das schnell aus. Dann verabschiede ich die beiden und bin unterwegs.

In der S-Bahn trägt kaum jemand Maske, aber das ist ja nun nicht meine Schuld – die FFP3 sitzt. Ich nutze die Fahrtzeit um meine Hausarztpraxis anzuschreiben und um eine Krankschreibung zu bitten, mich auf der Arbeit bei allen wichtigen Leuten krank zu melden, Termine abzusagen und den Mitbewohner vorzuwarnen. Dann sage ich meiner Familie und den Kontakten der letzten Tage Bescheid, gebe den positiven Selbsttest in der Corona-Warn-App an und alarmiere die sozialen Medien. 😉 Es ist genau 366 Tage nach dem letzten Mal, von dem ich mich immer noch nicht vollständig erholt hatte.

Zuhause angekommen mache ich mir Müsli mit Obst und eine große Kanne Tee, hole alle Medikamente, die relevant werden könnten sowie das Pulsoximeter an mein Bett und dann ist for Zimmertür zu, die Maske kommt ab und ich krieche ins Bett. Noch geht es eigentlich – kann aber auch am Adrenalin und der Aspirin Complex liegen. Ich messe 37,8 Grad Körpertemperatur, was bei meinem Normbereich definitiv schon Fieber ist.

Ich telefoniere noch kurz mit dem Liebsten und dann döse ich erstmal weg. Diesen Tag verbringe ich hauptsächlich Podcasts hörend und schlafend, nur unterbrechend von Katzengejammer, wenn jemand raus oder rein will, was etwa alle Stunde passiert und jedes Mal Maske aufsetzen und Tür öffnen erfordert. Irgendwann ruft die Praxis zurück, bestätigt die Krankschrift und dann kann ich hochoffiziell im System eintragen, dass ich krank bin.

Erst am Abend habe ich genug Konzentration, um etwas fernzusehen, und dann ist gegen 22 Uhr auch schon Licht aus, nachdem ich bei 39 Grad Fieber eine Tablette eingeworfen habe.

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