Tage, an denen man nichts vorhat, sind ja überhaupt die allerbesten. Wobei nichts so nicht ganz stimmt, denn irgendwann werde ich wahrscheinlich mal einkaufen müssen und außerdem das Katzenklo durchsieben und den Müll runterbringen. Aber das war’s dann auch.
Ein langer, gemütlicher Morgen im Bett mit Internet-Leerlesen, Duolingo und Babbel, Telefonat mit dem Liebsten, Katzen kuscheln, bloggen… Zwischendurch gibt es Frühstück mit Schoko-Cappuccino und Milchzopf mit der letzten Pflaume-Vanille-Marmelade und einer neu geöffneten Holundermarmelade, die mir eine Cousine vor Jahren mal als Gastgeschenk mitgebracht hatte. Achja, der St. Patrick‘s Day wurde geplant – ach, Pläne, in diesen Zeiten… Warten wir‘s ab – und eine entsprechende Playlist gebastelt, mit der auf den Ohren ich dann doch irgendwann aufstand.
Es ist immer wieder erstaunlich – obwohl meine Wohnung wahrscheinlich sogar von Fremden als gar nicht mal so unordentlich wahrgenommen werden würde, brauche ich am Ende doch an die zwei Stunden, um rund um den Katzenfutterplatz sauber zu machen und die Näpfe neu zu füllen, Geschirr vom Frühstück und von gestern Abend in die Spülmaschine zu befördern, ein paar Dinge abzuwaschen, einen von den Katzen bepullerten Rucksack auf einen Hygienewaschgang zu schicken, das Katzenklo durchzusieben und Streu nachzufüllen, mein Bett zu machen, ein paar Dinge drumherum aufzuräumen, Katzengras und Kräuter zu gießen und schließlich vier verschiedene Müllarten transportfertig in den Flur zu bugsieren und die Biomüllschüssel auszuwaschen. Hmpf.
Zwischendurch habe ich durch Zufall gesehen, dass meine für Montag bestellten Crowdfarming-Avocados entgegen des ausdrücklich selbst gewählten Lieferdatums schon heute kommen sollen und auch nur noch wenige Lieferstationen vor mir abgefahren werden sollen. Ich verschiebe also das Einkaufen (samt Spaziergang durch herrlichsten Sonnenschein) schweren Herzens auf später und bringe nur schnell den Müll weg und hole die Post hoch. Dann sitze ich auf dem Sofa und vertreibe mir die Zeit mit Resteessen von gestern und mit meinem Handy. Als ich das nächste Mal nachschauen möchte, wie viele Stationen das DHL-Auto noch entfernt ist, sehe ich, dass die Lieferung bei einer Nachbarin abgegeben wurde. Grummel!
Ich laufe schnell nach unten, hole das Paket ab und schimpfe gemeinsam mit der Nachbarin über den Boten, der nicht einmal versucht hat, bei mir zu klingeln. Dann bringe ich die Avocados nach oben, lege ein paar in die Obstschale zum Nachreifen und den Rest in den Kühlschrank und breche dann endlich zum Einkaufen auf. Der Himmel ist immer noch blau, aber die Sonne steht inzwischen so tief, dass sie es nicht mehr über die Häuser schafft. Es ist also eher kalt und unangenehm und Schuld ist nur DHL!
Mit einem kleinen Umweg laufe ich mit der Musik von Acht Eimer Hühnerherzen auf den Ohren zum Drogeriemarkt und stelle mich als erstes noch für 2 Minuten in eine kleine Sonneninsel, dann gehe ich rein und kaufe Seife und Shampoo. Wieder draußen ist auch hier überall Schatten und ich gehe hinüber zum Supermarkt. Es ist samstagnachmittäglich voll und ich schnell genervt und angestrengt. Ich arbeite nur schnell meinen Einkaufszettel ab und bin dann so schnell wie möglich wieder erst draußen und dann zuhause.
Einkäufe verräumen und ab aufs Sofa! Es ist wieder Filmzeit, heute schaue ich „Wuthering Heights“ die Verfilmung mit Ralph Fiennes und Juliette Binoche) und danach „Liegen lernen“. Danach geht es heute etwas früher ins Bett. Ich möchte aber noch etwas lesen, allerdings in keinem der Sachbücher, die ich aktuell angelesen habe, sondern lieber einen Roman. Ich checke kurz meine Wunschliste und sehe, dass „Auf der Straße heißen wir anders“ von Laura Cwiertnia gerade recht günstig als E-Book zu haben ist, kaufe das und fange an zu lesen. Nach etwa 20 Minuten fallen mir die Augen zu. Ich lege den E-Book-Reader weg und schlafe ganz ohne Hörbuch oder Podcast ganz entspannt ein.