…wieder keine Zeit/Muße/Kraft zum Bloggen gehabt. Diese Woche begann mit Waffelbechern gefüllt mit Pudding und Erdbeeren als meine Nachgeburtstagslage im Büro. Dann gab es köstlichen Mocktail mit Maracuja beim Teamevent und ab Donnerstag Abend dann wieder viel Katzenkuschelei dank erneutem Kranksein (jetzt Sommererkältung) und als Highlight eine indische Hochzeit im Freundeskreis, samt anwesendem Bollywood-Schauspieler. Leider konnte ich nur an der Zeremonie tagsüber und dem Abendessen teilnehmen, den Großteil der Party habe ich schniefend, niesend und hustend dann wieder im Bett verbracht. Muss ein ernstes Wörtchen mit meinem Körper reden, das geht so nicht weiter!
Category: Feste
Auch heute bleibt die Blogküche kalt
Nach einer Woche mit krankheitsbedingtem Schonungsgebot (samt ärztlicher Anweisung, möglichst wenig zu lesen und “fernzusehen”), meinem Geburtstag, Brexit-Schockstarre und der gestrigen Nachfeier im Volkspark Friedrichshain, habe ich heute wieder nur ein paar Fotos für Euch – der Iron Blogger wegen. Ich bin aber zuversichtlich, dass ich demnächst auch mal wieder etwas mehr zu schreiben habe…
Ein Wochenende in Budyšin / Bautzen
Ich war dieses Wochenende in der Łužica, der Lausitz, um dem Abiball des Sorbischen Gymnasiums Bautzen beizuwohnen. Da ich gerade zu kaputt bin, gibt es nur schnell ein paar Fotos für die Ironblogger – wer mehr wissen will, lese meine Twitter- und Instagram-Ergüsse der letzten Tage. Ich hoffe ich komme demnächst nochmal dazu, mehr zu erzählen!
Momente 23.4.2016
Wir sind gerade in Leipzig, weil der Hase morgen Taufpate wird.
Zunächst haben wir sEB besucht, der im berühmt berüchtigten Connewitz wohnt. So richtig schön klischeehaft brachten wir ihm aus dem Prenzlauer Berg selbstgekelterten Obstwein mit, er revanchierte sich mit frisch gepflückten Bärlauchknospen, die man wie Kapern einlegen kann. Außerdem empfing er uns mit selbst gemachten Tagliatelle mit Bärlauchpesto (kein Hack, aber es war ja auch nicht Donnerstag).
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Später am Tag wechselten wir dann zur Familie des Täuflings und verbrachten einen wundervollen Tag und Abend mit dem zukünftigen Hasenpatenkind samt großem Geschwisterkind und da lasse ich jetzt einfach mal Bilder sprechen… Leipzig fetzt!
Stollen und Stollenkuchen
Eine meiner schönsten Kindheitserinnerungen überhaupt ist das Mandelnknipsen. Jedes Jahr Ende November, wenn es draußen ungemütlich und kalt wurde, saßen wir zusammen um einen großen Tisch – einmal bei uns in der Küche, einmal bei Oma in der Wohnstube – und befreiten Mandeln von ihren braunen Häutchen, damit sie dann gemahlen werden und in den Stollen wandern konnten. 24 Stollen hat meine Oma jedes Jahr gebacken, für die ganze große Familie, liebe Freunde und Kollegen – und zwar dies- und jenseits der Mauer. Der Dank von “Drüben” kam dann prompt in Gestalt von Westpaketen mit Kaffee, Schokolade und allerlei mehr, die an Heiligabend geöffnet wurden.
Heute werden weit weniger Stollen gebacken und die Töchter meiner Oma müssen es inzwischen selbst erledigen. Zu diesem Zweck schickte ich meiner Mutter dieser Tage übrigens ein paar abgezählte bittere Mandeln in einem wattierten Briefumschlag nach Kanada, denn so etwas Giftiges bekommt man dort nicht zu kaufen. Auch hierzulande wird es inzwischen schwierig. Vor einem Monat hatten wir weder in der Delikatessenabteilung noch im Bioladen hier in Berlin Glück. Jetzt aber gibt es sie laut meiner Tante sowohl im Reformhaus, als auch in Apotheken und wohl auch Supermärkten, zumindest in den traditionellen Stollengegenden.

Süße und bittere Mandeln gehören wie gesagt geschält in den Stollen. In der DDR konnte man Mandeln nur mit Schale kaufen, also verbrachten wir lange Nachmittage damit, kiloweise Mandeln aufzukochen und aus der dann locker sitzenden Schale zu schnipsen, idealerweise in die Hand oder Schüssel, all zu oft auch auf den Boden, wo sich dann sofort Dackel Poldi darüber hermachte. Auch wir Menschen naschten die eine oder andere Mandel und erzählten dabei Geschichten, während eine um die andere Ladung Mandeln gebracht wurde. (Wenn die bitteren dran waren, gab es eine Warnung, ich habe trotzdem ab und zu mal eine gekostet, der Wissenschaft halber. Geschadet hat es mir wohl nicht, obwohl mein Bruder beim Lesen schon aus Prinzip widersprechen wird.)

Als wir letztes Wochenende in das Haus am Wald fuhren, freute ich mich sehr, dass wir zufällig genau zum Stollenbacken da sein würden, denn nichts ist schöner, beruhigender und meditativer, als sich an kalten Tagen bei schummrigen Licht im Familienkreis heiße Mandeln in den Händen wie Kiesel hin und her gleiten zu lassen und ab und zu eine in den Mund zu stecken. Schon allein deswegen werden wir wohl nie geschälte oder gar gemahlene Mandeln für den Stollen kaufen. Meine Tante, die sonst gerne über von mir fotografiertes und gepostetes Essen spottet, war diesmal sehr darauf erpicht, dass ich auch wirklich jeden Schritt der Stollenzubereitung fotografiere und ich tat ihr den Gefallen, an mein Blog denkend, natürlich gerne.












Bei nur wenigen Stollen kann man das Ganze natürlich zuhause machen, bei größeren Mengen gehen die Leute damals wie heute am Montag nach Totensonntag zum Bäcker (denn montags haben echte Bäcker ja traditionell zu, das vergisst man nur in der Stadt immer) und lassen die Stollen in der Backstube backen. Ich erinnere mich noch, wie wir früher am Wochenende vor dem ersten Advent eimerweise Zutaten herstellten und zusammenstellten und dann mit den vielen Eimern zum Bäcker fuhren. Die Stollen wurden vor Ort geformt und bekamen Schildchen aus Metall, so dass sie später wieder den einzelnen Familien zugeordnet werden konnten. Am Nachmittag konnten wir die fertigen Stollen abholen, die dann in einem kühlen Raum bis Weihnachten gelagert oder eben in Paketen verpackt und verschickt wurden.
Leider kann ich Euch mit dem tatsächlichen Rezept nicht dienen, denn obwohl meine Tante auf all den Fotos bestand, war sie, genau wie meine Cousine, der Meinung, dass dieses Rezept ein Familiengeheimnis sei und bleiben müsse…
#12v12 im Juli
Dann gibt es noch ein heißes Bad gegen meine Rückenschmerzen, bevor auch dieser 12. zu Ende geht.
Strawberries
Wochenende in Bullerbü-Süd
Wenn das Wörtchen "Wenn" nicht wär…
…dann würde ich heute wahrscheinlich sowieso arbeiten und nicht krank auf der Couch liegen. Aber nehmen wir einmal an, ich wäre nicht krank und hätte trotzdem frei. Dann würde ich heute wahrscheinlich nochmal eine ordentliche Portion Plätzchen backen oder panisch rumlaufen und kleine Mitbringsel für die kommenden weihnachtlichen Besuche besorgen.
Denn morgen früh geht der Trubel los – Familie und Freunde, wohin man blickt. Zum Glück nicht allzu viele Autobahnkilometer, dafür aber bestimmt Unmengen an Essen, Geschichten, Weihnachtsfilmen und für mich neuen Traditionen. Zum ersten Mal werde ich zu Weihnachten eine Kirche betreten und neben der Befürchtung, dass es kalt oder zu langatmig werden könnte und der inneren Ermahnung, bloß die Atheistin nicht zu sehr raushängen zu lassen, finde ich das ganze auch sehr spannend. So vom ethnologischen Standpunkt aus betrachtet.
Ansonsten sind alle Geschenke bereits gepackt und die zwei Weihnachtskarten (Premiere auch das) und das Paket fürs Brüderchen und seine Freundin sind verschickt – man hat ja Zeit, wenn man krank ist und sich die letzten harten Tage im Büro spart. Ist auch ein schönes As im Ärmel, wenn mir der Trubel jetzt zuviel wird. Dann leg ich mich nämlich einfach mit einem guten Buch für ne Weile hin und fröhne meiner eigenen Weihnachtstradition: Lesen, lesen und lesen. Hab ich lesen schon erwähnt?
Spätestens, wenn meine Ma nachher gleich noch ihren selbstgebackenen Stollen vorbeibringt, ist wirklich Weihnachten. Und mit den vielen freien Tagen, ist es dann fast wie in den Weihnachtsferien früher: Keine Verpflichtungen, gutes Essen, nette Menschen und einfach ganz viel Zeit. Ein Traum!
Getting all soppy on Christmas Eve
Ich bin ja sonst nicht übermäßig sentimental, glaube ich. Aber wenn man so kurz vor Weihnachten krank ist und viel Zeit zum Nachdenken hat, dann kommt da doch ganz schnell ein warm fuzzy feeling ins Bäuchlein, das jetzt einfach mal hier in den Blog wandern muss.
Dieses Jahr war insgesamt eher durchwachsen für mich und trotzdem geht es mir gerade (also außer gesundheitlich) ziemlich doll gut. Das liegt an Euch, liebe Mitmenschen! Ich habe unheimlich viele tolle Sachen erlebt in diesem Jahr, so dass die nicht so tollen einfach irgendwie mit durchgerutscht sind.
Vieles hat mit den Leuten zu tun, mit denen ich Tag für Tag im Büro hocke und von denen einige mir extrem ans Herz gewachsen sind. Und einige von denen waren ja schon vorher meine Freunde und ich sehe sie jetzt jeden Tag. Großartig! Thanks for being sooooo awesome.
Ein weiterer großer Batzen sind die Leute mit denen ich Tag für Tag über das Internet verbandelt bin. Das großartige Netz schafft es, dass auch die Freunde, die weit weg leben immer ganz nah sind und Freud und Leid mit mir teilen. Und so ganz lässt sich das ja alles nicht trennen, auch die Kollegen und die Freunde hier in Berlin gehören ja zu meinem Internet-Bekanntenkreis, dem großen flauschigen Netz, das immer da ist und mich auffängt und sich ständig vergrößert.
Und mitunter lernt man über das Netz ja auch Menschen kennen, die rein virtuell zu Freunden werden. You know who you are, danke!
Ach am Liebsten würde ich hier eine Liste mit allen diesen großartigen Menschen aufstellen, aber erstens mögen einige die Publicity nicht und zweitens könnte es sein, dass ich im Eifer des Gefechts jemanden vergesse.
Also nochmal ein ganz allgemeines Danke an alle, die dieses Jahr mit mir verbracht, bequatscht, ausgewertet und belacht haben; mit denen ich die Oscar-Verleihung durchwacht habe; mit denen ich philosophierend durch Städte gelaufen bin; die mich in ihren Wohnungen bzw. Häusern empfangen und bewirtet haben; mit denen ich großartige Konzerte erlebt habe; mit denen ich gekocht, gegessen und getanzt habe; mit denen ich Filme und Serien geschaut habe; die großartig zu mir waren, auch nachdem wir uns jahrelang nicht gesehen haben; mit denen ich gechattet, gemailt, gesmst, gemmst, geskyped und telefoniert habe; mit denen ich Texte diskutiert habe; mit denen ich Minigolf gespielt habe; mit denen ich heftige, aber nicht unsanfte Wortgefechte geführt habe; die mit mir an Gewässern gesessen haben; die mich in meiner Bubble Tea-Sucht unterstützt haben; die mir verrückte Geschenke geschenkt haben; die an mich gedacht und mich besucht haben; mit denen ich Musik gehört habe; mit denen ich von alten Zeiten geschwärmt habe; die mir das Gefühl gegeben haben, dass alles gut ist und sein wird.
Danke auch dafür, dass dieses Beziehungsende so glimpflich und mit wenig schlechten Gefühlen vonstatten gegangen ist.
Danke dafür, dass Ihr lieb zu mir seid, auch wenn ich Euch auf die Nerven gehe. Danke, dass Ihr mich in Ruhe lasst und nicht nachbohrt, wenn ich keine Lust habe, emotional zu sein. Danke, dass Ihr mir Eure Sorgen anvertraut. Danke, dass Ihr mir auch bei der 20. Krankheitsmeldung auf Facebook immernoch gute Besserung wünscht. Danke, dass Ihr in meinem Leben drin seid und bleiben werdet!
Und, nicht zu vergessen: Danke dafür, dass ich dieses Weihnachten nicht allein sein werde! Danke, Familie 🙂