27.03.2024 – Homeoffice zu zweit in Madrid

Ich schlafe in Etappen von ein- bis anderthalb Stunden, aber immerhin bis der Wecker der Gastgeberin (10 Minuten vor meinem eigenen klingelt). Das übliche Internetleerlesen, Bloggen und Telefonieren findet statt, kurz nach 8 verlasse ich mein Zimmer und gehe ins Bad für ausführliches Duschen mit Haarewaschen und allem Drum und Dran, während die Gastgeberin an den Schreibtisch wechselt, der in meinem Zimmer steht. Homeoffice zu zweit mache ich ja mit dem Liebsten auch öfter, aber mit jemandem aus der gleichen Firma, das ist schon sehr lange her. Ich erinnere mich an eine Situation 2010 oder 2011, als im Büro Internetausfall war und ich einen Kollegen mit zu mir nahm, weil er so schneller zum Arbeiten kam, als bei sich zuhause. Das heute ist anders, wir sind beide Homeoffice gewohnt und arbeiten auch in verschiedenen Teams. Im Laufe des Tages wechseln wir uns mit Arbeits- und Wohnzimmer ab, je nachdem, wer einen zweiten Bildschirm für seine Aufgaben gebrauchen kann. Während Meetings machen wir die Tür zu, ansonsten werfen wir uns ab und zu Kommentare hin und her, wir halt auch im Büro.

Ich frühstücke Kaffee und Müsli und fange dann kurz vor 9 an zu arbeiten. Heute auf dem Programm:

  • Ein langes Meeting mit Biesdorf, Lichtenberg und der polnischen Ostseeküste inkl. längerer Vor- und Nachbereitung
  • Viel Kleinkram an verschiedensten Projekten
  • Übersetzung eines groben Plans in Aufgaben im Projektmanagementtool und Übertragung der Timeline in teaminterne und firmeninterne Kalender
  • Kurzmeeting zur Absprache mit London
  • Meeting mit Prenzlauer Berg (Hach, hallo Heimat aus der Ferne)

Zur normalen Mittagspausenzeit soll es regnen, aber nach dem langen Meeting habe ich Luft und die Sonne scheint, so dass ich schon deutlich früher einfach eine Stunde Pause mache und nach draußen gehe – hallo Madrid!

Ich spaziere relativ gezielt bis zur Plaza Major und gehe dann dort in der Nähe in ein Geschäft, wo ich Mitbringsel für mich und andere kaufe. Auf dem Heimweg hole ich mir eine Bocata gefüllt mit Tortilla für später. Zurück am Laptop verlege ich dann meinen Arbeitsplatz vom Wohnzimmertisch auf die Couch – wenn schon unergonomisch, dann wenigstens bequem.

Die Gastgeberin macht gegen 17 Uhr Feierabend, packt ihre Sachen fürs Osterwochenende und geht dann zu ihrem Tanzkurs, als ich gegen 18 Uhr Feierabend mache. Ich telefoniere mit dem Liebsten, mache seit langem mal wieder ausführliche Dinge mit den Sprachlern-Apps, recherchiere für mein morgiges Abendessen, höre Podcast… Halb 9 treffe ich die Gastgeberin an der Falafeleria an der Ecke und wir holen uns Sabij, Falafel, Hummus und Limonade fürs Abendessen.

Wir essen noch zusammen und dann müssen wir uns verabschieden – die Gastgeberin kommt erst am Montag zurück, wenn ich schon in Valencia bin und fliegt dann am Mittwoch schon wieder los, so dass ich am Samstag hier in eine leere Wohnung zurückkehre, bevor ich am Sonntag wieder nach Berlin fliege. Es war kurz, aber intensiv und schön und wir hoffen, dass wir das bald in Berlin fortsetzen können.

Ab jetzt habe ich also sturmfrei, bis ich in anderthalb Wochen wieder in Berlin bin. Ich fläze mich wieder auf die Couch, telefoniere nochmal ausführlicher mit dem Liebsten und bleibe dann irgendwie bei YouTube hängen und schaue drei Folgen eines Formats dreier deutscher Comedians (Olaf Schubert – seit Mitte der 90er ein Favorit, früher besser als heute, Torsten Sträter – Neuentdeckung der letzten Jahre, Johann König – früher richtig toll, einige der Pointen sind heute eher nicht mehr zeitgemäß), deren Humor ich sehr schätze, auch wenn nicht jeder Gag zündet. Ich muss erstaunlich viel lachen und komme so dann doch erst wieder kurz vor Mitternacht ins Bett.

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