27.04.2024 – Krank, aber noch zu tun

Ich schlafe mit einer kurzen Unterbrechung bis der Liebste um Punkt 8 Uhr aus dem tiefen Westen anruft, weil er gleich in den Süden aufbricht. Meine Stimme ist noch nicht wach, ich winke hauptsächlich in die Kamera. Ein kurzer Körper-Scan zeigt weiterhin jede Menge Erkältung, heute etwas weniger Husten, dafür ordentlich Schnupfen. Ich sage schonmal vorsorglich für die offizielle Geburtstagsfeier von Papa ab. Dummerweise muss ich aber heute trotzdem noch ein paar Dinge erledigen und kann nicht einfach im Bett liegen bleiben. Deshalb quäle ich mich irgendwann aus dem Bett und mache mir Frühstück für auf dem Balkon – der Frühsommer ist zurück.

Porridge mit Banane, Zimt und Ahornsirup, Apfel und Orange, Tee aus Minze, Melisse und Salbei vom Balkon mit Zitrone und Honig

Es ist warm, ich sitze in der Sonne und von irgendwo wabern Cannabisschwaden herüber. Wäre ich nicht krank, es könnte ein toller Tag werden. Auf Instagram covert ein Freund Franz Ferdinand, wir schreiben kurz über unsere gemeinsame Liebe zu den beiden ersten Alben der Band und dann mache ich die einfach an, als Energieschub zum Erledigen. Das erste Album trägt mich durch Frühstück abräumen, Waschmaschine anstellen, Bett neu beziehen, Katzenklos durchsieben, Duschen und Anziehen. Ich muss nämlich ins Draußen. Immerhin ohne Jacke (nachdem ich die ganze Woche über wieder den Wintermantel gebraucht habe, verrückt).

Ich laufe gemütlich weil kränklich erst zum Drogeriemarkt, um Vorräte aufzufüllen und dann weiter zum Fahrradladen, wo seit Dienstag bereit mein neues (Mamas altes) Fahrrad frisch inspiziert und mit neuen Reifen und Schläuchen zur Abholung bereitsteht. Ich muss eine kurze Runde Probefahren, damit Lenker und Sattel richtig eingestellt werden können, dann kaufe ich ein adäquates Schloss und schiebe das Rad nach Hause. In meinem Zustand traue ich mir nicht zu, die 500 Meter zu fahren. Deshalb schließe ich es auch draußen an, anstatt es in den Keller zu wuchten – sobald ich wieder gesund bin, ist die Chance so auch höher, dass ich es benutze. In den Keller muss ich dann trotzdem, frisches Katzenstreu nach oben holen.

Oben verräume ich die Einkäufe, trinke Tee und horche in mich hinein, ob ich noch eine zweite Runde Einkäufe schaffe. Ja, das geht. Also nochmal kurz in den Discounter und den Vollsortiment-Supermarkt daneben, dann bin ich für die nächsten Tage ausgestattet. Dann wieder Einkäufe verräumen und den unterwegs gekauften Lavendel eintopfen für die Bienen und Schmetterlinge der Umgebung. Jetzt ist richtig Feierabend – etwa 14 Uhr – und ich lege mich nochmal mit einer Rhabarberschnecke (immerhin verpasse ich Geburtstagskuchen!) in den Liegestuhl, bis es auf dem Balkon zu kalt wird. Da ruft der Liebste an, der inzwischen im Süden angekommen ist und bald wieder in den Zug nach Berlin steigt. Wir telefonieren kurz, dann werde ich unheimlich müde und lege mich ins Bett.

Ich schlafe ein Stündchen und bin danach weiter platt und bleibe liegen. Gegen halb 6 stehe ich nochmal auf und koche mir ein aufwendigeres Abendessen – Kartoffelbrei mit Bohnen und veganen Buletten. Die Buletten sind fertig gekauft, aber sehr lecker, und werden nochmal mit Schalotten angebraten. Für die Bohnen habe ich extra noch Bohnenkraut besorgt, der Kartoffelbrei ließ sich ohne Zukäufe bewerkstelligen.

Beim Kochen und Essen und noch ein Stück danach höre ich den „Alles gesagt“-Podcast mit Marie-Agnes Strack-Zimmermann zu Ende. Danach selbes Programm wie gestern: Drei Folgen West Wing (Es geht passenderweise um einen körperlich angeschlagenen US-Präsidenten und seine Regierungsfähigkeit und gleichzeitig um den Wahlkampf dreier potenzieller Nachfolger) – zwischendurch Telefonat mit dem Liebsten, der wieder in Berlin ist – und dann ein paar Seiten Zauberberg bis zum Einschlafen.

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