17.04.2024 – Luftholtag

Durchgeschlafen, juhu! Und früh genug aufgewacht, um noch mit dem Liebsten zu telefonieren, bevor sein anstrengender Tag losgeht – später gibt es nur mehr Textnachrichten von ihm und bis auf ein Foto zwischendurch klingt das alles gar nicht schön. War zu erwarten, aber ist ja trotzdem doof. Im Vergleich nimmt sich mein Tag da echt okay aus. Gemütlicher Morgen mit ausreichend Zeit, dann ab 9 am Schreibtisch – zum Frühstück English Muffins mit Honig, Nudossi, Mandel-Tonka-Creme und Rosengelee, dazu gemischten Tee (schwarz und Kräuter), Apfel, Banane, Mispel.

Heute ist dann mal wirklich meetingfreier Mittwoch, bis auf ein etwa fünfminütiges Videotelefonat mit Prag, das aber nicht als Meeting durchgeht, wir mussten nur schnell was klären. Ansonsten arbeite ich an den den verschiedensten Projekten vor mich hin – ein wenig Recherche, ein wenig Leuten hinterherlaufen, ein wenig Kreatives. So könnte es jeden Tag sein.

In der Mittagspause stelle ich eine Waschmaschine an, bringe Müll runter und mache einen langen Spaziergang durchs frische Grün.

Kurz vor Feierabend werde ich nach einem Nachmittagstief, das ich zum Wäsche aufhängen nutze, nochmal richtig produktiv, so dass ich mich kurz nach 18 Uhr fast zwingen muss, den Laptop zuzuklappen, aber es reicht dann auch. Ich räume ein bisschen auf, putze ein wenig vor mich hin, stelle die Spülmaschine an und beschäftige mich dann erstmal noch ein wenig mit den sozialen Medien, bis mein Abendessenplan steht. Und dann wird gekocht – eine Art Salade niçoise, aber auch nicht ganz, mit sizilianischen Anleihen und ohne Tomaten, Paprika (hat beides keine Saison) und Blattsalat (habe ich nicht da), dafür mit Kapern und Oregano. Außerdem mit Kartoffeln, Bohnen, Ei (in drei verschiedenen Töpfen gleichzeitig gekocht, was für ein Aufwand), Thunfisch, Oliven, Gurke (die hätte es nicht gebraucht, stand aber im Originalrezept), Oregano und einer Vinaigrette mit Dijon-Senf, die ich im gerade geleerten Salzkapernglas zurechtschüttele. Sehr lecker das alles!

Nach dem Essen ausführliche Sprachübungen, ein wenig Spielerei und dann sitze ich Musik hörend (die Ellis haben bei ihrem heutigen Vortrag einen Musiker kennengelernt, dessen größten Hit ich dann auf Spotify anmache, woraufhin der Algorithmus mir einen erstaunlich guten Soundtrack für den Abend bastelt) auf dem Sofa, unter zwei Katzen, und lese in meinem Buch weiter – über die Zitrussammlung der Medici, die lange, und längst vergangene, Geschichte der Sauerorangen in der italienischen Küche (meine einzigen Sauerorangenerfahrungen habe ich aus Jamaika), Amalfi-Zitronen und die arabisch-muslimische Geschichte Siziliens. Gewusst habe ich das natürlich schonmal, aber bewusst war mir nicht, dass Palermo während seiner Zeit als Bal‘harm – mitten im Mittelalter – die am weitesten entwickelte europäische Stadt war – dank vor allem der arabischen Irrigationssysteme und des Zitrusanbaus.

Gegen halb 11 habe ich genug gelesen und mache mich bettfertig, kurz nach 11 schlafe ich tief und fest.

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