16.04.2024 – Große Dinge allerorten

Das ist dann eine dieser Nächte, die im Nachhinein nur als Nachtschlaf gelten, weil ich früh genug damit angefangen habe. In den Pausen gibt es Hörbuch, Lesen, Katzenkuscheln und scheinbar auch viel Denken, das ich dann in so Halbwachträume einbaue. Interessant, was mich so alles beschäftigt, kriegt man ja im Alltag alles gar nicht so mit. Das endgültige Aufwachen ist dann weit genug vor Weckerklingeln um ganz in Ruhe das Internet leer zu lesen und zu bloggen. Als der Liebste anruft, bin ich dann schon mitten im Aufbruch – ab dieser Woche sind ganz offiziell der Dienstag und der Donnerstag Bürotage. Zum Glück habe ich ja jetzt schon einige Übung darin.

Es ist im Vergleich zu den letzten Tagen furchtbar kalt und morgens auch noch nass. Ich trage den Hoodie aus Hiddensee, der passt zum Wetter. Die Tram ist furchtbar überfüllt und die U-Bahn dann erstaunlich leer, vielleicht kann ich es irgendwie einrichten, an den nächsten Diens- und Donnerstagen eine halbe Stunde später loszugehen, das würde das alles deutlich entzerren und angenehmer machen. Trotzdem schaffe ich es, schon in der Bahn ein bisschen die E-Mails zu checken und bekomme spannende Entwicklungen zu großen Dingen mit, die gleich in einem Chat mit Mailand münden. Außerdem gibt es im Büro mal wieder Probleme mit der Stromversorgung und ich kann gleich beim Ankommen am Empfang Bescheid sagen. Hoffentlich wird das jetzt nicht auch ein wöchentliches Erlebnis.

Beim Hochgehen treffe ich heute auf die Kollegin mit dem neuen Bürohund und oben setze ich mich auch direkt neben die beiden. Schön ist, dass man im Büro gleich von mehreren Umarmungen empfangen wird, die Art von Kollegium sind wir. Ich gieße mir Milch ins Müsli mit Apfel und arbeite los. Mit vielen Unterbrechungen und Smalltalk zwischendurch – Großraumbüro halt. Kurz vor halb 11 ein kurzer Call mit Prag, dann halb 11 mit Ostfriesland. Um 11 mit Leuten vor Ort und Ostfriesland. Dreiviertel 1 mit Ostfriesland, Dortmund und London.

Halb 2 kann ich Mittagspause machen und gehe mit zwei Kolleg*innen und Hund in eine Sandwichbar um die Ecke. Wir holen uns etwas to go und setzen uns damit dann in die Büroküche. Für mich gibt es ein warmes Panino mit Tomate und Mozzarella und dann ein Apfel-Zimt-Dings.

Wir nutzen die Stunde voll aus und reden erst über Arbeit und dann über Wohnungseinrichtung und Familien. Dann geht es zurück ins Großraumbüro, wo die Arbeit nicht abreißt.

15 Uhr habe ich ein Meeting mit Dortmund und London (es stehen große Dinge an), direkt im Anschluss eins mit Nordengland, Südengland und Paris. Dann nochmal kurz zurück ins Großraumbüro und kurz vor 16:30 dann wieder in einen Meetingraum – ich bin für das technische Hosten eines globalen Calls zuständig. Als der vorbei ist, rufe ich den Liebsten zurück, der zwischendurch angerufen hatte um quasi live von anderen großen Dingen – der Verleihung eines – Bundesverdienstkreuzes am Bande zu berichten (nicht an ihn, aber sehr nahe dran). Alles sehr aufregend!

Ich gehe dann zurück an meinen Großraumbüro und arbeite noch bis kurz nach 18 Uhr weiter Sachen ab, während um mich herum allgemeine Aufbruchstimmung herrscht. Am Ende schreibe ich noch mit der Kollegin und Freundin in Frankreich, die mir mit meinem Verständnis eines niederländischen Textes helfen kann. Dann ist auch für mich irgendwann Feierabend und ich nehme die U-Bahn zum Yoga.

Das findet heute wieder zu viert in einem kleinen Raum statt, ist dafür aber mal wieder genau in der richtigen Intensität für mich. Hinterher halte ich noch ein längeres Schwätzchen mit der Yoga-Lehrerin und dann verlasse ich kurz vor 9 die Physiotherapiepraxis und laufe die halbe Stunde nach Hause. Zwischendurch schreibe ich mit meiner Familie und mein Bruder kommentiert trocken, dass die Unterschrift von Frank-Walter Steinmeier wie die einer Grundschullehrerin aussieht – da ist was dran.

Zuhause mache ich mir den Rest Gnocchi warm und telefoniere nochmal in Ruhe mit dem Liebsten. Dann tausche ich mich mit einer Freundin über Polster aus. Nach dem Essen geht es in die Badewanne und dann gegen 23 Uhr ins Bett. Halb 12 mache ich das Licht aus. Reicht für heute.

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