Heute klingelt der Wecker früh, aber ich bin noch früher wach – geweckt vor allem von den mich aktuell immer noch fast dauerhaft begleiteten Bauchgrummeleien und -schmerzen. Wir verbringen einen verkürzten Morgen im Bett mit Milchkaffee und Internet, dann heißt es aufstehen, fertig packen, Covid-Tests machen und auf zum Bahnhof. Dort angekommen, besorgen wir uns Frühstück – Brezeln für den Liebsten und Donuts für das Teilzeitkind und mich – und setzen uns in den Zug, der uns tief in den Westen Deutschlands bringt.
Wir verbringen die Fahrt hauptsächlich mit Lesen (alle), Sprachlern-Apps (ich), Handyspielen und Häkeln (beides Teilzeitkind). Unter anderem lese ich im neusten Buch vom Liebstenpapa (aka dem de facto (nicht: de jure) Schwiegervater und der Liebste liest im neusten Buch meiner Eltern. Fotos gehen um die Welt. Als dann auch noch das Teilzeitkind die ersten Seiten von „Opas neuem Buch“ liest, ist das Familienidyll perfekt. Dann ist es ihm aber zu viel Historie und Jahreszahlen und es klettert lieber unter dem Tisch durch auf meinen Schoß um zu kuscheln.
Dort, wo Züge sonst geteilt werden, steigen wir um und dann sind wir auch schon bald da und werden vom Schwiegerpapa abgeholt. Das Teilzeitkind nimmt von nun an den Nachmittag über seine Oma in Beschlag, während der Liebste und ich schon einmal im Hotel einchecken. Ich lege mich „nur kurz“ hin und beschließe dann, liegen zu bleiben, während der Liebste eine erste Runde durch Pool und Sauna dreht. Ich schlafe über eine Stunde tief und fest. Kurz danach wird es Zeit, wieder aufzustehen und zu den anderen zu stoßen. Der Schwiegerpapa hat für unseren Urlaubseinstand Rouladen mit Bandnudeln gekocht. Dazu gibt es Salat und für einige von uns ein Glas von dem spanischen Rotwein, den die Schwiegermama kürzlich anlässlich eines Vortrags geschenkt bekam.
Nach dem Essen sind alle bis auf das Teilzeitkind rechtschaffen müde. Also geht es schnell zurück ins Hotel, wo nochmal ordentlich im Pool geplanscht wird, während ich wieder im Bett liege und lese. Als wir dann alle bettfertig sind, bin ich dran mit Harry Potter vorlesen (wir befinden uns bereits im siebten Band und das Teilzeitkind liest zwischen den Vorleserunden eigenständig weiter). Nach gut anderthalb Kapiteln ist Selbstlesezeit für alle und nach und nach schlafen alle ein – ich als letzte, kurz nach Mitternacht.