16.05.2024 – Großer Freitag

Dieser Donnerstag ist kein kleiner Freitag, sondern ein großer, denn morgen habe ich frei und fahre ans Meer, ziemlich genau sechs Wochen, nachdem ich zuletzt in Valencia am Strand saß. Doch vor den Kurzurlaub hat das Universum noch einen pickepackevollen Tag für mich vorbereitet, der mit einem längeren Wachliegen zwischen 4 und halb 6 beginnt und dann mit einem furchtbar invasiven Weckerklingeln um 7 weitergeht, das mich wieder aus seligem Schlaf reißt. Grummel. Aber: Augen zu und durch. Gegen die Müdigkeit gibt es eine Mate und Musik.

Gestern ist zum 30. Jubiläum des ersten Konzerts der Kelly Family in der Westfalenhalle (mal eben 17.000 Leute, ohne vorherigen Charterfolg) das Live-Album des Konzerts erschienen. Das Video dazu hat mich vor 28. Jahren zum Fan gemacht*. Gestern übrigens, weil das Konzert eben am 15. Mai war und dieser Tag legendär bei Band und Fans ist. Was witzig ist: Der 15. Mai ist außerdem auch Hanson Day, weil da das Durchbruchalbum von Hanson erschienen ist, vor 27 Jahren. Band und Fans feiern das jedes Jahr mit einem kleinen Festival. Ich mag und höre übrigens auch Bands, deren Mitglieder keine Geschwister sind und lange Haare haben oder hatten!

Jedenfalls komme ich mit dem Konzert auf den Ohren gut in den Tag – duschen, Koffer und Rucksack fertig packen, Balkon gießen, Katzen füttern, vom Mitbewohner verabschieden und dann geht es los ins Büro. Dort wartet Milch für mein Müsli und dann ein Tag mit lauter dringenden und regelmäßigen Aufgaben plus 7 (in Worten: sieben) Meetings. Gleich am Morgen muss ich zweimal zum Drucker, was mich meinem Schrittziel schonmal gut näher bringt, dann geht der Meeting-Marathon los:

  • Vor Ort zu viert plus Ostfriesland zugeschaltet
  • Paris
  • Nordengland
  • Nordengland und Prag
  • Ostfriesland und Nürnberg
  • London, Madrid und Chicago
  • Chicago

Dazwischen Textarbeit, Datenanalyse, Gespräche vor Ort und eine knappe halbe Stunde Sitzen, Atmen und Gedanken umherschweifen lassen draußen am Wasser.

Um 18 Uhr verlasse ich das Büro und fahre mit zwei U-Bahnen nach Südberlin. Beim Stammitaliener hole ich uns drei Pizzen fürs Abendbrot. Ich komme etwa fünf Minuten vor dem Liebsten und dem Teilzeitkind an, so dass die Pizzen sogar noch richtig warm sind, als wir uns zum Abendbrot niederlassen.

Danach dann nochmal viel Packen, Organisieren und Haushaltskram, bevor der Abend gemütlich endet und das lange Wochenende eingeläutet ist. Es wird zumindest von den Erwachsenen dringend benötigt.

*Ich sah es am 6. März 1996 nach der Schule bei und mit einer Klassenkameradin und war hin und weg. Weniger von der Musik an sich als von den neun Geschwistern, die da gemeinsam auf der Bühne standen, der Jüngste gerade 12 und damit jünger als ich, und der wahnsinnigen Energie, die da im Raum war – von Leuten, die nicht aussehen, wie Popstars sonst so aussehen. Ich hatte sie Jahre vorher schon auf der Straße gesehen und spannend gefunden und dann halt seit 1994 in den Medien verfolgt, aber so richtig Klick gemacht hat es, als ich 45 Minuten Live-Action am Stück sah (Das Konzert kam damals auf zwei Videos verteilt raus, meine Klassenkameradin hatte nur das erste, das zweite sah ich erst viel später). Ich lieh mir ihr Video dann aus und guckte es zuhause wieder und wieder, bis meine Eltern zwei Videotekorder an den Fernseher anschlossen und wir das Video rauskopieren konnten und ich es zurückgab. Die wilden 90er 😉

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