30.04.2024 – Sonnenbrand statt Hexenbrennen

Dass der 30. April und damit nicht nur „Hitler-ist-tot-Tag“ sondern außerdem auch Hexenbrennen ist (zumindest da, wo ich herkomme), fällt mir erst im Laufe des Tages ein und auf. Vorher wurde ich mit einem blöden Traum sehr früh aus dem Schlaf gerissen und habe dann Mühe, wieder einzuschlafen, aber dann geht es bis zum Weckerklingeln weiter. Kurzer Gesundheitsscan: Immer noch verrotzt. Es war also richtig, das Yoga abzusagen und ich werde dann heute also auch nicht ins Büro gehen, sondern wieder im Liegen arbeiten. Ob des plötzlichen Sommereinbruchs aber wenigstens auf dem Balkon und nicht im Bett, auf dass frische Luft und Sonne den Bazillen den Marsch blasen.

Ich frühstücke Kräutertee mit Zitrone und Honig, Müsli und Apfel und arbeite mich durch die E-Mails der Nacht. Neben zwei langen Meetings heute ist die Hauptaufgabe vom Monatswechsel bestimmt und da komme ich dann darauf, dass heute Abend in der Lausitz die Feuer brennen und ich nicht dabei sein werde. Im Norden am Meer wird in den Mai getanzt und da bin ich in meinem Zustand schon gar nicht dabei. Hier melancholisches Seufzen einfügen. Dass ich an der Berliner Tradition zum ersten Mai teilnehmen kann – Daydrinking in Kreuzberg und dann rechtzeitig heim, bevor es ungemütlich wird – ist auch nicht sehr wahrscheinlich, die Erkältung geht wirklich sehr langsam (obwohl sie heute regelgemäß den ersten Tag „gehen“ müsste). Es ist alles sehr unerquicklich.

Wenigstens bereite ich für den Mai einen Achtsamkeitskalender vor, mit 31 kleinen Anregungen für mehr Präsenz im Hier und Jetzt. Mai ist nämlich „Mental Health Awareness Month“ und schon das Lesen der Anregungen beim Kopieren in den Kalender bringt mich ein wenig runter. Muss es eben später im Jahr Feuer und Tanz und Waldmeisterbowle geben, ich lasse mir von einem kaputten Immunsystem nicht vorschreiben, wann ich zu feiern habe!

Um 17 Uhr dann wieder früher Feierabend – die selbst notierten Überstunden von letzter Woche sind eh noch nicht aufgebraucht – und dann geht es auch vom Balkon zurück ins Bett. Hätte ich mich heute morgen mal eingecremt, mein Gesicht ist feuerrot. Passt ja aber auch zum allgemeinen Unwohlsein, seufz. Den Abend verbringe ich mit Ablenkungsmanövern – nicht zu viel nachdenken über die Arbeit, die Welt, das Befinden lieber Menschen. Daher zwischen diversen Telefonaten mit dem Liebsten und einem mit Mama viel TikTok mit Essens-, Sprach-, Katzen- und Reiseinhalten. Die Essensinhalte helfen dann beim Kreieren des Abendbrots.

Restereis mit Kichererbsen, Gurke, Rosinen, Olivenöl, Zitronensaft, Schnittlauch, Minze, Petersilie, Salz und Pfeffer zu Salat verarbeitet

Dazu gibt es zwei Folgen „The West Wing“, dann ist es schon wieder nach 10 und ich mache mich schlaffertig. Erkältung wegschlafen ist das Motto!

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