27.06.2024 – Passiverholung

Nachdem der gestrige Tag körperlich ganz schön anstrengend war, setze ich heute auf die eher passive Art der Erholung. Bis auf ein bisschen Haushalt (Wäsche, Katzenklos, Pflanzen gießen), bleibe ich heute einfach liegen.

Unter anderem lese ich wieder viel im Zauberberg weiter und überlege, wie diese Art der Kur wohl für mich wäre – fünf ausgiebige Mahlzeiten am Tag, dazwischen Spaziergänge und lange Liegekuren bei jedem Wetter auf dem Balkon. Eigentlich ganz erstrebenswert, wären da nicht die vielen anderen Patient*innen, mit denen man ständig Kontakt hat und das fehlende WLAN…

In meiner Wohnung ist auch viel Kontakt, der italienische Besuch ist immer noch da und ab und zu schrecke ich auf, weil die Gespräche wie Streit klingen, aber einzelne Wortfetzen und zwischendurch Lachen deuten immer wieder darauf hin, dass sich alle lieb haben. Ich verstehe übrigens viel, wenn sie mit mir reden und wenig, wenn sie untereinander reden, denn natürlich sprechen sie „Dialekt“ – im Italienischen sind diese sehr stark ausgeprägt bzw. oft eher Regionalsprachen. Wie man auf der Karte sieht, ist das Abbruzzesische mit dem Kampanischen verwandt, das ich von Il Professore und seiner Familie kenne und ein bisschen merke ich das beim Zuhören.

Zum Mittagessen gibt es eine Portion vom primo der anderen – Spaghetti, die in der Pfanne gekocht wurden, in der vorher diverse Zwiebeln zubereitet wurden. Die Mamma vom Mitbewohner hat im Biomarkt Zwiebeln entdeckt, die denen aus Tropea ähneln. Die hat sie in der Pfanne angebraten, so lange, bis sie ein weicher Brei wurden, dann mit kochendem Wasser aufgegossen und darin dann die Spaghetti zubereitet, ähnlich wie diese, und am Ende Pecorino darüber gerieben. Danach bin ich so platt, dass ich mehrfach wegdöse. Zum richtigen Mittagsschlaf kommt es aber nicht, weil genau im falschen Moment ein Gewitter losdonnert und ich wieder wach werde, dann regnet es ordentlich, so dass selbst auf meiner Nicht-Wetterseite des Hauses die Fensterscheiben vor Regen schwimmen.

Ich lese also weiter und probiere nebenbei ausgiebig das neue Massagegerät aus – Nacken und Schultern, oberer und unterer Rücken, Beine… Macht Spaß und tut gut. Als ich genug gelesen habe, gucke ich weiter Succession und damit geht dann auch der Abend schnell rum. Die Tage fliegen nur so dahin im Moment.

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