09.05.2024 – Vitamin See

Ich erwache um 6 aber habe immerhin durchgeschlafen. Der Wecker klingelt um 7, da bin ich schon weit in meiner Morgenroutine drin. Nach dem Bloggen stehe ich auf, schreibe mit dem Liebsten (heute morgen haben wir beide keine Zeit zum Telefonieren) und packe meinen Rucksack für ein langes Wochenende am See. Neben dem Kram, den ich so brauche, habe ich Brötchen, Erdbeeren und Eier dabei – Dinge, die die anderen nicht so gut mit dem Fahrrad transportieren können. Früher als ich müsste breche ich dann auf, um mir am Alex noch einen Kaffee und ein Croissant (mit Zitronencreme!!) für die Fahrt zu holen. Dann sitze ich 20 Minuten am Gleis, warte auf den RegionalExpress und beobachte die Touristenschlange, die sich am Fernsehturm zu bilden beginnt.

Der Zug ist ordentlich voll, ich ergattere noch einen Platz auf dem Notsitz – zum Glück, denn am Obstbahnhof steigen ganze Völkerwanderungen ein, alles will aufs Land, ins Grüne, an die Bollerwagenstrecken. Am ersten Brandenburger Bahnhof steige ich schon wieder aus und warte dann 20 Minuten auf den Bus, der mich in einer guten Dreiviertelstunde ans Ziel bringt. Von der Haltestelle geht es dann noch gute 20 Minuten durch den Wald und dann bin im Häuschen am See angekommen und es gibt gemütliches Frühstück inkl. Sekt.

Danach erstmal Mittagsruhe draußen unter Bäumen, bis der Sonnenschirm einen bedauerlichen Unfall hat und es in der Sonne zu heiß wird. Jetzt ist es direkt am See warm und sonnig genug und wir wechseln auf den Steg. Lesen, aufs Wasser gucken, Dösen, Haubentaucher und Enten beobachten, vorbeitreibende Floße und vorbeipaddelnde Kanus im Auge behalten, Vögeln, Hunden und plantschenden Kindern lauschen…

Irgendwann wird es Zeit für einen Aperitivo, um den sich mein Bruder großzügig kümmert.

Als der ausgetrunken ist, gehen die anderen in die Küche und bereiten das Abendessen vor, ich muss leider draußen bleiben und aufs Wasser gucken, da die Küche zu klein ist. Als es auf dem Steg zu frisch ist, gehe ich mit etwas überziehen und dann ist es auch schon Zeit, zum Grillen aufzubrechen.

Es gibt Rippchen aus dem Dutch Oven, Lachs, mit Hackfleisch gefüllte Champignons, Surimi, Grillkäse, Mais, diverses gegrilltes Gemüse, grünen Spargel (den man ja im Gegensatz zu weißem gut essen kann – mein Bruder ist der gegenteiligen Ansicht), Nudelsalat und Gemüsesalat. Wir trinken dazu noch mehr Sekt, schmausen und erzählen zu siebt, bis es auch an Land zu kühl wird, um draußen zu sitzen. Dann geht es wieder nach Drinnen, an den bollernden Ofen, mit Gin Tonic für die anderen, einem Keks für mich und nochmal viel Erzählerei, bis kurz nach 11 für alle der Hammer fällt.

Nebenbei schreibe ich übrigens die ganze Zeit mit dem Liebsten hin und her, der morgens erst mit dem Auto von Süddeutschland nach Westdeutschland gefahren ist und dann mit dem Zug von Westdeutschland zurück nach Berlin, mit allen Scherereien, die man so auf seiner Deutsche-Bahn-Bingokarte haben kann. Als die Nachricht kommt, dass er jetzt zuhause ist, mache ich dann auch das Licht aus und schlafe nach einer halben Seite Zauberberg auf dem Kindle ein.

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