Obligatorische Wochenfotos, diesmal mit indischer Hochzeit

…wieder keine Zeit/Muße/Kraft zum Bloggen gehabt. Diese Woche begann mit Waffelbechern gefüllt mit Pudding und Erdbeeren als meine Nachgeburtstagslage im Büro. Dann gab es köstlichen Mocktail mit Maracuja beim Teamevent und ab Donnerstag Abend dann wieder viel Katzenkuschelei dank erneutem Kranksein (jetzt Sommererkältung) und als Highlight eine indische Hochzeit im Freundeskreis, samt anwesendem Bollywood-Schauspieler. Leider konnte ich nur an der Zeremonie tagsüber und dem Abendessen teilnehmen, den Großteil der Party habe ich schniefend, niesend und hustend dann wieder im Bett verbracht. Muss ein ernstes Wörtchen mit meinem Körper reden, das geht so nicht weiter!

Tagebuch-5 im Juni 2016: Syrisches Essen und Rücken

Es ist mal wieder der 5. und wie jeden Monat fragt Frau Brüllen wieder: WMDEDGT?

Es ist heiß in Berlin. Gegen 10 wachen wir auf und stehen auch recht bald auf, da wir zum Mittagessen in Neukölln verabredet sind. Duschen, Zähneputzen, Anziehen, Katzen füttern… Zum Frühstück für uns gibts es einen schnellen Smoothie aus Pfirsichen, Aprikosen, Erdbeeren, Bananen und Eiswürfeln.

Smoothie

Dann gehen wir los zur S-Bahn und fahren mit der Ringbahn zum Treptower Park. Hier müssen wir in den Bus umsteigen und kaufen in einem Späti an der Bushaltestelle schnell noch eine Wassermelone. Ich trage sie ein paar Schritte lang (hauptsächlich um später sagen zu können: „Ich habe eine Wassermelone getragen.“), merke aber schnell, dass das meinem bereits schmerzenden Rücken nicht so richtig gut tut.

Melone

Wir fahren weiter nach Neukölln zu unseren syrischen Freunden. Gemeinsam mit einem befreundeten Paar sind wir dort heute zum Essen eingeladen. Während wir auf die beiden anderen warten unterhalten wir uns mit den Gastgebern über ihre Sprachfortschritte. Gerade der Vater ist erstaunlich weit, besonders im Lesen und Schreiben, weniger im Sprechen. Er spricht außer Syrisch und Englisch auch ganz gut Französisch und Spanisch, kein Wunder, dass er mit dem Deutschen so gut vorankommt. Leider wird er trotz sehr guter Leistungen in der Sprachschule eher zurückgehalten als gefördert und ist sehr enttäuscht darüber. Auch die beiden Jungs verstehen uns jetzt schon deutlich besser, aber sie sprechen trotzdem größtenteils Englisch mit uns, während wir versuchen, möglichst auf Deutsch zu antworten. Sprachpraxis ist schließlich alles. Im Fernsehen läuft Panda, Gorilla & Co., das ist schonmal ein guter Schritt 😉

Ich blättere durch die Lehrbücher aus der Sprachschule, finde sowas ja generell immer spannend. Als eines der Bücher droht, zu Boden zu fallen, beuge ich mich schnell vor, um es zu retten. Ab diesem Moment sind meine Bewegungen nur noch sehr eingeschränkt möglich und tun größtenteils weh. Die Kombination aus temperaturbedingtem Flip Flops tragen, Schwimmen am Donnerstag, Kieser Training am Samstag, Melone tragen und dieser plötzlichen Bewegung scheint meiner Lendenwirbelsäule mal wieder den Rest gegeben zu haben.

Da wir zu siebt und damit ein Stuhl zu wenig in der Wohnung vorhanden ist, setzt unsere Freundin auf dem Couchtisch. „Ist das OK?“ fragt sie. Ihr Freund witzelt: „Klar ist das OK, die Ms. sind doch Christen, da ist alles OK.“ T. reagiert prompt lachend: „Yes, we’re not Daesh!“

Mit Mühe schaffe ich es vom Sofa an den Esstisch. G. serviert heute gefüllte geschmorte Zucchini, die sehr interessant gewürzt sind und mit den Fingern gegessen werden, außerdem einen Gericht aus Zuckerschoten und Hackfleisch mit Reis. Zum Nachtisch gibt es unsere Melone sowie zwei verschiedene Süßigkeiten. Kleine runde Pfannkuchen werden an einer Seite zusammengedrückt wie Tüten. Die andere Seite wird gefüllt – einmal mit einer Creme und gehakten Pistazien, einmal mit Walnüssen. Über beide Varianten wird flüssiger Honig gegossen. Irgendwann zeigt G. mir, wie man das alles zubereitet, hat er versprochen.

Zucchini

Zuckerschoten

Syrisch

Walnuss

Pistazie
Während des Essens beginnt es draußen zu Donnern. Die drei Syrer zucken zusammen, bei ihnen löst das Geräusch Erinnerungen an Bomben in Damaskus aus. Sie erzählen uns in wenigen nüchternen Worten, was sie gesehen haben – viele viele Tote, darunter Freunde, Nachbarn, Kollegen, Kinder auf dem Schulweg… Es ist schwer, dazu etwas zu sagen, mehr als unser Mitgefühl und Verständnis auszudrücken, können wir nicht tun. Der Moment geht schnell vorüber und dann scherzen wir schon wieder und reden über die Arbeit. Unser Freund hat einen neuen Job bei einer Firma, die mit „IS…“ anfängt, auch das wieder ein Anlass für ein wenig Galgenhumor.

Nach dem Essen lege ich mich und meinen Rücken ein wenig auf den Fußboden, in der Hoffnung, dass die Schmerzen doch noch nachlassen und ich mit den anderen zum Fußball gehen kann. Sie wollen zum Auswärtsspiel von TeBe beim BSV Hürtükel, hier um die Ecke. Leider macht mein Rücken da nicht mit – ich kann mich nicht gerade auf den Beinen halten. Also beschließe ich, stattdessen nach Hause zu fahren. Wir verabschieden uns alle gemeinsam von G. und bedanken uns für das tolle Essen. Auf dem Weg die Treppe hinunter merke ich, dass es illusorisch ist, mit Bus und Bahn nach Hause zu fahren – jede Treppenstufe ist eine Qual und solange ich stehe, muss ich gebückt bleiben, alles andere tut zu sehr weh.

Also nutze ich die Gelegenheit, endlich mal die myTaxi-App auszuprobieren. Die anderen gehen los zum Spiel und ich setze mich vor die Haustür und warte die fünf Minuten, bis mein Taxi da ist. Der Fahrer ist Türke und wir fachsimpeln über Fußball, den heute beginnenden Ramadan, Ischias-Nerven, Taxifahren in Berlin, die Flüchtlingssituation, den Krieg in Syrien und die Politik Erdogans. Bis auf den letzten Punkt sind wir uns sehr einig über alles, aber er ist überzeugt davon, dass Erdogan kein Diktator ist und die Medien sowohl hier als auch in der Türkei nicht die Wahrheit sagen. Nunja, in meiner Situation möchte ich mich nicht streiten und er bekommt natürlich trotzdem ein gutes Trinkgeld von mir.

Berlin
Ich schleppe mich zuhause die Treppen hoch, bringe meinen neuen Laptop, ein paar Bücher und etwas zu trinken zum Sofa und lege mich hin, eigentlich in der Hoffnung heute nicht noch einmal aufstehen zu müssen. Meine Eltern haben mir das Manuskript für ihr nächstes Buchprojekt geschickt, dass ich jetzt lese und kommentiere. Dabei merke ich schon, dass das Sofa für meine Situation suboptimal ist: Die Katzen lagern um mich herum und schränken meine Bewegungsfreiheit zusätzlich ein. Ich muss aber ab und an mal die Position wechseln, was so nicht gut möglich ist. Ich überlasse den Katzen also den Rest der Wohnung und verziehe mich aufs Bett im Schlafzimmer. Viel besser!

Ich schaue auf Netflix Blue Valentine und dann mehrere Folgen House of Cards. Irgendwann zwischendurch kommt der Hase mit unserem heutigen Übernachtungsbesuch nach Hause, der von einem Wochenendtrip nach Riga zurückgekommen ist und erst morgen weiter nach Hause fährt. Da ich immer noch liegen muss, schauen die beiden alleine einen Film und bringen mir zwischendurch noch ein wenig aufgewärmte Reis-Gemüse-Pfanne.

House of Cards
Solange ich liege, geht es mit den Schmerzen einigermaßen, ich hoffe also, morgen wieder einigermaßen beweglich zu sein. Ansonsten wird wohl diese Woche, ähnlich wie der heutige Tag, ganz anders ablaufen müssen als geplant…

 

Momente der Woche

Diese Woche war randvoll mit Erledigungen, Abendaktivitäten und Berliner Frühling/Sommer:

  • Sommerschuhkaufmarathon am Montag (und Blasen an den Füßen seit Dienstag)
  • Theaterabend am Dienstag
  • Sport, Koreanische Burger und Craft Beer am Mittwoch
  • Kneipenquiz am Donnerstag
  • Seriengucken und Ausruhen am Freitag
  • Überraschungsausflug mit Eierkuchenfrühstück bei Karl’s Erdbeerhof, Grillsession im Hof und Freiluftkino auf dem Nachbarbalkon am Sonnabend
  • Brunch mit lieben (Ex-)kolleginnen in einem Garten in Rummelsburg – da wir in Berlin sind, begann es gegen 12 und ich war 18 Uhr wieder zuhause

Aus all diesen Gründen liege ich jetzt nur faul auf dem Sofa und bin zu faul zum Bloggen. Aber wenigstens habe ich ein paar Bilder gemacht:

Sommerschuhe
Sommerschuhe
Ein guter Plan
(M)Ein Guter Plan ist angekommen – mit tollen Stickern
Blühende Heckenrosen
Blühende Heckenrosen
Kimchi Poutine
Kimchi Poutine
Ramen Burger und Black Jack Burger
Ramen Burger und Black Jack Burger
Katzenliebe
Katzenliebe
Eierkuchenfrühstück
Eierkuchenfrühstück

Tagebuch-5 im Mai – Reise-Edition: Von Berlin ins Stubaital

Schon wieder ein 5. und wie immer fragt Frau Brüllen: WMDEDGT? Das hier:

Kurz nach 6 wache ich das erste Mal auf. Das ist etwas ungünstig, denn ich war erst halb 1 im Bett und bin noch total zerschossen von den vergangenen 3,5 Tagen re:publica, die wie immer großartig, aber eben auch anstrengend waren. Scheinbar ist mein Körper durch den täglichen Hasenwecker nun schon so krass auf um 6 eingestellt, dass selbst größte Erschöpfung ihn nicht daran hindern kann, aufzuwachen. Der Wecker soll allerdings erst um 8 klingeln, die Zeit bis dahin vertreibe ich mir mit lesen, Timeline checken und immer mal wieder eindösen.

Kurz nach 8 stehe ich dann wirklich auf, der Hase ist schon eine Weile auf und gerade dabei, alle seine Pflanzen auf unseren Urlaub einzustellen. Ich ziehe mich schnell an, packe letzte Sachen ein, räume den Geschirrspüler aus und wasche ein paar letzte Dinge ab, während er den Müll runterbringt und das Auto packt. Dann werden die Katzen noch einmal ordentlich durchgekuschelt und wir machen uns auf den Weg.

Zuerst fahren wir zur nächsten Notapotheke. Wegen des Feiertags hat ja sonst alles zu und da wir beide erkältet sind brauchen wir noch Nasenspray und eine Großpackung Taschentücher. Als nächstes holen wir meine Eltern in Mitte ab, halten dort noch einmal an einer Bank zum Geldabheben und dann fahren wir raus aus Berlin, auf die A9 und immer weiter nach Süden.

Wir pausieren kurz am Hermsdorfer Kreuz und später noch einmal, um eine Biene aus dem Kofferraum zu schmeißen. Kurz vor München wechseln der Hase und ich auf die Rückbank. Papa übernimmt das Steuer, Mama die Kontrolle über das Radio. Zum Glück haben die beiden mitgedacht und wir kaufen noch rechtzeitig vor der österreichischen Grenzen eine Vignette. Ich hätte das völlig übersehen.

Ebenso wie ich die Grenze selbst irgendwie übersehen haben muss. Irgendwann gegen 16 Uhr müssen wir sie überfahren haben, denn kurz danach sagte das Navi uns die österreichischen Höchstgeschwindigkeiten und Vodafone informierte mich darüber, dass ich jetzt 2,99 € am Tag zahle und dafür die gleichen Tarifkonditionen wie zuhause habe. Viel mehr haben wir von Landwechsel nicht mitbekommen. Schon verrückt, traurig und schlichtweg abstrus, dass das von der anderen Seite aus für so viele so viel schwerer ist.

Kurz vor 18 Uhr erreichten wir unser heutiges Etappenziel, das Stubaital. Wir bezogen unsere Hotelzimmer und stellten fest, dass wir dabei den Jackpot gezogen haben. Balkon mit Bergblick, Waschbecken aus einem Naturstein ausgehöhlt und Badewanne. Da grade Nebensaison ist, ist es auch nicht mal teuer. Wir machen noch einen kurzen Spaziergang durch den Ort und entdecken ein Denkmal für Gregor Schlierenzauer und andere ortsansässige Skihelden (oder Schihelden, wie man hier schreibt).

Zum Abendbrot kehren wir im Dorfkrug ein und essen lokale Spezialitäten. Für mich gibt es Schlutzkrapfen, Spinatknödel, Kasnudeln und Schiwasser. Zum Nachtisch teilen wir uns paarweise je einen Kaiserschmarrn. Passt. Grade noch so in den Bauch, nämlich.

Um 20 Uhr verteilen wir uns müde auf die Zimmer. Ich blogge noch fix und steige dann gleich in die Badewanne, in der Hoffnung, danach wie ein Murmeltier zu schlafen. Die wohnen doch auch in den Alpen? Morgen früh geht es über den Brenner nach Schmackofatzien.

Blick vom Balkon

Nur kurz…

…denn der Hase hat grad The Meaning of Life angemacht (genau jetzt auf Tele5, wir nehmen aber doch die DVD, die kann Englisch und ist ohne Werbung), ein paar Momente der zu Ende gehen der Woche. (Von dem bärtigen Typen, der in seinem Auto bei geschlossenem Fenster morgens halb 9 Pfeife rauchte habe ich leider keins machen können.)

 

Pflaume-Kardamom ist sehr zu empfehlen, die Aktion natürlich auch, gabs im Bio-Supermarkt in der Warschauer und war mein Bier-Äquivalent beim Sorbischkurs.

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In diesem tatsächlich pinken Kinderwagen aus zweiter Hand habe ich gestern meine fünf Wochen alte Großcousine zwei Stunden lang durch Neukölln kutschiert und ihr das Tempelhofer Feld und die Hasenheide gezeigt. Wir kauften nichts.

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Direkt nach dem Pfeifenmann sah ich dieses Mistkäfer, der dankenswerter Weise parkte.

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Es ist re:publica in Berlin, ich mittendrin.
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Beim Willkommensbrunch auf der neuen Etage spielte mich ein Kollege optisch an die Wand. Aber Rache ist Blutorange!

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Statt Hexenbrennen tanzte ich gestern mit der besten Freundin und der Kollegin-Freundin in den Mai, zur Musik des Freundes letzterer.

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Sonntag Abend, keine Lust auf Kochen.

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Die beim Burgerladen verstehen mich!

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Demnächst hier vermutlich re:publica-Content (definitiv aber auf Twitter und Instagram) und dann Toskana-Content – sobald „anywhere the wind blows“ verklungen ist, schalten wir hier nämlich auf Reisemodus um…

Aprilspaziergang

Ohne viele Worte – es ist Frühling in Berlin (Bilder von meinem Fußmarsch gestern und das letzte ist von heute, der Reiher ist echt.)


  
      

Momente 18.4.2016

Morgens in der U-Bahn: Eine Frau hat ihren Kinderwagen mit einem Tuch abgedeckt, das Baby darin soll seine Ruhe haben. Es quäkt dann aber doch kurz mal sehr süß vor sich hin. Ein paar Meter weiter ein Kleinkind im Buggy, es nimmt das Quäken auf und entwickelt es zu Wolfsgeheul weiter. Die beiden Kinder sehen sich nicht, spielen aber trotzdem miteinander.

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Nachtrag vom Wochenende: Wir waren mit Frei-Tickets von der Arbeit auf der Allergy & Free Form Show / Just V Show / Love Natural Love Organic in der Station BERLIN und haben diverse Fleischersatz-Produkte, aber auch leckere Bio-Käse und -Wurstsorten sowie veganes Florida Eis verkostet. Einen kurzen emotionalen Moment hatte ich immer, wenn ich durch die versperrten Ausgänge raus in die Halle 3 gucken konnte, wo ich in jetzt nur noch zwei Wochen auf dem Affenfelsen sitzen, mit Internetmenschen quatschen und zu Vorträgen eilen werde. Große Vorfreude auf die rpTEN!

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Wegen Wetter, Zeitfenster und vielem Sitzen vom Büro zum Sorbisch gelaufen – Fischerinsel, Spree und zum Schluss durchs Hinterbänkler-Friedrichshain. Zum zweiten Mal seit dem Ironblogger-Treffen neulich. Viele kitschige Fotos vom Frühling gemacht und ne gute Stunde gebraucht, inkl. Abendbrot- und Lehrerbierbesorgung.

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Zum Sorbisch-Unterricht am Abend gibt es gegen Ende Scotch – mit gelockerter Zunge lernt es sich besser und spricht es sich vor allem mit weniger Hemmungen. Der auf dem Tisch stehende Teller mit Ostereiern inspiriert zu grammatischen Höchstleistungen.

  
„Hinter dem braunen Osterei ist ein schwarzes Osterei.“

-> „Za brunym jutrownym jejkom je čorne jutrowne jejko.“

Außerdem gelernt:

„Njedźelu njedźěłamy.“ 

-> „Sonntags arbeiten wir nicht.“

Und: 

„Prěnja žaba widźi druhu.“

-> „Der erste Frosch sieht den zweiten.“

Außerdem: 

Belebt ist, was weglaufen kann!   
 

Momente 17.4.16

In meinem Feedreader befinden sich viele Blogs mit mindestens täglichen tagebuchähnlichen Einträgen, die ich sehr gerne lese, etwa von Kaltmamsell, Miz Kitty, Novemberregen, Frau Brüllen, diplix… Ein bisschen neidisch bin ich darauf auch. Wirklich jeden Tag zu bloggen habe ich das eine oder andere Mal probiert, aber nie wirklich lange durchgehalten – schon alleine aus Zeit- und Motivationsgründen. Aber nicht nur. Auch inhaltlich habe ich nicht jeden Tag blogbares und blogwürdiges zu sagen. Einiges landet dann bei Twitter, Instagram, Facebook oder Snapchat, anderes bleibt völlig undokumentiert. Und zeitgleich zahle ich viel zu oft 5 € in die Iron Blogger-Kasse, weil ich wieder eine ganze Woche lang keinen Blogeintrag zu Stande gebracht habe, obwohl ich doch durchaus was zu sagen gehabt hätte.

Mit den Momenten möchte ich dem jetzt entgegen wirken: Alltagsnotizen, Links und Fragmente, die nicht für einen ausgewachsenen monthematischen Text reichen. Ohne feste Form, ohne vorgegebenen Rhythmus, unsortiert und ohne Zwang, ergebnisoffen und nicht immer bis ins Ende ausformuliert und durchdacht. Mitunter ergibt sich dann ja ein Austausch, der dazu führt, dass ich mich doch mal etwas länger mit einem der Themen auseinandersetze, so wie neulich mit dem Daraufherumdenken, warum ich Sorbisch lerne

Da ich den Momente-Gedanken jetzt schon eine Weile mit mir herumtrage, hier jetzt eine lose Sammlung von mentalen Notizen der letzten Tage:

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Gestern Abend saßen wir hier um die Ecke im Garten von Freunden um den Feuerkorb herum und quatschten bis nach Mitternacht – zwar warm angezogen, aber eben draußen. Die Sonne ging erst nach 20 Uhr unter, die Äste und Zweige über uns waren voller Blüten, es war eindeutig Frühling. Ein wundervolles Gefühl, zu wissen, dass dies erst der Anfang der Draußensaison war, dass das jetzt noch die nächsten 5-6 Monate so weitergehen kann. Und auch, dass dieser Garten und diese Freunde und ein schönes Feuerchen nur ein paar Gehminuten entfernt sind. Nur eine Kreuzung muss dafür überwunden werden und auf der ist zumindest außerhalb des Berufsverkehrs nicht viel los. Und das in Berlin. Luxus!

  
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Diese Woche war unsere vierte Sorbischstunde und endlich hatte ich dabei wieder das Gefühl, Fortschritte zu machen und nicht mehr nur hinterherzulaufen. So langsam kommt etwas System in die Fälle und Zeitformen und ich konnte den einen oder anderen Satz bilden, ohne dabei hektisch durch meine Aufzeichnungen blättern zu müssen, um für jedes Verb, Substantiv und Adjektiv die richtige Form herauszusuchen. Natürlich sind das noch Einzelfälle, aber zumindest weiß ich jetzt, dass es möglich ist und sie mit Zeit und Übung normaler werden werden.

  
Außerdem habe ich mir die Wokabulary-App heruntergeladen und mit den bisherigen 138 Vokabeln gefüttert. Die kann ich jetzt mit Eintippen oder als Karteikarten lernen, die App merkt sich, wie gut ich die Wörter kann und zeigt mir meine Lernfortschritte. Dabei wandern Wörter auch wieder eine Stufe zurück, wenn ich sie nicht richtig habe. Schonmal sehr cool und empfehlenswert – mit den Konjugationen und Deklinationen hilft es aber noch nicht zu richtig weiter. Vielleicht finde ich dafür auch noch ein gutes System – das oben auf dem Bild ist ja recht aufwändig.

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Bereits am Montag habe ich Reiseführer für England und Wales bei Amazon bestellt. Ja, ich weiß, als Buchhändlerinnenkind sollte ich dazu eigentlich in einen Buchladen meines Vertrauens gehen, aber irgendwie fand ich es so einfacher und schneller. Ich kenne es eigentlich so, dass Artikel, die auf Lager sind, am nächsten (bei rechtzeitiger Bestelluhrzeit) oder übernächsten Tag da sind. So wunderte mich die voraussichtliche Lieferung am Donnerstag bereits, ich nahm sie aber nicht für voll. Versandt wurde dann aber tatsächlich erst am Mittwoch. Angekommen ist Stand heute, Sonntag, allerdings immer noch nichts. Mir drängt sich der Verdacht auf, dass man durch Verschlechterungen im Lieferablauf die Kunden zu Amazon Prime zwingen will. (Oder habe ich einen Streik verpasst?) Wird bei mir aber nicht klappen, dann bestelle ich demnächst einfach wirklich im Laden nebenan oder gehe zu Dussmann. Amazon nutze ich dann wohl nur noch zum Verwalten meiner Wunschzettel. Kaufen kann man die Produkte ja dann woanders, trotzdem vom Wunschzettel löschen geht ja inzwischen auch für die Schenkenden.

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Neulich ein Gespräch belauscht, bei dem moniert wurde, dass auf dem Alex ja nur noch der Bodensatz der Gesellschaft herumgammeln würde und Verbrechen an der Tagesordnung wären. Mich sehr darüber gewundert, wie unterschiedlich die Wahrnehmung ist. Ich freue mich seit Monaten täglich darüber, wie lebendig der Alex geworden ist, wie viele Leute dort nicht nur vorbeirennen, sondern sich dort treffen und Zeit dort verbringen, wie viele Straßenkünstler und -musiker es dort gibt und dass sich Berlin dort endlich einmal wie eine moderne, weltoffene Großstadt anfühlt. Früher war der Alex eine öde Betonfläche, mit dem einen oder anderen Punk, ein paar nervigen Händlern, Touristengruppen und Rush Hour-Berlinern oder eben kaum begehbares Weihnachts-Oster-Herbst-Irgendwasmarktgelände. Heute ist er zu jeder Jahreszeit ein Treffpunkt und ein Schauspiel und irgendwann demnächst setze ich mich auch mal dazu und spiele Bodensatz. So.

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Heute Abend schläft die (französische) Frau einer guten Freundin bei uns. Sie spricht gut Englisch und lernt gerade mit großen Fortschritten Deutsch. Ich hoffe, dass wir trotzdem einen multilingualen Abend vor uns haben und wir uns auch noch ein bisschen besser kennenlernen können.

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Da wir gerade ungewöhnlich viele Wochenenden zuhause in Berlin verbringen, schaffe ich es, selbst Sauerteigbrot zu backen – ein bis zwei davon pro Wochenende. Inzwischen allerdings ohne Honig und angereichert mit Leinsamen und Haferflocken. Eins reicht etwa bis Donnerstag (der Hase schmiert sich Stullen für die Arbeit), das zweite wird eingefroren und bei Bedarf schnittenweise aufgetaut.

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Am Donnerstag habe ich aus Resten gekocht und es war unverhofft wahnsinnig lecker: 4 Anchovis in Olivenöl zergehen lassen, 2 Zehen Knoblauch pressen und dazugeben, 3 Hände voll Pflücksalat dazugeben (war ne wilde Mischung mit Rucola, Sauerampfer usw.) und zusammenfallen lassen. 1 Handvoll Rosinen dazugeben und andünsten. 1 Packung Ricotta dazugeben und verühren. 250 g al dente gekochte Spaghetti und eine Kelle Nudelwasser dazugeben, vermischen und nochmal kurz aufkochen. Ordentlich pfeffern und servieren.

  
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Heute morgen in der Küche das Radio angemacht, die letzten Tage von Lovefool gehört und spontan gute Laune bekommen. Ihr auch?

#12von12 im April 2016

Immer am 12. eines Monats machen hunderte Blogger 12 Fotos ihres Alltags und verlinken das Ganze dann bei Caro. Hier sind meine #12von12 vom April:

1) Ich schmiere mir heute Stullen fürs Büro. Es gibt das selbstgebackene Sauerteigmischbrot mit Leinsamen, einmal mit Bratwurst und einmal mit mittelaltem Gouda.

 

2) Wie immer bei der Essenszubereitung habe ich neugieriges Publikum.

 

3) Auf dem Weg zur Tram drängen sich mir die Forsythien (auf Anhieb richtig geschrieben puh!) ins Blickfeld und brüllen: Frühling!

 

4) Am Alex wird der Ostermarkt endlich abgebaut. Am Bauzaun hängt noch Kabelbinder, mit dem sich die Krähen beschäftigen. Frage: Ist das jetzt schön und ein lustiges Spiel, oder denken sie, das wären Zweige und sie könnten sich damit ein Nest bauen und das ganze ist unendlich traurig?

 

5) Ich hole mir im Café neben dem Büro noch schnell ein Schokobröt.

 

6) Dazu gibt es dann Chai Latte und Obst am Schreibtisch.

 

7) Heute ist Meeting-Tag. Beim ersten stelle ich mir die Frage, wie oft wohl auf so ein Flipchart geblutet wird…

 

8) Im zweiten Meeting freue ich  mich über den  ausgegebenen Leitsatz für die bevorstehenden Aufgaben.

 

9) Nach drei Stunden Meeting ohne Pause gibt es endlich meine Stullen und dazu Salat, den ich ebenfalls von Zuhause mitgebracht habe. Der Hase hatte Wildkräuter gekauft und eine Vinaigrette aus Sesamöl und Himbeeressig angerührt – zum Reinlegen gut! Die Kollegen gucken neidisch.

 

10) Kurz vor Feierabend werden dann noch die Telefone ausgetauscht. Das links im Bild hatte ich bis vorhin, rechts ist das Neue. Da ich sowieso im Durchschnitt weniger als einmal die Woche telefoniere, lässt mich das relativ kalt. Die Tastatur zeigt hingegen Details aus dem Büroalltag: Zur WM wurden von einer Kollegin Fahnenaufkleber verteilt und ich bekam aus Gründen einen von Oranje. Das zweite Schild ist mein Cocktailname, jeder in unserem Mini-Team bekam einen – da war ich allerdings krank 😉

 

11) Nach der Arbeit habe ich noch einen Termin und gehe auf dem Rückweg noch fix was einkaufen. An der Kasse hängt diese… Kaufempfehlung?

 

12) Zuhause wird dann haushaltsmäßig rumgekruschelt und nebenbei aus den Vorräten ein mediterraner Bohneneintopf zum Abendbrot gekocht – mit grünen TK-Bohnen aus Hasenbruders Garten, Kartoffeln vom Markt, sizilianischer Salami und passierten Tomaten.

Tagebuch-5 im April 2016

Es ist mal wieder der 5. und Frau Brüllen fragt: WMDEDGT?

Der Hasenwecker klingelt um 6, aber da er ganz leise ist, schlafe ich heute wieder ein und wache erst eine Stunde später auf. Das lässt mir genug Zeit, um noch ordentlich das Internet leer zu lesen, bis mein eigener Wecker halb 8 klingelt. So startet es sich doch recht entspannt in den Tag und ich kann in Ruhe duschen, Frühstück einpacken, Katzen kuscheln und den Müll runterbringen.

In der Bahn stelle ich mal wieder fest, dass Passagierkompetenz nicht gleichverteilt ist, aber andererseits ist ja auch der wärmste Tag des Jahres und eindeutig Frühling und da lasse ich mir die Laune nicht von Idioten, die im Weg stehen verderben. Der nächste Versuch kommt dann vom Bürofahrstuhl, der einfach mal morgens zur Rush Hour den Geist aufgibt. Hat aber auch nicht funktioniert – ich laufe hoch in den 5. Stock. Allerdings bin ich nach der Anstrengung auf leeren Magen so außer Puste, dass ich beschließe, dringend etwas an meiner Fitness machen zu müssen. Ab jetzt gilt Fahrstuhl- und Rolltreppenverbot (bis auf Widerruf). Während der Rechner hochfährt koche ich mir die erste Kanne Tee des Tages, schäle mir eine Papaya und kippe nach dem Fotomachen Aprikosen-Rosen-Joghurt darüber. Der Joghurt hilft über die pfeffrige Schärfe der Kerne hinweg, die ich so in all ihrer gesundheitsfördernden Pracht mitessen kann.

 

Ich arbeite eine Weile fleißig vor mich hin und höre dabei den neulich bei der Kaltmamsell eingesammelten Podcast Schwester Doris – Braumeisterin, in dem sich Holgi mit einer bayerischen Nonne und Bierbrauerin unterhält. Sehr hörenswert mit interessanten Einblicken ins Klosterleben und Hintergundinformationen zur bayerischen Biertradition und ihrem Verhältnis zum aktuellen Craft Beer-Trend.

Um 11 wird es Zeit für die Betriebsratssitzung, bei der ich heute aufgrund der Krankheit meiner Kollegin Protokoll führe. Ich schaffe es gleich am Anfang, meinen Tee über Laptop, Handy, Anwesenheitsliste, Tagesordnung und Anträge zu verteilen, aber zum Glück bleibt die Technik innerlich trocken und der Papierkram kann durch auf-die-Heizung-legen gerettet werden. Der Rest der Sitzung verläuft dann unspektakulär (und vertraulich).

Kurz nach 12 bin ich zurück an meinem Arbeitsplatz und wurschtele dort weiter fleißig vor mich hin. Zwei Stunden später gehe ich dann mit einer guten Freundin (und Kollegin) zum ersten Mal dieses Jahr für die Mittagspause in den Park. Ich habe Reste von gestern dabei (Nudeln mit Spinat, Fava-Bohnen, Bärlauch und Ricotta) und für hinterher gibt es ein Erdbeertörtchen – die Saison fängt ja schließlich bald an, da kann ich mich schon mal fast guten Gewissens ein bisschen einstimmen. Zwischendurch geht mir auf, dass ja heute der 5. ist und ich wohl mal bisschen aufpassen muss, was ich heute so tue.

 

Nach der Pause verlege ich meinen Arbeitsplatz ins Betriebsratsbüro und stelle das Protokoll fertig, das dann anschließend ausgedruckt und mit Kopien der Einladung, Tagesordnung, Anwesenheitsliste, Anträgen und Beschlüssen abgeheftet werden muss. Die deutsche Gesetzgebung sorgt so dafür, dass ich im Büro regelmäßig Papier in die Hand nehme und ab und zu auch an Drucker und Kopierer stehe. Für meinen eigentlichen Job braucht es all das nämlich nicht. Als das Protokoll fertig ist, bespreche ich noch meine Aufgaben für den Rest der Woche mit dem Vorsitzenden. Da diese recht umfangreich sind, ist es fast 18 Uhr, als ich zurück an meinen Schreibtisch komme – Zeit für den Feierabend. Ich frage den Hasen, was er heute Abend gerne essen möchte und fahre dann nochmal schnell einkaufen.

 

In der Tram ist wieder ein sehr intelligente Mitfahrer unterwegs. Erst regt er sich lautstark (und allein) über die zwei Fahrradfahrer auf, die ihre Gefährte in der Tram untergebracht haben, dann holt er eine Packung Tsatsiki hervor und verzehrt sie vor unseren Augen. Ich bin nicht traurig, die Tram dann zu verlassen, auch wenn ich selbst vermutlich auch ein wenig nach Bärlauch rieche. Am Planetarium ist der Frühling ausgebrochen und in der BioCompany gibt es heute Mispeln.

 

Zuhause angekommen füttere ich als erstes die Katzen. Dann räume ich die Einkäufe weg, setze eine Waschmaschinenladung an und mixe mir einen Spritz. Den gibt es dann zusammen mit ein paar Taralli als Aperitivo auf dem Balkon. Es ist nämlich der kurze Moment im Jahr, an dem es abends noch warm genug zum Draußensitzen ist, aber der Hase den Balkon noch nicht in einen unbegehbaren Dschungel verwandelt hat. Die vorgezogenen Tomaten, Paprika und Chilis warten noch brav drinnen aufs Auspflanzen.

 

Während ich draußen sitze mache ich die Post auf, die sehr vielversprechend aussah. Ich war schon in freudiger Erwartung einer Nachbarschaftsparty oder Hausgeburtsankündigung, aber in dem handschriftlichen Umschlag befand sich dann doch nur ein Gutschein. Immerhin ist der für das neue Kosmetikstudio bei uns im Haus, aber ich bin da nicht Zielgruppe. Möchte vielleicht jemand von Euch den lokalen Handel in der Wohnstadt Carl Legien stärken?

 

Die Katzen finden die Post ebenfalls langweilig und zeigen das durch desinteressierte Gesichter und demonstratives Blumenerdepinkeln. Immerhin dorthin, wo noch nichts gepflanzt ist und die Erde noch zusätzlichen Dünger gebrauchen kann.

 

Als der Hase nach Hause kommt, bereiten wir uns ein schnelles Abendessen aus Salat, Spiegelei, Käse und Taralli und bringen uns auf den neusten Stand über das Tagesgeschehen. Zum Nachtisch gibt es Mispeln, eine Premiere für den Hasen. Danach kümmert er sich um das Ziehen weiterer Chilipflanzen (er hat neun verschiedene Samensorten aus dem Pfefferhaus am Alex mitgebracht. Ich mache indes den Abwasch und hänge die Wäsche auf. Dann noch schnell das hier bloggen, während er das Katzenklo saubermacht und dann fallen wir um halb 11 ins Bett…