Auch heute bleibt die Blogküche kalt

Nach einer Woche mit krankheitsbedingtem Schonungsgebot (samt ärztlicher Anweisung, möglichst wenig zu lesen und “fernzusehen”), meinem Geburtstag, Brexit-Schockstarre und der gestrigen Nachfeier im Volkspark Friedrichshain, habe ich heute wieder nur ein paar Fotos für Euch – der Iron Blogger wegen. Ich bin aber zuversichtlich, dass ich demnächst auch mal wieder etwas mehr zu schreiben habe…

Noosa
Noosa beim Lage checken
Geburtstag
Geburtstagsfrühstück im Bett
Geschenke
Geburtstagsgeschenke I
Gutschein
Geburstagsgeschenke II
Post
Geburtstagspost
Geburtstag
Sizilianische Geschenke
Rucksack
Neuer Rucksack
Europeada
Doch mal kurz “ferngesehen”
Miezen
Hungrige Miezen
Grill
Heiße Sounds auf dem Grill
Gäste
Süße Geburtstagsgäste

Ein Wochenende in Budyšin / Bautzen

Ich war dieses Wochenende in der Łužica, der Lausitz, um dem Abiball des Sorbischen Gymnasiums Bautzen beizuwohnen. Da ich gerade zu kaputt bin, gibt es nur schnell ein paar Fotos für die Ironblogger – wer mehr wissen will, lese meine Twitter- und Instagram-Ergüsse der letzten Tage. Ich hoffe ich komme demnächst nochmal dazu, mehr zu erzählen!


#12v12 im Juni – Landpartie mit Ziegen, Bienen und Enten

Immer am 12. eines Monats zeigen viele Blogger*innen 12 Fotos von ihrem Tag. Die anderen findet Ihr wie immer bei Caro, hier sind meine:

Heute sind wir bei der Hasenfamilie auf dem Land. Gleich nach dem Frühstück geht es raus zum Ziegenstreicheln. Die fünf Kleinen kenne ich noch gar nicht, sie sind erst in diesem Frühling geboren. Der flauschigste und kuscheligste ist Juan-Carlos, der die erste Zeit mit der Flasche aufgepäppelt werden musste. Hinten guckt übrigens Papa Ferdinand aus dem Stall, nicht übersehen!

 

Wir laufen durch den Gemüsegarten und schauen, was schon alles wächst und gedeiht. Dann gelangen wir zum Bienenhaus. Hier wird heute gearbeitet: Hasenmama und Hasenbruder tauschen die Rahmen aus den Bienenstöcken aus und schleudern Honig.

 

In diesem alten Schrank liegen die geleerten Rahmen. Das Wachs soll jetzt in der Sonne abschmelzen, so dass die Rahmen wiederverwendet werden können. Das Wachs wird natürlich auch verwertet.

 

Nachdem wir im Garten Salat, Rhabarber und Erdbeeren für Zuhause geerntet haben und der Honig geschleudert ist, fahren wir zum Mittagessen in ein Restaurant und essen auf der Terrasse mit Elbeblick leckere Pasta. Dann spazieren wir am Fluss entlang zum Auto zurück.

 

Wir fahren weiter zu Hasenonkel und Hasentante und schauen uns in deren Garten noch etwas um. Es gibt einen neuen Platz für das Holz, dass aus dem eigenen Wald stammt.

 

Wir ernten von zwei vollbehangenen Kirschbäumen alles was schon reif, vom Boden aus erreichbar und noch nicht von den Staren angepickt ist.

 

Der Hase findet für mich die erste reife Himbeere. Soooo lecker!

 

Am Ende des Gartens ist das Gehege der Enten, die wir natürlich – ebenso wie die Hühner – auch besuchen wollen. Dazu geht es zunächst über den Bach.

 

Hier liegen ein paar Enteneier, vermutlich nicht zu Ende bebrütet und teilweise auch schon angefressen.

 

Und da sind auch schon zwei schöne Enten.

 

Und noch mehr, mit niedlichen kleinen Entenküken.

 

Nicht fotografiert habe ich Hühner und Katzen und jetzt fällt mir auch erst auf, dass wir vergessen haben, die Kaninchen zu besuchen. Beim nächsten Mal dann wieder! Am Nachmittag setzen wir uns in den Zug zurück nach Berlin – vollgepackt mit Eiern, Rhabarber, zwei Sorten Salat, Erdbeeren und Kirschen!

Katzen mit Daumen

Wir liegen auf dem Sofa und es ist schon ganz schön spät. Wir sollten langsam schlafen gehen. Dafür müssten wir allerdings aufstehen, das Katzenklo sauber machen, Zähne putzen und solche Dinge. Noosa springt auf uns, legt sich quer über uns und sieht niedlich aus. Wir streicheln sie verzückt und bleiben liegen.

Ich: Können die Katzen ihr Klo nicht selbst saubermachen?

Hase: Die können die Schippe nicht halten, die haben doch keine Daumen.

Ich: Orrrr. Kann nicht mal jemand Katzen mit Daumen erfinden?

Hase: Oh Gott, das würde total dämlich aussehen.

Ich: Aber dann könnten die ihr Klo selber saubermachen und die Dosen würden sie auch alleine aufkriegen.

Hase: …

Ich: Dann müssten sie allerdings auch gar nicht mehr mit uns kuscheln, das wäre ja blöd.

Hase: Ja.

Wir streicheln weiter, dann stehe ich auf und mache dankbar das Katzenklo sauber. Sie haben uns in der Hand.

Eine öffentliche Beichte

Ich muss das jetzt endlich loswerden, die Schuld nagt schon seit einer ganzen Weile an mir und ich weiß nicht mehr, wie ich damit umgehen soll. Deswegen folgt jetzt hier eine öffentliche Beichte. Die Sache ist nämlich die, seit einigen Jahren mache ich mich in regelmäßigen Abständen wissentlich mitschuldig an Raub und Betrug. Und zwar an den Kindern eines Kollegen, nennen wir sie einfach einmal Tommy und Annika. (Namen von der Redaktion geändert). 

Lieber Tommy, liebe Annika, falls Ihr das hier in ein paar Jahren lest: Es tut mir leid! Ich habe immer wieder für Eure Rechte gekämpft, bin aber kläglich an der Entschlossenheit Eurer Eltern gescheitert. Es ist nämlich so: Jahrelang haben sie immer wieder, zeitweise täglich, Süßigkeiten aus Euren Vorräten entwendet, die Ihr von Familenfesten und Omabesuchen zusammengehortet habt. Heimlich des Nachts wurdet Ihr beraubt und das Diebesgut am nächsten Tag unter uns naschhaften Kollegen verteilt. Der Vorwand war dabei aber immer Euer Wohl, insbesondere das Eurer Zähne!

Solltet Ihr jetzt in der Rückschau dankbar für dieses hintertriebene Verhalten Eurer Erziehungsberechtigten sein, so will ich nichts gesagt haben. Seid Ihr jetzt erzürnt, so bitte ich in aller Form und mit tief empfundenen Bedauern um Verzeihung.

Tagebuch-5 im Juni 2016: Syrisches Essen und Rücken

Es ist mal wieder der 5. und wie jeden Monat fragt Frau Brüllen wieder: WMDEDGT?

Es ist heiß in Berlin. Gegen 10 wachen wir auf und stehen auch recht bald auf, da wir zum Mittagessen in Neukölln verabredet sind. Duschen, Zähneputzen, Anziehen, Katzen füttern… Zum Frühstück für uns gibts es einen schnellen Smoothie aus Pfirsichen, Aprikosen, Erdbeeren, Bananen und Eiswürfeln.

Smoothie

Dann gehen wir los zur S-Bahn und fahren mit der Ringbahn zum Treptower Park. Hier müssen wir in den Bus umsteigen und kaufen in einem Späti an der Bushaltestelle schnell noch eine Wassermelone. Ich trage sie ein paar Schritte lang (hauptsächlich um später sagen zu können: “Ich habe eine Wassermelone getragen.”), merke aber schnell, dass das meinem bereits schmerzenden Rücken nicht so richtig gut tut.

Melone

Wir fahren weiter nach Neukölln zu unseren syrischen Freunden. Gemeinsam mit einem befreundeten Paar sind wir dort heute zum Essen eingeladen. Während wir auf die beiden anderen warten unterhalten wir uns mit den Gastgebern über ihre Sprachfortschritte. Gerade der Vater ist erstaunlich weit, besonders im Lesen und Schreiben, weniger im Sprechen. Er spricht außer Syrisch und Englisch auch ganz gut Französisch und Spanisch, kein Wunder, dass er mit dem Deutschen so gut vorankommt. Leider wird er trotz sehr guter Leistungen in der Sprachschule eher zurückgehalten als gefördert und ist sehr enttäuscht darüber. Auch die beiden Jungs verstehen uns jetzt schon deutlich besser, aber sie sprechen trotzdem größtenteils Englisch mit uns, während wir versuchen, möglichst auf Deutsch zu antworten. Sprachpraxis ist schließlich alles. Im Fernsehen läuft Panda, Gorilla & Co., das ist schonmal ein guter Schritt 😉

Ich blättere durch die Lehrbücher aus der Sprachschule, finde sowas ja generell immer spannend. Als eines der Bücher droht, zu Boden zu fallen, beuge ich mich schnell vor, um es zu retten. Ab diesem Moment sind meine Bewegungen nur noch sehr eingeschränkt möglich und tun größtenteils weh. Die Kombination aus temperaturbedingtem Flip Flops tragen, Schwimmen am Donnerstag, Kieser Training am Samstag, Melone tragen und dieser plötzlichen Bewegung scheint meiner Lendenwirbelsäule mal wieder den Rest gegeben zu haben.

Da wir zu siebt und damit ein Stuhl zu wenig in der Wohnung vorhanden ist, setzt unsere Freundin auf dem Couchtisch. “Ist das OK?” fragt sie. Ihr Freund witzelt: “Klar ist das OK, die Ms. sind doch Christen, da ist alles OK.” T. reagiert prompt lachend: “Yes, we’re not Daesh!”

Mit Mühe schaffe ich es vom Sofa an den Esstisch. G. serviert heute gefüllte geschmorte Zucchini, die sehr interessant gewürzt sind und mit den Fingern gegessen werden, außerdem einen Gericht aus Zuckerschoten und Hackfleisch mit Reis. Zum Nachtisch gibt es unsere Melone sowie zwei verschiedene Süßigkeiten. Kleine runde Pfannkuchen werden an einer Seite zusammengedrückt wie Tüten. Die andere Seite wird gefüllt – einmal mit einer Creme und gehakten Pistazien, einmal mit Walnüssen. Über beide Varianten wird flüssiger Honig gegossen. Irgendwann zeigt G. mir, wie man das alles zubereitet, hat er versprochen.

Zucchini

Zuckerschoten

Syrisch

Walnuss

Pistazie
Während des Essens beginnt es draußen zu Donnern. Die drei Syrer zucken zusammen, bei ihnen löst das Geräusch Erinnerungen an Bomben in Damaskus aus. Sie erzählen uns in wenigen nüchternen Worten, was sie gesehen haben – viele viele Tote, darunter Freunde, Nachbarn, Kollegen, Kinder auf dem Schulweg… Es ist schwer, dazu etwas zu sagen, mehr als unser Mitgefühl und Verständnis auszudrücken, können wir nicht tun. Der Moment geht schnell vorüber und dann scherzen wir schon wieder und reden über die Arbeit. Unser Freund hat einen neuen Job bei einer Firma, die mit “IS…” anfängt, auch das wieder ein Anlass für ein wenig Galgenhumor.

Nach dem Essen lege ich mich und meinen Rücken ein wenig auf den Fußboden, in der Hoffnung, dass die Schmerzen doch noch nachlassen und ich mit den anderen zum Fußball gehen kann. Sie wollen zum Auswärtsspiel von TeBe beim BSV Hürtükel, hier um die Ecke. Leider macht mein Rücken da nicht mit – ich kann mich nicht gerade auf den Beinen halten. Also beschließe ich, stattdessen nach Hause zu fahren. Wir verabschieden uns alle gemeinsam von G. und bedanken uns für das tolle Essen. Auf dem Weg die Treppe hinunter merke ich, dass es illusorisch ist, mit Bus und Bahn nach Hause zu fahren – jede Treppenstufe ist eine Qual und solange ich stehe, muss ich gebückt bleiben, alles andere tut zu sehr weh.

Also nutze ich die Gelegenheit, endlich mal die myTaxi-App auszuprobieren. Die anderen gehen los zum Spiel und ich setze mich vor die Haustür und warte die fünf Minuten, bis mein Taxi da ist. Der Fahrer ist Türke und wir fachsimpeln über Fußball, den heute beginnenden Ramadan, Ischias-Nerven, Taxifahren in Berlin, die Flüchtlingssituation, den Krieg in Syrien und die Politik Erdogans. Bis auf den letzten Punkt sind wir uns sehr einig über alles, aber er ist überzeugt davon, dass Erdogan kein Diktator ist und die Medien sowohl hier als auch in der Türkei nicht die Wahrheit sagen. Nunja, in meiner Situation möchte ich mich nicht streiten und er bekommt natürlich trotzdem ein gutes Trinkgeld von mir.

Berlin
Ich schleppe mich zuhause die Treppen hoch, bringe meinen neuen Laptop, ein paar Bücher und etwas zu trinken zum Sofa und lege mich hin, eigentlich in der Hoffnung heute nicht noch einmal aufstehen zu müssen. Meine Eltern haben mir das Manuskript für ihr nächstes Buchprojekt geschickt, dass ich jetzt lese und kommentiere. Dabei merke ich schon, dass das Sofa für meine Situation suboptimal ist: Die Katzen lagern um mich herum und schränken meine Bewegungsfreiheit zusätzlich ein. Ich muss aber ab und an mal die Position wechseln, was so nicht gut möglich ist. Ich überlasse den Katzen also den Rest der Wohnung und verziehe mich aufs Bett im Schlafzimmer. Viel besser!

Ich schaue auf Netflix Blue Valentine und dann mehrere Folgen House of Cards. Irgendwann zwischendurch kommt der Hase mit unserem heutigen Übernachtungsbesuch nach Hause, der von einem Wochenendtrip nach Riga zurückgekommen ist und erst morgen weiter nach Hause fährt. Da ich immer noch liegen muss, schauen die beiden alleine einen Film und bringen mir zwischendurch noch ein wenig aufgewärmte Reis-Gemüse-Pfanne.

House of Cards
Solange ich liege, geht es mit den Schmerzen einigermaßen, ich hoffe also, morgen wieder einigermaßen beweglich zu sein. Ansonsten wird wohl diese Woche, ähnlich wie der heutige Tag, ganz anders ablaufen müssen als geplant…