Wie der Januar riecht

So, nachdem ich den laut maunzenden und über die Tastatur wetzenden Kater ruhig gestellt habe, kann ich jetzt aufschreiben, wie der Monat für mich gerochen hat. Andere olfaktorische Erinnerungen gibt es zum Beispiel bei Ijuno und bestimmt auch bald beim liebsten Fräulein der Welt, das sich diese Beitragsreihe ausgedacht hat. Für den nervigen Kater riecht der Januar am Ende übrigens nach Katzenminze auf einem Kuschelkissen…

Der Januar riecht zunächst einmal nach eingemummeltem Couchen, Katzenfell und Süßkram. Dann aber riecht er nach freien Ferientagen, Kleinkindköpfen und Erfrischungstüchern. Nach Sardellen, Knoblauch und Bacon duftet der Caesar Salad, mit dem wir beim Mobster Dinner das Jahr einläuten. Der Januar riecht nach den Büchern in den Regalen der Böse Buben Bar,

Nach großer Wiedersehensfreude riecht der Januar ebenso wie nach Unsicherheiten und vorsichtigem Herantasten. Ein Schritt vor, zwei zurück und dann vielleicht doch wieder einer vor? Nach Missverständnissen und unbedachten Worten ebenso wie nach sehr sorgfältig gewählten Worten, klärenden Gesprächen und großer Erleichterung.

Der Januar riecht oft nach Schweiß – in überhitzten Bahnen, Büros, Meetingräumen und Diskussionen ebenso wie beim Sport oder beim schweißgebadeten Aufwachen nach unruhigen Träumen.

Er riecht nach viel Papier und Druckerschwärze und Klebebandresten an den Fingern. Nach köstlichen Pancakes, Blinis, Crêpes und Quesadillas riecht er zum Glück auch. Außerdem nach Zitrusfrüchten, Tee und Thymianhänden. Nach jamaikanischer Küche und einer Brise jamaikanischer Lebensart in der Luft.

Der Januar duftet nach Heimlichkeiten, jeder Menge Organisation und Koordination und glücklich gemachten Menschen. Nach Indien, das sich in den Falten von T-Shirts und Tüchern versteckt gehalten hat. Nach Kuchen und Muffins, nach Schampus und Steak und gutem Wein. Nach regennassem Asphalt riecht der Januar, nach gestohlenen Sonnenstrahlen und ab und zu sogar nach Schnee. Er duftet nach Hochzeitsblumen und Vogelhochzeitssüßigkeiten und den Ledersitzen in einem “was schattigen Auto”.

Nach Angekommensein und Nähe riecht der Januar ebenso wie immer wieder auch nach Fallen und Angst und Ungewissheit. Am Ende riecht er sehr chaotisch, nach Granatapfel-Cupcake und Smoothies, nach Eis und Yogamatten, nach Torte und Bier.

Der Januar ist ein langer Monat und prall gefüllt mit Leben, vieles vom guten und so manches vom schlechten ist darunter. Und ganz am Schluss, da riecht der Januar nach Zuversicht und Lachen und Vorfreude auf alles, was noch kommen mag.

 

PS: 30 Plakate abgeknibbelt, 30 Plakate aufgehängt. For those who count.

So viel Flausch

Das war ein toller Tag heute und da ich sogar trotz allem, was gerade los ist, schon um 7 zuhause war, kann ich heute auch wieder in ganzen Sätzen bloggen. Jemand wird sich bestimmt darüber freuen. 😉

Nach endlich mal wieder einer normal großen Portion Schlaf ging heute alles etwas leichter von der Hand als gestern. Auf dem Weg ins Büro hörte ich den gestern begonnenen Podcast zu Ende. Auf Arbeit jagte dann wieder eine Aufgabe die nächste, aber zwischendurch gab es immer wieder schöne Unterbrechungen.

Zunächst stand unser monatliches Team-Brunch an und eine Kollegin in Elternzeit besuchte uns dazu mit ihrem Baby. Die Stimmung in unserem Team ist im Moment sowas von flauschig und familiär, dass sich das Arbeiten mal wieder so anfühlt, wie mit Freunden abzuhängen. Ähnliches schrieb ich glaube ich auch schon vor 8 Jahren über den gleichen Job und es ist toll, dass diese Phasen auch jetzt immer noch wieder auftreten! Kurz nach dem Brunch verabschiedeten wir dann eine liebe Kollegin, die uns morgen in Richtung Bald-nicht-mehr-EU verlässt, aber als Kollegin erhalten bleiben wird. Und wenn dann so an die 50 Leute zusammenstehen, die sich irgendwie doch sehr gerne mögen, dann flauscht es doch sehr ordentlich.

Später verbrachte ich eine sehr schöne Mittagspause – nachdem sie schon vorgestern und gestern verschoben werden musste – mit lieben Menschen* (und aufgrund des Brunchs fast ganz ohne Essen) und tollen Gesprächen, die uns von den aktuellen Geschehnissen auf Arbeit über soziale Medien bis hin zu einer kleinen Geschichtslektion und der Erkenntnis brachten, dass wer in unserer Generation in Westdeutschland aufwuchs ohne Verwandtschaft in Ostdeutschland zu haben, so ungefähr gar nichts über das Alltagsleben in der DDR weiß. Muss auch ich mir immer wieder vor Augen führen, weil das natürlich auch im Umgang mit westdeutsch Sozialisierten immer wieder zu Mentalitäts- und Befindlichkeitskonflikten führt. Direkt im Anschluss an die Pause konnte ich dann noch ein Thema ansprechen, das mir schon seit Tagen unter den Nägeln brannte und bekam darauf ziemlich genau die bestmögliche Antwort.

Dann hatte ich die Gelegenheit, einem ganz besonderen Treffen beizuwohnen, das mir einen weiteren Aspekt meiner Arbeit näherbrachte. Hinterher gab es Craft Beer für alle und eine Menge Event-Tickets wurde verlost, wobei ich völlig entgegen meiner Interessen Karten für die Volleyball-Bundesliga gewann. Da ich aber bei weitem nicht die einzige war, kann ich mir durchaus vorstellen, dort dann auch in netter Gesellschaft hinzugehen und eine gute Zeit zu haben.

Mitten während der Verlosung meldete sich dann auch noch der Hase mit super Nachrichten, die uns beiden jede Menge Geröll vom Herzen plumpsen und entspannter in die Zukunft schauen lassen. Jetzt hoffe ich sehr, in spätestens einem Monat nochmal ähnliche Nachrichten aus einer anderen Richtung zu hören, dann bin ich sehr optimistisch, dass das Jahr ebenso flauschig weitergeht, wie es angefangen hat.

 

Und jetzt zum Schluss doch noch eine kleine Liste, bevor ich mich mit Serien und Katzen auf die Couch verziehe:

  • auch heute wieder meditiert, läuft mit den Vorsätzen
  • auch heute wieder kein Fleisch gegessen (immer noch nicht wieder nach dem großen Fleisch-Fest vor anderthalb Wochen, allerdings gab es ab und an Fisch, was sich aber irgendwie weniger schlimm anfühlt)
  • 30 Plakate abgeknibbelt, 30 Plakate aufgehängt
  • Red Lager, Pale Ale und Berliner Weiße verkostet

 

*All diese Menschen waren Kolleg*innen, nicht alle diese Kolleg*innen sind “nur” Kolleg*innen für mich. Labels sind doof, Menschen ist ein schöner Überbegriff. So.

Noch ne Liste

Auch heute ist wieder so ein Tag, der nur mit einer schnellen Liste zu fassen ist. Es wird bald auch wieder ausformuliertere Blogposts geben, ich schwör!

  • Kurz nach 3 aufgewacht und dann erstmal gute zwei Stunden wachgelegen, den Kopf voll mit tausend Dingen (To-Do-Liste für heute, Sorgen, Menschen, Zeug…), Buch ausgelesen (Anne Stern: Das Glück ist ein flüchtiger Vogel), auf Toilette gewesen, neues Buch angefangen (Stefan Zweig: Die Welt von gestern. Erinnerungen eines Europäers – Das goldene Zeitalter der Sicherheit), darüber dann wieder eingeschlafen, wüst geträumt und erst mit dem Weckerklingeln 7:30 wieder munter geworden
  • Meditiert (die Pause neulich dauerte wirklich nur die zwei Wochenendtage), fertig gemacht und zur Arbeit gefahren, unterwegs die neue Folge Marvelous Mrs Maisel Goys gehört
  • Im Büro angekommen, gehört dass ein Sorgen-Meeting auf den Nachmittag verschoben wurde, erstmal mit dem Team Kaffee geholt und unterwegs eine große Portion Kollegenstrahlen abgeholt
  • Einstündiger Call mit Dublin zu einem neuen Projekt
  • Mit dem Team Smoothies getrunken (wir feiern immer noch) und nach dem Kollegenstrahlen noch eine Kollegenumarmung abgesahnt
  • Etwas vor mich hin gearbeitet, dann das Sorgen-Meeting, dass zum Glück nicht ein befürchtetes Worst-Case-Szenario, sondern das absolute Best-Case-Szenario brachte inklusive Team-Jubel und weiteren Umarmungen
  • Mittagspause mit der besten Kollegenfreundin und dem besten Team, es gab Reste vom gestrigen Kartoffelauflauf
  • Call mit Warschau, London und Paris in Vorbereitung auf eine Dienstreise im Februar
  • Zweiwöchentliches Meeting und deswegen leider die Yoga-Session verpasst
  • Die Hälfte eines riesigen Stückes Schwarzwälder Kirschtorte gegessen und die andere Hälfte an bedürftigere Kollegen verteilt
  • Meditationskurs (zweite Meditation des Tages) mit ca. 15 anderen Kolleg*innen und es hat erstaunlich gut funktioniert, auch wenn meine Gedanken immer noch Achterbahn fuhren
  • Ende eines Calls mit Chicago noch mitbekommen – da war eigentlich schon Feierabend
  • 20 Plakate abgeknibbelt und 30 Plakate aufgehängt
  • Mit einer Überstunde das Büro verlassen und zu den Ellis spaziert, dort dann der ganzen Familie und dem Hasen Pellkartoffeln gegessen, erzählt und mit einem halben Ohr die Nachrichten aus England verfolgt
  • Heimweg, Bloggen, Bett – dringend!

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Die gute alte Liste

Jemand beschwerte sich mal bei mir, dass ich so oft nur in Listen blogge. Das ist ne ganze Weile her, aber weil der Tag heute so anstrengend und voll war, muss es heute mal wieder sein. Ich hoffe Jemand hat Verständnis.

  • 10 vor 6 aufgewacht und nicht mehr einschlafen gekonnt. Stattdessen Internet leer gelesen, Buch weiter gelesen und nachdem der Hase Dreiviertel 7 aufgestanden war direkt meditiert und dann auch aufgestanden.
  • Schon halb 9 im Büro gewesen und direkt mitten rein ins Organisationschaos (wer mir auf Twitter und/oder Instagram folgt oder mit mir auf Facebook befreundet ist, weiß, was dort diese Woche los ist.
  • Zitat des Tages: “Haben wir Gaffa?” “Was ist denn Gaffa?” (Hier ungläubiges GIF einfügen.)
  • Für die Organisationstätigkeit dann mal eben von der ganzen Firma beklatscht worden.
  • Ein Cupcake findet den Weg durch den ganzen Raum bis zu mir, lieben Dank an den Überbringer – mein Held!
  • Im Verlauf des Tages noch einen weiteren Cupcake gegessen, und einen Bagel, und abends Auflauf.
  • Unzählige Fotos gemacht, aktiv wie passiv, einige davon gepostet.
  • 30 Plakate abgeknibbelt und 20 wieder aufgehängt.
  • Catch-up-Meetings mit verschiedensten Leuten abgehalten.
  • Zwischendurch nicht gewusst, wo mir der Kopf steht, aber da war ich heute nicht die einzige.
  • Abends die Goldenen Blogger im Stream verfolgt, über den Blogtext des Jahres und die Bloggerin des Jahres gefreut.
  • Mit dem Hasen den Tag ausgewertet.
  • Jetzt aber schnell in die Falle, morgen geht es heiter weiter!

Guter Chor ist gut: Die Happy Disharmonists in der Bar jeder Vernunft

Die Demo gestern hat mich aus Gründen ein wenig aus meinem eigentlichen Blogrhythmus hinausgeworfen. Eigentlich soll das ja hier so ein bisschen ein Tagebuch sein und da kommt vor dem Sonnabend natürlich noch der Freitagabend. Den verbrachte ich in netter Begleitung in der Bar jeder Vernunft, beim Konzert der Happy Disharmonists. Gleich vorab: Meine beste Kolleginnenfreundin* singt in diesem Chor mit und hat uns für den Abend Steuerkarten besorgt, diese haben wir aber selbst bezahlt und somit ist auch dieser Text wieder keine Werbung 😉

Insgesamt war das mein drittes Mal Happy Disharmonists, diesmal jedoch lag das letzte Mal bereits so lange zurück, dass das Programm für mich fast komplett neu war. Jedes Mal wieder stelle ich fest, dass ich zu den jüngsten Menschen im Publikum gehöre. Das liegt vermutlich daran, dass ich nur wenig älter bin, als der Chor selbst, in dem auch immer noch einige Mitglieder der Originalbesetzung singen, die ihn damals zu Schulzeiten gegründet haben. Das bedeutet einerseits, dass es natürlich auch Fans gibt, die schon genau so lange dabei sind und andererseits, dass Freund*innen und Familienangehörige der Chormitglieder oftmals auch keine 12 mehr sind (also außer den Chorkindern vielleicht).

Jedes Mal beim Ankommen denke ich also: Hui, wo bin ich denn hier hingeraten, die sind ja hier alle viel älter und gesetzter als ich und dann ist das ja auch noch ein Chor-Konzert und Chor-Konzerte sind ja im Allgemeinen auch eher was für die ein bisschen spießigeres Publikum als ich mich gerne wähne… Und dann singen die los und alle Befürchtungen sind vergessen: Erstens ist das hier ein Pop-Chor und zweitens hat er auch sehr viel Selbstironie. Gleich zu Beginn wird der Pop-Chor-Hype aufs Korn genommen und gezeigt, dass sie von klassischem Chorgesang über A Capella bis hin zu musikalisch höchst anspruchsvollen Covern und Remixen verschiedenster Genres alles drauf haben.

Natürlich gab es auch das eine oder andere Lied, das mich weniger umhaute und den einen oder anderen “Stur lächeln und winken”-Moment, aber die meiste Zeit über konnte ich nur staunen. Besonders über die bereits angesprochenen Cover und Remixe. Da hauen die mal eben ein Mash-up von David Bowies “Major Tom” mit Peter Schillings “Major Tom (Völlig Losgelöst)” hin, verbandeln kleine und große Momente der Pop-Geschichte mit Einsprengseln von “Rule Britannia” und top-aktueller Brexit-Problematik, schummeln ihrem gesetzten älteren Publikum Ärzte-Songs unter, bei denen es Lachanfälle bekommt, untermalen das Märchen vom Froschkönig mit kulturellen Anspielungen und musikalischen Zitaten von “Bohemian Rhapsody” bis “1000 und 1 Nacht”, hauen das eine oder andere politische Statement raus, dass sich gewaschen hat oder treiben meiner Begleitung mit einem Pink-Floyd-Cover unerwartet Tränen in die Augen…

Ein Konzert der Happy Disharmonists sei hiermit jedem anempfohlen, der Spaß an gut und clever gemachter Musik hat. Aber Vorsicht: Sie sind immer sehr schnell ausverkauft – das Drama, bis wir die benötigte Anzahl Karten noch ergattern konnte, wäre einen eigenen Blogbeitrag wert gewesen…

*Es fühlt sich komplett falsch an, hier das Wort Kollegin überhaupt mit einzubringen. Wir sind seit mehr als 16 Jahren sehr enge Freundinnen, haben zusammen studiert und tatsächlich auch mal zusammen in einem Chor gesungen und zusammen arbeiten tun wir erst seit etwas mehr als 8 Jahren 😉 Der Begriff “beste Kolleginnenfreundin” ist hauptsächlich der Unterscheidung zu anderen guten Freundinnen und der offiziellen besten Freundin geschuldet, die ja hier im Blog alle irgendwie ein Pseudoym benötigen.

Weg mit § 219a, § 218 und den Papayas!

Sonnabende sind Demo-Tage, stelle ich immer wieder fest. Letzte Woche waren wir auf der “Wir haben es satt“-Demo und erst dort bekam ich mit, dass direkt davor an der gleichen Stelle der diesjährige Women’s March stattgefunden hatte, an dem ich eigentlich auch gerne teilgenommen hätte. Irgendwie war mir das trotz meiner doch sehr feministischen Filterblase durch die Lappen gegangen. Heute stellte ich dann auf der Couch liegend fest, dass gerade eine Kundgebung des Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung für die Abschaffung des § 219a stattfand. Da ich sowieso demnächst loswollte und meine Route nur geringfügig umstellen musste, brach ich also schnell auf und war zumindest bei diesem wichtigen Anliegen mit dabei.

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Falls es jemand noch nicht mitbekommen haben sollte: Der § 219a untersagt es Ärzt*innen, über Schwangerschaftsabbrüche zu informieren (das Strafgesetzbuch nennt diese Art der Information fälschlicher- oder zumindest veralteterweise Werbung). Nun ist es natürlich schon an sich ein unsäglicher Zustand, dass Abtreibungen in Deutschland immer noch strafbar sind und die Strafe nur unter bestimmten Bedingungen ausgesetzt wird. Dass es aber bei Strafe verboten ist, darüber zu informieren, dass und in welchen Praxen solche Abbrüche durchgeführt werden, schlägt dem Fass quasi noch den Boden aus. Ein Mensch namens Yannic Hendricks hat es sich, wie Ihr wahrscheinlich alle schon gelesen habt, zum Hobby gemacht, Ärzt*innen anzuzeigen, die trotz des Verbots darüber informieren und die deswegen nun von erheblichen Geld- und sogar Freiheitsstrafen bedroht sind. Einfach weil er findet, dass Abtreibungen nicht OK sind.

Lieber Yannic, lass Dir sagen: Niemand treibt gerne ab, wer das tut, hat gute Gründe. Einmal ganz abgesehen von den ethisch-moralischen Bedenken, die die meisten Betroffenen haben ist es auch ein verdammt unschöner Eingriff, der mit Schmerzen, Nebenwirkungen und erheblichen Risiken einhergehen kann. Niemand tut das, weil es so schön leicht und einfach ist. Und immer geht dem eine sehr, sehr gründliche Überlegung voraus. Ich war zwar selbst noch nie ungewollt schwanger, aber ich habe mir von mehreren Freundinnen erzählen lassen, wie sich das anfühlt. Und wie schwierig es ist, sich unter dem psychischen Stress, den solch ein Zustand auslöst (und dem physischen, eine Frühschwangerschaft ist im Allgemeinen kein Kinderspiel, ob gewollt oder nicht) umfassend (in alle Richtungen) zu informieren. Und wie schwer die Entscheidung am Ende fällt. Und obwohl ich selbst noch nicht abgetrieben habe, weiß ich aus schmerzlicher eigener Erfahrung leider ganz genau, wie sich dieser Vorgang körperlich anfühlt. Und ich weiß außerdem, was für ein schlechtes Gewissen Patient*innen mitunter gemacht wird, schon wenn sie nur die “Pille danach” wollen, was ja nun gar nichts damit zu tun hat, bestehendes “Leben” zu töten. (“Und wieso möchten Sie das Kind nicht haben?” “Da ist ja kein Kind, sondern ich will nicht, dass da evtl. eins entsteht, nur weil das Kondom gerissen ist. Weil meine Lebensumstände und der potenzielle “Vater” dazu gerade nicht passen.” “Na das hätten Sie sich ja überlegen können, bevor Sie mit so jemandem Sex haben.” Hackts?!)

Auf der Kundgebung sprachen sich Vertreterinnen aller im Bundestag vertretenen Parteien (also außer CDU/CSU und AfD, natürlich, von denen war niemand da) für die Abschaffung dieser beiden Paragraphen aus. Weil sie einerseits Mediziner*innen ohne Not kriminalisieren und weil sie andererseits Schwangeren dringend benötigte medizinische Hilfe erschweren oder gar verwehren. Eine der Rednerinnen sprach an, dass es sicherlich nicht besonders schwer sei, in einer Stadt eine passende Praxis für einen Schwangerschaftsabbruch zu finden. Auf dem platten Land aber, wo Ärzt*innen dünn gesät sind, kann es schwierig bis unmöglich werden, weil man vielleicht weite Wege auf sich nehmen muss, nur um dann vor Ort festzustellen, dass eine Praxis keine Abbrüche vornimmt oder nicht dazu beraten möchte. Deswegen müssen diese Informationen online und für jeden zugänglich sein (und auf dem platten Land muss es natürlich vernünftige Internetverbindungen geben).

Wichtig sind diese Informationen auch deswegen, weil sich Schwangere in Deutschland zunächst mit offenem Ausgang zu ihren Optionen beraten lassen müssen (und zwar nicht von den durchführenden Ärzt*innen selbst) und dann noch eine Wartefrist eingehalten werden muss, bis der Eingriff durchgeführt werden darf. All das muss bis zur vollendeten 12. Schwangerschaftswoche passieren, da man hinterher nur noch aus dringenden medizinischen Gründen straffrei abtreiben darf*. Nun ist es so, dass eine Schwangerschaft frühestens in der 5. Schwangerschaftswoche bemerkt und durch einen Frühtest nachgewiesen werden kann. Je nach Zyklusschwankungen, Lebensstil (Krankheiten, Reisetätigkeit, Stress) wird eine Schwangerschaft auch erst viel später bemerkt. Und auf den positiven Test folgt dann normalerweise nochmal ein zweiter bei der*dem Gynäkolog*in. Hinzu kommt, dass viele Schwangerschaften auf natürlichem Wege wieder abgehen. Bis man also sicher weiß, dass man schwanger ist und die Schwangerschaft intakt ist, ist der Point of no Return schon ganz schön nahe gerückt. Wenn man dann in einer Gegend lebt, wo es nicht viele Praxen und vielleicht gar keine Beratungsstellen gibt, kann es echt eng werden. Das Land Berlin geht übrigens mit gutem Beispiel voran und hat selbst entsprechende Adressen veröffentlicht, da die Ärzt*innen selbst es nicht dürfen.

Das nächste Problem ist, dass aufgrund der Gesetzeslage an den Universitäten der Schwangerschaftsabbruch quasi gar nicht gelehrt wird. Ein Unding, selbst wenn man alle ethisch-moralischen Bedenken außen vor lässt. Schließlich gibt es auch diverse medizinische Gründe, aus denen eine Schwangerschaft beendet werden muss, etwa wenn das Leben der schwangeren Person in Gefahr ist. Deswegen haben auch die Medical Students for Choice Berlin auf der Kundgebung gesprochen und deutlich gemacht, dass sie ihren Beruf nicht korrekt ausüben können, wenn sie nie lernen dürfen, wie ein Schwangerschaftsabbruch durchgeführt wird. Da für diesen Eingriff nicht einmal medizinische Modelle bereitstehen, führen die Studierenden Workshops durch, in denen sie ihre Kolleg*innen die Prozedur an Papayas üben lassen. Papayas, verdammte Axt! Die sind zum Essen da!

Und da haben wir über den ganzen Feminismus-Aspekt noch nicht einmal gesprochen. Dass es natürlich allen Menschen, die schwanger werden können, selbst überlassen sein muss, ob sie das auch möchten. Noch einmal: Eine Schwangerschaft ist in vielen Fällen kein Spaß. Das sollten nur Menschen machen, die wirklich dahinterstehen. Ebenso wie Kinder in die Welt zu setzen nichts ist, was man gegen seinen Willen tun sollte. Kinder sollen erwünscht und geliebt sein und mit Wärme, Geborgenheit, Nähe, Zuwendung usw. aufwachsen dürfen! Wer das nicht versteht, sollte vielleicht nochmal “Das weiße Band” angucken.  😉 (Und zur Abtreibungsproblematik natürlich Gottes Werk und Teufels Beitrag.)

*Die Juramama hat übrigens in ihrem zu Recht für den besten Blogtext des Jahres nominiertem Post “Raus aus meinem Uterus. Der § 219a und seine Freunde” aufgeschrieben, warum das ganze rechtlich eigentlich so kompliziert ist (der ganze Artikel ist lesenswert!):

Historisch interessant ist in diesem Zusammenhang, dass es dieses „eigene Recht auf Leben des Ungeborenen“ ab der Einnistung der Eizelle in die Gebärmutter sehr, sehr jung ist und man erst auf diese Idee kam, als gleichberechtigte Frauenrechte wirklich nicht mehr zu verhindern waren. Abtreibungen waren schon zu den Zeiten verboten, in denen Frauen wirklich gar keine eigenen Rechte hatten. Hier war sie aber nicht etwa deswegen verboten, weil  der Fötus ein entkoppeltes Recht auf Leben hatte und die Mutter sich dem beugen musste, sondern es ging rechtshistorisch ausschließlich um den Maßstab des „Willens des Vaters“ und gegen die „Selbstabtreibung“ durch die Frau. Wollte der Vater das Kind nicht, finden sich viele Beispiele, wie das straflos oder zumindest faktisch konsequenzenlos in Recht und Gesetz integriert werden konnte. Auch die aktuell gern zitierte Bibel sah in einer authentischen Fassung des Alten Testaments Schadenersatz in Geld für den Vater vor, wenn seine Frau von einem anderen Mann so verprügelt wurde, dass sie einen Abgang erlitt. Der Leibesfrucht selbst aber kam kein eigener Status oder Verlustwert seines eigenen Lebens zu und auch das römische Recht verneinte das ausdrücklich. Hier wurde ein Fötus ganz klar als Teil des mütterlichen Körpers betrachtet, und eine Abtreibung dann bestraft, wenn die Frau den Manne „um seine Kinder betrügt”. Die dann folgende, aber ausschließlich kirchlich vorangetriebene Theorie der „Beseelung“ des Menschen schon im Mutterleib zeigt ebenso Bemerkenswertes: Weibliche Föten galten zu Zeiten des kanonischen Rechts erst mit 80 Tagen im Mutterleib als beseelt. Männliche Föten hatten dagegen bereits nach 40 Tagen eine Seele.

Im 18. Jahrhundert kam das medizinische Problem auf, dass man feststellte, dass die Mittelchen, die Frauen für einen Abort gegeben wurden oder die sie selbst einnahmen, wohl eher wirkungslos waren und die Frauen ihre Kinder einfach so verloren hatten. Oh nein! Wie sollten sie nun das Machtinstrument “Abtreibungsverbot” retten, wenn es doch gar keine wirksamen Mittel gab? Die Jurisprudenz ersann folgendes Konstrukt: Eine bestimmte Kraft in der „Maschine des Weibes“ sei in der Lage, einer für sich wirkungslosen Droge zu seiner Wirksamkeit zu verhelfen und –puh, das war knapp- man konnte die Frauen und Ärzt*innen und Hebammen wieder bestrafen, wenn sie es auch nur versuchten. Heute ist ein Grundsatz des Strafrechts, dass der untaugliche Versuch zwar nicht straflos ist, aber in Fällen wie diesen von Strafe abgesehen werden kann.*

Im letzten Jahrhundert kam dann Gustav Radbruch, der kurz vor der Machtergreifung Hitlers eine deutlich liberalere Form als wir sie heute haben forderte: Die reine Fristenlösung. Aber da kam der schnauzbärtige Irre und brockte uns das ein, was wir in diesem Zusammenhang seitdem nur in Deutschland auf diese absurde Art ausbaden müssen. Das „Recht des Fötus“ wurde historisch erstmals insofern relevant, als es nur für die Föten galt, die den Rassegesetzen entsprachen. Deren Abtreibungen wurde wieder mit der Todesstrafe geahndet, diese Föten mussten also geboren werden. Andere Frauen, deren Fötus im Bauch kein Recht auf Leben hatten, wurden dagegen nach Hitlers Rassegesetzen zur Abtreibung gezwungen. Menschen mit bestimmten Behinderungen hatten gar ein komplettes Fortpflanzungsverbot. Das heutige in unserem Recht verankerte, eigene Lebensrecht eines Ungeborenen ist also ein sehr neuer Ansatz für eine alte Machtfrage, um die wir aktuell derartig peinlich rumschleichen, dass ich es eigentlich nicht fassen kann. Erst als immer mehr absehbar war, dass sich durch Aufklärung und Rechtsfortbildung die Rechte der Frauen auf körperliche Selbstbestimmung  komplett vom Mann entkoppeln, wurde rechtstheoretisch das „Lebensrecht des Ungeborenen selbst“ zur Maxime. Es geht also im Kern ganz simpel und archaisch um Macht über die Fortpflanzung. (Wer die Rechtshistorie nachlesen will: „Die juristische Konstruktion des Abtreibungsverbots“ von Prof. Dr. iur, Dr.phil. Günter Jerouschek)

 

Da real Vogelhochzeit

Heute ist nun endlich der 25. Januar und nachdem ich seit Dienstag um den Karton im Kühlschrank herumgeschlichen bin, durfte ich ihn nun heute morgen endlich aufmachen. Es ist Vogelhochzeit!

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Auf dem Teller fürs Foto gelangte nur eine kleine Auswahl der Köstlichkeiten, die die Vögel uns dieses Jahr von ihrem Hochzeitsschmaus vorbeigebracht haben – von allem etwas, damit sich das Internet eine Vorstellung davon machen kann, wie groß die Vielfalt ist. Eigentlich fehlen nur noch die Teigvögel aka Elstern aka sroki, dann wäre der Teller komplett mit allen typischen Leckereien der sorbischen Vogelhochzeit.

Und natürlich musste ich auch dieses Jahr wieder erklären, was das Ganze eigentlich ist und wie jedes Jahr hatten einige noch nie was davon gehört. “Wir” Sorb*innen brauchen wirklich mal eine bessere PR-Abteilung!*

Ansonsten war heute zwischenzeitlich auch optisch bestes Vogelhochzeitswetter in Berlin – inzwischen ist aber alles schon wieder weggetaut.

 

*Ich setze das “Wir” einfach mal in Klammern. Sorb*innentum ist zwar eine Frage des “Bekenntnis”, aber da große Teile meiner Familie deutsch und polnisch sind und ich Sorbisch nicht einmal annähernd flüssig sprechen oder verstehen kann, tue ich mich schwer damit, mich aus anderen als politischen Gründen als Sorbin zu identifizieren. Wenn Ihr mich braucht, gehöre ich dazu, ansonsten halte ich mich vornehm zurück 😉

Akku fast alle, dringend aufladen!

Nachdem ich ja schon am Wochenende nach unserer Date Night bis auf die Demo zu nicht viel mehr in der Lage war, als auf dem Sofa herumzuliegen, begann diese Woche dann direkt mit eingelegtem Turbo. Montag nach der Arbeit fuhr ich erst nach Schöneberg, um den Hasen von der Arbeit abzuholen und dann nach Spandau zur Hochzeitsparty. Gestern nach der Arbeit fuhr ich in Sachen Vogelhochzeit nach Zehlendorf*. An beiden Abenden kam ich erst spät wieder zuhause an und es ging dann direkt ins Bett. Morgens blieb ich so lange wie möglich liegen und hastete dann direkt los ins Büro. Dadurch, dass ich meine Zeit zuhause in den letzten Tagen also nur im Liegen verbracht hatte, hatte ich auch nichts gekocht und somit auch die ersten drei Tage dieser Woche keine Reste für die Mittagspause dabei gehabt. Montag gab es deswegen Quiche, gestern Pasta und heute Tacos.

Ganz nebenbei stieg das Arbeitsvolumen dieser Tage an und für die nächsten anderthalb Wochen mindestens wird es auch nicht mehr weniger werden. Es gibt jede Menge zu organisieren und koordinieren und im Blick zu behalten – neben den ganz normalen alltäglichen Aufgaben. In weiser Voraussicht habe ich deswegen eine heute ursprünglich angedachte Abendverabredung auf ein kurzes 2-minütiges Abklatschen an der Büro-Tür reduziert und mir einen freien Abend geschaffen. Angesichts dessen, wie sich der Tag ab dem mittleren Nachmittag entwickelte, war das dann auch genau die richtige Entscheidung.

Von 15-16 Uhr hatte ich ein Meeting, das sich länger zog und von mir frühzeitig verlassen werden musste, weil von 16-16:30 Uhr das nächste Meeting anstand. Auch dieses zog sich länger, ich blieb aber bis zum Schluss, wodurch ich dann eine Kollegin nur noch zwischen Tür und Angel und kurz vor knapp bei einer Aufgabe unterstützen konnte, die eigentlich deutlich vor 17 Uhr hätte beendet sein sollen, dann aber erst um 16:52 Uhr beendet war. In der letzten Stunde vor dem Feierabend hätte ich dann eigentlich einem Call folgen wollen, habe aber nebenbei noch:

  • mit einem halben Ohr den Gesprächen der Kolleg*innen gelauscht, die irgendwie lauter waren als der Call auf meinen Kopfhörern
  • ein paar liegengebliebene Aufgaben abgearbeitet, zu denen meine Kolleg*innen aus organisatorischen und technischen Gründen nicht mehr gekommen waren
  • einem Kollegen beim Umsetzen einer neuen Richtlinie geholfen
  • für einen Kollegen eine dringende Aufgabe erledigt, weil die benötigte Zuarbeit erst heute Nachmittag kam, die Aufgabe aber eigentlich schon seit zehn Tagen auf Halde lag und durch die eingetroffene Zuarbeit jetzt plötzlich megadringend wurde
  • eine weitere dringende Aufgabe angefangen, die ich aber aus Zeitgründen erst morgen beenden kann
  • mit dem Hasen kommuniziert und ihm seinen zuhause vergessenen Schlüssel pünktlich um 17:45 runter an die Bürotür gebracht, damit er direkt weiter fahren konnte
  • auf dem Weg zurück in den 4. Stock immerhin vier von zehn Plakaten abgerissen, die nicht mehr aktuell sind und die anderen 6 für morgen früh vorgenommen
  • mit einem Kollegen über evtl. morgen und übermorgen noch anstehende Aufgaben gesprochen
  • mit meinem Chef eine Sache für morgen und übermorgen abgesprochen
  • die während der heutigen Meetings eingegangenen E-Mails überflogen und daraus entstehende To Do’s (4) für die nächsten Tage in mentale Schubladen einsortiert
  • mich mit einer Kollegin für mehrere Kollaborationen in den nächsten Tagen verabredet
  • einen Berg Aufgaben für morgen liegen gelassen, für den ich nicht mehr kreativ genug gewesen wäre

Von dem Call habe ich also so gut wie gar nichts mitbekommen. Zum Glück wurde er aufgezeichnet, denn eigentlich klang er ganz spannend. Vielleicht schaffe ich es ja morgen oder übermorgen noch, ihn mir anzuhören.

Jedenfalls war ich dann sehr froh über meinen terminfreien Abend. Zuhause habe ich dann noch fix das Klo geputzt, Bad und Küche gewischt, das Bett neu bezogen, Wäsche gewaschen, andere Wäsche zusammengelegt, Wäsche aufgehängt, abgewaschen und Rote Bete mit Fenchel und Knoblauch in eine Auflaufform geschmissen. Parmesan drüber und fertig ist die Gartenlaube, aka das Abendbrot und das Mittagessen für morgen. Jetzt ganz tief durchatmen, Katzen streicheln und die eine oder andere Serienfolge gucken…

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*Bisschen viel Hochzeitscontent diese Woche. Wird aber wieder besser, versprochen.

Vogelhochzeit. Oder: Einmal mit Profis essen

Ich tue ja für gutes Essen bekanntlich eine ganze Menge. Heute bin ich sogar an einem Dienstag nach der Arbeit nach Zehlendorf gefahren (aufgrund eines Polizeieinsatzes sogar mit U-Bahn und insgesamt drei S-Bahnen statt nur einer). Das liegt daran, dass ich – wenn ich nicht gerade Rostockerin oder Berlinerin bin – Lausitzerin bin. Und in der Lausitz ist am Freitag Vogelhochzeit.

Wer dieses Blog schon länger liest, weiß das längst: Wer den ganzen Winter über fleißig die Vögel gefüttert hat, wird von Ihnen dafür am 25. Januar mit leckeren Backwaren beschenkt. In der Lausitz sind diese um diese Jahreszeit überall präsent, in Berlin hingegen ist man auf Care-Pakete aus der Heimat angewiesen. Denn die Vogelhochzeit ist ein sorbischer Brauch und ihre Backtradition reicht nicht über das verbliebene Kernsiedlungsgebiet hinaus.

Zum Glück findet die Grüne Woche jedes Jahr ungefähr zur Vogelhochzeit statt und somit finden Vögel und Nester (aus Keks, Creme, Schokolade, Hefeteig und/oder Baiser) regelmäßige Transporter in die Hauptstadt. Letztes Jahr war meine Cousine zu diesem Ereignis als Gästin in der Stadt und brachte eine breite Auswahl von drei verschiedenen Bautzener Bäckereien. Dieses Jahr stammt meine Lieferung vom Erzeuger selbst, der als Aussteller auf der Grünen Woche ist.

Und so begab es sich also, dass ich nach Zehlendorf fuhr und neben der Vogel- und Nesterübergabe auch noch mit professionellen Nahrungsmittelerzeugern (Handwerksbäckerei, biologische Landwirtschaft samt Hofladen, Schaubrennerei) essen gehen durfte – selbst bezahlt natürlich, es handelt sich auch bei diesem Blogpost nicht um bezahlte Werbung.

Bei Primitivo, Thunfisch-Carpaccio und Pappardelle drehten sich die Tischgespräche um die Feinheiten des Bäckerhandwerks (inkl. Befindlichkeiten ländlicher Kundschaft im Bezug auf z. B. die durch künstliche Zusätze geschaffene Fluffigkeit von Brötchen oder das Geschlecht des Verkaufspersonals), die einzig sinnvolle Art der Haferzubereitung, die Besonderheiten sizilianischen Hartweizens, die Qualitätsunterschiede zwischen verschiedenen italienischen Restaurants in Bautzen und Trinkfreudigkeit des Grüne-Woche-Publikums.

Ein schöner Abend war das! Und Vogelhochzeit können der Hase und ich dann jetzt auch wieder angemessen feiern.