Wie schon im letzten Jahr recherchiere ich für diesen Text vornehmlich in den Fotos auf meinem Telefon, das ist zuverlässiger als jeder Kalender (und als dieses Blog sowieso). Tatsächlich gab es dieses Jahr sehr viel Tolles aber auch sehr viel Scheiße, die das Tolle überlagert. Durch das Durchsehen der Fotos habe ich mich gerade wieder an die Highlights erinnert, das war sehr schön. Insgesamt bin ich aber doch recht froh, dass es jetzt vorbei ist und wünsche mir für nächstes Jahr mehr Zeiten wie den März-Juni und weniger von den Kann-Weg-Monaten wie Februar und August, bittedanke. Aber jetzt das Jahr in Monaten und am Ende – weil ich endlich einmal durchgehalten habe – eine Liste der in diesem Jahr beendeten Bücher und im Kino gesehenen Filme:
Januar
Wir beginnen das Jahr tiefenentspannt und ruhig in der vorpommerschen Einöde und besuchen dann noch Susanne bei ihrer Familie in Greifswald (und sagen dem Bodden “Hallo!”, bevor es zurück nach Berlin geht. In den ersten Wochen des Jahres tagebuchblogge ich täglich (allerdings nicht hier), aber dann schläft das wieder ein. Auch andere Vorsätze, wie das tägliche Meditieren, klappen Anfang des Jahres noch gut, später dann schnell weniger. Davon abgesehen ist der Monat geprägt von Medikamenten, Arztbesuchen und einer dicken Erkältung. Kurz vor Schluss treffe ich allerdings das zauberhafte Fräulein wieder – definitiv ein Highlight. (Außerdem: Witzige Arbeits- und Abendveranstaltungen mit Kolleg*innen, mehrere liebe Besuche von Verwandten, Treffen mit Freundinnen, die Rückkehr der Eltern aus Kanada und einmal war ich auch tanzen.)
Februar
Vom Februar bleiben mir außer einem erneuten Treffen mit dem Fräulein, das wirklich wirklich wundervoll ist, keine positiven Bemerknisse zurück. Selbst die Fotos geben wenig her, ich habe fast keine gemacht und verbrachte einen großen Teil des Monats unter einer dunklen Wolke.
März
Der März beginnt mit dem Bemerknis, dass uns beim Lüften wegen starkem Wind die Balkontür kaputtgeht. Bis zur Reparatur ist es ein weiter Weg (Hausverwaltung, Handwerkerbesichtigung, Denkmalschutz…) Aber der Knall beim Zufallen der Tür hat mich vielleicht ein wenig aufgeweckt und zurück ins Leben geholt. Es geht aufwärts mit dem Jahr. Zunächst mit dem Konzert der Kelly Family in der Mercedes-Benz Arena (wenn auch etwas vergällt durch pöbelnde Idioten in der Reihe hinter uns). Dann folgt der Geburtstag zweier Freundinnen, bei dem wir über zugefrorene Berliner Seen spazieren, und bereits eine Woche später sitze ich mit der besten Freundin samt Familie im Stammcafé wieder draußen – es wird langsam Frühling. Mitte des Monats geht es für mich beruflich nach Hamburg, München und Bochum, was durchaus spannend ist. Dann kommt der St. Patrick’s Day, an dem der Hase und ich schon vormittags so viel irische Gemütlichkeit in uns aufnehmen, dass wir die zweite Hälfte des Tages schlafend auf dem Sofa verbringen und es abends nicht mehr ins Pub schaffen. Ein Wochenende in Rostock, mit Konzerten von Feine Sahne Fischfilet und Kat Frankie, einer tollen Indie Night, einem Strandbesuch und viel Familienflausch ist dann auch noch drin. Und ganz am Ende des Monats lerne ich Baby 2 einer lieben Freundin kennen. Jo, der März war ziemlich toll!
April
Im April werden wir französisch-vegan bekocht, der Grill im Büro wird eingeweiht und die Betriebsratswahl findet statt. Das bedeutet zunächst einmal Wahlkampf und Wahlorganisation, später dann den Wahltag selbst. Nach der Wahl setze ich mich in den Bus und erlebe in Magdeburg das nächste wundervolle Konzert – Shout Out Louds. Außerdem bringt der April Frühlingswetter und viel Zeit mit Freund*innen und Familie. Am Ende des Monats gibt es das erste kurzärmelige Balkonfrühstück für mich. Und weitere tolle Konzerte: Talking To Turtles (einmalig schönes Konzert zum zehnjährigen Band-Jubiläum), Das Paradies und La Suite Bizarre (inkl. Wiedersehen nach immerhin 6 Jahren, die Band hatte ich damals im Urlaub in Andalusien kennengelernt). Und eine Lesung mit Sabine Wirsching, deren zweiten Roman ich danach in Rekordzeit durchlese.
Mai
Der Mai ist der Festival-Monat. Er beginnt mit der re:publica und endet mit dem Immergut. Auf der re:publica erlebe ich Chelsea Manning live, lerne vier Akkorde auf der Ukulele, treffe neue und alte Internet-Bekanntschaften und genieße draußen die Sonne. Die Erdbeerhäuschen sind wieder da und ich feiere mein 8-jähriges Dienstjubiläum. Es folgen Familiengeburtstage und der Männertag in der Hasenheimat sowie ausgiebiges Bekuscheln der frisch geborenen Geißlein. Ab Mitte Mai ist es draußen schon so heiß, dass ich im kurzen Kleid herumlaufe und beim Konzert von Mike Friedman den ersten Sonnenbrand bekomme. Und kurz danach fahre ich dann zum Immergut – ganz alleine mit Rucksack, Zelt, Schlafsack, Isomatte und Verpflegungsbeutel mit dem Bus. Es wird ein wundervolles Festival-Wochenende nach 6 Jahren Abstinenz. Wichtigste musikalische (Neu-)Entdeckungen sind dabei Torpus & The Art Directors und Sam Vance-Law, deren Musik mich auch weiterhin durch das Jahr begleitet. Und natürlich bin ich nicht alleine geblieben, sondern habe jede Menge Leute (wieder-)getroffen. Hach war das toll. Und zurück in Berlin folgte dann mit Tex direkt noch ein Konzert.
Juni
Es ist und bleibt heiß. Der Juni beginnt mit Kindertag im Büro (alles voller Kolleg*innenkinder) und einem Wochenende in Rostock. Dort sehe ich Funny van Dannen live (wenn auch nur die zweite Hälfte des Konzerts, weil mein Bus Verspätung hat), hänge am Strand rum, esse Törtchen und Streetfood, und sehe auf KTV- und Brauereihoffest weitere Bands live (gut: Kudde & die Kudders, Les Bummms Boys, schräg: Christian Steifen) und am Ende gibts die nächste Indie Night, die jetzt wieder bis nach Sonnenaufgang dauert. Kurz danach eröffnen wir in Berlin die Freiluftkinosaison und schauen Loving Vincent. Einen Tag verbringe ich mit Kolleg*innen beim Müllaufsammeln im Tiergarten, danach geht es zum späten Anbaden in den Weißen See. Die WM beginnt und gleichzeitig wieder eine Zeit der vielen Arztbesuche. Zwischendurch ist mein Geburtstag und hui, 35 klingt schon echt ganz schön alt. Wir feiern wieder groß im Innenhof und es gibt jede Menge tolles Essen und schöne Menschen.
Juli
Obwohl mich eine Erkältung plagt ziehe ich ein mehrtägiges wichtiges Arbeitsmeeting durch und falle danach dann mit einer Kehlkopfentzündung und zehntägigem Sprechverbot aus. Es ist immer noch heiß draußen, aber ich verbringe die meiste Zeit drinnen auf der Couch, trinke Unmengen Tee und kuriere mich aus. Dann geht es Mitte des Monats zum runden Geburtstag des Hasenbruders, der groß gefeiert wird. MTS spielen live, und trotz Alte-Weiße-Männer-Humor ist doch noch der eine oder andere Lacher für mich dabei. Ein weiteres Highlight ist dann im Juli wieder ein Treffen mit dem Fräulein. Die dauernden Arztbesuche halten jedoch an, die Hitze ist zwar schön, aber auch sehr anstrengend für mich. Sie kulminiert Ende des Monats in einem Platzregen beim Konzert der Kelly Family in der Waldbühne (das nicht nur deswegen viel toller und legendärer ist als das im März drinnen).
August
Der August beginnt mit Sushi, großem Mist, langer Krankschreibung und vielen dunklen Wolken – obwohl es draußen immer noch die ganze Zeit heiß ist. Schön sind immerhin die Treffen mit Freund*innen und deren Kindern und das Babysitten beim großen Sohn der Freundin, die dieser Tage ihr zweites Kind bekommt. Erst in der letzten Augustwoche nehme ich wieder am normalen Leben teil und wir laden unsere lieben Katzensitter*innen zu einem italienischen Festmahl ein. Es folgen noch der Zug der Liebe und eine Anti-Nazi-Demo in Neukölln, die auf die Ereignisse in Chemnitz reagiert. Alles in allem kann der August aber – ähnlich wie der Februar – weg.
September
Der September verläuft zunächst unspektakulär, dann gibt es die große Sommerparty im Büro und im Anschluss ein Kurztrip in die Mecklenburger Seenplatte mit lieben Freunden. Wir gammeln viel rum, spazieren, reden und essen gut. Kurz danach geht es für ein Wochenende nach Sachsen-Anhalt auf eine Hochzeit, die ungeplant mit einer Nacht im Auto endet. Das Wochenende drauf verbringe ich mit den Cousins und Cousinen dann wieder in Rostock. Und dann sind nur noch ein paar Tage bis zum Urlaub, in denen lasse ich mir noch einen toten Zahn überkronen, mache eine Dienstreise nach Dortmund, und dann kann das Fressfest starten.
Oktober
Die ersten drei Wochen sind wir auf unserem Roadtrip durch Nord- und Mittelitalien, der südlichste Punkt ist der Lago di Bolsena. Über den Urlaub habe ich ja ausführlichst gebloggt, da gibt es jetzt nicht viel mehr zu zu sagen, außer, dass er superschön und trotzdem nicht unanstrengend war. Wieder zurück in Berlin treffe ich alte Schulfreund*innen wieder und besuche ein zauberschönes Konzert von Sam Vance-Law im Lido.
November
Den November beginne ich wieder mit einem Rostock-Wochenende voller Tanzen, Törtchen und Ostsee. Und dann wird schon langsam das Jahresende eingeläutet. Gänseessen mit der Hasenfamilie, diverse After-Work-Aktivitäten im Büro und beginnende Einigelung meinerseits. Bevor der November allzu grau wird, nehme ich mir spontan einen Tag frei und verbringe den im Vabali. Das war eine der besten Ideen seit langem! Ansonsten wird viel gegessen und wieder gut gekocht, wir treffen Fabrizia in Berlin bei einem sizilianischen Abend, gehen mit Freunden brunchen… Trotzdem ist die Stimmung gedrückt.
Dezember
Eine Nachhochzeitsfeier in Magdeburg, Zeit mit Freunden und Familie dort und ein Besuch auf dem schwedischen Weihnachtsmarkt in Wilmersdorf läuten den Dezember ein. Es folgen diverse Weihnachtsmarktbesuche in den unterschiedlichsten Konstellationen, viel Arbeit und Nach-Arbeits-Events, Geschenkebesorgerei, der Hasengeburtstag mit einem russischen Brunch und Theaterbesuch, ein Ausflug nach Wittenberg zu Familie und noch mehr Weihnachtsmarkt, die legendäre Weihnachtsfeier der Firma, dann Weihnachten in Familie und whoahistdasschonwiederalleszuvielgrad. Danach ein paar ruhige und entspannte Tage in Rostock zum Runterkommen. Mit Tanzen, lieben Freundinnen, viel Familie, Meer, Stadthafen, Spazierengehen, Durchatmen. Jetzt noch Silvester (Couch und Filme zu zweit) und dann ist es geschafft, dieses Jahr.
Kinobesuche 2018 (allesamt großartig):
- Wildes Herz (2x)
- Loving Vincent
- Die Familie Brasch
- Gundermann
- Bohemian Rhapsody
- Astrid
Beendete Bücher 2018 (wieder mehr gelesen als auch schon, nächstes Jahr mehr Frauen!):
- Jane Gloriana Villanueva: Snow Falling (E-Book)
- David Lagercrantz (nach Stieg Larsson): Verschwörung (Softcover)
- Sven Regener: Wiener Straße (Hardcover)
- Thees Uhlmann: Sophia, der Tod und ich. (Hörbuch)
- Rob Sheffield: On Bowie (Softcover)
- Volker Kutscher: Moabit (Hardcover)
- Dmitrij Kapitelman: Das Lächeln meines unsichtbaren Vaters (Softcover)
- Sven Regener: Magical Mystery oder die Rückkehr des Karl Schmidt (Softcover)
- Wolfgang Herrndorf: Bilder Deiner großen Liebe (Softcover)
- Ulrich Schacht: Grimsey (Hardcover)
- Giovanni Frazzetto: Nähe (E-Book)
- Nino Harataschwili: Das achte Leben (Für Brilka) (E-Book)
- Amulya Malladi: Song of the Cuckoo Bird (E-Book)
- André Aciman: Call me by your Name (Softcover)
- Trevor Noah: Born a Crime (Softcover)
- Ian McEwan: Nutshell (Softcover)
- Stephan Thome: Gegenspiel (Softcover)
- Thomas Lindemann: Keine Angst, hier gibts auch Deutsche. Unser neues Leben im Problemkiez (Softcover)
- Mike Gayle: The Man I Think I Know (E-Book)
- Robert Menasse: Die Hauptstadt (Hardcover)
- Klaus Mann: Der Wendepunkt (Hörbuch)
- Theodor Fontane: Cécile (Hörbuch)
- Marlena di Blasi: 1000 Tage in Orvieto (Softcover)
- Theodor Fontane: Stine (Hörbuch)
- Volker Kutscher: Das nasse Fisch (Hörbuch)
- Volker Kutscher: Der stumme Tod (Hörbuch)
- Volker Kutscher: Goldstein (Hörbuch)
- Volker Kutscher: Die Akte Vaterland (Hörbuch)
- Volker Kutscher: Märzgefallene (Hörbuch)
- Volker Kutscher: Lunapark (Hörbuch)
- Volker Kutscher: Marlow. (Hardcover)