Dieses Wochenende ist kein gutes für meine Vorsätze. Erst habe ich zwischen dem Freitagsdate, der “Wir haben es satt“-Demo und dem danach dringend nötigen Ausruhen und Serien gucken gestern komplett vergessen, zu meditieren und dann brachten mich regelmäßig stattfindende Prozesse an meinen primären Geschlechtsorganen heute dazu, auf das zweite Training diese Woche zu verzichten und noch einen eher ruhigen Tag einzulegen. Da die kommende Woche schon relativ vollgepackt ist, könnte das auch bedeuten, dass ich es nächste Woche auch nur einmal zum Sport schaffe, da ich erst am Donnerstag den ersten freien Abend dafür habe.
Das Schöne an Vorsätzen ist ja aber, dass sie dafür da sind, dass man sich mit ihnen besser fühlt und sich eben gerade nicht durch sie unter Druck setzen lässt. Deswegen mache ich mir deswegen jetzt einfach gar keinen Stress und blogge* eben über die Dinge, die ich stattdessen getan habe.
Der Tag begann damit, dass ich eine Playlist mit Lieblingssongs übersendet bekam, nachdem ich gestern Nachmittag einen Kollegenfreund/Freundkollegen/Kollegen/Freund (irgendwie so, ich arbeite noch an der Definition) im Auftrag des Hasen nach seiner Lieblingsmusik befragt hatte. Schon während ich diese Frage stellte, wurde mir bewusst, wie schwer sie eigentlich zu beantworten ist. Ich habe ja u. a. über “High Fidelity” meine Master-Arbeit geschrieben und Top-5-Listen sind ein Motiv, das sich durch das gesamte Buch zieht. Und eben auch, dass es unmöglich ist, sich wirklich auf eine All-Time-Favorite-Top-5 festzulegen.
Einerseits gibt es dafür viel zu viel tolle Musik und niemand, der Musik ernst nimmt, kann ernsthaft eine abschließende Rangfolge finden. Und andererseits hängt die Rangfolge immer von diversen Faktoren ab. Je nach Stimmung und Zeitpunkt ist sie anders. Es spielt auch eine Rolle, wem man seine Liste mitteilen möchte. Je nach (geschätztem) Musikgeschmack der oder des Fragenden sähe meine Liste sicherlich anders aus – etwa leicht an den Geschmack desjenigen angepasst oder mit Absicht komplett entgegengesetzt, auf Gemeinsamkeiten konzentriert oder in dem Bestreben, der anderen Person vielleicht neue Horizonte zu eröffnen.
Ich persönlich habe dann immer noch die Frage einer E- oder U-Liste. Wähle ich die Musik aus, von der ich weiß, dass sie qualitativ die hochwertigste ist? Oder die Musik, die ich am meisten feiere, auch wenn ich weiß, dass sie niveautechnisch nicht allzu viel reißen kann? Oder doch eine Mischung aus beidem?
Ich entschied mich für eine Mischung, mit leichtem Fokus auf Gitarrenmusik, die zu Bewegung einlädt. (Was ja auch im Großen und Ganzen genau meinem Musikgeschmack entspricht, aber ich habe dann eben auch ein paar Guilty Pleasures weggelassen bzw. von den Guilty Pleasure Bands Stücke gewählt, die ungefähr in diese Richtung gehen.) Zum Zusammenstellen bin ich nicht danach gegangen, was mir als erstes einfällt (was auch eine Option gewesen wäre, aber möglicherweise nicht so allumfassend), sondern habe zunächst meine bestehenden Playlisten nach “Best of the Best”-Kriterien gefiltert, dann einiges ergänzt, was mir assoziativ ins Hirn sprang und bin dann zum Schluss noch Vorschläge durchgegangen, die mir der Algorithmus dazu machte. Dabei kamen auch noch der eine oder andere Song dazu, der mir vorher schlicht nicht in den Kopf kam. Herausgekommen ist eine Playlist mit über 10 Stunden Spieldauer, die in den nächsten Wochen sicher noch regelmäßig weiter wachsen wird, im Shuffle-Modus abgespielt werden sollte und mir heute schon sehr viel Freude gemacht hat:
Dass ich ganz schrecklichen Appetit auf diesen Kuchen bekommen würde, habe ich mir schonmal eine Packung Chocolate Chip Cookies aufgemacht und genascht. Dann aber klingelten die Nachbar*innen von letzter Woche und brachten uns etwas von ihren selbst gebackenen Muffins und Kuchen (große Nachbar*innenliebe!) und DANN stellte sich auch noch heraus, dass meine Sorge ganz unbegründet gewesen war: Der beste Hase der Welt hatte meinen begehrlichen Blick richtig gedeutet und neben dem großen Kuchen für die Kollegin auch noch einen kleinen für uns gebacken. Kuchentechnisch ist dieser Sonntag also eine 10/10.
*Das tägliche Bloggen schaffe ich erstaunlicherweise immer noch und darauf bin ich ehrlich gesagt auch am stolzesten.