Wie der März riecht

Inspiriert vom Lieblingsfräulein gibt es auch hier zum Abschluss des Monats wieder ein paar olfaktorische Notizen…

Der März riecht immer noch nach großer Veränderung. Nach energischem Aufstehen und Durchschütteln und Umschauen und Ärmelhochkrempeln und nach neu zu findenden Wegen.

Nach apulischen Olivenölen und Weinen und frisch gedruckten Visitenkarten duftet der März ebenso wie nach warmem Katzenfell und sehr, sehr viel aufgewirbeltem Staub. Nach Schweiß vom Möbelrücken und nach Bubble Tea.

Nach sehr sehr viel gutem Essen duftet der März – Koreanisch (gleich dreimal!), Georgisch, Laotisch, Sushi, Potato Skins, Kohlsuppe, Vietnamesisch, Törtchen, Käse, Marzipan, Poké Bowl, Ofenkäse, Quarkkeulchen, Sachertorte, Pancakes und erstem Draußen-Eis.

Nach sizilianischem Wein und Schweizer Schokolade und viel Lachen und ein wenig Weinen duftet der März. Nach Meeresluft und Ostseewind, nach durchtanzter Nacht und guten Freunden. Nach wiedergefundenem vertrautem Duft zwischen Kaffee und Jasmintee duftet der März auch.

Nach weißem Pfirsich und Sonnenblumen auf der Haut, nach Sonne und Licht und Weite. Nach frischem Holz und Frühlingsbrise. Mit Forsythien und Kirschblüten drin und einer Ahnung von allem, was kommt.

 

Ein Stück Rostock in Berlin

Heute war so ein Tag, der dringend ein paar warme Worte in Rostocker Dialekt und den Blick auf große Wasserflächen brauchte. Allerdings konnte ich so spontan nicht in den Zug oder Bus steigen und das wäre auch mit meinen sonstigen Plänen kollidiert. Stattdessen traf ich mich mit einer lieben Rostocker Freundin, die ebenfalls in Berlin wohnt, an der Rummelsburger Bucht zum Quatschen. Wenn schon nicht ganz nach Ostsee, so fühlt es sich dort beim heutigen Frühlingswetter samt sanfter Brise doch zumindest ein wenig nach Stadthafen an, vor allem mit dem passenden Dialekt im Ohr. Danke meine Liebe, das war sehr nötig und sehr schön!

 

Schnelle 1000 Fragen mal wieder

Heute geht es direkt nach der Arbeit zum Mobster Dinner und die Erfahrung lehrt, dass ich dann nie vor Mitternach zuhause bin. Deswegen auch heute wieder nur 1000 Fragen – morgen gibt es dann vielleicht einen fluffigen Text zu koreanischem Essen…

Der Jawl fasst die Erklärung bei sich immer schön zusammen:

Die Fragen stammen übrigens übrigens ursprünglich mal aus dem Flow-Magazin, Johanna von pink-e-pank.de hat daraus eine persönliche Blog-Challenge gemacht und Beyhan von my-herzblut.com hat das PDF gemacht.

 

241. Fühlst du dich im Leben zu etwas berufen?

Nein.

 

242. Bist du nach etwas süchtig?

Am ehesten noch nach dem Internet/meinem Smartphone. Ich kann auch gut Serien oder Spiele suchten oder für einen gewissen Zeitraum nach gewissen Personen süchtig sein. Mit entsprechender Cold-Turkey-Phase oder wenn anderes wichtiger wird, klingt das alles aber wieder recht schnell ab. Nach Zucker, Alkohol, Drogen, Glücksspiel etc. bin ich kein bisschen süchtig.

 
243. Wessen Tod hat dich am meisten berührt?

Vermutlich der meiner Oma väterlicherseits.

 
244. Wie würde der Titel deiner Autobiographie lauten?

“Ich glaube, das ist gut genug so”

 
245. In welchem Masse entsprichst du bereits der Person, die du sein möchtest?

Das ist tagesformabhängig, wobei ich mich an den meisten Tagen schon ganz gut finde und an weniger Tagen noch großen Verbesserungsbedarf sehe.

 
246. Wann muss man eine Beziehung beenden?

Wenn es keine gemeinsame Perspektive mehr gibt, für die es sich zu arbeiten/kämpfen lohnt.

 
247. Wie wichtig ist dir deine Arbeit?

Sehr wichtig, sie ist einer der Hauptgründe, wegen denen ich mir momentan nicht vorstellen kann, aus Berlin wegzuziehen, auch wenn manchmal die Ferne (oder die Ostsee) lockt.

 
248. Was würdest du gern gut beherrschen?

Singen, Gitarre spielen, Italienisch, Putzen, Empathie… Und zu schweigen, wenn es besser für mich ist.

 
249. Glaubst du, dass Geld glücklich macht?

Nein.

 
250. Würdest du dich heute wieder für deinen Partner entscheiden?

Ich habe ja aktuell keinen, aber rückblickend bereue ich keinen der vergangenen, sie waren alle für ihre Zeit richtig (wenn auch manche Zeiten im Nachhinein länger bzw. kürzer hätten sein können).

Produktiver Donnerstag und 1000 Fragen

Kaum zu glauben, nach dem gestrigen Kleiderschrank entrümpeln habe ich heute direkt weitergemacht: Klamotten zur Kleidersammlung gebracht, ein Päckchen verschickt, Staub gesaugt, Bad geputzt, abgewaschen, Küche geputzt, weiter entrümpelt… So langsam ist die Erkenntnis eingesunken, dass dieser komische Zwischenzustand in der Wohnung noch eine ganze Weile anhalten wird. Also kann ich es mir hier auch schön machen und muss nicht im Dreck leben. Und gleichzeitig hilft das tägliche Räumen und Sortieren, den Zeitraum zu verkürzen, bis sich die Wohnsituation hier verändert. Die Katzen haben dadurch auch täglich Neues zu entdecken, besonders Noosa hat viel Spaß daran, Schranktüren aufzubasteln und zu gucken, was sich dahinter verbirgt. Und Produktivität lenkt ja auch von doofen Gedanken ab, voll super also. Deswegen gibts jetzt hier auch wieder einfach “nur” die 1000 Fragen…

Der Jawl fasst die Erklärung bei sich immer schön zusammen:

Die Fragen stammen übrigens übrigens ursprünglich mal aus dem Flow-Magazin, Johanna von pink-e-pank.de hat daraus eine persönliche Blog-Challenge gemacht und Beyhan von my-herzblut.com hat das PDF gemacht.

 

231. Was willst du einfach nicht einsehen?

Für einige Leute scheint es wirklich schwer zu verstehen zu sein, dass wir mit winzig kleinen Veränderungen, zum Beispiel in unserer Sprache, dafür sorgen können, dass wirklich viele Menschen sich willkommener, angenommener und sichtbarer fühlen, bzw. weniger verletzt werden. Dass so viele, wenn sie darauf aufmerksam gemacht werden, wie sie etwas anders sagen könnten/sollten, das nicht ernstnehmen, es verlachen oder aus Trotz dann erst Recht machen, das will ich nicht einsehen, nein.

 

232. Welche Anekdote über dich hörst du noch häufig?

Wie ich als 10jährige auf Island mal bei einer Wanderung durch ein Lavafeld vorausgelaufen bin, irgendwo eine andere Abzweigung genommen habe, als die anderen und dann am Ende eben nicht dort war, wo ich erwartet wurde. Mit den Folgen, die das hatte.

 

233. Welchen Tag in deinem Leben würdest du gern noch einmal erleben?

Die meisten Tage sind ja nicht von morgens bis abends nur toll, insofern fällt mir kein perfekter Tag zum noch einmal Erleben ein. Eher so Tage, die ich noch einmal durchleben und dabei etwas anders machen würde. Oder allgemein Ereignisse, die mir fehlen und so nicht wiederkommen werden. (Überhaupt ist ja in der Wiederholung alles anders als beim ersten Mal, man steigt nie zweimal in den selben Fluss.)

 

234. Hättest du lieber mehr Zeit oder mehr Geld?

Kurzfristig und auf absehbare Zeit würde mir mehr Zeit mehr helfen als mehr Geld. Wobei, mit sehr viel mehr Geld hätte ich auch sehr viel mehr Zeit…

 
235. Würdest du gern in die Zukunft schauen können?

Wenn überhaupt, dann nur sehr punktuell. Ich finde es aber gerade unheimlich entspannend und spannend gleichzeitig, nicht zu wissen, was die Zukunft bringt.

 
236. Kannst du gut deine Grenzen definieren?

Definieren ist das eine, das kann ich glaube ich – für mich – relativ gut. Sie dann auch zu behaupten, wenn es ernst wird, ist ein ganz anderer Schnack.

 
237. Bist du jemals in eine gefährliche Situation geraten?

Spontan fallen mir zwei ein. Als Beifahrerin gegen die Leitplanke fahren, quer über drei Spuren über die Autobahn und in den Graben schlittern, dort anderthalb mal mit dem Auto überschlagen und kopfüber stehen bleiben zum Beispiel. Oder beim Baden auf Jamaika von der Strömung raus aufs Karibische Meer gezogen werden, so dass wir mit Seilen gerettet werden mussten. Interessanterweise haben beide mit dem Hasen zu tun, ich versuche, das nicht überzubewerten. (Es gab auch noch drei Autounfälle als Kind, bei denen zwei Autos und ein LKW jeweils an der Stelle auf unser Auto aufgefahren sind, an der ich saß.)

 
238. Hast du einen Tick?

Ich kann nicht räumlich sehen, das ist wahrscheinlich der Grund, weswegen ich ständig unwillkürlich meinen Kopf hin und her bewege: Bilddaten sammeln und mir ein 3D-Bild errechnen.

 
239. Ist Glück ein Ziel oder eine Momentaufnahme?

Letzteres.

 
240. Mit wem würdest du deine letzten Minuten verbringen wollen?

Im Moment würde ich sagen: In den vorletzten Minuten würde ich mich gerne von allen meinen Lieben verabschieden. In den letzten Minuten wäre ich gerne allein und Noosa soll sich neben mein Gesicht legen und mich so lange in Trance schnurren, bis ich weg bin.

Ein aufgeräumter Schrank und 1000 Fragen

Da ich den ganzen Abend damit verbracht habe, meine Klamotten aus- und den Kleiderschrank neu zu sortieren und ich aber nicht schon wieder nicht bloggen möchte, heute wieder Fastfood: 1000 Fragen.

Der Jawl fasst die Erklärung bei sich immer schön zusammen:

Die Fragen stammen übrigens übrigens ursprünglich mal aus dem Flow-Magazin, Johanna von pink-e-pank.de hat daraus eine persönliche Blog-Challenge gemacht und Beyhan von my-herzblut.com hat das PDF gemacht.

221. Gibt es Freundschaft auf den ersten Blick?

Wenn nicht auf den ersten, so gibt es zumindest welche, die sich in allerkürzester Zeit entwickeln. Bei mir reichte schon öfter ein einziger Abend.

222. Gönnst du dir selbst regelmässig eine Pause?

Ja.

223. Bist du jemals verliebt gewesen, ohne es zu wollen?

Na klar. Unerwidertes Verliebtsein macht nicht immer nur Spaß und manchmal verliebte ich mich auch in Menschen, die es nicht wert waren, ich konnte es aber trotzdem nicht abstellen.

224. Steckst du Menschen in Schubladen?

Ja. Und ich hoffe, ich lasse sie auch alle wieder raus, wenn die Zeit gekommen ist.

225. Welches Geräusch magst du?

Meeresrauschen, Katzenschnurren, das Tippgeräusch auf meinem Laptop, Regen auf dem Fensterbrett… Die fallen mir spontan ein und sind jugendfrei 😉

226. Wann warst du am glücklichsten?

Vielleicht damals im Juni in Case Vecchie.

227. Mit wem bist du gern zusammen?

Blöde Frage, mit allen, die ich mag.

228. Willst du immer alles erklären?

Sehr oft will ich alles und vor allem mich und meine Beweggründe erklären. Wenn ich hingegen irgendetwas anderes immer wieder erklären soll, wird mir langweilig und ich werde ungehalten.

229. Wann hast du zuletzt deine Angst überwunden?

Im Trennungsgespräch mit dem Hasen. In geringerem Maße auch beim Kekse essen auf der Parkbank und beim Drücken eines Klingelknopfes.

230. Was war deine grösste Jugendsünde?

Das kommt ganz darauf an, wie man Jugendsünde definiert. Im Sinne von leichtsinnigen Handlungen sicherlich der Roadtrip von Toronto nach Chicago mitten in der Nacht, zusammen mit 4 Jungs, von denen ich keinen länger als 6 Wochen kannte und zwei erst auf dem Trip kennengelernt habe.

Verspätete 1000 Fragen

Gestern Abend war ich hundemüde und ging schon um 9 ins Bett. Heute morgen ist mir dann beim Durchlesen meines Feedreaders siedend heiß eingefallen, dass ich komplett vergessen hatte zu bloggen. Mein erster blogfreier Tag, seit ich zum Jahreswechsel mit dem Tagebuchbloggen angefangen habe! Und dabei gab es in diesem Jahr schon ganz andere Tage, an denen es verzeihlicher gewesen wäre… Nunja, ich lasse mir das nochmal durchgehen. Da ich aber heute Abend noch eine ganze Menge erledigen möchte, gibt es heute einfach nur den nächsten Teil der 1000 Fragen.

Der Jawl fasst die Erklärung bei sich immer schön zusammen:

Die Fragen stammen übrigens übrigens ursprünglich mal aus dem Flow-Magazin, Johanna von pink-e-pank.de hat daraus eine persönliche Blog-Challenge gemacht und Beyhan von my-herzblut.com hat das PDF gemacht.

 

211. Worüber hast du mit deinem Partner immer wieder Streit?

Ha, die Frage kommt ein wenig zu spät. Der Hase, der ja nun mein Ex-Partner und Noch-Mitbewohner ist, und ich haben uns allerdings gar nicht so oft und viel gestritten. Wenn, lag es meist eher an Launen und Stimmungen, als an konkreten Inhalten. Also wenn man sowieso genervt ist, dann regen einen halt Kleinigkeiten auf, die man sonst weglächeln würde. Am häufigsten ging es dann wohl so um Haushaltsdinge und die Art ihrer Erledigung – wie bei den meisten vermutlich.
212. Worauf freust du dich jeden Tag?

Ich beantworte das mal für einen normalen Berliner (Arbeitsall-)Tag: Auf das gemütliche Liegenbleiben und Internetleerlesen am Morgen, auf das Katzenkuscheln, auf die morgendliche Kaffeerunde mit dem Team, überhaupt auf den ganzen Quatsch, den die Kolleg*innen und ich so über den Tag verteilt machen, auf die Überlegungen zur Mittagspause, auf den Feierabend, wieder auf das Katzenkuscheln, auf selbstbestimmte Freizeitgestaltung, auf das kuschelige Bett inklusive neuerdings Katzenschnurren. Ich merke, ich freue mich jeden Tag auf ziemlich viel. Voll gut!
213. Welche Freundschaft von früher fehlt dir?

Es gibt da eine Freundin, die ich im Master-Studium kennengelernt habe und damals meine Nachbarin war. Mit ihr hielt ich auch nach meinem Abschluss noch lange Kontakt, sie zog dann auch nach Berlin und auch hier haben wir in der ersten Zeit noch viel Kontakt gehabt. Uns verbanden vor allem die Liebe zum Essen und unser Musikgeschmack. Leider riss der Kontakt irgendwann ab und ich hoffe, dass das nur daran liegt, dass uns der Alltag eingeholt und auseinander getrieben hat und nicht daran, dass ich vielleicht unbewusst etwas falsch gemacht habe.
214. Wie gehst du mit Stress um?

Ich versuche, mir Ruheinseln zu schaffen und den Stress schon im Keim zu ersticken. Also mehr Vorbeugung und Vorausplanung als dann tatsächliches Umgehen, wenn der Stress schon da ist. Denn wenn er da ist, dann komme ich da ganz schlecht raus und werde ohne Zwangspausen dann irgendwann krank.
215. Gibst du dich gelegentlich anders, als du in Wirklichkeit bist?

Nicht komplett anders, nein. Es gibt Situationen, in denen ich einige Seiten meiner Persönlichkeit mehr hervorkehre als andere (z. B. “cooler” tun, als ich wahrscheinlich bin oder Dinge herunterschlucken, die ich anmerken würde, wenn die Situation es entspannt erlauben würde), aber ich bleibe trotzdem immer ich selbst.
216. In welchem Punkten gleichst du deinem Vater?

Also zum Beispiel lümmele ich gerade mit meinem Laptop auf dem Schoß auf meinem Bett herum, so wie er das gerne in seinem Sessel tut. 😉 Wir haben auch beide den in unserer Familie weit verbreiteten Hang zu Klugscheißerei und Rechthaberei. Wir lehnen uns gerne zurück, wenn unsere Mithilfe nicht aktiv eingefordert wird und wir sehen, dass sich schon jemand anders kümmert. Außerdem sind wir auch beide eher von der pragmatisch-optimistischen als von der emotional-empathischen Sorte, sehen eher das große Ganze als die vielen kleinen To Do’s und nehmen oftmals kein Blatt vor den Mund. Wir sind beide sehr wissbegierig, vielseitig interessiert und belesen. Und wir stehen beide auf gutes Essen und guten Wein.
217. Kann man Glück erzwingen?

Nein.
218. Welcher Streittyp bist du?

Siehe oben. Ich neige eher dazu, mich zu streiten, wenn ich bereits gereizt (z. B. müde oder hungrig) bin oder mir etwas zu langsam geht. Und ich habe gerne Recht und muss dann bestimmte Dinge so lange diskutieren, bis die anderen merken dass ich Recht habe oder aufgeben (Hallo, Papa!). Diese Art Streitgespräche führe ich aber vorwiegend mit der Familie, die ist genauso und kann damit umgehen.
219. Bist du morgens gleich nach dem Aufwachen richtig munter?

Ich bin relativ schnell richtig wach, das Munterwerden kann dann noch eine Weile dauern. Ich bin sehr bald aufnahmefähig (zumindest für Geschriebenes), aber bis auch sinnvolle Worte und Taten aus mir herauskommen, kann es eine Weile dauern.
220. Wie klingt dein Lachen?

Das würde ich gerne diejenigen unter Euch fragen, die mich kennen. Ich würde sagen, situationsbedingt ist von albern kichernd bis dreckig feixend alles mal dabei? Und ich bin selten die, die am lautesten lacht.

1000 Fragen im Zug 2

Wieder drei Stunden Zugfahrt (nächstes Mal buche ich wieder früher, dann ist der Zug nicht günstiger als der Bus und ich habe auf der kürzeren Fahrt WLAN…) zurück nach Berlin. Kann man ich gut zum Beantworten der nächsten Fragen nutzen…

Der Jawl fasst die Erklärung bei sich immer schön zusammen:

Die Fragen stammen übrigens übrigens ursprünglich mal aus dem Flow-Magazin, Johanna von pink-e-pank.de hat daraus eine persönliche Blog-Challenge gemacht und Beyhan von my-herzblut.com hat das PDF gemacht.

201. Wie gut kennst du deine Nachbarn?

Nicht sehr gut. Von einer Mietpartei kenne ich die Vornamen und die Telefonnummer des einen und wir haben uns auch schon länger unterhalten. Mit anderen grüßt man sich herzlich und hält ein wenig Smalltalk. Noch andere werden höflich gegrüßt aber es wurde noch nie Worte gewechselt und ich bin nicht einmal sicher, ob ich Namen und Wohnungen zweifelsfrei zuordnen könnte. Mit dem Besitzer des Cafés unten im Haus ist das Verhältnis hingegen ein sehr herzliches, ein Freund wohnt in der Parallelstraße und weitere Freund*innen nur 5 Minuten entfernt.

202. Hast du oft Glück?

Insgesamt ja, es fügt sich oft alles unverhofft gut für mich. Oder ich konzentriere mich halt auf die Dinge, die gut laufen – kann auch sein.

203. Von welcher Freundin unterscheidest du dich am meisten?

Das ist schwer zu sagen, ich unterscheide mich von allen Freundinnen, von einen weniger, von anderen mehr. Meine zukünftige Mitbewohnerin ist sehr anders als ich, vielleicht ist es sogar sie?

204. Was machst du anders als deine Eltern?

Beziehungsdinge fallen mir da als allererstes ein. 😉

205. Was gibt dir neue Energie?

Schöne Erlebnisse mit Freunden oder auch alleine ein Stück Welt zu erobern.

206. Warst du in der Pubertät glücklich?

Wer ist das schon. Ich glaube, ich habe es aber vergleichsweise gut getroffen, auch wenn ich einiges von damals immer noch mit mir herumschleppe.

207. Wann hast du zuletzt eine Nacht durchgemacht?

So richtig ohne schlafen ist schon eine ganz schön lange Zeit her, ich glaube das war tatsächlich noch im Studium, 2005 zwischen Abgabe und Verteidigung der Bachelor-Arbeit, am Strand von Warnemünde. Aber da ich nicht mehr so gut darin bin, nach langen Partynächten auch lange zu schlafen, mehren sich in letzter Zeit die Nächte mit nur 2-4 Stunden Schlaf, das macht fast genauso müde wie durchmachen.

208. Womit beschäftigst du dich am liebsten in deinen Tagträumen?

Mit schönen, weniger schönen oder emotional aufwühlenden Erinnerungen und Begegnungen.

209. Blickst du dich oft um?

Im übertragenen Sinne ja. Im wörtlichen Sinne eher selten – wobei, gestern am Strand habe ich das ziemlich oft getan, um die Aussicht zu genießen und mir das Bild einzuprägen.

210. Was wissen die meisten Menschen nicht über dich?

Die Dinge, die die meisten Menschen nicht wissen, sind meist solche, bei denen ich es auch dabei belassen möchte – ansonsten bin ich nämlich sehr offenherzig und habe nur sehr wenige Geheimnisse. Außer Euch Leser*innen jetzt wissen aber nur ein paar wenige Menschen hier im Zug, dass ich gerade ein Salamibrötchen gegessen habe 😉

Im zweiten Wohnzimmer

Ich habe ja in Rostock studiert, unter anderem, weil ich die Stadt (speziell Warnemünde) und die Ostsee bereits aus familiären Gründen liebte – Papa wuchs hier auf, Oma und Opa lebten hier, als ich klein war und natürlich waren wir oft zu Besuch. Die Studienzeit ist natürlich eine sehr prägende und für viele die schönste Zeit des Lebens, ich glaube das war für mich auch so. Ich ging mit zwei weinenden Augen aus Rostock weg, um nach Berlin zu ziehen und es hat gedauert, bis daraus inzwischen zwei lachende Berliner Augen geworden sind. Trotzdem hat mich Rostock nie losgelassen und es zieht mich immer und immer wieder zurück in meine Herzheimat. Die Ostsee, die Menschen, das Lebensgefühl, die Freund*innen, die Familie…

Dass ich allerdings wirklich spätestens alle 2-3 Monate wieder nach Rostock fahre, das hat vor ungefähr zwei Jahren angefangen. Der Anlass für diesen ersten Besuch nach längerer Zeit war die Eröffnung eines Cafés. Ein lieber Freund aus Rostocker Zeiten war aus Berlin wieder zurück in die alte Heimat gezogen. Wir verbrachten kurz vorher einen netten Abend in einer Kneipe im Prenzlauer Berg und sprachen über seine Café-Idee, die er dann tatsächlich wahr machte. Ich fuhr also zur Eröffnung hin und habe nicht nur gemerkt, wie sehr mir Rostock in meinem Leben gefehlt hatte und wie gut es mir tut, immer wieder hinzufahren und aufzutanken – ich habe auch mein zweites Wohnzimmer entdeckt.

Das gemütliche Törtchenlokal in der KTV ist der Ort, den ich neben dem Warnemünder Strand bei jedem Rostock-Trip besuche – und zwar normalerweise an jedem Tag. Alles ist natürlich unglaublich lecker – Törtchen, Kuchen, Kekse, Apfelstrudel, Quiches und seit neuestem auch Frühstück. Vor allem lockt mich aber die Atmosphäre und dieses ganz besondere Zuhause-Gefühl. Stundenlang sitze ich meist dort und immer treffe ich liebe Bekannte und Freund*innen – teils verabredet, teils spontan und unvermutet. Das Café ist zum Dreh- und Angelpunkt meines Rostocker Freundeskreises geworden.

Heute ging ich – nach sehr kurzer, weil durchtanzter Nacht – gegen 11 hin und traf dort auf den Inhaber, eine Angestellte, den Bruder des Inhabers und den Hund des Bruders. Ich wurde herzlich begrüßt und bekam direkt einmal den Kuchenschaber zum Ablecken gereicht. Dann schaute ich beim Törtchenmachen zu und überlegte mir, was ich essen wollte. Teller, Brötchen, Croissants, Besteck und einen Käseteller nahm ich mir selbst, Kaffee und ein weiches Ei wurden für mich gemacht. Ich setzte mich zu Bruder und Hund an einen Tisch neben der Küche, aß, erzählte und gehörte einfach dazu.

Insgesamt war ich dann vier Stunden dort. In dieser Zeit gesellten sich zu uns an den kleinen Tisch – obwohl zu Beginn noch viele andere Tische frei waren, das große Törtchengeschäft findet am Nachmittag statt:

  • Eine Bekannte von früher, die ich bestimmt 10 Jahre nicht gesehen hatte mit ihrer kleinen Tochter, von deren Existenz ich bis dato noch gar nichts gewusst hatte. Sie hatte gerade neue Dekoration für das Café genäht und kam auf einen Plausch vorbei.
  • Die 10-jährige Tochter einer Bekannten, die regelmäßig Wartezeiten zwischen Terminen im Café verbringt und deren besondere Aufgabe es ist, die Schublade mit den Gratis-Süßigkeiten für Kinder zu überprüfen und aufzufüllen.
  • Einer aus dem weiteren Bekanntenkreis, der gestern Abend auch beim Tanzen dabei war, aufs Klo wollte, einen Kaffee trank und sich einfach eine Runde dazusetzte und Partyplanungen für heute Abend anregte.
  • Die Angestellte, die Formulare und Rechnungen der letzten Monate sortierte und nebenbei frühstückte.
  • Der Inhaber, der mit den Törtchen fertig war, mit den Rechnungen half, frühstückte und nebenbei mit uns herumalberte.

Zu dem offiziell bestellten Frühstück gab es dann noch einen übrig gebliebenen Marzipantaler zu naschen und ich bekam einen kleinen Obstteller serviert.

Zwischendurch hatte ich ein Foto meines Frühstücks gepostet, das haben wir dann gemeinsam über die Seite des Cafés geteilt. Es bekam gleich eine Menge Zuspruch und dann klingelte das Telefon und jemand machte eine Reservierung zum Frühstück für morgen. Jetzt bin ich echte Influencerin!

Gegen 15 Uhr brach ich dann auf Richtung Strand – nicht ohne noch einen Proviant-Keks zugesteckt zu bekommen. Morgen gehe ich wieder hin, dann gibt es aber auf jeden Fall Törtchen!

1000 Fragen auf dem Weg nach Rostock

Heute geht es direkt nach der Arbeit mit dem Zug in die Herzheimat, deswegen bleibt keine Muße für ausführliches Geblogge. Stattdessen also die nächsten der 1000 Fragen.

Der Jawl fasst die Erklärung bei sich immer schön zusammen:

Die Fragen stammen übrigens übrigens ursprünglich mal aus dem Flow-Magazin, Johanna von pink-e-pank.de hat daraus eine persönliche Blog-Challenge gemacht und Beyhan von my-herzblut.com hat das PDF gemacht.

191. Ergreifst du häufig die Initiative?

Ich möchte ja bei fast jeder dieser Fragen erstmal mit “Kommt darauf an” antworten, aber das wird ja auch irgendwann langweilig. Deswegen lasse ich diese Einleitung weg und antworte: In Situationen mit schwieriger Gruppendynamik, in denen es gefühlt ewig dauert, bis es in irgendeiner Richtung voran geht, verliere ich irgendwann meist die Geduld und ergreife dann die Initiative, bestimme den Weg oder gehe einfach voraus. Ähnlich ist es, wenn ich dringend etwas möchte, mein Gegenüber aber nicht aus dem Quark kommt – zum Beispiel wenn ich eigentlich nicht “dran” wäre, mich zu melden. Da pfeife ich dann drauf und mach es einfach – ohne Spielchen. Geht es hingegen um Dinge, die ich weniger oder gar nicht will, bin ich total gut im Aussitzen und brauche dann oft Input von außen, bevor ich mich motivieren kann.

192. An welches Haustier hast du gute Erinnerungen?

An alle, die ich je hatte und auch die meisten anderen, die ich kenne.

193. Hast du genug finanzielle Ressourcen?

Genug wofür? Um gut durchs Leben zu kommen auf jeden Fall, auch für spontan auftretende Mehrkosten gibt es ein gewisses, aber durchaus endliches, Polster. Genug um allen Impulsen folgen zu können nicht. Um z. B. “größere” Beträge spenden zu können oder eine mehrmonatige Reise zu machen, müsste ich auf einige Annehmlichkeiten verzichten. Ich könnte nicht für einen längeren Zeitraum auf Gehalt verzichten. Auch für ein Haus, eine Wohnung oder auch nur die komplette Miete der Wohnung, in der ich jetzt lebe, würde es nicht (dauerhaft) reichen. Aber für mein Leben, so wie es ist, dafür reicht es sehr gut.

194. Willst du für immer dort wohnen bleiben, wo du nun wohnst?

Für immer ist eine lange Zeit, soweit würde ich nicht gehen. Ich könnte mir eine ähnliche Lebenssituation wie jetzt grundsätzlich z. B. auch in anderen Städten/Ländern vorstellen. Und wenn ich irgendwann mal reich oder in Rente bin vielleicht auch ein zurückgezogenes Leben irgendwo auf dem Land, am Rand oder am Strand. Wobei Land bei mir nicht Dorf heißt, sondern wirklich abgeschieden, mit viel menschenleeren Platz drumherum in alle Richtungen.

195. Reagierst du empfindlich auf Kritik?

Wenn sie sich auf etwas bezieht, bei dem ich selbst der Meinung bin, dass ich das gut mache, dann trifft sie mich, egal ob sie berechtigt ist oder nicht. Bin ich das nicht oder ist mir die Sache sowieso nicht so wichtig, reagiere ich relativ entspannt.

196. Hast du Angst vor jemandem, den du kennst?

Richtig Angst nicht, nein. Mir fällt spontan nur eine Person ein, bei der ich es durchaus unheimlich fände, ihr über den Weg zu laufen – vor allem, wenn ich das regelmäßig müsste.

197. Nimmst du dir oft Zeit für dich selbst?

Ich nehme mir oft Zeit für mich allein, tendiere aber dann dazu, die Zeit mit Beschäftigungen zu füllen, statt sie wirklich “für mich selbst” zu nutzen.

198. Worüber hast du dich zuletzt kaputtgelacht?

So richtig kaputtgelacht, da müsste ich jetzt weit zurückdenken, glaube ich. Aber heute wieder gelacht habe ich über: “My girlfriend asked me to stop singing Wonderwall all the time. So I said maybe…” Den habe ich glaube ich auf Twitter zum ersten Mal gelesen, was überhaupt in dieser Hinsicht ein steter Quell der Freude ist.

199. Glaubst du alles, was du denkst?

Nein. Ich weiß nicht, ob das ein Zeichen des Älterwerdens ist oder ich mich einfach nicht mehr auf mich verlassen kann, aber gerade in den letzten Monaten ist mir immer wieder aufgefallen, dass ich von Dingen total überzeugt war und schon kurze Zeit später wieder völlig anders darüber dachte – und zwar ohne, dass neue Argumente oder Ereignisse eine Neubetrachtung erforderlich gemacht haben. Insofern hinterfrage ich in letzter Zeit häufiger, was ich denke und vertraue meinem Bauchgefühl nicht mehr so stark wie früher. Das ist jetzt nicht mit Absicht kryptisch geschrieben und bezieht sich nicht auf ein konkretes Thema, es ist mir in den verschiedensten Zusammenhängen so passiert.

200.Welches legendäre Fest wird dir in Erinnerung bleiben?

Es fällt mir schwer, mich für eines zu entscheiden. Mein 16. Geburtstag war ziemlich legendär, sticht aber für mich nicht unbedingt mehr heraus als diverse andere Parties im Teenager- und Studentinnenalter. Dann gab es noch diverse andere gute Geburtstage von mir und anderen oder das Festival im Garten der Eltern eines Freundes, bei dem ich mehrere Jahre lang regelmäßig war… Ich fürchte es gibt nicht “das eine Fest”!

Nägel mit Köpfen

Manchmal muss man so einer Erkältung auch einfach eine Kampfansage machen. Sie ist schon deutlich auf dem Rückzug und ich habe jetzt einfach beschlossen, dass sie mich ab morgen mal kreuzweise kann. Und dann habe ich Tickets in die Herzheimat gebucht, meine Schlafgelegenheit beim Bootsbauer eingetütet und ein paar ersten Leuten Bescheid gesagt: Morgen geht es – nach immerhin drei Monaten – endlich mal wieder nach Rostock.

Musik, Tanzen, Törtchen, Familie, Freunde und die gute Ostseeluft werden dafür sorgen, dass ich mich deutlich besser fühle – sowie körperlich als auch seelisch. Da bin ich ganz unbesorgt, das hat noch jedes Mal geklappt. Hach, ich freu mich. Und jetzt gehe ich mit meinem Ingwer-Kurkuma-Tee in die heiße Badewanne und dann ab ins kuschelige Bettchen mit schnurrender Begleitung für tiefen, erholsamen Genesungsschlaf.

Morgen ist Fri-yay!