05.08.2024 – Monday Monday #WMDEDGT

Es ist der 5. und wie jeden Monat ruft Frau Brüllen zum Tagebuchbloggen auf. Die anderen Beiträge zu “Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?” findet Ihr hier.

In zwei Stücken à drei Stunden geschlafen (plus noch ein bisschen hinten dran nach der zweiten Pause), dann gemütlich im Bett liegend alle morgendlichen Dinge erledigt – Internet leer gelesen, gebloggt, Sorbisch, Norwegisch und Italienisch gemacht, Wordle und Co. gespielt, mit dem Liebsten telefoniert). Gefühlt viel Energie immer noch nach dem tollen Schlaf gestern und dem faulen Sonntag.

Zum Frühstück mit Müsli gibt es ein paar eingeweichte Feigen, die über Nacht im Wasserbad lagen. Die Idee hatte ich aus dem Internet mit Aprikosen, was noch viel besser schmeckt – fast wieder wie frisch – aber mit diesen Wildfeigen geht es zumindest von getrocknet hin zu der Soft-Variante. Übrigens sind das Wildfeigen, deshalb so klein.

Dann verlasse ich das Haus, laufe wieder bis zur zweiten Tram und fahre damit zur Tagesklinik. Zuglektüre (und Wartebereichlektüre) ist das gestern erwähnte Islandbuch. Bei der Visite erinnere ich den heute Dienst tuenden Arzt daran, was letzte Woche besprochen wurde. Dann geht es in den Behandlungsraum, wieder zu den vier Grazien. Meine Bemühungen übers Wochenende werden gelobt, die Fortschritte gefeiert und dann werde ich wieder fachfraulich versorgt.

Auf dem Heimweg heute wieder Einkehr im Haushaltswarenladen – es braucht noch zwei neue Mokas, eine fürs erste Feriendomizil, zum dauerhaften Parken, eine zweite fürs Zelten – meine sind zu klein oder zu groß, die vom Liebsten ist für Induktion, nicht Gas. Dann erledige ich noch den Wocheneinkauf, heute im Späti, der auch Obst, Gemüse und nichtdeutsche Lebensmittel führt. Ich kaufe hungrig ein, deshalb ist es vielleicht ein wenig viel. Zuhause bastele ich dann einen Wassermelonen-Feta-Minze-Salat, der vor dem Umrühren besser aussieht als hinterher, aber ich mache das Foto leider zu spät.

Nach dem Essen auf dem Balkon lege ich mich für späten Mittagsschlaf hin, bin aber zu aufgeregt, weil ich Post vom Internetprovider im Briefkasten hatte. Also gebe ich schnell auf und schließe stattdessen den Übergangsrouter an. Klappt alles super, bis es nicht mehr klappt. Ich versuche es dreimal an verschiedenen Standorten und rufe dann den ausleihenden Lieblingsnachbarn zur Hilfe. Bis der aus dem Büro kommt, sauge ich die Wohnung und räume vorher ein bisschen auf. Dann probieren wir zu zweit und können dann mit ziemlicher Sicherheit ausschließen, dass es am Router liegt. Auf Providerseite streiken gerade App und Webseite, so dass ich doch wieder in der Warteschleife hänge. Nach einer halben Stunde mit ohrenbetäubender nerviger Musik ist es 20 Uhr und ich werde unsanft rausgekickt, weil ich außerhalb der Geschäftszeiten anrufe – nebenbei habe ich um nicht auszurasten einen weiteren Diamond-Painting-Untersetzer angefangen. Ich fluche und lasse den Mitbewohner und den Lieblingsnachbar meinen Unmut wissen. Dann koche ich Couscous mit Zucchini und Tomaten.

Zum Essen werde ich die erste DVD aus dem Buch über sorbischen Film ein und schaue mich durch die ersten kurzen Dokus. Zwischendurch packt es mich und ich wühle mich nochmal durch die App des Providers, die inzwischen aktualisiert wurde. Jetzt sind die nötigen Seiten und Buttons plötzlich verfügbar und mit ein paar Klicks bin ich plötzlich drin. Hallelujah. Jetzt kann der Mitbewohner an seinen letzten paar Tagen hier in der Wohnung doch noch online sein, auch wenn mein Handy-Hotspot gerade nicht verfügbar ist. Er freut sich über die Neuigkeiten. Ich schaue noch weiter Dokus, bis der Untersetzer fertig ist und gehe dann nach ausführlicher Zahnpflege kurz vor Mitternacht ins Bett.

05.03.2024 – Endlich wieder Yoga (und Kaffee) #WMDEDGT

Es ist der 5. und wie jeden Monat ruft Frau Brüllen zum Tagebuchbloggen auf. Die anderen Beiträge zu “Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?” findet Ihr hier.

Der Wecker klingelt heute um 6:30, falls ich doch früher los muss – muss ich aber nicht. Dafür wache ich aber schon um 6 auf, immerhin aber nach ununterbrochenem Schlaf, so dass ich mich trotzdem überraschend fit fühle und der Liebste ganz irritiert ist, als wir kurz nach 8 telefonieren und ich ihm fröhlich Müsli essend entgegenblicke, während er noch halbwach im Bett liegt und sich für sein erstes Meeting sortiert. In der Zwischenzeit habe ich das Internet leer gelesen, Italienisch gemacht, gebloggt, mich ausgehfertig gemacht, meine Sachen für den Tag gepackt und die Katzen gefüttert.

Ich gehe passend los, um pünktlich um 9 im Büro zu sein (Dienstag ist ja seit dem neuen Büro der neue Präsenztag für möglichst alle) und treffe (von weitem) an der Tramstation den Kollegen, der hier in der Nähe wohnt. Eine vollbesetzte Tram lassen wir beide vorbeiziehen, die nächste soll unverständlicherweise erst nach 11 Minuten kommen. Ich warte auf die nächste, er geht – ich nehme an, nach Hause, bestimmt hat er ein frühes Meeting und kommt dann später ins Büro. Die nächste Tram kommt dann erst nach 15 Minuten, ist sehr voll (ich habe aber einen Stehplatz) und schleicht geradezu zum Alex. Ab dem Umstieg in die U-Bahn geht es dann aber gewohnt schnell und in der kann ich sogar sitzen. Allerdings ist es jetzt ja auch schon deutlich nach 9.

Als ich im Büro ankomme, ist es fast halb 10. Völlig überraschend ist der Kollege schon da – er ist nicht nach Hause gegangen, sondern zu einer anderen Tram-Linie und mit der dann zu einer anderen U-Bahn-Station gefahren. Ich notiere mir diese Option mental für die Zukunft – ich wohne ja auch erst 10 Jahre hier, hüstel. Die zweite große Überraschung ist, dass die Kaffeemaschine endlich da ist. Wir haben aber noch keine Tassen und außerdem habe ich meine Weg-Mate noch gar nicht ausgetrunken. Also setze ich mich ohne Kaffee an den Schreibtisch und beginne meinen Arbeitstag. Da zwei Meetings im Laufe des Tages verschoben werden, habe ich sogar unverhofft viel Zeit und schaffe eine Menge:

  • Spesenrechnung für das Drucken von gestern und ein Messeticket für morgen einreichen
  • E-Mail mit News über die Kaffeemaschine versenden
  • Seite fürs Intranet bauen
  • Zwei Stunden Meeting – zu viert vor Ort, einer zugeschaltet – wir sitzen in einem Raum, alle vor unseren Laptops und geben uns Zeichen, wer sich wann unmuten kann. Ungewohnte Disziplin mit Ausredenlassen usw., aber für zwei Stunden recht anstrengend.
  • Interview von Freitag transkribieren und zur Freigabe schicken
  • Diverse Absprachen mit Kolleg*innen zu diversen Projekten
  • Abarbeiten der Action Items von den gestrigen Meetings (vor allem Dokumentation, Anlegen von neuen Aufgaben im Prokektmanagementsystem)
  • Eine Stunde Arbeitsmeeting mit dem Team zu aktuellen Themen
  • Eine halbe Stunde Meeting mit Chicago samt Nachbereitung

Die Mittagspause zwischendrin nutze ich zu einem Besuch bei meinen Eltern, deren Wohnung ja jetzt noch viel näher am Büro ist als früher. Es gibt warmes Mittagessen (Auflauf mit Kartoffeln, Paprika und Fleisch), gute Gespräche und zum Abschied noch einen Apfel und eine ausrangierte Tasse. Juhu. Damit ziehe ich mir dann den ersten Kaffee aus der neuen Maschine und jetzt habe ich eine eigene Panda-Bürotasse.

Kurz nach 18 Uhr mache ich Feierabend und fahre mit der U-Bahn zum Yoga – zum ersten Mal seit Wochen. Letzte Woche war Büroparty, die Woche davor goldene Hochzeit, die Woche davor war ich rekonvaleszent, die Woche davor krank. Wir sind heute zu viert und die Asanas fühlen sich wie für mich zugeschnitten an – nicht zu anstrengend, nicht zu viel Balance, viel Kind, viel Dehnung… Es ist ganz großartig und einen Großteil der Zeit denke ich nicht an Arbeit oder sonstige To Do‘s. Erst beim Shavasana beschäftigt sich mein Kopf gegen Ende dann mit dem Abendessen.

Ich laufe nach Hause und erreiche auf dem Weg mein Schrittziel. Kurz nach 21 Uhr komme ich an und koche mir ein schnelles Süppchen – „Brühe“ aus Gochuang-Paste und Sojasauce, darin TK-Blattspinat, einen Rest Reisnudeln und zwei verquirlte Eier von der Hasenmama. Nebenbei werden die Katzen versorgt und die Dinge aus dem Rucksack geräumt, die ich morgen nicht brauche.

Zum Abendessen auf der Couch telefoniere ich erst mit dem Liebsten und dann mit meinem Bruder (dem ich mit dem Hinweis weiterhelfen kann, dass man sich beim BER kostenlos einen Zeitslot für die Security buchen kann – nicht ganz unrelevant, wenn man morgens um 6 fliegt) und mache mir dann zum Runterkommen schon mal mein Hörbuch an. Ein Stündchen sitze ich noch, verdauend und auf dem Handy spielend, dann bin ich bettschwer und gehe in Selbiges. Kurz vor 23 Uhr ist das Licht aus und das Hörbuch trägt mich langsam aber sicher in den Schlaf.

05.07.2023 – Südberlin, Büro und Sport #WMDEDGT

Es ist der 5. und wie jeden Monat ruft Frau Brüllen zum Tagebuchbloggen auf. Die anderen Beiträge zu “Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?” findet Ihr hier

Mein Körper nimmt das mit dem #WMDEDGT sehr ernst und möchte für möglichst viel Content sorgen, deshalb weckt er mich schon um 5 und lässt mich erst kurz vor Mitternacht schlafen. Alles für den Plot! Ich erwache neben dem Liebsten und lese erst einmal das Internet leer und blogge. Zehn Minuten vor seinem Wecker um 6:30 Uhr wacht er auch auf und geht uns Kaffee und Orangensaft holen. Es wird ein kurzer Morgen im Bett, denn nicht nur das Teilzeitkind muss zur Schule, auch wir beide müssen für die Arbeit nach draußen und das auch noch früher als normal. Um 6:45 Uhr geht der Liebste schauen, ob er das Teilzeitkind wecken muss, aber auch es ist bereits wach und hat bis jetzt Hörspiel gehört. Für eine Viertelstunde kommt es noch zu uns kuscheln und dann ist Action angesagt.

Um 7 stehe ich auf und gehe ins Bad, das Teilzeitkind zieht sich an und der Liebste deckt ihm den Frühstückstisch und füllt die Brotdose für die Schule. Als ich aus dem Bad komme, isst das Kindelein schnell sein Müsli auf und geht dann selbst ins Bad. Ich packe meinen Kram zusammen, der Liebste liegt nochmal für ein paar Minuten im Bett. Halb 8 verlässt das Kind mit Ranzen und Roller die Wohnung Richtung Schule, der Liebste geht ins Bad und ich sitze auf dem Sofa und beschäftigte mich mit Duolingo.

Dreiviertel 8 verlassen der Liebste und ich gemeinsam die Wohnung, gehen zur S-Bahn und fahren gemeinsam nach Mitte. Das ist in der Konstellation so auch noch nie vorgekommen. Am Potsdamer Platz trennen sich unsere Wege. Er fährt noch ein Stück weiter, zu einer Schulung, bei der er dann auch Frühstück und diverse andere Mahlzeiten bekommt, ich nehme die U-Bahn in Richtung meines Büros. Eine Station vor der Richtigen muss ich aussteigen, weil die Linie immer noch unterbrochen ist. Ich spaziere an der Spree entlang zum Büro und höre Podcast – sehr empfehlenswerte WRINT-Folge mit Michael Lühmann über Ostdeutschland, unbedingt auch hören!

20 vor 9 bin ich im Büro und belege mit einigen anderen Frühstücksbrötchen für das Team. Um 9 poste ich entsprechende Fotos in den Büro-Chat, spiele Musik über eine Bluetooth Box und nehme am allgemeinen Essen und Plaudern teil.

Gegen halb 10 ist alles aufgegessen – 28 Brötchen hatten wir – und ich gehe an meinen Platz. Die nächsten Stunden, bis etwa 13:30 Uhr, arbeite ich an verschiedenen Dingen. Die Präsentation von gestern wird fertiggestellt, ich versende eine Pressemitteilung, ich helfe einer Kollegin in Paris, indem ich Informationen für sie finde, ich bespreche Dinge mit Kolleg*innen hier vor Ort und bereite eine E-Mail inkl. der darin verlinkten Listen und Formulare vor.

13:30 Uhr gehe ich dann zu einem Arbeitsessen mit einem Kollegen zum Vietnamesen neben an. Weil ich noch sehr satt vom Frühstück bin, entscheide ich mich für einen Mangosalat mit Rindfleisch und ein Ginger Ale.

Wir besprechen uns für eine gute Stunde, dann geht es zurück an den Schreibtisch. Mit inzwischen eingetroffenen Informationen beende ich einen weiteren Text und verschicke ihn an den relevanten Personenkreis. Um 15 Uhr habe ich einen Call mit Paris und Atlanta. Mein Meeting mit meiner Chefin in Südengland hingegen muss auf morgen verschoben werden. Um 16 Uhr dann Besprechung/Brainstorming mit zwei Kollegen vor Ort in einer Sitzgruppe. Geht wirklich in dem Fall besser als gestern, als wir es im Chat probiert hatten – wir machen Nägel mit Köpfen und haben einen Plan.

Zurück am Platz setze ich den Plan in To Do‘s im Projektmanagement-Tool um. Ab 17 Uhr leert sich das Büro zusehends. Da ich noch Zeit totzuschlagen habe, wende ich mich der jährlichen Compliance-Schulung in vier Modulen zu, die eigentlich erst Ende August abgeschlossen sein muss, aber was weg ist, ist weg. Ich arbeite seit 13 Jahren in dem Laden, die Schulung ist seit mindestens 5 Jahren unverändert. Ich brauche also statt 3 Stunden ungefähr eine, um mich da durchzuklicken und mit fast voller Punktzahl abzuschicken. Komplett volle Punktzahl übrigens bei den Punkten Datenschutz und Harassment. Bin ja nicht umsonst Twitter-sozialisiert (Mastodon-sozialisiert müsste ich jetzt eigentlich sagen, aber die entscheidenden prägenden Jahre davon waren auf Twitter). Die meisten Fehler mache ich bei Korruption, da fehlt mir halt die praktische Erfahrung.

Zwischendurch ruft der Liebste an, der inzwischen wieder zuhause ist und sich in den Feierabend verabschiedet. Ich beschäftige mich noch ein wenig mit Babbel und Duolingo und verlasse dann 18:45 Uhr das Büro. Mit Rucksack und Sporttasche nehme ich die S-Bahn zum Fitnessstudio. Kurz vor halb 8 gleite ich elegant ins Wasser, wo schon die Zufallsfreundin von neulich wartet und mir noch nachträglich zum Geburtstag gratuliert. Dann folgen 45 Minuten heute sehr intensives AquaFitness, nachdem wir total kaputt sind. Eine Kursteilnehmerin spricht mich auf meinen Bikini mit dem Zitronenprint an und fragt, ob ich den aus ihrer Heimatstadt Sorrento habe. Habe ich nicht, aber ich kenne Sorrento natürlich und verstehe die Assoziation. Hätte mich dann gerne noch länger mit ihr über ihre Heimat unterhalten, aber sie ist vor dem Kurs schon 32 Bahnen geschwommen und hat es eilig, loszukommen.

Die Zufallsfreundin und ich trocknen uns ab und gehen in die Sauna. Nach dem ersten Gang duschen wir uns kalt ab, werfen unsere Badesachen in die Trockenschleuder und halten einen Plausch. Dann zweiter Saunagang, aber ich halte nur noch kurz aus, bevor ich rausgehe, mich dusche, föhne und anziehe. Die Zufallsfreundin stößt kurz danach auch zu mir und als wir beide fertig sind, bringe ich sie noch zu ihrem Fahrrad. Dann laufe ich im Hellen (es ist nach halb 10) zur S-Bahn und fahre zurück in den Prenzlauer Berg. Dabei höre ich weiter den Podcast von heute morgen.

Zuhause angekommen, füttere ich zuerst die Katzen und fülle ihre Wassernäpfe auf. Dann hänge ich zuerst meine Sachen zum Trocknen auf, packe meinen Rucksack aus, entferne die Spuren einer Haarballenkotzaktion und gieße die Pflanzen auf dem Balkon, bevor ich mich um mein eigenes Abendbrot kümmere. Ich werfe einen Becher Hüttenkäse und eine Dose Thunfisch zusammen, schneide ein paar Cornichons klein und vermische alles gemeinsam mit Salz, Pfeffer, Dill und Cornichon-Wasser. Dazu gibt es eine Scheibe getoastetes Roggenbrot. Ich mache im Wohnzimmer Licht an, dann ist es auf dem Balkon hell genug, um zu essen und zu sehen, was ich esse.

Ich bin zwar kaputt, aber noch viel zu aufgekratzt und als der Podcast vorbei ist, lese ich daher noch ein wenig im Internet herum, bevor ich mich dann gegen halb 12 bettfertig mache und hinlege. Mit dem „Alles gesagt“-Podcast mit Armin Maiwald auf den Ohren und den Katzen am Körper schlafe ich dann irgendwann kurz vor Mitternacht ein.

05.03.2023 – Sonntag mit Sauna und Sektchen #WMDEDGT

Es ist der 5. und wie jeden Monat ruft Frau Brüllen zum Tagebuchbloggen auf. Die anderen Beiträge zu „Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?“ findet Ihr hier.

Ich wache auf und habe neben den Katzen auch noch den Liebsten neben mir liegen, der aber noch selig schlummert. Bis sich das ändert, lese ich gemütlich das Internet leer und kuschele mit den Katzen. Dann stehe ich auf und mache Tee und Kaffee und komme damit natürlich wieder zurück ins Bett. Es ist Sonntagmorgen, wir haben noch ne ganze Menge Zeit. Wie üblich lesen und reden wir, dann bekomme ich irgendwann Hunger und mache uns Schnittchenteller fertig – für jede*n eine Stulle mit Paprika-Aufstrich, Käse und Spiegelei und jeweils eine halbe mit Mozzarella, Olivenöl, Salz und Pfeffer bzw. mit veganer Teewurst. Dazu gibt es mehr Tee und Kaffee, Apfel-Quitten-Saft und für mich einen Apfel.

Irgendwann müssen wir dann doch aufstehen, denn wir haben noch Pläne. Wir ziehen uns an, packen unseren Kram zusammen, setzen uns gegen Schnee und Hagel warme Wollmützen auf und fahren ins Fitnessstudio (Damit hat niemand gerechnet, oder?) Zuerst schwimmen wir ein paar Bahnen gemeinsam, dann lasse ich den Liebsten alleine weiter machen und versuche mich an die AquaFitness-Übungen zu erinnern, die ich hier sonst immer mache, aber Donnerstag wegen akutem Unwohlseins abgesagt hatte. Nach einer guten halben Stunde reicht es uns dann erstmal (die Zeit drängt) und wir begeben uns in die Bio-Sauna, unter die kalte Dusche und danach in den Ruheraum.

Als sich mein Puls wieder normalisiert hat, gehe ich noch für einen Moment in die 90-Grad-Sauna. Allerdings kommt kurz nach mir ein tätowierter Muskelprotz rein, der als erstes mal einen Aufguss macht, mit seinem Handtuch allen die heiße Luft entgegenwedelt und dann nach gerade mal drei Minuten Sitzen die Sauna wieder verlässt – war ihm wohl zu heiß (den Schlüppi hatte er auch angelassen). Mir wurde es dann dank des Aufgusses auch schneller als nötig unangenehm heiß, also ging ich nochmal kalt duschen und wieder in den Ruheraum. Der Liebste hatte den zweiten Saunagang ausgelassen und war stattdessen nochmal Schwimmen gegangen.

Dann ging es für uns beide in die Umkleiden und kurz nach 15 Uhr verließen wir den Ort des Geschehens für den nächsten Programmpunkt und setzten uns in die S-Bahn. Wir waren bei einer Freundin des Liebsten zu Sekt und Schnittchen geladen. Es gab dann allerdings gar keine Schnittchen, sondern überbackene Brotstangen, Guacamole, veganen Eiersalat, selbstgemachte Falafel und Joghurt-Tahini-Dip. Und Sekt natürlich. Wir schmausten und plauschten gemütlich, bis es dunkel wurde und machten direkt Pläne für weitere Treffen in den nächsten Wochen.

Dann fuhren der Liebste zurück nach Südberlin und ich zurück nach Ostberlin, wo schon Katzen, Couch und Buch auf mich warteten. Ich als „Junge Frau, am Fenster stehend, Abendkleid, blaues Licht“ zu Ende und fing dann später im Bett noch „The light er carry“ von Michelle Obama an, bevor ich zum ersten Mal seit langem fast 8 Stunden und mit nur einer Unterbrechung schlief.

Reisetagebuch 5. September 2019 – Baratti #loosinterrail #wmdedgt

Es ist der 5. und wie jeden Monat ruft Frau Brüllen zum Tagebuchbloggen auf. Die anderen Beiträge zu „Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?“ findet Ihr hier.

Ich erwache, nachdem ich unglaublicherweise mehr als acht Stunden durchgeschlafen habe. Es ist wirklich so still draußen, wie erhofft. Abends noch ein paar Grillen, morgens ein paar Vögel, ansonsten absolute Ruhe. Der erste Zug fährt erst durch, als ich schon wach bin. Ich lese mich gemütlich durchs Internet und stehe dann gegen acht auf, ziehe mich an und gehe hinunter ins Café, um zu frühstücken. Zum Cappucino gibt es heute gleich zwei Cornetti – eins alla crema und eins mit Aprikosenmarmelade. Ich kann mich nämlich erstens nicht entscheiden und zweitens plane ich einen langen Tag am Strand, da kann man ruhig bisschen auf Vorrat essen. Nebenan hole ich mir dann noch ganz ehrgeizig la Repubblica, zwei Pfirsiche für den Tag (ich sag ja, ein pfirsichlastiger Urlaub) und einen Liter Aprikosensaft. Und dann geht es los Richtung Strand.

Der Weg dorthin dauert zu Fuß eine halbe Stunde und führt vorbei an Feldern, Olivenhainen, Pinienwäldern, Zypressenalleen und Bambusstauden. Ich treffe die drei Katzen vom Vortag wieder – alle auf einem Haufen und ansonsten leider vielen Autos. Der Weg ist nämlich eine gewöhnliche Landstraße, die wenig Raum für Fußgänger*innen lässt. Ich werde ziemlich merkwürdig angestarrt, weil ich dort einfach so langlaufe. Besonders unangenehm ist ein Kreisverkehr, der wirklich nicht vorsieht, dass man ihn zu Fuß bewältigt und dann eine einspurige Straße, auf der sich natürlich in beiden Richtungen Autos bewegen. Interessanterweise habe ich das Gefühl, die Autos mit deutschen Kennzeichen sind weniger überrascht und rücksichtsvoller als die mit den italienischen, die oft ziemlich nah an mir vorbeibrausen, während die deutschen oft langsamer werden oder sogar proaktiv ausweichen.

Ich bin jedenfalls ganz froh, als ich gegen halb zehn am Strand ankomme, der dann auch noch ziemlich leer ist, und mir ein schönes schattiges Plätzchen unter Pinien aussuchen kann. Dann geht es natürlich gleich erstmal ins Wasser und auf einmal bin ich wieder acht Jahre alt. Damals, vor 28 Jahren, habe ich nämlich an genau diesem Strand endlich richtig schwimmen gelernt. Der Untergrund ist sandig, bis auf ein paar größere Felsen, die man aber gut sehen kann. Es geht ganz sanft hinein und es gibt mehrere Sandbänke, so dass mein heutiges 1,80 m großes Ich eigentlich sogar überall bequem stehen kann. Damals musste ich mich schwimmend von Sandbank zu Sandbank bewegen, was aber ziemlich gut ging, da das Wasser hier ja anders als in der mir damals bekannten Ostsee so salzig ist, dass es einfach trägt, wenn man sich reinlegt und stillhält. Wobei die Ostsee das ja auch tut, das konnte ich nur damals noch nicht glauben – oder ich konnte einfach nicht stillhalten. Hier jedenfalls habe ich damals gelernt, dass ich nicht untergehe, egal was passiert und das gab mir dann den Mut, loszulassen und echte Schwimmzüge zu machen.

Auch sonst hatte der Strand damals viele neue Erfahrungen zu bieten, etwa Sand, der der heiß ist, dass man nicht barfuß auf ihm gehen möchte – das ist heute dank sanfter Brise sogar möglich, anders als neulich in Genua. Oder dass es ein Pinienwäldchen direkt am Strand gibt, wo man im Schatten liegen oder seine Hängematte aufspannen kann. Oder die fliegenden Händler, die ständig vorbeikommen und ihre Waren anpreisen. Die sind heute auch wieder in rauen Mengen vorhanden und im Wesentlichen haben sich die Waren in den 28 Jahren kaum verändert: Tücher, Strandspiele, Schmuck. Der Eismann hat neuerdings auch Kokosnüsse dabei und es gibt auch eine Händlerin, ansonsten ist alles wie damals.

Nur kann ich inzwischen etwas besser Italienisch und interessiere mich für Politik. Deswegen versuche ich mich an der Zeitung. Auf den ersten Seiten geht es natürlich um die Regierungsbildung und das neue Kabinett, da komme ich noch einigermaßen mit. Für den Rest fehlt es mir dann aber an Ehrgeiz und Hintergrundwissen. Außerdem bratzt die Sonne inzwischen ganz schön und ich gehe ein zweites Mal ins Wasser. Dann lese ich weiter – im Reiseführer und in Goethes „Italienischer Reise“ – und bekomme irgendwann Besuch von einer Eidechse, die schon fast auf meinem Handtuch steht, als ich sie bemerke. Bis ich das Handy fotobereit habe ist sie allerdings schon fast wieder weg.

Irgendwann döse ich ein und schlafe nochmal fast ein Stündchen – ich habe wirklich eine Menge Schlaf nachzuholen. Danach geht es ein drittes Mal ins Wasser (und später noch ein viertes Mal). Ich verzehre über den Tag verteilt meine beiden Pfirsiche und trinke den Aprikosensaft aus. Nebenbei plane ich ein wenig an den nächsten Tagen herum und buche mir eine kostenpflichtige Reservierung, damit ich morgen schon etwas früher aufbrechen kann. Das Dorf ist wirklich sehr klein und wenn ich ausgecheckt habe, gibt es nicht mehr viel zu tun. Außerdem ist Goethe gerade in Rom unterwegs und da will ich ja morgen auch hin.

Kurz nach um fünf verlasse ich dann den Strand, als die Sonne nämlich so weit herumgekommen ist, dass ich ihr nicht weiter ausweichen kann. Meine Beine haben unterhalb der Knie schon Sonnenbrand. Also packe ich meine sieben Sachen und laufe den gleichen Weg wie heute morgen zurück zur Unterkunft. Duschen, Haare waschen, Handtuch, Pareo und Bikini zum Trocknen aufhängen… Und dann liege ich noch auf dem Bett herum und lese weiter, bis meine Haare wieder trocken sind.

Gegen sieben gehe ich runter zur Pizzeria und bestelle mir eine Pizza „Super Ago“ mit Tomaten, Mozzarella, Kochschinken, frischem Gemüse (Paprika, Zucchini und Auberginen) und Oliven. Dazu gibt es eine Zitronenlimo. Authentisch wäre Bier gewesen, aber nach all der Sonne habe ich keine Lust auf Alkohol und immerhin gibt es eine Limonadensorte, die nicht zu Coca Cola gehört.

Die Pizza macht mich schon wieder sehr müde und gegen acht wird es nach Sonnenuntergang dann auch schon recht fröstelig draußen, so in T-Shirt und Rock. Ich mache mich auf den Heimweg und denke: Gut, dann fahre ich halt morgen weiter in den Süden. Ich mache mich direkt bettfertig und lege mich hin, verbringe dann aber noch zwei Stunden mit Lesen und Schreiben, bevor gegen zehn dann das Licht ausgeht.

 

Tagebuch-5 im Juni 2019 #WMDEDGT

Es ist mal wieder der 5. und wie in jedem Monat fragt Frau Brüllen: WMDEDGT?. Die anderen Beiträge gibt es dort, meinen hier:

Es ist gegen 5 Uhr morgens, als Nimbin findet, ich könne mich jetzt mal um ihn kümmern und bräuchte nicht mehr weiterschlafen. Da die Mitbewohnerin nicht da ist, die sonst sehr früh aufsteht und ihn mit Futter ablenken kann, stehe ich nach guten 10 Minuten entnervt auf und reiche eine Handvoll Trockenfutter an. Zurück im Bett stelle ich mir einen Podcast an und schlafe folgerichtig in wenigen Minuten wieder ein. Beim nächsten Miau ist es 7:13 Uhr, also kurz vorm Weckerklingeln, das ist in Ordnung.

Morgendliches Internetleerlesen und Fortsetzen der Korrespondenz von gestern Abend, dann aufstehen, lüften, Morgentoilette, Katzenstreu auffegen, Wassernäpfe auffüllen, Kleid aussuchen und anziehen und ab nach draußen. Mit Tram und U-Bahn zur Arbeit, wo bereits eine Stachelbeerschnecke darauf wartet, gefrühstückt zu werden – vielen Dank, Vergangenheitsloosy! Dann Kaffeerunde mit dem Team, ein paar E-Mails abarbeiten, mich über ein paar E-Mails aufregen, eine Präsentation fertig übersetzen, ein kurzes Meeting und dann ist auch schon Mittagspause.

Aufgrund von mangelnder Beteiligung lassen wir die Meditation heute ausfallen, stattdessen geht es direkt zum Streetfood-Markt (Kochbananen und Bohnen von der Kamerunerin) und dann direkt auf die Picknickdecke im Park. Essen, chatten, bloggen, träumen…

Am Nachmittag arbeite ich relativ entspannt weiter Sachen ab, übersetze noch eine Präsentation, esse ein von der Firma gesponsertes Eis und dann ist es auch schon Feierabend. Die beste Kolleginnenfreundin und ich laufen bei 33 Grad um 18 Uhr hinüber zum Admiralspalast, wo zwei Gästelistentickets darauf warten, abgeholt zu werden. Dann schlendern wir hinüber zur Böse Buben Bar, setzen uns draußen auf eine Bank, trinken Johannibeerschorle und essen Quiche. Der Gesprächsstoff geht wie immer nicht aus, aber wir haben ja noch was vor.

Pünktlich um 8 sitzen wir in der 5. Reihe und freuen uns auf das Musical Fame. Ich habe den Film bestimmt 20 mal gesehen, kenne die Songs in- und auswendig und habe schon vor Beginn den Kopf voller Ohrwürmer. Und dann… Nennen die alle Figuren anders, ändern die Handlung, bis man sie kaum noch wiedererkennt, performen nur den Titelsong einmal fast komplett und lassen nur einen anderen für ein paar Takte anklingen und packen das Stück ansonsten voll mit neuen Songs, von denen keiner wirklich catchy ist. In der zweiten Hälfte steigern sich Energie und Qualität der Songs, aber am Ende bleibe ich doch enttäuscht zurück und bin froh, kein Geld dafür ausgegeben zu haben.

Dann noch fix nach Hause fahren, die Katzen versorgen und ab ins Bett…

Tagebuch-5 im April 2019 #WMDEDGT

Es ist mal wieder der 5. und wie jeden Monat fragt Frau Brüllen: Was machst Du eigentlich den ganzen Tag? Meine Antwort folgt, die anderen gibt es hier.

Ich wache ziemlich genau um 5 zum ersten Mal auf, weil irgendein Katz anfängt, meine Laptop-Schutzhülle als Kratzunterlage zu verwenden. Also kurz mal die Augen aufmachen, die Hülle in Sicherheit bringen und bei der Gelegenheit aufs Klo gehen. Dann mache ich mir einen Podcast an und schlafe nochmal gute zwei Stunden ein. Kurz nach 7 findet der Kater, ich könne jetzt mal langsam das Frühstück servieren, lässt sich aber mit einem Gang auf den frühlingshaften Balkon noch einmal besänftigen. Ich kuschele mich noch einmal ins Bett und gucke auf dem Smartphone nach, ob die Welt noch steht. Gegen halb 8 gebe ich dem Drängen dann nach, füttere die Miezen und gehe ins Bad. Kurz nach 8 verlasse ich das Haus und laufe unter Blätter und Blüten sprießenden Bäumen zur Tram.

Im Büro beginnt der Tag mit dem monatlichen Brunch und tollen Gesprächen mit Kolleginnen (heute kein Sternchen nötig). Später gibt es ein Kick-off-Meeting für ein neues Projekt. Danach kümmere ich mich um die Reisekostenabrechnung für die letzten beiden Tage und dann wird es ein eher ruhiges Abarbeiten ins Wochenende hinein. Statt Mittagessen gibt es eine nachmittägliche Kuchenpause mit Brunch-Resten. Zum Feierabend liefere ich mir noch ein spannendes Tischtennis-Match mit einem Kollegen, das ich aber leider knapp verliere. Fühlt sich trotzdem gut an und ich nehme mir wie jedes Mal vor, jetzt wieder öfter zu spielen…

Nach der Arbeit gehe ich in einen Elektrofachmarkt, Kühlschränke angucken. Ich brauche nämlich bis Mitte April einen neuen. Leider ist mein Wunschmodell in der Realität weniger schön als auf den Fotos im Internet und außerdem auch zu klein. Ich schaue mir ein paar Alternativen an, mache Fotos und vertage die Entscheidung auf morgen.

Dann geht es nach Hause, die Katzen füttern, Abendbrot essen (es gibt aufgewärmte Reste), das Katzenklo sauber machen und mich für den Abend umziehen. Mit einer Freundin gehe ich auf ein Konzert mit anschließender Party bis tief in die Nacht – zur Einstimmung aufs Immergut, aufs Wochenende und auf hoffentlich viele weitere gemeinsame Ausgehabende…

Tagebuch-5 im März 2019 #WMDEDGT

Es ist mal wieder der 5. des Monats und Frau Brüllen fragt: Was machst Du eigentlich den ganzen Tag? Die anderen Antworten gibt es drüben, meine steht hier:

Ich wache, wie eigentlich immer dieser Tage, viel zu früh auf. Schon um 5 Uhr morgens ist die Nacht vorbei, der Kopf ist an, die Gedankenspirale dreht sich. Ich lese mich durch Messages, Feeds und Timelines, grüble ewig über gestern und in den letzten Tagen Gesagtes, kuschle mit den Katzen (die links und rechts an mir dran klebend die Nacht verbracht haben) und schaue, ob mich die Müdigkeit noch einmal übermannt. Als das ausbleibt, gebe ich kurz nach 6 auf, werfe den Laptop an und beginne diesen Blogpost. Um die Zeit bis zum Aufstehen weiter sinnvoll zu nutzen, mache ich mich an das Aufsetzen eines Untermietvertrags, denn voraussichtlich ab Mitte April werde ich eine neue Mitbewohnerin haben. Dann sortiere ich noch ein paar wichtige Gedanken in eine Nachricht und stehe dann gegen halb 8 auf.

Ich mache mich und die Katzen fertig für den Tag, stecke mir ein wenig Kuchen vom Wochenende als Frühstück fürs Büro ein und mache mich zunächst auf den Weg zu einer ärztlichen Routineuntersuchung. Für mich überraschend ist Schienenersatzverkehr angesagt, so dass ich sowohl zeit- als auch streckentechnisch einen ziemlichen Umweg mache – wäre ich mal auf meiner Stammstrecke geblieben und wäre einfach paar Meter weiter gelaufen als sonst. So aber wirkt sich das ja wenigstens mit auf mein Tagesschrittziel aus und dass ich später ins Büro komme als sonst hatte ich sowieso eingeplant. Leider verpasse ich so unsere morgendliche Team-Kaffeerunde, aber irgendwas ist ja immer. Noch im Wartezimmer erreicht mich eine sehr aufmunternde Reaktion auf meine vorhin formulierte Nachricht und auf einmal ist der Tag viel sonniger.

Der Arztbesuch verläuft unspektakulär, danach geht es noch kurz in die Apotheke und dann ins Büro. Dort erwartet mich bereits ein Päckchen: Am Wochenende habe ich mir Visitenkarten designt und bestellt, die ich demnächst im privaten bzw. virtuellen Rahmen brauchen werde. Sie sehen toll aus und sind mangogelb. ❤

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Auf eine abgespeckte Kaffeerunde zu dritt folgt erst normales Arbeiten, dann ein längeres Meeting mit Vor- und Nachbereitung und dann ist es schon Mittag und ich gehe  mit der besten Kolleginnenfreundin nach draußen in die Pause. Der März hat sich am Faschingsdienstag als April verkleidet: Blauer Himmel, Sonne, Regen, Graupel… Alles innerhalb der einen Stunde, die wir draußen verbringen. Den Teil mit der Sonne nutzen wir für leckere Pasta auf einer Bank am Gendarmenmarkt. Der Nachmittag im Büro plätschert recht ereignislos vor sich hin, begleitet von vielen E-Mails und Abstimmungen mit Kolleg*innen vor Ort und in diversen anderen Ländern. Die vielen internationalen Kolleg*innen, die wegen der ITB in der Stadt sind, bringen etwas zusätzliche Farbe in den Büroalltag, ebenso das gesharete Dokument mit Bild und Text, an dem ich zusammen mit diversen anderen Kolleg*innen gleichzeitig arbeite.

Am späteren Nachmittag wird ein zweiter Kaffee nötig, weil der Tag ja doch recht früh begann. Nebenbei koordinieren der Hase und ich unsere Abendplanung und wer wann was mit der Waschmaschine anstellen sollte, damit er für seinen Wochenendtrip nach Prag saubere und trockene Klamotten hat – die Freuden des neuen Beziehungs- bzw. WG-Status‘. Den Feierabend verbringe ich dann mit einer lieben Kollegin zunächst mit Heißgetränken und Baklava, dann mit vietnamesischen Tapas und einem Cocktail – kein einziges Foto wird davon gemacht. Natürlich wird auch wieder sehr viel geredet, aber das ist trotz teilweise schwierigen Inhalts sehr sehr angenehm und toll. Wir wohnen ungefähr in derselben Gegend, deswegen haben wir noch eine ganze Strecke Heimweg zusammen und auch sie kennt jetzt mein Stammcafé und weiß, wo mein Haus wohnt 😉

Gegen 11 bin ich zuhause, kaufe mir schnell noch ein Tickets fürs diesjährige 20. Immergut (Boah bin ich alt!) und gehe dann hundemüde ins Bett.

 

Tagebuch-5 im Februar 2019 #WMDEDGT

Es ist mal wieder der 5. und wie jeden Monat fragt Frau Brüllen wieder: Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?

Ich wache vor dem Weckerklingeln auf, weil irgendwer im Haus findet, es wäre eine gute Idee, jetzt mal ordentlich den Hammer zu schwingen. Als ich mich dazu durchringe, die Augen zu öffnen und mal nach der Uhrzeit zu gucken ist es 7:29, eine Minute vor Klingeln. Ich mache den Wecker aus und lese mich eine halbe Stunde lang gemütlich durchs Internet, während das Hämmern natürlich längst aufgehört hat und der Hase wieder eingeschlafen ist. Um 8 schleiche ich mich leise aus dem Schlafzimmer und lasse den Urlaubshasen weiter träumen.

Morgendliche Badroutine, Katzen füttern und dann bin ich kurz vor halb 9 schon aus dem Haus und fahre mit Tram und U-Bahn ins Büro.

Die Personalabteilung schreibt eine Rundmail über den neuen Feiertag in Berlin. Da wir zwar in Berlin unsere Zentrale, aber eben auch andere Standorte sowie Leute in Remote-Anstellung haben sowie diverse Mitarbeiter*innen, die kein Deutsch sprechen und das vielleicht noch gar nicht mitbekommen haben,1 ist das notwendig. Es geht zunächst darum, für wen der Feiertag alles gilt, dann darum, wie er im System abgebildet wird und was mit bereits bestehenden Urlaubsanträgen geschieht (Der Feiertag kam etwas plötzlich, das hat sich erst vor zwei Wochen oder so endgültig ergeben). Und dann ging es sehr lang und ausführlich um den Frauentag selbst, seine Geschichte, Clara Zetkin, warum der jetzt bei uns ein Feiertag ist usw. Und ein Link mit Veranstaltungen, bei denen man sich an diesem Tag politisch engagieren kann. Hach, ich liebe diese Firma!

Zum Frühstück gibt es klein geschnippeltes Büro-Obst und Milchkaffee, den wir uns wie immer mit der ganzen Kaffee-Crew oben in der Lounge holen. Ich lerne, dass es eine Fluggesellschaft namens Germania gibt und die jetzt pleite ist. Außerdem sprachen wir über das Fliegen im Allgemeinen, Flughäfen in aller Welt und überlegen, ob Fliegen oder Fleisch essen der schlimmere Klimakiller ist. (In meinem Kern-Team von 7 Personen haben wir drei vegan lebende Männer und vier omnivore Frauen. Besonders witzig ist, dass einer der Herren bis vor ungefähr zwei Jahren so ziemlich jeden Tag auf seiner Fleischportion bestand und inzwischen total geläutert ist.)

Zurück am Platz verbringe ich die Zeit bis zum ersten Meeting mit einer Aufgabe, die ich diese Woche für die urlaubende beste Kolleginnenfreundin übernommen habe – ziemlich analytisch mit ein bisschen Glaskugel drin, aber nichtsdestotrotz spannend. Und ich kann Kästchen (Google Sheet Zellen) mit lustigen Farben füllen, das ist ja auch immer schön.

Nach dem Meeting dann Abarbeiten der aufgelaufenen E-Mails und Anfragen, danach Mittagspause mit dem nicht-einfachen Kollegenfreund/Freundkollegen (20 Minuten Spaziergang zum Supermarkt und zurück, Gespräch über Magen-Darm, Valentinststag, Frauenhasser, die Grünen, die FDP, das Wahlverhalten in Ost-Berlin, 3,21 € in kleinen Scheinen und Seelenrettungsversuche). Wieder zurück gibt es für mich einen hochwertigen Mikrowellenmilchreis mit Erdbeerkompott und eine Runde Twitter-Timeline, der NEKFFK* muss direkt zurück an seinen Platz.

Nach der Pause gemütliches Vor-mich-hin-Arbeiten. Ein gutes Feedback für die Aufgabe erhalten, die ich diese Woche vertretungsweise übernommen habe. Eine weitere neue Aufgabe samt zugehöriger Schulung angekündigt bekommen, die spannend klingt und vielleicht längerfristig bei mir bleibt… Das Nachmittagsmeeting blieb dann relativ kurz und ereignislos. Danach tröpfelte der Arbeitstag ziemlich vor sich hin – im Vergleich zur letzten Megastresswoche sind wir jetzt wieder im Alltag angekommen und das ist auch gut so.

So kann ich pünktlich Feierabend machen und Richtung Friedrichshain fahren, um ein paar Dinge zu erledigen und mich dann mit einer meiner besten Freundinnen zum Essen und Quatschen zu treffen. Es gibt Tra Dao (hausgemachten Pfirsich-Eistee), Banh Xeo (einen vietnamesischen Pfannkuchen mit Tofu, Pilzen und Pak Choi), My Quang (eine dickflüssige Reisnudelsuppe mit Pilzen und Sesam-Chips) und Mango in frittiertem Klebreis. Dazu reden wir über alles, natürlich.

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Der Heimweg ab halb 10 ist dann ganz schön kalt, aber die Ringbahn ist warm und zum Glück ist es gar nicht so weit nach Hause. Dort warten zwei hungrige Katzen auf mich. Da der Hase heute auch aushäusig is(s)t, hatten sie noch kein Abendbrot. Dem schaffe ich schnell Abhilfe, dann mache ich noch ihr Klo sauber und mich selbst bettfertig. Halb 11 liege ich im Bett und höre zum Einschlafen die neue Folge Marvelous Mrs Maisel Goys.

*Auch noch nicht das richtige Blog-Synonym für ihn, fürchte ich.

Tagebuch-5 im November – Unter der Käseglocke #wmdedgt

Es ist der 5. und wie jeden Monat fragt Frau Brüllen wieder: WMDEDGT? Die anderen Beiträge gibt es wie immer hier, mein Tag sah so aus:

Den Wecker des Hasen verschlafe ich einfach, denn ich bin von meinem Rostock-Trip immer noch wahnsinnig müde. Als meiner halb 8 dran ist, werde ich zumindest wach(er), brauche dann aber noch eine gute halbe Stunde, bis ich mich aus dem Bett schäle. Katzen auf den Balkon lassen, duschen, Zähne putzen, Rostock-Gepäck aus- und verräumen, Sportsachen einpacken, Besuch verabschieden und dann geht es ins Büro. Die Tram ist nach den Ferien wieder voll, dafür gibt es erstaunlicherweise in der U-Bahn einen Sitzplatz.

Viertel 10 bin ich im Büro. Zum Frühstück gibt es zwei Orangen und einen Milchkaffee. Ich bin den ganzen Tag über schrecklich müde und fühle mich wie unter einer Käseglocke. Zum Glück stehen keine besonderen Termine an und ich kann einfach in Ruhe Dinge abarbeiten. Dazu gibt es das neue Hanson-Album auf die Ohren, das dieser Tage erscheinen wird. Um 12 ergattere ich eines der Early Bird Tickets für die re:publica im nächsten Jahr. Mittags gehe ich mit Kolleg*innen an die Salattheke des nächsten Supermarkts und stelle mir mein Mittagessen zusammen.

Dann esse ich mit der besten Kolleginnenfreundin zu Mittag und berichte ihr von meinen Rostock-Erlebnissen und den Treffen mit gemeinsamen Freunden.

Den immer noch müden Nachmittag überstehe ich mit viel Tee und einer Unterbrechung durch eine Videokonferenz. Nebenbei verschiebe ich die Sportverabredung auf morgen: Heute muss ich wirklich früh ins Bett. Außerdem wird mit dem Hasen das Abendbrot besprochen und ein Treffen mit einer Freundin für nächste Woche ausgemacht.

Viertel 7 mache ich Feierabend und fahre auf direktem Weg nach Hause. Kurz vor 7 komme ich an. Erst einmal bekommen die Katzen ihr Futter und ich ziehe mich diskret aufs Sofa zurück, damit sie in Ruhe essen können. Dann mache ich mich an die Zubereitung des Abendbrots. Es gibt Nudeln mit Mangold (aus dem Garten der Haseneltern), Stracchino (aus dem italienischen Supermarkt) und Walnüssen (aus dem Innenhof).

Pünktlich um 8 steht das Essen auf dem Tisch. Dazu gibt es einen Lacrima di Morro d’Alba, den wir aus Marche mitgebracht haben (ein Geschenk der Eltern der italienischen Cousine). Während des Essens erzählen wir uns gegenseitig die letzten Tage und dann wird es für mich auch schon Zeit fürs Bett. Um 9 liege ich drin.