So summer, much love

Gestern war ein wundervoller Sommerferientag für mich. Obwohl ich wirklich die ganze Zeit unterwegs war und heute zum Ausgleich erstmal ein wenig Ruhe brauche, waren die vielen Dinge, die ich erlebt habe, jedes für sich wirklich toll und ganz unspontan war das ganze auch nicht, denn von den sechs Programmpunkten waren nur drei vorher verabredet, die anderen drei ergaben sich im Laufe des Tages.
Gleich morgens traf ich mich mit der lieben @fraumierau, um mir meine Kuchenform wieder abzuholen, die am Sonntag bei ihr gelandet war. Zusammen mit den beiden Kindern, von denen ich ja spätestens seit Sonntag riesiger Fan bin, gingen wir ein Eis essen und dann auf den Spielplatz, wo ich von den Kiddies vielseitig eingesetzt wurde: zum Wasser bringen, Kuchen backen, Burgen bauen und beim Klettern auffangen. Hätte ich nicht noch andere Verabredungen gehabt, ich wäre am liebsten den ganzen Tag geblieben (und der Hase scheint mir jetzt ein wenig eifersüchtig zu sein, denn er hat starke knapp 3-jährige Konkurrenz bekommen!). 
Als die Mittagszeit heranrückte, riss ich mich dann allerdings doch los, klopfte mir Sand und Matsch von der Hose und fuhr mit S- und U-Bahn raus zum Strandbad Jungfernheide, wo ich mit dem Mann und einer lieben Freundin ein paar Stunden mit Baden, Sonnen, Picknicken und Quatschen verbrachte. Die Verabredung dazu entstand übrigens morgens auf dem Weg zu den Mieraus. Spontanität können wir. Ich war ja zunächst ein wenig skeptisch und fragte mich, warum ich denn für Baden mit Eintritt bis tief in den Westen fahren sollte, wo wir doch Weißen See, Orankesee und Co. quasi um die Ecke haben. Dann war das Bad aber doch sehr schön und nicht einmal besonders voll, so dass wir vielleicht demnächst nochmal die Strecke auf uns nehmen. 
Der nächste Termin war dann wieder von langer Hand geplant und hatte eigentlich überhaupt nichts mit Urlaub zu tun: Ein Gespräch mit meinem Bankberater. Allerdings hatte ich diesmal zum ersten Mal den Hasen dabei und weiß jetzt, dass solche Gespräche auch extrem lustig sein können. Innerhalb von zwei Minuten fing der Hase an, meinen Bankberater zu duzen. Dann gaben sie sich relativ schnell Döner- und Clubtipps und tauschten sich über ihre Anlageerfahrungen aus. Am Ende verließen wir die Filiale allesamt per Du miteinander und mit wertvollen Tipps und ohne etwas unterschrieben zu haben. Kann man so machen. Ich glaube demnächst nehme ich den Hasen auch mit, wenn ich mit Ärzten oder meinem Chef rede und setze Telefonkonferenzen mit Finanzamt und Versicherungsheinis und ihm an. 
Wir machten einen kurzen Zwiscchenstopp zuhause, fütterten die Katzen, hängten die Wäsche auf und der Hase kaufte sich Tickets fürs Reggae Jam im nächsten Jahr. Dann war es auch schon wieder Zeit für den letzen regulären Termin des Tages: Das Hochzeitstag-Essen (39 Jahre!) mit meinen Eltern im Gorki Park. Wir futterten uns durch eine gigantische Vorspeisenplatte mit eingelegten Pilzen, Rote Beete-, Möhren- und Rettich-Apfel-Salat, Ei mit Kaviar, Heringstatar, Schinken und mehr und kämpften uns dann im Hauptgang durch verschiedene Varianten von Pelmeni und Wareniki – alles bei sommerlicher Hitze, wohlgemerkt. Deswegen verzichteten wir auch auf Vodka und schwere Desserts und holten uns lieber noch schnell ein veganes Sorbet bei Süße Sünde nebenan – ich hatte Himbeer-Ingwer und war sehr zufrieden mit meiner Wahl.

Als nächstes folgte ein Besuch bei unserem Stamm-Katzensitter (vormittags auf dem Spielplatz verabredet), dessen Mieze unser Nimbin neulich Blut gespendet hatte. Das Tierchen ist inzwischen deutlich gesünder und fideler, so dass unser Freund mal für ein paar Tage wegfahren kann und wir in der Zwischenzeit die Fütterung übernehmen werden. Ein bisschen herzerweichend sieht das Kätzchen allerdings doch aus – mit nur noch einem Auge, nachwachsendem Haar an den ehemals rasierten Hinterbeinen und verbundenem Sonden-Schnitt am Hals. Aber es geht aufwärts und wir werden sie in den nächsten Tagen auf jeden Fall ordentlich füttern, damit sie wieder zu Kräften kommt.

Diesen wundervollen Tag mit lauter netten Menschen, Kindern, Katzen, Sonne, Eis, Baden, gutem Essen und viel Gelächter ließen wir dann noch mit lieben Nachbarn in deren Garten ausklingen – eine Verabredung, die wir im Strandbad getroffen hatten. Erst nach Mitternacht liefen wir dann durch die dunklen Gärten zurück nach Hause, wo uns unsere eigenen Miezen schon sehnsüchtig und mit Appetit auf einen kleinen Betthupferlsnack erwarteten.

Ein wundervoller Sommertag mit viel mehr Programm als ursprünglich gewollt und geplant, aber eben auch genau richtig, um leere Akkus ordentlich aufzutanken. Danke an alle Beteiligten!

Endlich wieder Sommerferien

Was habe ich mich auf diesen Moment gefreut. Zum allerersten Mal seit ich weiß nicht wann – wahrscheinlich seit über fünf Jahren, denn so lange arbeite ich schon in meinem aktuellen Job – habe ich im Sommer einfach mal so frei. So ohne wegfahren, meine ich. Nicht, dass wegfahren nicht total super wäre und normalerweise bin ich auch strenge Verfechterin der Lehre, dass man im Urlaub gefälligst reisen soll (wann denn sonst? eben!), aber ab und an braucht man brauche ich auch einfach dieses ausgedehntere Stück Zeit zum Nichtstun, zum In-den-Tag-hinein-leben. Einfach mal morgens noch nicht genau wissen, was man abends machen wird, tief durchatmen und sich einfach treiben lassen.



Einfach mal Nichtstun

Da ich dieses Jahr schon zweimal relativ teuer Urlaub gemacht habe, habe ich meinem Konto und mir und mir für diesen Urlaub einfach Ferien wie früher verordnet. Dazu noch im Sommer und dazu noch in Berlin, wo also an jeder Ecke ein Park, ein See, ein Eis locken. Normalerweise verbringe ich den Sommer arbeitend im Büro, reisend im Urlaub, wochenendtrippend irgendwo in Deutschland oder krank im Bett. Einfach mal Zeit zu haben und trotzdem in Berlin zu sein, das ist echt was anderes, das ist wie wieder Sommerferien haben.

Allerhöchstens noch dem Kater den Kopf halten, damit er besser schlafen kann

Wahrscheinlich wäre ich nicht ich, wenn es nicht trotzdem bereits ein paar Termine gäbe, die betreffen aber alle solche Sachen, die auch anstünden, wenn ich arbeiten wäre und so kann ich wenigstens drumherum urlaubern. Ein paar Dinge endlich mal erledigen möchte ich auch, aber abgesehen davon ist der große Plan, keinen Plan zu haben. Wenige Treffen mit Freunden und den Eltern sind bisher angedacht, bisher nur einer mit fester Uhrzeit. So kann ich arbeiten.

Das Draußen lockt

Ansonsten möchte ich viel lesen, viel schreiben, viel draußen sein (vor allem viel an, im und auf dem Wasser), Obst pflücken und verarbeiten, gut Essen (eh immer), mir die Sonne auf den Bauch und ins Gemüt scheinen lassen und eben einfach: Sein, ohne ständig die Uhrzeit im Rücken zu haben. Mal schauen, wie gut ich das hinbekomme. Gut geklappt hat es zum Beispiel schon am Freitagabend beim Karaoke, wo ich tatsächlich erst das erste Mal wieder auf die Uhr gesehen habe, als andere Leute Ermüdungserscheinungen zeigten und dann doch auch mal nach Hause wollten. Da war es kurz nach 3 und ich noch nichtmal zu drei Vierteln ausgesungen.

Berliner Spezialitäten testen

Der Samstag verlief dementsprechend tiefenentspannt und langsam, mit „Kuchen backen“ als einzigem Programmpunkt. Und der war erst für einen wunderschönen Sonntagsausflug samt Bloggertreffen und Fremdkinderbespaßung (Eigentlich haben die Kinder eher uns bespaßt, ich bin großer Fan der beiden!). Geschwommen bin ich dort auch und hätte ich mir im See nicht irgendwas in den Fuß gerammt, wäre das ein ganz und gar vorbildliches Wochenende geworden. Aber irgendwas ist ja immer und der Hase ist ja gut im Verband anlegen. Es soll mich nicht von weiteren Badereien abhalten…

Toller Kaffee und toller Kuchen beim Sonntagsausflug


Solche Nachbarn möchte ich auch, die einfach Kuchen vorbeibringen

Pflaumen aus dem Hof

Sommerliches Abendbrot


Und immer: Eis