Ich glaube, es war Frau Brüllen, bei der ich den Begriff Erledigirl zum ersten Mal gelesen habe, bei mir in noch feministischer nun eben Erledigrrrl. So läuft nämlich dieser Tag, zumindest was den Nicht-Broterwerb-Teil angeht. Aber erst fängt alles ganz gemütlich an, mit der morgendlichen Routine im Bett, kuscheligen Katzen und einem Homeoffice-Tag am Schreibtisch – das Wetter ist wieder kühler und durchwachsen. Zum Frühstück gibt es Honig-Mandel-Müsli mit Apfel und eine Cuppa Tea. Über den Tag verteilt dann noch eine Kanne grünen Tee mit Minze vom Balkon und etwas Apfelsaft.
Der Arbeitstag beginnt mit einem kurzen Meeting mit Warschau und der anschließenden Dokumentation, dann folgt ein längeres Meeting mit Berlin und Potsdam – zwei der Beteiligten sitzen dabei sogar im Büro. Direkt im Anschluss verfolge ich eine Live-Diskussion zu KI in der Kommunikation und dann ist es auch schon Zeit für die Erledigrrrl-Mittagspause. Ich laufe eine Viertelstunde bis zum nächsten Handyladen und lasse mir dort professionell eine Panzerglasfolie auf das neue Privathandy applizieren – diesmal noch bevor es die ersten Sprünge im Display gibt, yay! Jetzt muss nur noch die Hülle ankommen, die Gehäuse und Kameras schützen soll… Auf dem Heimweg gehe ich in den Supermarkt und kaufe, was der Einkaufszettel hergibt – Waschmittel und Shampoo für Zuhause, Porridge und H-Milch für die drei Immergut-Frühstücke und einer spontanen Eingebung folgend dänische Remoulade.
Die nutze ich zuhause gleich für mein Mittagessen: Es gibt Sandwich mit Remoulade, Salat, Finocchiona und Waldmeister-Käse und dazu, weil es mir etwas wenig erscheint und die Tüte schon so lange abgebrochen ist, einen Rest Paprikachips. In Amerika isst man ja auch gerne Chips zum Sandwich.

Eigentlich hatte ich geplant, beim Meeting mit der Kollegin in Georgia zu essen, aber die hat verschlafen und bittet mich, auf morgen zu verschieben. So habe ich Zeit, an meinen verschiedenen Aufgaben zu arbeiten und die beiden letzten Meetings des Tages vorzubereiten. Das eine – mit Menschen in Illinois, London und dem Berliner Büro – dient mir zur weiteren Abstimmung im Großprojekt. Das andere ist das erste 1:1 mit meiner Chefin in Nordengland seit vielen, vielen Wochen – es war einfach nie Zeit. Danach bearbeite ich noch kurz ein paar E-Mails und Chats und dann ist auch schon wieder Feierabend.
Ich schnappe mir meine Yogamatte und packe meine beiden alten Handys (das kaputte private und das mindestens abgerockte ehemalige Diensthandy, beide vom Hersteller nicht mehr unterstützt) ein. Dann laufe ich durch stärker werdenden Nieselregen eine halbe Stunde zum Wertstoffhof, der ganz in der Nähe von der Physiotherapiepraxis liegt. Als ich ankomme, ist gerade Containerwechsel. Das Tor ist zu und es bildet sich eine lange Schlange von Fußgänger*innen, Fahrradfahrer*innen und Autos, die im Regen auf Einlass warten.
Nach etwa 10 Minuten dürfen wir rein und ich darf meine Handys in den entsprechenden Behälter (Elektroaltgeräte mit fest verbautem Akku) werfen. Zufrieden laufe ich zur Physiotherapiepraxis, wo – wahrscheinlich dank des neuen Handys – der Check-in fürs Yoga heute zum ersten Mal direkt klappt (Ich hatte allerdings in den letzten Tagen auch einen sehr langen und frustrierenden Mailverlauf mit dem Kundenservice der App, vielleicht haben die da auch nochmal was korrigiert.)
Zum Yoga sind wir heute wohl dank des Wetters nur zu dritt, so dass die Physiotherapeutin noch mehr als sonst auf unsere individuellen Symptomatiken eingehen kann – ich erkenne einige Übungen aus der Krankengymnastik wieder und wir machen nur Asanas, die für mich gut schaffbar sind – zumindest in vereinfachter Ausübung, etwa bei der Taube. Trotzdem habe ich selbst bei ganz einfachen Sachen, die sonst gut gehen, heute ziemliche Schmerzen und muss oft auf Ersatzhaltungen ausweichen. In dieser Atmosphäre kein Problem, zumal wir uns spirituell eh an einem Lagerfeuer am See aufgehalten haben – besonders schön und ausführlich angeleitet heute in der Anfangs- und Endmeditation.
Hinterher wieder die nassen Schuhe und die nasse Jacke anzuziehen ist dann weniger angenehm, aber man freut sich ja auch über jedes bisschen Regen aktuell. Ich laufe wieder eine halbe Stunde zurück nach Hause und telefoniere dabei mit dem Liebsten (zum fünften Mal heute, glaube ich). Zuhause angekommen bekommen erst die Katzen Futter und dann ich. Ich mache aus den letzten Pellkartoffeln von gestern Bratkartoffeln, die ich in Bärlauchbutter anbrate und werfe dazu den Rest Blattspinat in die Pfanne und am Ende noch ein Ei. Dazu gibt es den Rest Heringssalat und eine Feierabendlimo (Blaubeere-Salbei).

Dann ist es auch schon fast Schlafenszeit – ich höre weiter „Hagrids Hütte“ während ich das Katzenklo durchsiebe und mich bettfertig mache, liege gegen halb 11 im Bett und schlafe dann auf der ersten oder zweiten Seite von „Patria“ ein.
Ach! Ich werde die Augen nach Waldmeister-Käse aufhalten, auch wenn der vielleicht saisonal ist.
Das ist dieser hier: https://shop.brodowin.de/shop.html?np=Frischetheke/Kuhk%C3%A4se/Schnittk%C3%A4se/Waldmeister
Danke!