21.05.2023 – Mehr See

Ich kann wieder schön ausschlafen und mich dann meiner Morgenroutine widmen, bis mich eine Nachricht meines Bruders erreicht, dass es in 20 Minuten Frühstück auf dem Steg gibt. Das Bloggen wird also erstmal verschoben, stattdessen stehe ich auf und mache mich seefertig. Auf dem Steg warten schon die anderen vier und der Frühstückstisch ist gedeckt.

Wir haben die Marmelade in der Hütte vergessen, daher gibt es für mich Erdnussbutter mit Erdbeeren, ich bin ja flexibel.

Nach dem Frühstück verabschiedet sich der Besuch wieder und wir drei richten uns für den Rest des Tages auf dem Steg ein. Heute ist es deutlich wärmer als gestern und selbst der Wind, der ab und zu aufkommt, ist angenehm warm. Mein Bruder holt seinen Laptop, ich blogge und dann kommt seine Freundin mit der in unsere Familie fast traditionellen Flasche Sekt und gefrorenen Erdbeeren. Das stammt noch von der Tante meiner Mutter und wird nun mit Wonne fortgesetzt.

Nach dem Bloggen komme ich in den Organisationsmodus. Ich schreibe mir eine Packliste fürs Immergut, bestelle ein Geburtstagsgeschenk für das Teilzeitkind, suche ein Restaurant für meinen Geburtstag aus, reserviere einen Tisch und benachrichtige die Familie. Dann wird es immer heißer und heißer und ich beschließe, mich jetzt doch ins Wasser zu trauen. Die Luft hat 27 Grad, das Wasser an der Oberfläche 18, drunter wirkt es deutlich kälter. Ich steige die Leiter herunter, tauche unter, mache ein paar Schwimmzüge und komme nach weniger als 5 Minuten wieder raus. Hui ist das kalt!

Draußen ist es dann aber warm genug, um entspannt an der Luft trocknen zu können. Und zu lesen. Und dabei fast einzunicken. Dann wird es aber auch schon wieder Zeit für den Aperitivo, denn der Zeitplan ist eng getaktet! Es gibt Aperol Spritz mit von mir mitgebrachter Bio-Orange.

Dann gehen wir gemeinsam hoch in die Hütte. Ich packe meine Sachen zusammen (die Bettwäsche bleibt gleich hier für den nächsten Besuch) und mein Bruder und seine Freundin kochen. Es gibt Gnocchi mit Wildfenchelpesto, Lachs und Salat und dazu ein Gläschen Grillo.

Nach dem Essen heißt es Abschied nehmen, denn der letzte Bus zurück fährt bald. Mein Bruder begleitet mich noch mit dem Fahrrad die 30 Minuten bis ins Dorf zur Bushaltestelle. Dann geht es eine halbe Stunde über Land bis in die Kleinstadt, wo ich 40 Minuten auf den RegionalExpress warte, der mich dann in 20 Minuten ans Ostkreuz bringt. Noch kurz mit der Ringbahn fahren und dann bin ich ganz plötzlich wieder zuhause. Katzen füttern, Katzenklo durchsieben, mit Taschenlampe die Balkonpflanzen gießen, Rucksack auspacken… Zum Schluss setze ich mich noch mit einer Tannenwald-Limo auf den dunklen Balkon, telefoniere mit dem Liebsten und vermisse den See. Um 23 Uhr liege ich im Bett.