#ithasien – Italien-Roadtrip 2018 – Tag 3: Markt, Murano, Burano und jede Menge Wasser

Dass Venedig voller Wasser ist, haben wir ja eigentlich schon vorher gewusst. Irgendwie waren wir dann aber heute deutlich mehr auf dem Wasser als an Land, der Fußboden schwankt immer noch unter unseren Füßen. Und ab dem Nachmittag kam das Wasser dann auch noch von oben… Aber ich berichte mal von Anfang an.

Trotz des Vorhabens, heute früher loszukommen und schön auf den Rialto-Markt zu gehen, wachten wir erst nach 9 auf. Scheinbar haben wir beide – und ganz besonders der Hase – jede Menge Schlaf nachzuholen. Wir standen dann gemütlich auf, checkten den Wetterbericht, packten regenfeste Kleidung (so hofften wir zumindest) ein und fuhren mit dem Vaporetto bis zum Markt, was allerdings schon ganz schön lange dauerte. Bis wir dort waren war es dann auch schon kurz vor 12 und bis auf die Stände mit Obst und Gemüse war alles schon wieder abgebaut (der Markt schließt offiziell um 1). Wir kauften dann noch schnell ein paar Feigen und Weintrauben und setzten uns fürs Frühstück in die nächste Bar. Es gab Caffè latte, für mich ein mit Creme gefülltes Croissant und für den Hasen zwei Mini-Brioches mit Truthahnbrust und Salami.

Dann spazierten wir noch ein wenig durch die Gegend Richtung Vaporetto-Anleger und freuten uns über die im Vergleich zum Sonntag deutlich leerere Stadt. An einer Bäckerei konnte der Hase dann nicht vorbeigehen: Im Schaufenster lockten Cannoncini, gefüllt mit weißer bzw. dunkler Schokolade. Die ließen wir uns schmecken und fuhren dann mit dem Vaporetto und einmal Umsteigen nach Murano hinüber.

Dort ging es zuerst in einen Showroom, wo wir uns ansahen, wie drei Glasbläsermeister im perfekten Zusammenspiel der einzelnen Arbeitsschritte Vasen mit Goldblatt und bunten Blumen-Bausteinen herstellten. Dann bummelten wir durch das Zentrum von Murano und besahen uns die verschiedenen Schaufenster mit Glaskreationen von Kitsch bis Kunst.

Das Glasmuseum sparten wir uns dann und setzten uns direkt in den nächsten Vaporetto, der (wieder mit einmal Umsteigen) zur Insel Burano fuhr. Diese Fahrt dauerte deutlich länger, als wir anhand des Liniennetzplans angenommen hatten, Burano ist dann doch ganz schön weit draußen. Als wir dort ankamen, hatte es bereits zu regnen begonnen. Wir ließen uns davon dann aber gar nicht groß Beirren und spazierten zwischen all den bunten Häusern umher, die mir mit ihren knalligen Farben trotz grauem Regenwetter verlässlich gute Laune machten. Evtl. haben auch Kaffee und Törtchen geholfen. Für den Hasen gab es eine Crostantina mit Marmelade und für mich ein Törtchen alla nonna.

Als nächstes ging es dann mit dem Vaporetto (und einmal Umsteigen…) zum Markusplatz, den wir uns eigentlich noch einmal ohne Touristenmassen und inklusive Dom anschauen wollten. Aber zu diesem Zeitpunkt goss es dann wie aus Kübeln und der Dom hatte auch pünktlich 18 Uhr für Besucher geschlossen.

Also setzten wir dann doch früher als geplant auf die Insel Giudecca über, zu der wir eigentlich gestern schon gewollt hatten. Ursprünglich wollten wir dort ein wenig durch die Gegend flanieren und das Venedig der Einheimischen kennenlernen, denn auf Giudecca gibt es recht wenige bekannte Sehenswürdigkeiten und dafür viel normales Leben. Der Regen trieb uns dann aber sofort in eine echt entspannte Nachbarschaftsbar, in der lauter Venezianer*innen beim Aperitivo saßen und laute Musik lief. Wir genehmigte uns beide je ein Gläschen Soave (der kommt ja aus dem Veneto) und planten mit dem Reiseführer unsere nächsten Tage.

Dann wurde es langsam Zeit fürs Abendessen. Das von uns anvisierte Lokal war nur drei Minuten (durch den Regen) von der Bar entfernt, aber dann doch leider zu. Schnell suchten wir eine Alternative und fanden dann auch ein ziemlich leeres, aber freundliches und wie sich herausstellte leckeres, Restaurant auch nur ein paar Minuten weiter.

Hier trockneten wir ein wenig, wärmten uns auf, und aßen Tintenfischsalat, köstliche Pasta (der Hase mit Zucchini und Scampi, ich mit Sepia) und zum Dessert Torta al limone bzw. Mousse al cioccolato mit Gianduia. Dazu gab es den Weißwein des Hauses und am Ende waren wir nicht nur satt, sondern auch leicht angetüdert und hundemüde. Durch den Regen liefen wir zum Vaporetto-Anleger, wo uns der Wind um die Ohren pfiff. Danach ging es (mit einmal Umsteigen…) nach Hause zum Lido. Während der Fahrt sahen wir dann die ersten Blitze am Himmel. Die 5 Minuten Heimweg vom Anleger waren dann die Anspruchsvollsten – Regenguss, starker Gegenwind und weitere Blitze.

Zuhause angekommen packten wir den Rest Obst in den Kühlschrank, hängten unsere nassen Sachen zum Trocknen auf und kuschelten uns zum Aufwärmen in das warme Bett, in dem ich jetzt diesen Eintrag tippe.

Venedig ist ne feine Sache, aber auf die Dauer dann doch etwas anstrengend. Man ist Wind und Wetter ziemlich ausgesetzt und trotz gutem Liniennetz braucht man sehr viel Zeit, um von A nach B zu kommen, egal ob zu Wasser oder zu Land. Für Tourist*innen ist das sicherlich kein Problem, aber ich ertappte mich immer wieder bei dem Gedanken, wie es wohl wäre, hier zu wohnen und dann zu allem anderen auch noch all die Touris ertragen zu müssen. Auch barrierefrei ist hier sehr wenig, eine Wheely Map für Venedig sieht wahrscheinlich ziemlich dünne aus. Ich habe auf jeden Fall Lust, mich noch mehr mit dem Alltag hier zu beschäftigen, kennt jemand gute Filme/Serien, die in Venedig spielen (außer Donna Leon und Tod in Venedig)?

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