Reisetagebuch 15. September 2019 – Milazzo #loosinterrail #eatalien

Nach dem Aufwachen fühlt sich mein Magen immer noch nicht wieder richtig an. Erste Maßnahme ist also, Kamillentee zu kochen – auf dem Gasherd, in einem Topf. Logischerweise werden die Griffe des Topfes dabei ganz schön heiß und jetzt habe ich zum leicht erbosten Magen noch einen verbrannten linken Zeigefinger. Aber irgendwas ist ja immer.

Beim Frühstück gibt es für mich dann auch Tee statt Kaffee und dann vor allem leckeren frisch gemachten Ricotta von heute morgen auf Zwieback.

Wir packen unsere sieben Sachen zusammen und begeben uns wieder auf die Straße, denn heute geht es nach Sizilien! In Villa San Giovanni setzen wir mit der Fähre nach Messina über. Sizilien liegt hier so unglaublich nahe, dass man fast hinüberspucken kann – das Foto mache ich, als die Fähre noch im Hafen liegt.

Auf der anderen Seite angekommen fahren wir nur noch ein kleines Stück, bis nach Milazzo, und gehen dort dann am Lungomare spazieren – schon wieder wahnsinnig blaues, klares Wasser und in unserem Rücken wenn man ganz genau hinsieht, kann man den Ätna erahnen. Auf dem Foto nicht, denn das zeigt ja nach vorne.

In einer Bar am Wasser gibt es dann frisch gepressten O-Saft und eine geteilte Pizza alla Norma, also mit frittierten Auberginen und Ricotta salata auf der Tomatensauce und dem Mozzarella – typisch sizilianisch, auch wenn das normalerweise ein Pastagericht ist. Mein Magen erholt sich langsam wieder.

Nach einem kleinen Bummel durch Milazzo, das auf einer Landzunge liegt und außer dem Hafen im Osten auch noch eine lange Strandpromenade im Westen hat, checken wir erst einmal in unserem Agriturismo für die nächsten beiden Nächte ein. Dann lassen wir uns einen schönen Strandabschnitt empfehlen und verbringen dort die letzten beiden Stunden bis zum Sonnenuntergang. Auch hier gibt es wieder Kiesel, wenn auch weniger fein, als am Tag zuvor, und sehr klares türkisblaues Wasser. Wir schwimmen und reden und ich sortiere nebenbei Kiesel nach Farben.

Nach dem Sonnenuntergang geht es zurück in den Agriturismo, wo wir heute auch das Abendbrot einnehmen. Es kostet weniger als in der letzten Unterkunft und ist damit auch etwas weniger reichhaltig, aber trotzdem ziemlich gut. Ein Antipasto entfällt, wir steigen gleich mit Nudeln ein, und zwar mit Zucchini, Speck und Semmelbröseln.

Dann gibt es eine Art überbackene Involtini und dazu Caponata und eingelegte Oliven. Wein und Wasser sind natürlich im Preis inbegriffen, allerdings ist der Rotwein gerade alle und wir trinken Rosé.

Unseren (deutschen) Tischnachbar*innen ist das Essen zu viel, einer von ihnen isst nicht einmal die Pasta komplett auf. Wir können darüber nur vorsichtig schmunzeln, ist es doch alles so viel weniger und leichter als in unserem letzten Quartier.

Als Absacker gibt es für das Brüderchen noch einen Amaro und für mich einen Malvasia von den der Küste vorgelagerten liparischen Inseln. Dann gehen wir aufs Zimmer und schauen noch einen Film, mit dem wir es heute schaffen, bis Mitternacht wachzubleiben und in den Brudergeburtstag “reinzufeiern” (nach dem Gratulieren war umdrehen und schlafen).

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