Da schreibe ich doch eigentlich Dinge auch deswegen ins Blog, damit ich sie mir merke und dann passiert es mir doch wieder, dass ich wichtige Notizen an mich selbst vergesse. Zum Beispiel, dass ich ruhig Bohnen aus der Dose nehmen soll, wenn ich jamaikanisch koche. Ich habe die trockenen Kidney-Bohnen heute zwar den ganzen Tag über eingeweicht, aber völlig verpeilt, dass sie noch 1-2 Stunden kochen müssen, bis sie wirklich weich sind! Aber eigentlich bringt mich das auch schon wieder ins jamaikanische Mindset zurück. Alles dauert immer länger als man denkt und das ist kein Grund, sich zu stressen.
Ich habe mir also eine jamaikanische Playlist angemacht und meine alten Blogbeiträge zu unserem Jamaika-Trip vor fast genau 4 Jahren noch einmal in Ruhe zu lesen. Die zum Alltag dort gibt es hier, hier und hier, die zum Essen hier, hier und hier. (Bitte entschuldigt die wechselnden Schriftarten, das war noch das vorletzte Blog-Layout und beim vorherigen Provider und ich war bisher noch nie motiviert genug, da mal ordentlich aufzuräumen…) Darin wieder herumzulesen bringt natürlich jede Menge Erinnerungen mit sich, wie auch gestern die Nachricht, dass unsere Gastgeberin dort (mit der zusammen ich damals das I-tal Stew aus dem letzten Link gekocht habe) dieser Tage Geburtstag hat und wir uns an einem Geschenk für sie beteiligen könnten. Aber eigentlich hatte ich das heutige Essen bereits einen Tag vorher auf unseren Plan gesetzt. Denn schon vor Wochen brachte uns mein Bruder eine Dose Ackee und eine Packung Saltfish aus Birmingham mit. Dort lebt er und die Stadt hat eine der größten jamaikanischen Communities außerhalb von Jamaika. Und beides ist in Berlin nicht allzu leicht zu bekommen – frische Ackees gibt es in Europa auch sowieso gar nicht.
Es ist also längt überfällig, dass ich das jamaikanische Nationalgericht einmal koche, eben “Ackee & Saltfish”, dazu gibt es die allgegenwärtige Beilage “Rice & Peas”, die aber eben kein Risibisi ist, sondern ein Gericht mit Reis, Kidneybohnen und Kokosmilch. Als Vorlage habe ich mir zwei Rezepte aus dem Internet genommen (Ackee & Saltfish, Rice & Peas) und keins der Kochbücher, die ich mir damals mitgenommen habe – so digital versifft bin ich inzwischen, Schande über mein Haupt – aber improvisieren werde ich natürlich trotzdem. Hauptsache die Grundaromen der jamaikanischen Küche, also Piment, Frühlingszwiebeln, Thymian und Scotch Bonnet Peppers, sind enthalten!
Grob gesagt wird der Saltfish eine Stunde lang in kaltem Wasser eingeweicht, dann abgetropft und in frischem Wasser nochmal für ca. 20 Minuten geköchelt.
In der Zwischenzeit bereitet man den Rest vor: Knoblauch hacken, Zwiebeln schneiden, Scotch Bonnet hacken, Frühlingszwiebeln schneiden, Tomaten und Paprika würfeln, Ackees abtropfen lassen, Kokosmilch zu den Bohnen ins Wasser gießen und den Reis darin kochen (gewürzt mit Salz, Piment und einer in der Flüssigkeit mitschwimmenden zerquetschten Frühlingszwiebel).
Dann Zwiebeln, Knoblauch und Chili andünsten und nebenbei den Saltfish mit einer Gabel kleinreißen. Frühlingszwiebeln, Paprika, Thymian und Pfeffer mit in die Pfanne geben und mit anbraten, Saltfish dazugeben und köcheln lassen, dann Tomaten dazu und wieder köcheln lassen.
Zum Schluss die Ackee dazu und auch bisschen auseinanderzupfen, so dass sie die Konsistenz für Rührei erhält. Nach kurzer Zeit Pfanne runternehmen. Rice & Peas gegebenenfalls noch abtropfen lassen und dann wird serviert… und der Blogpost ist auch fertig!