Make the best of summer (and save some for winter): Das Kirsch-Massaker

Manchmal passt einfach alles zusammen. Zu meinem Geburtstag letzten Sonntag brachten Freunde uns einen Korb voll Kirschen mit. Wir freuten uns und naschten die ganze Woche davon. Ich dachte an Fabrizias Kirschkuchen in Case Vecchie und las von Marisa McClennans Kirschbutter in Luisas Blog und der Hase dachte an den Weinballon, der nun nach dem Abfüllen des Holunderweins endlich wieder leer war. Gleichzeitig wurde der Korb immer leerer und ich verwarf meine Gedanken schon bald wieder. Nicht so der Hase. Er checkte gestern die Kirschsituation in unserer Umgebung auf mundraub.org und ging dann mit zwei Eimern los, um ein paar Straßen weiter in einen Baum voller reifer Schwarzkirschen zu klettern. Als ich heimkam, erwarteten mich also neben einem besoffenen Kater auch zwei Eimer voller saftiger, süßer Kirschen. Ich durfte mir Kirschen für die Kirschbutter (die zu Hases Enttäuschung gar keine Butter ist) und einen Kuchen abfüllen. Der Rest wird jetzt zu Wein verarbeitet.

Kirschbutter nach Marisa McClennan, gefunden bei Luisa

Kirschen abwiegen – ich nehme nur die Hälfte von Luisas Menge, da wir noch so viel Marmelade haben.

Dann geht es mit dem Entsteinen los – mehr oder weniger effektiv mit diesem Entsteiner.
Sieht aus wie nach einem Mord.

Kirschen und Zucker kommen in einen Topf und werden zum Kochen gebracht.

Danach darf die Mischung eine Stunde lang auf kleiner Flamme köcheln, ab und zu wird umgerührt.
Am Ende wird püriert, Zitronensaft hinzugegeben und wieder aufgekocht. Zum Auspressen der Zitrone benutzte ich meine neue Zitruspresse, die wirklich unglaublich toll ist. Dickes Dankeschön ans Tantchen für den Tipp!

Gläser bis ganz nach oben füllen, Deckel drauf, umkippen und abkühlen lassen.

Ein Foto mit Kirschbutter und Noosa machen.

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Torta di Mandorle e Olio d’Oliva – mit Kirschen
Ich wollte direkt mal das wundervolle Mandel-Olivenöl-Kuchen-Rezept ausprobieren, das wir letzte Woche gebacken haben, ergänzt um eine Runde Kirschen, denn ich finde, dass jeder Kuchen durch etwas Obst nur gewinnen kann. 

Ich pinnte Fabrizias Rezept an den Kühlschrank, so hatte ich immer alles im Blick und nichts wurde dreckig. (Ich distanziere mich hiermit von den Bayern-Magneten ;))

Nochmal Kirschen entsteinen – ich nehme die letzten, nicht so süßen, Geburtstagskirschen und fülle nur ein wenig mit Schwarzkirschen auf.

Eine ganze “Cup” Olivenöl kommt in den Teig.
Ebenso die Schale von einer Zitrone.

Und eine “Cup” Orangensaft – wieder mit der tollen Zitruspresse gepresst.

Außerdem im Teig: Mehl, gemahlene Mandeln, Backpulver, Salz, Eier, Zucker und Vanille. Laut Rezept gehört eigentlich noch Mandelaroma, darauf habe ich aber verzichtet (hätte ich auch nicht da gehabt).

Nach dem Backen muss der Kuchen abkühlen, bevor der Zuckerguss (aus Puderzucker und Zitronensaft) draufkommt. Zuletzt wird mit gerösteten Mandelsplittern dekoriert.

Nimbins erstes Mal als Blutspender

Unser kleiner Nimbin hat einen wahrlich abenteuerlichen Tag hinter sich. Als ich gestern morgen das Haus verließ, konnte noch niemand ahnen, dass er an diesem Freitag ein Held werden würde. 

Das kam nämlich so: Ein lieber Freund, der sich schon oft um unsere Miezen gekümmert hat, wenn wir im Urlaub verhindert waren, sorgt sich gerade sehr um sein eigenes Katzentier, das seit fast einer Woche schwerkrank in der Klinik liegt und um sein Leben ringt. Gestern sagten die Ärzte ihm dann, dass eine Blutspende einer gesunden, jungen Katze eventuell die Rettung sein könnte und so fragte er, ob eines unserer kleinen Biester vielleicht Blut spenden könnte. Wir überlegten nur kurz. 

Es war relativ klar, dass wenn überhaupt Nimbin geeignet wäre, weil er mit Aufregung, fremden Menschen und Arztbesuchen einigermaßen gut umgehen kann, ganz im Gegensatz zu Noosa, bei der man immer gleich Angst bekommt, sie würde einen Herzinfarkt erleiden, wenn etwas Unvorhergesehenes geschieht. Dann war die Frage, ob sich denn die weite Reise – immerhin aus dem Prenzlauer Berg bis nach Zehlendorf, einmal durch die halbe Stadt, in einer Transportbox lohnt. Da die überwiegende Mehrzahl der Katzen aber die gleiche Blutgruppe haben und die Ärzte in der Klinik überzeugend argumentierten, dass Nimbin ein Lebensretter werden könnte, willigten wir ein.

Natürlich war Nimbin erstmal verunsichert und gar nicht glücklich darüber, vom Hasen und unserem Freund in eine Kiste gesperrt zu werden und zeigte das auch recht deutlich (der Hase hat nun einen sehr langen, tiefen Kratzer auf dem Unterarm…). Sobald er aber im Auto hockte, war er einigermaßen still und gefasst. In der Klinik wurde er mit offenen Armen empfangen und für seinen Heldenmut gelobt. Dann wurde kurz gecheckt, ob seine Blutgruppe passt und er gesund ist. Alles in Butter. So konnte er sediert und die Blutspende entnommen werden. Danach durfte er sich noch kurz ausruhen, bis es zurück nach Hause ging.

Natürlich war er dann noch den Rest des Tages wackelig auf den Beinen, tapste unbeholfen durch die Gegend (manchmal vorne in eine andere Richtung als hinten) und fiel immer mal wieder um. Irgendwann hatten wir ihn dann aber soweit, dass er sich zu uns auf die Couch legte und seinen Rausch ausschlief und heute Morgen war er dann wieder topfit. Wir sind sehr stolz auf unseren kleinen Blutspender, ich war nur etwas enttäuscht, dass er weder einen Orden noch eine Aufwandsentschädigung für seinen mutigen Einsatz bekommen hat. Hoffen wir, dass sein Blut dem armen kranken Katzentier wieder auf die Beine hilft!