Morgens wurde es etwas hektisch, da ich zwar den Wecker gestellt hatte, aber vergessen habe, dass er “nur an Wochentagen” klingeln würde. Zum Glück wurde ich trotzdem gegen 8 wach, so dass wir es noch locker geschafft haben, unsere Sachen zu packen, zum Bahnhof zu laufen und dort auch noch einen Kaffee zu trinken, bevor wir in den Zug nach München stiegen. Das war dann übrigens auch der Moment, an dem der Hase lernte, dass München auf italienisch Monaco heißt und kurz verunsichert ob unserer Reiseroute war.
Diesmal hatten wir leider keine Plätze im Abteil, sondern ganz normal zwei Fensterplätze mit Tisch in einem Vierersitz. Trotzdem war der Eurocity immer noch deutlich bequemer als später der ICE. Ich nutzte die ersten Stunden zum Verbloggen der beiden vergangenen Tage, dann schaute ich aus dem Fenster wehmütig zu, wie die Landschaft immer alpiner und weniger typisch italienisch wurde. Dann waren wir auch schon in Österreich und nur etwas über eine Stunde später auch schon wieder in Bayern. Wahnsinn, wie nah das alles beieinander liegt. Würde ich in Bayern wohnen (und da sei Gott vor, auch wenn ich nicht an sie glaube), würde ich wahrscheinlich regelmäßig nach Italien fahren und nicht an die Ostsee. Aber ich hörte, das macht man in Bayern auch so.
In München hatten wir diesmal eine gute Stunde Aufenthalt. Das reichte genau, um mal wieder beim Uiguren vorbei zu schauen, Schnittlauch-Lagman zu essen, Tee zu trinken, festzustellen, dass wir nicht mehr genug Bargeld haben, zum Geldautomaten zu sprinten, Bargeld abzuheben, die Rechnung zu zahlen und wieder rechtzeitig am Gleis zu stehen. Dieses entpuppte sich kurzfristig als das Falsche, da die Bahn beschloss, einmal kräftig durchzuwürfeln und mehrere Züge einfach zu tauschen. So rannten von mindestens vier Gleisen des Kopfbahnhofs Fahrgäste samt Gepäck hektisch und kopflos durch die Gegend, Wagenbezeichnungen stimmten nicht, Reservierungen waren nicht eingelesen und selbst das Zugpersonal wusste zeitweise nicht, wer jetzt wohin fährt. Es ruckelte sich dann aber alles zurecht und wir fanden zwei Plätze, die sich auch nachdem die Reservierungen plötzlich angezeigt wurden bis Berlin freibleiben sollten. Während sich die anderen Fahrgäste noch lange über das Chaos unterhielten, las der Hase in seinem Buch und ich hörte mehrere Folgen des “Punch Up The Jam“-Podcasts.
Und dann waren wir auch schon wieder in Berlin, nahmen vom Hauptbahnhof die S-Bahn zum Alex und dann die Tram nach Hause. Kurz nach 22:00 nahmen uns die Wohnungssitterin, Nimbin und Noosa in Empfang. Während die Sitterin uns erwartet hatte, waren die beiden Miezen sichtlich überrascht uns wiederzusehen. Aber schon nach wenigen Minuten hatten sie sich daran gewöhnt, dass wir zurück sind und tobten freudig auf uns herum. Zuhause. ❤