Tagebuch-5 im April

Als der 5. beginnt, sitzen wir in einer Bar in Mitte. Um hereinzukommen, mussten wir klingeln und dann glaubhaft versichern, dass ein Freund heute hier seinen Geburtstag feiere. Erst mit Nachfragen und Diskutieren wurde uns schließlich Einlass gewährt. Gegen Mitternacht saßen wir also mit unseren Moscow Mules in der Hand an der Theke und redeten über… Arbeit. Nun ja. Da die Barhocker nicht so bequem und wir eher müde waren, machten wir uns bald auf den Weg nach Hause und versackten noch ein Weilchen auf der Couch, jede/r eine Katze auf dem Schoß. Kurz vor 2 lagen wir dann in den Federn.

Gegen 10 dann Twitter, Facebook, Reeder, Mails und Instagram checken/lesen, aufstehen, Katzen füttern, Miezenchaos in Bad und Wohnzimmer beseitigen und dann den Frühstückstisch  decken und essen. Dazu spielt Spotify die „Unplugged in New York“ und ich erinnere mich, wie wir vor 20 Jahren am Frühstückstisch saßen und das Radio sagte, Kurt Cobain sei tot. Ich fühle mich alt. Beschließe, heute Musik mal ganz oldschool albenweise zu hören. Als nächstes das Debüt von Franz Ferdinand. Auch schon zehn Jahre alt, verdammte Axt!
Ein weiterer Programmpunkt war der Versuch des Schuhekaufens. Da ich damit nicht den ganzen Tag verbringen wollte, mal eben schnell online vier Paar Sneakers ausgesucht und bestellt. Ein bis zwei Paar werde ich maximal behalten. Für Menschen wie mich, bei denen Schuhe- und Hosenkaufen regelmäßig frustriert und zumindest im Schuhfall dann meist in sinnlosen Trotzkäufen endet, ist der Laden mit dem Z vorne echt eine grandiose Erfindung. 
Der nächste Punkt auf meiner To Do-Liste sind die neuen Folgen von Big Bang Theory, Scandal und Parenthood. Geguckt mit Nimbin auf dem Bauch, Noosa auf den Füßen und einen Candy Crush spielendem Mann neben mir.

Nachmittags ging der Mann mit Freunden zum Wrestling und ich machte einen Spaziergang zur Erkundung des „neuen“ Kiezes. Wir wohnen hier ja nun schon seit über vier Monaten, aber der Großteil davon war Winter oder ich war krank. Also mal ein bisschen Prenzlauer Berg-Luft schnuppern, dachte ich. Leider haben meine Füße schon nach den ersten Minuten schlapp gemacht und sich entschlossen, dass die Schuhe, die ich dabei trug in die Altkleidersammlung gehören. Wie gesagt, ich und Schuhe… Also lief ich etwas gezwungen und mit teilweise schmerzverzerrtem Gesicht nur etwa eine halbe Stunde umher, um dann noch schnell ein paar Dinge einzukaufen (vor allem Backzutaten für morgen) und die Nachbarskatze zu besuchen und zu versorgen.

Wieder zuhause bekamen unsere Miezen dann ihr Abendbrot – nachdem sie zum zweiten Mal heute einen angeschimmelten Brotkanten aus dem Biomüll gezogen hatten, um ihn zu verputzen. Als ob sie bei uns nichts zu essen kriegen würden… Danach war ich dran und machte mir einen Kartoffel-Gurken-Avocado-Salat mit Senf-Dill-Sauce. Dazu gabs eine Flasche Bionade Himbeer-Pflaume, man muss ja alles mal ausprobieren. Kann man trinken, macht aber nicht sofort glücklich. Dann verzog ich mich mit meinen blasengeplagten Füßen und den Miezen auf die Couch und schaute ein paar Folgen Orange Is The New Black. Sehr zu empfehlen. Und jetzt gehts ab ins Bett, ein spannender Samstagabend ist das!

Tagebuch-5 im März

Ja, es ist bereits der 6. Das hat aber Gründe und die stehen unten.

Gestern wachte ich wenige Minuten vor dem Weckerklingeln auf der Couch einer Freundin auf. Wir hatten nämlich unseren monatlichen gemeinsamen Abend der aus Pizza, Kino und Übernachten bestand. Da keine Katzen zu füttern oder ähnliche zeitraubenden Dinge zu tun waren, konnte ich meinen Wecker eine Viertelstunde später als sonst stellen, wofür mein Körper schonmal recht dankbar war. Der ist nämlich immernoch sauer, dass ich seit letzter Woche eine Stunde früher aufstehe, dass ich sechs Tage durchgearbeitet habe und dass ich die Oscars geguckt habe.

Der morgendliche Arbeitsweg war dann auch ganz anders als sonst, ich musste nämlich nicht umsteigen und konnte ganz entspannt mit der U2 durchfahren – von Anfang an sitzend, weil in Neu-Westend ja die Welt noch in Ordnung ist. Am Ende war ich sogar ein paar Minuten vor 9 im Büro und machte mir erstmal Porridge mit Apfel, Banane und Zimt zum Frühstück.

Arbeitsmäßig verlief der Tag weitgehend ereignislos, bis auf ein paar kleine technische Schwierigkeiten, deren Ausgang ich mir dann heute mal ansehen muss. Und es wartet noch eine schöne Fleißaufgabe für den Morgen auf mich, die mir gestern Abend einfach zu lange gedauert hat.

Dafür war die Mittagspause ungewöhnlich, denn der Mann war einverstanden, mit mir essen zu gehen. Das macht er sonst fast nie, weil er sehr spät frühstückt und dann meistens einfach drinnen bleibt oder unterwegs ist, um Dinge zu erledigen. Gestern aber gingen wir Suppe, Salat und Frozen Yoghurt (der erste des Jahres) essen und hielten danach auf dem Markt noch ein Schwätzchen mit einem Verkäufer italienischer Delikatessen. Wir haben eine Flasche tolles Olivenöl, Crema di Carciofi und Pesto gekauft.

Nach der Arbeit ging ich zuerst den Kater einer anderen Freundin versorgen, dann bekamen unsere Miezen ihre abendliche Ration. Hielt sie nicht davon ab, mich zu belagern, während ich mein Essen (Vollkornspirelli mit Crema di Carciofi) zubereitete und aß. Ich konnte aber alles erfolgreich verteidigen. Danach schaute ich die aktuellen Folgen von How I Met Your Mother, Switched at Birth und New Girl (alle anderen Serien hatte ich bereits am Montag nachgeholt) und ließ mich dabei ausgiebig von den Katzen bekuscheln. Danach gab ich mir dann noch das Sherlock-Weihnachtsspecial mit Interviews etc. Dabei muss ich dann eingeschlafen sein, denn als der Mann gegen halb 11 nach Hause kam, war ich bereits im Tiefschlaf, mit schönem Abdruck vom Sofakissen im Gesicht.

Ohne viele Worte verschwand ich im Bett und schlief dann einfach bis halb 9 morgens durch. Keine Zeit zum Bloggen also.

WMDEDGT – Tagebuch-5 im Februar

Endlich mal was zu erzählen heute!

Der Wecker klingelte um 6, und da ich ein wenig aufgeregt war, konnte ich halbwegs damit leben, obwohl ich erst gegen Mitternacht eingeschlafen war und ca. um 3 eine längere Wachphase hatte. Ich sprang – oder eher: trottete unter die Dusche, putzte mir fix die Zähne und stieg in die Klamotten, während ich den Mann aus dem Bett prügelte, äh, herauskomplimentierte. Dann noch fix ein bisschen Trockenfutter als außerplanmäßigen Snack für die jubelnden Miezen und dann ging’s los. 
Also fast, erst noch Auto freikratzen. Dann ging es allerdings wirklich los und schon um sagenhafte 10 vor 7 waren wir auf Station – im Krankenhaus. Wir wurden gebeten, kurz im Warteraum Platz zu nehmen… Halb 9 verließ der Mann diesen dann, um die Katzen füttern zu gehen und zur Arbeit zu fahren. Kurz vor halb 10 wurde ich dann aufgerufen und dann musste es plötzlich schnell gehen: Nochmal fix aufs Klo, Tablette einschmeißen, OP-Hemd anziehen, Haare verstecken und rin ins Bett. 
Ein nicht übel aussehender Pfleger brachte mich und das Bett dann rasanten Schrittes zum OP. Wieder ganz schnell: Umziehen auf OP-Liege, nackig machen, Stützen unterlegen lassen, Blutdruck und Herztöne ran… Und dann wieder waaaaaarten. Gespräch mit Anästhesieassistentin (sie hieß M.ango(ld) mit Nachnamen, das konnte nur gutgehen, dann mit der Anästhesistin, dann mit dem Oberarzt (ein Witzbold vor dem Herren…), Tropf an, Maske auf, „Suchen sie sich mal nen schönen Traum aus.“
Dann langsames Erwachen im Aufwachraum (wieder im Bett), Schmerzmittel und Transport aufs Zimmer. WhatsApp an den Mann, Facebook-Nachricht an die Eltern und nen Tweet an Euch abgesetzt und dann hatte ich noch ein Stündchen, um so richtig zu mir zu kommen.
Um 3 standen Mama und der Mann vor der Tür mit Blumen und Weintrauben. Schnell mal Koffer ausgepackt, den kleinen Elefanten aufm Nachttisch platziert und mir aufs Klo geholfen, dann durfte der Mann endlich heim, um seine Erkältung auszukurieren (Der Arme musste zwei Tage hintereinander viel zu früh aufstehen und dann stundenlang nutzlos rumsitzen…)

Mama und ich plauschten weiter, dann kam meine beste Freundin mit 8 Wochen altem Baby (in von mir geschenkter Minion-Mütze) vorbei und der Kaffeeklatsch wurde erweitert. Um 6 bekam ich dann das erste Mal nach 20 Stunden wieder was zu essen und jetzt liege ich hier so rum, vertreibe mir die Zeit im Internet und mit Büchern, dolmetsche für meine anglophone Zimmernachbarin und bedauere, dass es heute keinen neuen #wmr zu hören geben wird….

Tagebuch-5 im Juli

Der Wecker klingelt heute eine Stunde früher, damit ich eine Stunde früher arbeiten, nach Hause gehen und losfahren kann. In die mecklenburgische Provinz nämlich, um dort mit meinem Zwillings-Cousin, seinem besten Freund, der unser Alter teilt, sowie Freunden und Familie seinen 30. Geburtstag zu feiern. Angekündigt sind viel Natur, Zelten, Musik, Grillen, Angeln, Draußensein. Genau das Richtige für ein Sommerwochenende, bei dem endlich mal kein Regen angekündigt ist also.

Zum Frühstück im Büro gibt es ob der Frühe der Situation ausnahmsweise mal Kaffee – bzw. Eine Tasse mit 1/3 Kaffee und 2/3 kalter Milch. So richtig Kaffee mag ich ja nur als Espresso und bei der Hitze hier im Offixe heute morgen ist so ein Eiskaffee genau richtig. Dazu Apfel, Birne und Pfirsich aus der Biokiste.
Im Gegensatz zu den stressigen letzten Wochen ist es im Büro heute endlich mal eher ruhig. Sehr angenehm als Einstieg ins Wochenende und man kann endlich mal wieder in Ruhe Dinge mit den Kollegen besprechen a.k.a. rumblödeln und Strukturen anpassen. Nebenbei habe ich mich noch schnell bei Iron Blogger Berlin angemeldet – den Druck erhöht, sozusagen.

Zum Mittagessen gehen der Mann und ich auf den Markt und holen schnell noch etwas Gemüse, Taboulé und  Schafskäse und dann machen wir uns einen Monstersalat, den wir nicht einmal zu zweit komplett schaffen. Zudem hatten wir noch eine tolle Idee für unser Sonntag-Abend-Essen, das ich hoffentlich dann auch schaffen werde, zu verbloggen.

Nach der Arbeit schnell nach Hause und Sachen gepackt – ich verabschiede mich ins Wochenende…

Tagebuch-5 im Juni

Wenigstens ist ab und an mal der 5. und zwingt mich geradezu zum Bloggen. Es gibt natürlich wie immer keine gute Entschuldigung, warum die Blogpausen so lang sind. Brauche wohl meine eigene kleine Ironblogger-Truppe (Bier ist für mich kein Ansporn).

Anyways… Der Wecker klingelte bereits um 8 und damit eine halbe Stunde früher als sonst. Grund ist die pünktliche Einnahme von Antibiotika (alle 8 Stunden, wie bringt man das sonst in einen normalen Tag unter, wenn nicht um 8, 16 und 24 Uhr?). Während der Mann sich fertig machte, um früh im Büro zu sein („da geikeln noch nicht so viele Leute auf dem Server rum“) lasse ich mir Zeit bei der Morgenlektüre. Mache mir ein wenig Sorgen um MuTZ, die in Dresden an der Elbe wohnt und denke an die Freunde und Familie des Mannes, die in Sachsen-Anhalt in der Nähe von Dessau leben – allen geht es übrigens zum Glück gut. Auch in Bautzen bei meiner Familie hat die Spree keine größeren Schäden hinterlassen.

Der erste große Kampf des Tages ist der mit meinen Haaren. Wie bringt man Haare, die bis zum Po reichen, mit Hilfe eines Haargummis und ohne Flechtkenntnisse in eine duschtaugliche Frisur? Ideen bitte in die Kommentare.

Da es dann schon recht spät ist, entscheide ich mich fürs Fahrrad (bei Sonne und blauem Himmel sowieso viel schöner) aber leider auch für die kürzere, nervigere Strecke. Die Leipziger Straße ist echt nicht für Fahrräder gemacht. Voller Schlaglöcher, die Busspur voller Lkws und parkender Autos… Dann doch lieber wieder zwei Minuten länger brauchen und dafür entspannt an der Spree langradeln. Aber man muss es ja mal ausprobiert haben.

Im Büro erwartet mich ein Stück Streuselkuchen von der Kollegin und dann der übliche Arbeitsalltag. Morrissey auf die Ohren und los gehts.

Mittags gehe ich dann zu Alnatura und decke mich mit Dingen ein, die ich in den nächsten Tagen, nach meiner morgigen Weisheitszahn-OP, essen kann. In den Korb wandern verschiedene Apfelmus-Varianten, Sojapudding, Tüten- und Dosen-Cremesuppen und Joghurt. Dann noch in der Apotheke ne ordentliche Portion Ibuprofen eingesagt und zurück. Heute ist Markt, da holen wir uns zum Mittag leckeres Fladenbrot mit Aufstrichen und Salat. Gegessen wird bei diesem Supersonnenwetter am draußen am Brunnen.

Nach der Arbeit dann der versprochene Restaurant-Besuch im Samadhi in der Wilhelmstraße. indonesische, thailändische, vietnamesische und chinesische Küche – alles vegetarisch und zum großen Teil auch vegan. Es war superlecker und eine tolle Atmosphäre mit sehr nettem Personal, dass uns sehr gut beraten hat, in Plauderlaune war und einige Details zu den Speisen in petto hatte. Wahnsinn, da gehen wir jetzt öfter hin.

Auf dem Heimweg radelten wir im beginnenden Sonnenuntergang Unter den Linden entlang, über Schlossplatz und Museumsinsel bis zum Alex und nach Hause. Schnell noch Brötchen für morgen besorgt und jetzt geht es ab in die Wanne und ins Bett.
Morgen früh um 8…