Eddie Vedder und Glen Hansard in der Max-Schmeling-Halle

Wow! Das war mal ein würdiger Abschluss der Geburtstagsfeierlichkeiten. Nachdem ich ja vor einer Woche, direkt an meinem Geburtstag, bereits ein absolut großartiges Bloc-Party-Konzert erleben durfte, gab es gestern dann noch einmal eine Steigerung mit dem Geschenk, das mir meine Eltern zum Geburtstag machten (Danke! <3): Ein Solokonzert von Eddie Vedder mit Support von Glen Hansard. Dass Letzterer dabei sein würde, erfuhr ich erst, nachdem die Karten schon lange gekauft waren und es steigerte meine Vorfreude auf den Abend immens. Ich mag zwar Pearl Jam echt gerne und auch die Solosachen von Eddie Vedder selbst – seine Coverversion von Masters of War und Without You vom Ukulelenalbum gehören zu meinen absoluten Lieblingssongs – aber ein richtiger Fan bin ich nun auch nicht. Dass dann also auch noch Glen Hansard dabei war – mir seit den frühen Neunzigern bekannt als Gitarrist der Commitments und natürlich später auch noch aus Once, von The Swell Season und als Solokünstler – verlieh dem Abend nochmal eine zweite, tiefere Ebene für mich. Leider durften keine Fotos und Videos gemacht werden, überhaupt sollten die Telefone das ganze Konzert über in der Tasche bleiben und andere Geräte waren gar nicht erst in der Halle erlaubt. Deswegen gibts auch kein Foto vom Konzert, sondern nur eins von davor:*

 

Es passiert ja glaube ich fast nie, dass schon der Support Act von den ersten Takten an frenetisch bejubelt wird, bei Glen Hansard war es allerdings so. Er stand ganz alleine auf der Bühne, meist mit einer Gitarre bewaffnet, bei einem Song an den Tasten und bei einem Song (Grace Beyond The Pines, Greta Thunberg gewidmet) sang er sogar A-capella. Trotzdem nahm er den ganzen Raum in seinen Bann. Sein Spiel, seine Stimme und seine Leidenschaft sind einfach atemberaubend. Leider gab es keine Zugabe, sondern dann eine langwierige Umbaupause, bis der zweite Wahnsinnssänger und -spieler des Abends die Bühne betrat. Auch bei Eddie Vedder selbst war die Stimmung natürlich von Anfang an am Kochen, allerdings begann das Konzert mit einem Instrumentalsolo des mitgebrachten Streichquartetts aus Amsterdam, das mit “Even Flow” die Show einleitete. Dann kam Eddie selbst und sobald seine Stimme den Raum erfüllte konnte ich mich des Gefühls nicht erwehren, was für eine Ehre und was für ein besonderer Augenblick es ist, mit zwei solch einmaligen Stimmen im selben Raum sein zu dürfen.

Mal mit Streichern, mal alleine mit Gitarre, E-Gitarre, Ukulele, E-Ukulele oder Tasteninstrument spielte sich Eddie Vedder durch Solo- und Pearl-Jam-Songs sowie diverse tolle Covers. Zwischendurch erzählte er immer wieder Geschichten, gab politische Statements ab (bei Glen Hansard ging es da vor allem um den Klimawandel und gegen G8, Eddie Vedder äußerte sich auch sehr explizit gegen Trump, für Geflüchtete und gegen die unerträgliche Situation an der mexikanischen Grenze, wo Kinder von ihren Eltern getrennt festgehalten werden, many fucks were given…). Ich bin wie gesagt keine Pearl-Jam-Expertin, aber einige Lieder habe ich natürlich trotzdem zweifelsfrei identifizieren können, wie etwa Wishlist und Better Man. Alive gab es auch – allerdings wieder vom Streichquartett gespielt und vom Publikum gesungen. Überhaupt wurde sehr viel mitgesungen und gefeiert, was Eddie Vedder sich auch explizit gewünscht hatte – einen Abend voller Freude und Zusammengehörigkeitsgefühl im Lichte all der schlimmen Dinge, die draußen vor sich gehen. Zwischendurch war er sogar zu Tränen gehört, als das Publikum nach einem Song gar nicht mehr aufhören wollte mit dem Wiederholen der Hookline – wäre ich eine bessere Pearl-Jam-Kennerin könnte ich auch sagen, wie er hieß, gekannt habe ich ihn auf jeden Fall…**

Großartig war dann, als Glen Hansard immer wieder zurück auf die Bühne kehrte und mit Eddie gemeinsam performte – teils sangen sie im Duett (z. B. ihren gemeinsamen Ukulele Song Sleepless Nights), teils übernahm Glen die Gitarre und ließ Eddie singen und im Publikum baden. Weil die Stimmung so großartig war, sangen sie dann auch noch gemeinsam Falling Slowly, was meine Glen-Hansard-Bucket-List von vorher noch abhakte und mich sehr glücklich machte. Auch sonst waren die “Cover”-Versionen ein Highlight. Gemeinsam performten sie den R.E.M.-Song It Happened Today, den sie gemeinsam mit Eddie in den Hansastudios aufgenommen haben und bei dem er immer an Berlin denken muss. Weitere Covers waren Wildflowers von Tom Petty, Should I Stay Or Should I Go von The Clash (auf der E-Ukulele), Here Comes The Sun von den Beatles und Isn’t It A Pity von George Harrison. Vor Here Comes The Sun erzählte Eddie von seiner engen Freundschaft mit Olivia Harrison, die angeblich auch da war. Was für ein Moment. Am Ende gab es dann noch Rockin’ In The Free World, das die Halle zum Kochen brachte (obwohl es wie alle anderen Songs auch ohne Schlagzeug und Bass performt wurde) und für meine Eltern der bestmögliche Abschluss war, da sie nächste Woche als nächstes gleich noch Neil Young live sehen werden.

Vorher habe ich von mehreren Seiten Bedenken gehört, ob sich Eddie Vedder solo – und dann auch noch bestuhlt – lohnt, hinterher kann ich sagen: Absolut! Gerne immer wieder!

*Natürlich konnte ich es mir doch nicht nehmen lassen, heimlich ein paar Songs aufzunehmen – allerdings rein akustisch und damit relativ blogungeeignet…

**Es war Black.

1000 Fragen nach der Hitze

Nach der Hitze ist vor der Hitze, wenn ich so auf den Wetterbericht schaue. Deswegen geht es heute nach nachhitzigen Erledigungen dann früh ins Bett, man muss jede Schlafgelegenheit nutzen. Für Euch aber wieder 1000 Fragen.

Der Jawl fasst die Erklärung bei sich immer schön zusammen:

Die Fragen stammen übrigens übrigens ursprünglich mal aus dem Flow-Magazin, Johanna von pink-e-pank.de hat daraus eine persönliche Blog-Challenge gemacht und Beyhan von my-herzblut.com hat das PDF gemacht.

 

461. Für wen bist du eine Inspirationsquelle?

Puh, das weiß ich gar nicht so genau. Ab und zu habe ich Menschen im Internet dazu inspiriert, etwas bestimmtes zu kochen oder zu essen. Zählt das?

462. Wann hast du zuletzt einen Sonnenaufgang beobachtet?

Der letzte, an den ich mich bewusst erinnere, war im Februar 2013 am Strand in Noosa, Australien. Danach habe ich bestimmt auch noch ein paar andere mehr oder weniger wach und munter erlebt, aber nicht konkret beobachtet.

463. Wie hoch war das höchste Gebäude, das du je besucht hast?

Das war der CN Tower in Toronto, im Dezember 2005. Der ist 553,3 Meter hoch, sagt Wikipedia.

464. Können andere auf dich bauen?

Ja.

465. Was ist das Verrückteste, das du jemals getan hast?

Irgendwie kommt mir die Frage bekannt vor, die gab es schon mal oder? Jedenfalls habe ich darauf auch nach Jahren die gleiche Antwort: Es war 2005 in Toronto, ich war 22 und seit gerade einmal ein paar Wochen in der Stadt. Hauptsächlich hing ich mit zwei Engländern rum, von denen ich den einen über eine Freundin und von seinem Blog kannte. Eines Tages fragten sie mich, ob ich gemeinsam mit ihnen und noch zwei anderen Engländern, die ich noch nicht kannte, für eine Geburtstagsparty nach Chicago fahren wollen würde. Ich nahm mir einen Arbeitstag in meinem Praktikumsbetrieb frei und dann fuhren wir Donnerstagabend gegen 22 Uhr zu fünft im Auto los. Die beiden mir schon bekannten Engländer wechselten sich mit dem Fahren ab. Gegen 2 Uhr nachts kamen wir bei Detroit an die Grenze zu den USA und mussten eine sehr kritische Befragung über uns ergehen lassen. Freitagmorgen gegen 8 kamen wir in Chicago bei der Freundin der beiden an, die die Party geben würde. Wir schliefen ein paar Stunden, machten dann ein wenig Sightseeing und dann stieg die Party. Am Sonnabend grillten wir auf dem Dach, schauten ein Football- und ein Baseball-Match im Fernsehen und gingen abends in eine Bar. Am Sonntagvormittag machten wir uns auf den Weg zurück, zehn Stunden bei Tageslicht bis Toronto und mit einem sehr freundlichen Willkommen von den kanadischen Grenzbeamten. Mit den vier Jungs habe ich dann auch in den nächsten Wochen in Toronto noch einiges Lustiges erlebt, aber das gehört nicht hierher…

466. Kaufst du häufig etwas Neues zum Anziehen?

So 2-3 mal im Jahr bekomme ich einen Rappel und kaufe mir ein paar neue Klamotten, meistens zu Beginn einer neuen Jahreszeit (also zum Sommer hin z. B. Kleider und Röcke, Flipflops oder einen neuen Bikini, zum Winter hin Stiefel und warme Sachen…). Ansonsten kaufe ich nur das Nötigste, wenn etwas irreparabel kaputt gegangen ist, und lasse sonst auch viel reparieren.

467. Würdest du einen Teil deiner Intelligenz gegen ein sensationelles Aussehen eintauschen?

Auf keinen Fall. Außerdem sehe ich doch schon sensationell genug aus. 😉

468. Weisst du, ob du jemals einen heimlichen Verehrer hattest?

Ich habe einen Verdacht, der war aber gar nicht so heimlich, sondern das haben außer mir auch einige andere bemerkt. Wieviel da aber wirklich dran war, kann ich auch im Nachhinein leider nicht mehr erfragen, weil die betreffende Person nicht mehr lebt.

469. Welches Schmuckstück trägst du am liebsten?

Festivalbändchen.

470. Was würdest du dein zukünftiges Ich fragen wollen?

Ob die Entscheidungen, vor denen ich gerade stehe, sich auf lange Sicht als die richtigen herausstellen werden.

1000 Fragen in der Hitze

Es ist heiß, aber irgendwie muss es ja weitergehen im Blog. Deswegen mal wieder die nächsten der 1000 Fragen.

Der Jawl fasst die Erklärung bei sich immer schön zusammen:

Die Fragen stammen übrigens übrigens ursprünglich mal aus dem Flow-Magazin, Johanna von pink-e-pank.de hat daraus eine persönliche Blog-Challenge gemacht und Beyhan von my-herzblut.com hat das PDF gemacht.

451. Wann hast du zuletzt Fotos eingeklebt?

Das muss irgendwann Mitte der 90er gewesen sein. Die Fotos meiner Sprachreisen ab 1998 sind schon relativ ungeordnet in einem Karton.

452. Worüber hast du vor Kurzem deine Meinung geändert?

Ich weiß was es ist, kann aber hier (noch) nicht öffentlich darüber schreiben.

453. Wann wärst du am liebsten den ganzen Tag im Bett geblieben?

Oh, schon oft. Ich mag das. Meist aber eher nicht mitten im Sommer.

454. Glaubst du an eine offene Beziehung?

Ich glaube, dass das – zumindest in der Theorie – die nachhaltigste und stabilste Beziehungsform wäre. In der Praxis kommt es darauf an, ob die Beteiligten individuell und gemeinsam damit umgehen können und eine so gute Kommunikation haben, dass niemand dabei unter die Räder gerät und die Bedürfnisse aller Beteiligten gesehen und geschützt werden.

455. Welches Gesetz würdest du einführen, wenn du in der Regierung sitzen würdest?

Cannabis legalisieren, Tempolimit realisieren, Klimaschutzziele festschreiben, “Gesinnungsprüfung” bei Polizei, Bundeswehr & Verfaschoschutz, Wahlalter senken, Bildungsfragen nicht mehr föderal, sondern bundesweit regeln, staatliche Förderung für Kinderwunschbehandlungen für Alle, Wegfall von §218 und §219a, komplette rechtliche Gleichstellung von LGBTQI, komplettes aktives und passives Wahlrecht auch für Nicht-Staatsbürger, die länger als X Jahre in Deutschland leben… Mir fällt da bestimmt noch ne ganze Menge mehr ein, wenn ich länger darüber nachdenke.

456. Was würdest du mit einer Million Euro tun?

Bestmöglich und sozialverträglich anlegen.

457. Wie hiess oder heisst dein Lieblingskuscheltier?

Fridolin war ein Gepard.

458. Was war deine weiteste Reise?

Australien knapp vor Feuerland.

459. In welcher Haltung schläfst du am besten?

Auf der linken Seite liegend, Beine angewinkelt. Evtl. Bettgenossen hinter mir liegend. (Nimbin hält sich nicht dran, der liegt meist vor mir.)

460. Zu wem gehst du mit deinen Problemen?

Kommt auf das Problem an und welche Antwort ich mir erwünsche.

36

Wow, jetzt bin ich also wirklich 36? Krass. Fühlt sich an wie 26. Höchstens. Ich habe in den letzten Tagen ziemlich viel über mein Leben gerade nachgedacht, ist ja irgendwie viel im Umbruch im Moment. Dann vorgestern mein Geburtstag (mit großartigem Bloc Party Gig in genau der richtigen Begleitung für einen Bloc Party Gig), gestern das jährliche Geburtstagspicknick, in etwas anderer Konstellation als zum Schluss, aber immer noch genauso toll wie jedes Jahr, und dann die offizielle WG-Einweihung. Fühlt sich alles sehr stark nach Neuanfang und dem Aufbruch in ein neues Leben an. Schön fühlt sich das an.

Ich habe gestern mit mehreren Leuten darüber gesprochen, wie unglaublich gut es mir gerade geht. Es ist die schönste Zeit des Jahres, die Sonne scheint jeden Tag, ich habe eine tolle Mitbewohnerin, tolle Freund*innen, tolle Kolleg*innen und tolle Aussichten auf diesen Sommer und alles, was da noch so kommen mag. Außerdem habe ich ziemlich viel frei verfügbare Zeit, gehe auf jede Menge Konzerte, habe wieder Spaß am Kochen und Essen und schmiede Reisepläne. Mein Leben ist gerade fast wie eine Wiederauflage der tollen Uni-Zeit in Rostock. Mit ein bisschen weniger Freizeit, ein bisschen mehr Verantwortung und Verpflichtung und viel weniger Meer zwar, aber ich bin ja auch mehr als 10 Jahre älter als damals, da ist das schon OK.

Vorgestern vor 11 Jahren, an meinem 25. Geburtstag, bin ich nach Berlin gezogen. Auch unglaublich, wie schnell diese Zeit vergangen ist. Und jetzt sitze ich hier mit 36 in meiner Geburtsstadt mit meiner Mitbewohnerin auf meinem Balkon. Sie liest, ich schreibe. Die Katzen haben sich nach drinnen in den Schatten verzogen. Ich lebe einen Steinwurf von der Wohnung entfernt, in der ich damals als Baby gewohnt habe. Und wenn ich so überlege, wie ich mir früher mein Leben mit 36 so vorgestellt habe, dann ist zwar einiges anders (ich sehe hier keinen Mann und keine Kinder rumlaufen), aber die Essenz ist gleich geblieben: Ich wohne in Berlin, in einer wunderschönen Wohnung voller Bücher, ich arbeite irgendwas mit Text (und Internet, aber das habe ich als Kind ja noch nicht ahnen können) und genieße alle Vorzüge, die die Großstadt so zu bieten hat.

An meinem Geburtstag haben mir vier meiner fünf Exfreunde gratuliert, drei davon schon vor neun Uhr morgens. Familienmitglieder von zwei von ihnen haben mir auch gratuliert. Und der beste Freund des einzigen Exfreundes, der sich mal wieder nicht gemeldet hat. Ich glaube, ich habe ziemlich viel richtig gemacht in meinem Leben.

Auf die nächsten 36!

Mittwoch, 19. Juni 2019 – Townhouse-Spaß

Liebes Tagebuch,

nicht nur habe ich heute beim firmeninternen Tischtennisturnier insgesamt drei Partien verloren – eine im Einzel gegen den Angstgegner und zwei im Doppel, ebenfalls gegen Angstgegner*innen – ich habe heute auch noch eine wirklich, wirklich lustige Anekdote erlebt:

Auf dem Weg zurück aus der Mittagspause lief ich an einigen extrem schicken und teuren Townhouses in Mitte vorbei. Hinter mir andere Büroflüchtlinge, die auch mal kurz draußen gewesen, mir aber gänzlich unbekannt waren. Auf einmal hält eine Limousine mit Fahrer in Anzug und Krawatte vor einem der Townhouses. Eine junge Frau, Typ Modetussi, kommt eifrig auf ihrem Smartphone tippend aus dem Haus und steigt ganz selbstverständlich hinten in die Limousine ein. Da ruft es von oben aus dem offenen Fenster – ein etwas älterer Typ, gegelte Haare, halb offenes Hemd, in Eleganz und Haltung nicht seinem scheinbaren Besitzstand entsprechend…

Er: “Warte mal, X*, wo gehst Du denn jetzt hin?”

Sie: “Ich geh jetzt ins Nagelstudio, und dann hole ich den [Bello*] ab.”

Wie aufs Kommando fangen die Gruppe hinter mir und ich an zu kichern. Erst noch verhalten, je weiter wir entfernt sind, desto lauter werden wir. Ich drehe mich zu ihnen um und sage: “Ein Traum, oder?” Man pflichtet mir bei und tauscht sich darüber auch, dass das doch wirklich der perfekte Moment gewesen sei, wunderschön und wie aus dem Reality Fernsehen.

Spontane Verbrüderung gegen ein gemeinsames Feindbild. Es kann manchmal so einfach sein…

 

*Name von der Redaktion zum Zwecke der Verfremdung geändert

Montag, 17. Juni 2019

Liebes Tagebuch,

heute war ein typischer Montag: Er ging viel zu früh los, ich war den ganzen Tag viel zu müde und irgendwie drehte sich fast alles um Arbeit. Klingt total dröge und anstrengend, oder? War es aber gar nicht.

Wegen Sommer und Vollmond und frühem Sonnenaufgang (es ist immerhin schon Geburtstagswoche) konnten weder ich noch Nimbin gut schlafen. Gegen halb 5 fand er dann mal wieder, dass ich doch wohl genug geschlafen hätte und wollte nicht nur gefüttert, sondern auch bespaßt werden. Kann er sich nicht mal ein Beispiel an Noosa nehmen, die um die Uhrzeit auf der Couch liegt und pennt?! Nunja, zwei-, dreimal durfte ich nochmal kurz einnicken oder wegdösen, aber richtig erholsam war das dann nicht mehr.

Auf dem Weg zur Arbeit habe ich den Karton des gestern zusammengebauten Spiegelschranks entsorgt und in drei verschiedenen Läden Sondermüll abgegeben – abgelaufene Medikamente in der Apotheke, leere Batterien und kaputte Energiesparlampen im Drogeriemarkt und defekte Aquarium-Leuchtstoffröhren aus einer Zeit, in der es in dieser Wohnung noch ein Aquarium gab, im Elektrofachhandel.

Im Büro war dann irgendwie sehr viel Geburtstag. Insgesamt hatten drei Kolleg*innen heute Geburtstag und zwei Kolleg*innen feierten ihren Geburtstag nach. Es gab also jede Menge Kuchen und Süßes. Außerdem gab es die übliche Arbeit, inkl. dem Erstellen/Übersetzen von Schulungsmaterial und einem sehr guten Meeting. Mittags haben wir zu viert meditiert und danach ging ich mit meinen selbstgemachten Antipasti von gestern raus in den Park, aß und döste ein wenig im Schatten. Außerdem habe ich in unserem Tischtennis-Turnier heute zwei Partien gespielt – eine gewonnen und eine verloren. Kann sich sehen lassen, würde ich sagen.

Auf dem Heimweg habe ich noch etwas eingekauft und dann gab es Quark mit frischen Kräutern vom Balkon (Schnittlauch, Dill, Melisse, Thymian, Rosmarin und zwei Sorten Basilikum). Direkt danach rief die beste Freundin an und wir erzählten uns die neusten Entwicklungen in unseren Leben.

Der Abend verging mit guten Gesprächen und nun gehe ich früh ins Bett, denn der nächste Nimbin kommt bestimmt.

Gute Nacht, liebes Tagebuch!

1000 Fragen zum wieder Reinkommen

Dieses tägliche Bloggen habe ich letzter Zeit ganz schön verrafft, was? Mein Leben hat grad jede Menge Content, aber irgendwie ist das wenigste davon blogbar und außerdem bin ich abends meist viel zu müde, um aus dem Blogbaren noch schöne Sätze zu drechseln. Ich bin grad so raus, aus dem Blogthema, dass ich gestern Abend sogar essen war, ohne ein einziges Foto zu machen. Schlimm. Damit meine Blogroutine nicht völlig einrostet, gibt es heute erstmal wieder die nächsten der 1000 Fragen und dann hoffe ich, dass ich mich jetzt wieder mehr disziplinieren kann – immerhin sind wir schon mitten in der Geburtstagswoche. 😉

Der Jawl fasst die Erklärung bei sich immer schön zusammen:

Die Fragen stammen übrigens übrigens ursprünglich mal aus dem Flow-Magazin, Johanna von pink-e-pank.de hat daraus eine persönliche Blog-Challenge gemacht und Beyhan von my-herzblut.com hat das PDF gemacht.

 

441. Wie persönlich ist deine Einrichtung?

Aufgrund der Ereignisse im ersten Quartal ist sie zuletzt deutlich persönlicher geworden – einfach, weil ich alleine entscheiden kann. Aber so ganz individuell ist sie nicht – vieles ist IKEA oder einfach Kram, den ich schon ewig habe und nicht weggeben kann oder will.

 

442. Welchen Songtext hast du jahrelang verkehrt gesungen?

Mit Sicherheit ganz viele. Mein Lieblingsbeispiel als Kind ist aus Casablanca von City. Da geht der Refrain bekanntermaßen: “Play it again, Sam / Again and again”. Statt “Play it again, Sam” habe ich als Kind immer “flehen die Gänse” gesungen.

 

443. Würdest du gern viele Höhepunkte erleben, auch wenn du dann viele Tiefpunkte erleben müsstest?

Hmm… Das sind vielleicht ein bisschen zu krasse Ausschläge. Aber generell habe ich glaube ich lieber ein bisschen Auf und Ab als immer eine gerade Linie. Und von den Tiefpunkten lernt man ja auch jedes Mal etwas. Also: Ja.

 

444. Mit wem hattest du vor Kurzem ein gutes Gespräch?

Mit P.

 

445. Was trinkst du an einem Tag vorwiegend?

Hauptsächlich Wasser, am besten aus der Leitung, am liebsten auf jeden Fall still oder wenn es sein muss mit ganz wenig Sprudel. Als nächstes kommt dann Tee, würde ich sagen.

 

446. Welches Lied hast du zuletzt gesungen?

Ton Steine Scherben – Schritt für Schritt ins Paradies.

 

447. Kannst du über dich selbst lachen?

Auf jeden Fall.

 

448. Wann hast du zuletzt eine Kopfmassage gehabt?

Eine professionelle Kopfmassage hatte ich glaube ich noch nie. Das letzte intensivere Kopfstreicheln war glaube ich Ende März.

 

449. Wie sieht der ideale Sonntagmorgen aus?

Lange schlafen, ohne dass Nimbin mich nervt. Dann erstmal noch ne ganze Weile im Bett liegen bleiben und das Internet leer lesen. Dann ganz gemütlich aufstehen, schöne Musik anmachen und in Ruhe frühstücken. Dann auf die Couch oder auf die Wiese und weiterlesen.

 

450. Machst du manchmal ganz alleine einen langen Spaziergang?

Ja.

Satz mit X

Tja, man sollte nie irgendwas aufschreiben, was man in der Zukunft zu machen gedenkt. So war ich also gestern weder in Brandenburg, noch habe ich darüber gebloggt. Der Grund war ganz einfach der, dass meine Gastgeberin leider krank geworden ist und absagen musste. Stattdessen habe ich den Tag dann also noch einmal genutzt, um ausgiebig zu couchen, das zweite Buch an diesem langen Wochenende durchzulesen, Musik zu hören, Mittagsschlaf zu machen und es mir ganz allgemein gut gehen zu lassen – Kraft tanken für die nächsten Wochen, die bestimmt nicht entspannender werden als die letzen.

Aber hey, es ist Sommer in Berlin, das macht alles andere wett! 🙂

 

Das Blog mit Loch*

Huch, da ist ja ein mehrtägiges Loch in meinem Blog! Alle dahin, die schönen Vorsätze so langsam. Irgendwie ist mir durch das Immergut mit einhergehendem Schlafmangel und dann noch Konzert und Musical und Arbeit und noch mehr Schlafmangel das Gleichgewicht etwas ins Wanken geraten und ich brauchte erstmal ein paar Tage, um mich wieder einzunorden*. Da passt so ein langes Wochenende natürlich ganz hervorragend. Am Freitag bin ich nach der Arbeit fast direkt ins Bett gefallen. Gestern habe ich tausend Dinge erledigt, die man an freien Tagen erledigen kann, wenn die Geschäfte offen haben… Eine Hose zum Nähen gebracht, ein paar benötigte Klamotten gekauft, die Lebensmittelvorräte aufgefüllt, mein Fahrrad in die Werkstatt gebracht, Balkonpflanzen gekauft und in die Kästen gebracht… Und mich ansonsten weiter ausgeruht. Heute dann die Wohnung wieder halbwegs auf Vordermann gebracht, weiter entrümpelt und einen Spaziergang um den Weißen See gemacht. Außerdem in den letzten Tagen viel gelesen (u. a. mal wieder mein Lieblingsbuch, das ich spätestens morgen wieder durch haben werde), viel kommuniziert, viel mit den Katzen gekuschelt und viel Musik gehört. Jetzt bin ich wieder einigermaßen in Balance und freue mich morgen auf einen kleinen Ausflug ins Brandenburgische, über den ich dann auch hoffentlich wieder zeitnah blogge 😉

*In Überschrift und Text finden sich zwei Song-Referenzen mit Bezug auf mein Lieblingsalbum. Wer Songs und Albumtitel richtig errät erhält meine höchste Hochachtung gratis zur Albumempfehlung.

Tagebuch-5 im Juni 2019 #WMDEDGT

Es ist mal wieder der 5. und wie in jedem Monat fragt Frau Brüllen: WMDEDGT?. Die anderen Beiträge gibt es dort, meinen hier:

Es ist gegen 5 Uhr morgens, als Nimbin findet, ich könne mich jetzt mal um ihn kümmern und bräuchte nicht mehr weiterschlafen. Da die Mitbewohnerin nicht da ist, die sonst sehr früh aufsteht und ihn mit Futter ablenken kann, stehe ich nach guten 10 Minuten entnervt auf und reiche eine Handvoll Trockenfutter an. Zurück im Bett stelle ich mir einen Podcast an und schlafe folgerichtig in wenigen Minuten wieder ein. Beim nächsten Miau ist es 7:13 Uhr, also kurz vorm Weckerklingeln, das ist in Ordnung.

Morgendliches Internetleerlesen und Fortsetzen der Korrespondenz von gestern Abend, dann aufstehen, lüften, Morgentoilette, Katzenstreu auffegen, Wassernäpfe auffüllen, Kleid aussuchen und anziehen und ab nach draußen. Mit Tram und U-Bahn zur Arbeit, wo bereits eine Stachelbeerschnecke darauf wartet, gefrühstückt zu werden – vielen Dank, Vergangenheitsloosy! Dann Kaffeerunde mit dem Team, ein paar E-Mails abarbeiten, mich über ein paar E-Mails aufregen, eine Präsentation fertig übersetzen, ein kurzes Meeting und dann ist auch schon Mittagspause.

Aufgrund von mangelnder Beteiligung lassen wir die Meditation heute ausfallen, stattdessen geht es direkt zum Streetfood-Markt (Kochbananen und Bohnen von der Kamerunerin) und dann direkt auf die Picknickdecke im Park. Essen, chatten, bloggen, träumen…

Am Nachmittag arbeite ich relativ entspannt weiter Sachen ab, übersetze noch eine Präsentation, esse ein von der Firma gesponsertes Eis und dann ist es auch schon Feierabend. Die beste Kolleginnenfreundin und ich laufen bei 33 Grad um 18 Uhr hinüber zum Admiralspalast, wo zwei Gästelistentickets darauf warten, abgeholt zu werden. Dann schlendern wir hinüber zur Böse Buben Bar, setzen uns draußen auf eine Bank, trinken Johannibeerschorle und essen Quiche. Der Gesprächsstoff geht wie immer nicht aus, aber wir haben ja noch was vor.

Pünktlich um 8 sitzen wir in der 5. Reihe und freuen uns auf das Musical Fame. Ich habe den Film bestimmt 20 mal gesehen, kenne die Songs in- und auswendig und habe schon vor Beginn den Kopf voller Ohrwürmer. Und dann… Nennen die alle Figuren anders, ändern die Handlung, bis man sie kaum noch wiedererkennt, performen nur den Titelsong einmal fast komplett und lassen nur einen anderen für ein paar Takte anklingen und packen das Stück ansonsten voll mit neuen Songs, von denen keiner wirklich catchy ist. In der zweiten Hälfte steigern sich Energie und Qualität der Songs, aber am Ende bleibe ich doch enttäuscht zurück und bin froh, kein Geld dafür ausgegeben zu haben.

Dann noch fix nach Hause fahren, die Katzen versorgen und ab ins Bett…