Im Moment ist wirklich gar nichts langweilig in meinem Leben und so langsam hätte ich gerne mal wieder ein kleines bisschen Langeweile, vielleicht so für einen halben Nachmittag oder so mal. Ginge das?
Der Morgen begann heute mit dem Klingeln des Weckers (wenn man von einem feuchten Nasenstupser zwei Stunden vorher absieht, als Nimbin meinte, man könne doch vielleicht schonmal nach Frühstück fragen – mein Bescheid war abschlägig) und allein das ist schon außergewöhnlich, denn normalerweise wache ich dieser Tage (oder Wochen) von alleine und deutlich vor dem Weckerklingeln auf. Aber gestern Abend war ich nach dem Geburtstagsessen bei Papa noch auf einem Konzert (und sah die wundervollen Mumpel, Murks & die Herrscherin der Galaxis Galactic Attack sowie Mortenson live) und war dann erst nach Mitternacht im Bett. Beide Bands (mit sich teilweise überschneidendem Personal) kenne ich aus Rostock, obwohl sie jetzt wohl vornehmlich in Leipzig wohnen. Kunden, die diese Acts mögen, mögen übrigens auch Supershirt, Captain Capa und Coogans Bluff. Und das meine ich rein personell, denn alle drei Acts waren zumindest in Teilen ebenfalls auf der Bühne vertreten, was mal wieder zeigt, dass gute Musik nicht nur einen Stil kennt und gute Musiker*innen meist auch in ganz verschiedenen Musikrichtungen zuhause sind. Übrigens ein bisschen schade, dass ich mein “Tote Tiere“-T-Shirt schon Dienstag bei Millencolin vollgeschwitzt hatte, sonst hätte das gestern thematisch ja mal sowas von gepasst.
Jedenfalls schaltete ich den Wecker aus und sah diverse Nachrichten auf dem Display – eine WhatsApp-Gruppe war geradezu explodiert: Während ich schlief, wurde heute Morgen ein kleines Mobster-Baby geboren. Natürlich am Freitag, wie sich das für einen echten Mobster gehört. Möglicherweise lernen wir es nächsten Freitag zum Dinner schon kennen.
Im Büro verbrachte ich die erste Hälfte des Tages in einer spannenden Schulung, die zweite Hälfte des Tages über erstellte ich selbst Schulungsunterlagen für ein Tool. Dazwischen gab es eine spannungsgeladene Mittagspause, die sich aufgrund eines von mir unbewusst gesetzten Triggers in einem dramatischen Höhepunkt entlud und dazu führte, dass zwei Menschen laut wurden (ich nicht). Hui, das war ganz schön… Hui. Es folgten übrigens noch klärende Gespräche und eine Entschuldigung bei mir, also alles gut.
Und dann kam ich nach Hause und mir wurde so richtig klar, dass das heute Abend das Ende einer Ära ist. Morgen zieht der Hase endgültig aus der Wohnung aus, übermorgen trifft meine neue Mitbewohnerin ein. Ich selbst werde den morgigen Tag aushäusig verbringen – erste Zeitvertreibspläne sind bereits geschmiedet – und harre ein wenig aufgeregt dem emotionalen Wirrwarr, den der Tag vermutlich für mich mit sich bringen wird. Bevor das alles zu aufregend wird, verziehe ich mich dann jetzt mal besser in die Badewanne…