13.04.2023 – Bewegung und Erbsen

Der Liebste und ich werden überraschend beide schon deutlich vorm Klingeln seines Weckers wach, das passiert, wenn man so früh schläft, schätze ich. Ich mache uns schnell einen Kaffee und dann liegen wir kuschelnd, lesend und Kaffee trinkend im Bett, bis er aufstehen muss. Als er die Wohnung Richtung Büro verlässt (dort ist heute eine Veranstaltung, er war vorher wochenlang nur im Homeoffice), klingelt gerade mein Wecker. Ich mache meine Sprachlernsachen und blogge, dann wird es auch für mich Zeit, aufzustehen und mich an den Schreibtisch zu setzen.

Zum Frühstück gibt es Müsli und Joghurt und mit einem großen Schwapp von dem Weinbergpfirsichpüree. Auf Arbeit ist heute ein spannender Tag, wir arbeiten im Team an einem kleinteiligen Projekt mit ausgefeilter Timeline der verschiedenen Schritte, die getriggert wird, wenn der Startschuss fällt, von dem wir nicht genau wissen, wann er fällt. Ich verbringe den Vormittag vor allem mit Übersetzungen und Administrativem. Dann muss ich los zur Physiotherapie, dummerweise ungefähr zeitgleich mit dem Startschuss, so dass eine Kollegin einen Teil meiner Aufgaben übernehmen muss.

Auf dem Hin- und Rückweg zur Physiotherapie gebe ich jeweils Pfandbehälter an verschiedenen Stationen ab. Bei der Physio selbst freut sich die Therapeutin, mich nach der langen Pause wiederzusehen und schafft es auch, mich mit den richtigen Übungen ein wenig weiterzubringen und vor allem, mich zu motivieren. Nein, ich werde nicht wieder ein ganzes Jahr brauchen, um mich von den Rückschritten durch Covid Nr. 2 zu erholen!

Als ich wieder zuhause bin, bin ich physisch total kaputt und mein Magen knurrt fürchterlich. Ich mache mir noch schnell ein paar Stullen und setze mich wieder an den Laptop, die letzten Schritte des Projekts mit begleiten, inklusive der Premiere, erstmals live Änderungen an einem Text in unserem (brandneuen, während meiner Krankheit gelaunchten) Intranet vorzunehmen, auf den mutmaßlich gerade die halbe Belegschaft draufschaut. Im alten Intranet habe ich das ständig gemacht, da hatte ich aber nur Bearbeitungsrechte für den deutschen Teil und kannte außerdem das System. Heute erstmals global in einem neuen System und bei einem högscht brisanten Thema. Puls!

Viel Zeit zum Feiern bleibt uns nicht, als wir fertig sind, denn für den amerikanischen Teil des Teams hat der Arbeitstag ja gerade erst begonnen und sie haben noch eine Menge anderes zu tun. Ich selbst erledige noch ein paar Kleinigkeiten, aber merke zunehmend, dass ich heute nichts großartiges mehr reißen werde. Ich lese mich dann aber doch noch in einem Dokument fest, mit dem ich erst kurz nach 18 Uhr fertig bin.

Dann muss ich dringend meinen Kopf ausruhen und kümmere mich erst einmal darum, das Geschirr von gestern Abend abzuwaschen bzw. in die Spülmaschine zu stellen, die Katzen zu füttern, eine Waschmaschine anzusetzen etc. Dann kurz ausruhen und in TikTok versinken, für Längerfristiges bleibt keine Zeit, da der Hase für 19 Uhr seinen Besuch angekündigt hat.

Wir quatschen ein halbes Stündchen auf der Couch, während Nimbin und er miteinander kuscheln. Noosa spricht ja leider nicht mehr mit ihm, seit er hier ausgezogen ist. Sie kommt erst wieder unter dem Bett hervor, als er geht. Das ist normales Verhalten bei ihr, wenn „Fremde“ da sind. Bei jedem Klingeln verschwindet sie unterm Bett und dann kommt es drauf an, wer da ist. Beim Liebsten ist sie nach 2 Minuten wieder da, bei den meisten Frauen nach etwa einer halben Stunde, beim Teilzeitkind nach etwa 2 Stunden, bei den meisten Männern nach etwa drei Stunden und so lange bleibt der Hase eigentlich nie, der ist ja immer auf dem Sprung. Trotzdem merkwürdig, denn früher lag sie gerne auf ihm drauf. Aber seit er ausgezogen ist, wird er von ihr wieder als „fremd“ einsortiert.

Weil ich erst nachmittags Stullen gegessen hatte, dauert es noch bis 20 Uhr, bis ich nochmal ein Hüngerchen verspüre. Appetit habe ich eigentlich nur auf gekochtes Gemüse, aber das ist ja alles relativ aufwendig vong Aufwand her und eigentlich ist es ja auch schon spät. Ich schaue mich in der Küche um und am Ende koche ich mir schnell eine größere Menge TK-Erbsen in Gemüsebrühe, drapiere sie um eine Portion körniger Frischkäse (Ricotta war keiner da) und garniere mit ein wenig Butter, Zitrone und Koriander (der ist da und muss weg). Alternativ hätte ich noch irgendwas mit Ei dazu gemacht, aber der Mitbewohner hat die letzten Eier mit zum Iftar-Kochen bei Freunden genommen. Die Gemüsebrühe schütte ich nicht weg, sondern trinke sie dazu.

Klingt komisch, ist aber so. Man muss ja nicht immer elaborierte Dinge kochen oder von Stullen leben. Durch die vielen „What I eat in a day“-Videos auf TikTok bin ich inzwischen viel offener dafür, einfach irgendwelchen Kram, der halt da ist und schnell geht, zusammenzuhauen. Nach dem Essen telefoniere ich nochmal kurz mit dem Liebsten und dann höre ich die neue Folge NBE mit Heike Makatsch, während ich die Wäsche aufhänge und mich bettfertig mache. Beim ins Bett krabbeln habe ich 9762 Schritte auf dem Tacho, aber weder Energie noch Ehrgeiz, das Schrittziel noch schnell voll zu machen.

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