Mit diesem Text werden gleich zwei Wünsche auf einmal erfüllt. Einmal der mal mehr, mal weniger offen ausgesprochene Wunsch vieler geneigter Leser*innen, ich solle doch mal wieder bloggen. Und zum Anderen der des Hasen, unsere Urlaubshashtags sollten sich doch bitte schön nicht immer nur auf mich beziehen. Aus meinem ursprünglich geplanten #loositalia wird also dann jetzt #ithasien.
Ihr merkt, wir fahren nach bzw. durch Italien. Schon wieder? Ja, schon wieder. Der beziehungsinterne Vorsatz ist ja, einmal im Jahr nach Italien zu fahren und richtig gut zu essen (dafür aber immer wieder neue Ecken erkundend) und einmal im Jahr ein neues Land zu entdecken (mindestens für einen von uns beiden neu). In diesem Jahr haben wir nun drei Wochen Urlaub am Stück und verbinden unsere beiden Vorsätze miteinander: Wir machen einen Roadtrip durch Italien (auf Wunsch des Hasen durch den nordöstlichen Teil) und schauen uns unterwegs einen Tag lang San Marino an. Ja, wir sind gut darin, die Regeln in unserem Sinne zu verbiegen.
Da wir außerdem die Regel aufgestellt haben, aus ökologischen Gründen so oft wie möglich auf das Fliegen zu verzichten, tippe ich diese Zeilen im EuroCity zwischen München und Venedig. Bis jetzt kann ich auch nur gutes vermelden. Wir haben Sitzplatzreservierungen, der ICE aus Berlin war pünktlich, die Sitze sind bequem… Und wir kommen ganz entspannt und allmählich in den Reisemodus. Das einzige Manko war, dass wir schon um 5 aufstehen mussten, um rechtzeitig in Venedig anzukommen, um unsere Unterkunft noch zu beziehen und dann Zeit für ein angemessenes Einstiegsabendessen zu haben. Die reine Fahrtzeit von Berlin Hbf bis Venezia Santa Lucia beträgt trotzdem nur 11,5 Stunden.
Während vor dem Zugfenster Kühe weiden und die Alpen immer näherrücken, schreibe ich mal kurz auf, was uns (und Euch, wenn ich mit dem Bloggen durchhalte) in den nächsten drei Wochen alles so erwartet.
Tag 2-3:
Wir erkunden Venedig. Für mich ist es bereits der vierte Besuch in der Serenissima, für den Hasen allerdings der erste. Da ich vieles schon kenne, hoffe ich, diesmal das Ghetto ausführlicher zu besuchen und außerdem erstmalig nach Murano (und evtl. Burano) zu kommen.
Tag 4:
Wir nehmen den Zug nach Padua, wo wir einen Mietwagen gebucht haben. Damit beginnt dann der Roadtrip auch ganz offiziell. Ich freue mich schon wieder auf das Durchzappen durch italienische Radiosender und ein Navi, dass die italienischen Namen sehr amüsant ausspricht und uns in die eine oder andere Sackgasse führt. An diesem Tag geht es bis an den Gardasee, nach Bardolino, wo wir auf jeden Fall den gleichnamigen Wein trinken werden. Mögliche Zwischenstationen sind auch noch Passano del Grappa und Soave, da wird dann aber nur die Beifahrerin trinken können. Evtl. halten wir auch noch in Vicenza an.
Tag 5:
Wir verlassen das Veneto und machen einen Abstecher in die Lombardei. Ziel ist die Enoteca des Vaters einer Kollegin vom Hasen in Grumello. Wenn wir es schaffen, machen wir unterwegs in Brescia und Bergamo Station. Der Hasenkolleginnenvater macht auch selbst Olivenöl, davon wollen wir uns etwas mit nach Hause nehmen.
Tag 6:
Dieser Tag steht ganz im Zeichen des Essens und führt uns in die Emilia-Romagna. Zuerst geht es nach Parma, wo der gleichnamige Schinken und der Parmigiano Reggiano. Zum Mittagessen haben wir dann einen Tisch im Franceschetta58 in Modena bestellt, dem Bistro von Massimo Bottura, dem Sternekoch, der den meisten vielleicht aus der Pilotfolge von Chef’s Table bekannt ist. Abends erreichen wir dann Bologna.
Tag 7:
Das Auto darf sich einen Tag ausruhen, während wir Bologna erkunden. Hier war ich bereits zweimal, einmal kurz im Hochsommer für eine standesamtliche Hochzeit (gefeiert und geschlafen wurde allerdings außerhalb) und einmal über Silvester. Bei beiden Gelegenheiten blieb bei aller Feierei so gar keine Zeit für Sightseeing, das wird jetzt nachgeholt.
Tag 8:
Genug vom Stadtleben, jetzt geht es in die Natur, und zwar in die bergigen Wälder des Foreste Casentinesi. Dort lockt unter anderem ein Wasserfall in Portico di Romagna. Einmal tief durchatmen und mehr Grün als Häuser sehen!
Tag 9:
Wir entdecken ein für uns beide neues Land – San Marino. Ein Restaurant mit landestypischer Küche für das Mittagessen habe ich bereits ausgesucht. Da San Marino aber sonst relativ teuer ist, fahren wir zum Schlafen bereits weiter nach Urbino, in der Region Marche.
Tag 10:
Heute fahren wir auf uns beiden halbwegs bekanntes Gebiet – in die Toskana. Allerdings in eine Gegend, die wir bei unserem gemeinsamen Besuch dort vor zwei Jahren noch nicht bereist haben. Über Gubbio, Montepulciano und Pienza geht es nach Montalcino.
Tag 11:
Jetzt geht es in die erste italienische Region, die für uns beide komplett neu ist: Umbrien, genauer: nach Orvieto. Wenn es sich einrichten lässt, baden wir vorher noch in den heißen Quellen von Fosso Bianco. Bis hierhin habe ich auch hoffentlich „Tausend Tage in Orvieto“ von Marlena de Blasi durchgelesen.
Tag 12-13:
Es wird wieder Zeit für ein wenig Ruhe und Entspannung, die wir hoffentlich am Lago Trasimeno finden. Der Hase darf angeln und wie ich mich kenne, nutze ich den Tag zum Faulenzen.
Tag 14:
Über Spello und Assisi (das vom Franz) fahren wir nach Perugia, den südlichsten Punkt unseres Roadtrips. Leider verpassen wir die Schokoladenmesse Eurochocolate um ein paar Tage, aber wir werden es uns nichtsdestotrotz schokoladig gutgehen lassen.
Tag 15:
Heute wird viel Auto gefahren. Von Perugia geht es zunächst nach Fabriano, wo wir die ehemalige Austauschschülerin meiner Tante besuchen und einsammeln, dann fahren wir gemeinsam weiter zu deren Eltern nach Ancona und sind wieder in Marche.
Tag 16:
Wir erkunden unter professioneller einheimischer Führung Ancona und genießen den Aufenthalt „bei Freunden“. In der Adria baden wurde uns auch als durchaus machbar angepriesen. Im Oktober. Von einer Italienerin. Da können wir uns natürlich keine Blöße geben.
Tag 17:
Von jetzt an geht es hauptsächlich die Adria-Küste hoch. In der ersten Etappe über Pesaro bis nach Rimini, dann wieder in der Emilia-Romagna. Mal schauen, was uns unterwegs noch so über den Weg läuft.
Tag 18:
Von Rimini geht es zurück ins Veneto, und zwar nach Ravenna. Wie man merkt, ist der letzte Teil der Reise der am wenigsten durchgeplante. Aber uns wird schon noch etwas einfallen, bis es soweit ist.
Tag 19:
Noch ein wenig Natur tanken im Po-Delta und dann geht es abends nach Chioggia, angeblich ja das „schönere Venedig“.
Tag 20:
Heute fahren wir wieder nach Padua und geben unseren Mietwagen zurück. Dann geht es mit dem Zug weiter nach Verona.
Tag 21:
Wir steigen am späten Vormittag mit Sack und Pack in den Zug und dann geht es über München wieder zurück nach Berlin, wo uns die Katzen samt Sitterin hoffentlich schon sehnsüchtig erwarten.
Wer uns kennt, weiß, dass es zwischendurch auf jeden Fall sehr viel zu essen geben wird. Fotos davon und von allem möglichen anderen gibt es dann demnächst unter dem Hashtag #ithasien auf Twitter, Instagram und Facebook. Wenn Ihr was wisst, wo wir unbedingt vorbeischauen oder was wir auf jeden Fall probieren sollten, sagt gerne Bescheid! 🙂
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