Was Juliane sagt

Genau so isses:

Für mich als als Ostdeutsche ist das so eine Sache mit der Nordsee: Ich weiß, dass es sie gibt und ich ahne auch, dass sie schöne Plätze zu bieten hat. Es war nur nie wirklich notwendig, das in der Realität zu überprüfen. Auf meiner Seite der Sonnenallee gab es innerhalb einer halben Tagesreise stets genug Strand, Sonne, lauschige Kiefernwäldchen und Unterbringungen erschwinglicher bis überteuerter Art. Außerdem hatte das jahrelange Reisen nach Zingst, Rügen und Usedom mir ein Meer, das mal da ist und mal nicht, ziemlich suspekt erscheinen lassen. Ich meine, wer ist dieses Meer – Eine kapriziöse Pop-Diva, die eine Stunde nach Veranstaltungsbeginn nicht mal daran denkt, auf die Bühne zu gehen? Ich glaube kaum, dass ich es nötig habe, auf ein Badegewässer zu warten.

Gefunden auf kleinerdrei.org – vielleicht sollte ich meinen Monatswechsel-Urlaub doch direkt an der Ostsee verbringen. Mehr Meer ist ja schließlich immer besser als weniger Meer.

In fremden Küchen

Gestern besuchte ich eine Freundin und wir haben zusammen etwas vom Kochhaus gekocht. Wer es nicht kennt – das sind Läden, in denen man sich verschiedene Rezepte nebst den benötigten Zutaten kaufen kann, genau in der Menge, die man benötigt. Der Gedanke dahinter ist wohl, spontan und abwechslungsreich kochen zu können, ohne dass Reste übrig bleiben (und die Rezepte sind recht idiotensicher beschrieben).

Meine Freundin nutzt das öfter, da sie meist für sich allein kocht und nicht zwei Tage lang das Gleiche essen will. Und ich wollte es auch schon immer mal ausprobieren. Als ich ankam, erwartete mich das hier in der Küche:


Futzelig klein abgepackter Grana Padano, exakt abgewogene Mandeln, Penne und Artischockenherzen, eine Packung Ziegenfrischkäse (Nach der hat man wohl das Rezept bemessen? War etwas enttäuscht, dass der nicht auch kleiner war und freue mich auf Original Unverpackt) und ein Mini-Bund Petersilie.

Die Mandeln wurden geröstet und gehackt, der Grana gerieben, Artischocken und Petersilie zerkleinert und dann alles vermixt, wie man es tun würde, wenn man schon mal nem Italiener beim Pastakochen zugesehen hat.

Es war ganz lecker, aber irgendwie hat mir noch ein Kick gefehlt – Cherrytomaten-Tomaten, Salbei oder Rosinen vielleicht. Gekostet hat der Spaß ca. 9 €, wir sind beide gut satt geworden und es war noch etwas übrig (Ha, Fail! Allerdings weiß ich nicht genau, für wieviele Personen das Rezept gedacht war.) – aber nicht genug, um eine volle Mahlzeit für den nächsten Tag zu haben – schade!

Fazit: Kann man mal machen, ist aber eher was für Menschen, die nur selten zum Kochen kommen und trotzdem mal was “anständiges” essen bzw. servieren wollen. Bestimmt gut, wenn man als Koch-Newbie ein Date beeindrucken möchte oder jobmäßig ständig auf Reisen ist und Vorräte nur vergammeln würden. Für mich und mein derzeitiges Leben ist es mir ein wenig zu durchstrukturiert, festgelegt und teuer. 

Ich kann aber demnächst noch weiter testen, da der Mann noch einen 30 €-Gutschein von dem Laden besitzt (vor zwei Jahren zum Geburtstag bekommen) und werde berichten, wenn sich meine Meinung ändert.

EDIT: Ich habe gerade nochmal durch die Rezepte geschmökert – evtl. ist das auch ne gute Idee, wenn man mal bestimmte Zutaten ausprobieren will, bevor man sich da Mengen von kauft – Bsp. Soba-Nudeln oder Coppa.