10.05.2024 – Liegekur

Mitten im Wald schläft es sich ganz ausgezeichnet, bis auf ein bisschen Vogelkonzert ist es still und dunkel und als ich dann endgültig (zum dritten Mal) wach bin ist es dann schon nach 9. Nach dem ersten Telefonat mit dem Liebsten wird irgendwann kurz nach 10 der Frühstückstisch gedeckt, ausgiebig gespeist und dann geht es raus in den Wald. Erst ein wenig herumliegen und Bloggen, dann kurz auf den See gucken und den Schwänen „Guten Tag“ sagen.

Dann ist Zeit für „Bewegung an frischer Luft“, heute mit Wald fegen, aka Laub, trockenes Grad, Kiefernzapfen und sonstige Biomasse zusammenrechen. Hinterher wieder ausgiebige Liegekur, diesmal am Wasser. Kurz bevor ich mittagsschläfrig werde, fällt mir ein, dass noch Waldmeister gepflückt werden muss, damit es ihn morgen Abend als Bowle geben kann, und ich drehe nochmal eine kleine Runde.

Zurück im Liegestuhl ist dann schon fast Kaffee- und Kuchenzeit…

…die dann fast nahtlos in Aperitivo-Zeit übergeht.

Ich muss dann wieder den Steg hüten, während die anderen das Abendessen vorbereiten, das es heute direkt am Wasser gibt.

Wir sitzen noch am Wasser, bis es zu kühl wird, dann geht es nach Drinnen an den Ofen, zu spanischem Nougat und Orangenlikör. Gegen 23 Uhr ist allgemeiner Aufbruch in die Betten.

09.05.2024 – Vitamin See

Ich erwache um 6 aber habe immerhin durchgeschlafen. Der Wecker klingelt um 7, da bin ich schon weit in meiner Morgenroutine drin. Nach dem Bloggen stehe ich auf, schreibe mit dem Liebsten (heute morgen haben wir beide keine Zeit zum Telefonieren) und packe meinen Rucksack für ein langes Wochenende am See. Neben dem Kram, den ich so brauche, habe ich Brötchen, Erdbeeren und Eier dabei – Dinge, die die anderen nicht so gut mit dem Fahrrad transportieren können. Früher als ich müsste breche ich dann auf, um mir am Alex noch einen Kaffee und ein Croissant (mit Zitronencreme!!) für die Fahrt zu holen. Dann sitze ich 20 Minuten am Gleis, warte auf den RegionalExpress und beobachte die Touristenschlange, die sich am Fernsehturm zu bilden beginnt.

Der Zug ist ordentlich voll, ich ergattere noch einen Platz auf dem Notsitz – zum Glück, denn am Obstbahnhof steigen ganze Völkerwanderungen ein, alles will aufs Land, ins Grüne, an die Bollerwagenstrecken. Am ersten Brandenburger Bahnhof steige ich schon wieder aus und warte dann 20 Minuten auf den Bus, der mich in einer guten Dreiviertelstunde ans Ziel bringt. Von der Haltestelle geht es dann noch gute 20 Minuten durch den Wald und dann bin im Häuschen am See angekommen und es gibt gemütliches Frühstück inkl. Sekt.

Danach erstmal Mittagsruhe draußen unter Bäumen, bis der Sonnenschirm einen bedauerlichen Unfall hat und es in der Sonne zu heiß wird. Jetzt ist es direkt am See warm und sonnig genug und wir wechseln auf den Steg. Lesen, aufs Wasser gucken, Dösen, Haubentaucher und Enten beobachten, vorbeitreibende Floße und vorbeipaddelnde Kanus im Auge behalten, Vögeln, Hunden und plantschenden Kindern lauschen…

Irgendwann wird es Zeit für einen Aperitivo, um den sich mein Bruder großzügig kümmert.

Als der ausgetrunken ist, gehen die anderen in die Küche und bereiten das Abendessen vor, ich muss leider draußen bleiben und aufs Wasser gucken, da die Küche zu klein ist. Als es auf dem Steg zu frisch ist, gehe ich mit etwas überziehen und dann ist es auch schon Zeit, zum Grillen aufzubrechen.

Es gibt Rippchen aus dem Dutch Oven, Lachs, mit Hackfleisch gefüllte Champignons, Surimi, Grillkäse, Mais, diverses gegrilltes Gemüse, grünen Spargel (den man ja im Gegensatz zu weißem gut essen kann – mein Bruder ist der gegenteiligen Ansicht), Nudelsalat und Gemüsesalat. Wir trinken dazu noch mehr Sekt, schmausen und erzählen zu siebt, bis es auch an Land zu kühl wird, um draußen zu sitzen. Dann geht es wieder nach Drinnen, an den bollernden Ofen, mit Gin Tonic für die anderen, einem Keks für mich und nochmal viel Erzählerei, bis kurz nach 11 für alle der Hammer fällt.

Nebenbei schreibe ich übrigens die ganze Zeit mit dem Liebsten hin und her, der morgens erst mit dem Auto von Süddeutschland nach Westdeutschland gefahren ist und dann mit dem Zug von Westdeutschland zurück nach Berlin, mit allen Scherereien, die man so auf seiner Deutsche-Bahn-Bingokarte haben kann. Als die Nachricht kommt, dass er jetzt zuhause ist, mache ich dann auch das Licht aus und schlafe nach einer halben Seite Zauberberg auf dem Kindle ein.

08.05.2024 – Hoch die Hände, Weltkriegsende

Als Meme gesehen und sehr gefreut. Nicht so erfreulich war die Nacht, extrem stückig und mit viel Halsschmerz und jetzt auch wieder produktivem Husten. Fühlt sich fast an, als würde die Erkältung in die dritte Runde gehen. Körper, was machst Du da? Naja, heute noch und dann ist nicht nur Weltkriegs-, sondern auch Wochenende, sogar mit Luftveränderung. Wegen des Weltkriegsendes haben heute übrigens Tschechien und Frankreich frei, wegen Himmelfahrt morgen Deutschland, Frankreich, Belgien und die Niederlande. Es ist also für viele eine kurze Woche und das zeigt sich dann unter anderem auch darin, dass am eigentlich meetingfreien Mittwoch direkt mal vier Meetings stattfinden.

Vorher aber lese ich E-Mails und mache diversen Kleinkram, während ich Mate und Blutorangensaft trinke (getrennt, nicht gemischt) und Müsli esse. Ich lese eine Umfrage Korrektur und schicke sie an die globale Belegschaft, arbeite mit einem Kollegen in Bangalore an einem Dokument, das ich dann an die Kollegin in Südengland weiterreiche und fasse meine Resultate einer Recherche zusammen. Dann ist es Zeit für Meeting Nummer 1, mit London. Hinterher muss ich mich kurz sammeln für Meeting Nummer 2, also gieße ich Balkonpflanzen, lege Wäsche zusammen und stelle die Waschmaschine an, während ich meine Meinung und meinen Kenntnisstand sortiere. Dann eine gute Stunde Meeting mit Ostfriesland, Wilmersdorf, Biesdorf und irgendwo unterwegs. Im Anschluss ist es kurz nach 14 Uhr und Zeit für die Mittagspause.

Ich drehe eine Runde durch den Kiez und erledige Einkäufe – beim Bäcker (Die beiden Damen überreden mich sehr charmant, mehr zu kaufen und am Ende kostet es dann deutlich weniger als befürchtet.), beim Erdbeerhäuschen (Die nette Dame ist ganz aus dem Häuschen (hihi), als ich „mit Karte bitte“ sage und dann aber mein Handy an das Lesegerät halte und dann klappt das auch noch!) und im Supermarkt (ereignislos). Ich trage alles heim und mache mir Brötchen mit Süßkartoffelaufstrich, veganer Salami und Käse, dazu Aprikosen). Damit geht es zurück an den Schreibtisch.

Ich fange an, meinen Wochenbericht zu schreiben, bereite schon mal Sachen für die nächste Woche vor, mache für die zwei Tage meiner Abwesenheit eine Übergabe im Projektmanagement-Tool, richte Abwesenheitsnotizen ein… 16:30 dann das nächste Meeting, mit Chicago. Ein für 17:00 angesetztes war am Morgen abgesagt worden, aber das um 17:30 findet dann statt, mit Chicago, Südengland und Nordengland. Direkt am Anfang kommt der DHL-Bote (natürlich) und lässt sich sehr viel Zeit damit, mir ein Paket für mich und zwei für Nachbar*innen zu überreichen, während die Kolleg*innen im Hintergrund wichtige Dinge besprechen. Das Meeting zieht sich dann statt der angesetzten 25 Minuten eine gute Stunde (Gut, dass ich nicht wie ursprünglich geplant schon heute Abend losfahre), danach erkläre ich dem einen Kollegen noch etwas und dann ist gegen Dreiviertel 7 endlich Feierabend, Wochenende usw.

Jetzt erstmal Paket auspacken – der neue Kabel-Receiver ist da und ersetzt gleich sowohl den alten als auch den FireTV-Stick. Aus zwei Fernbedienungen wird eine und ich gewinne ein Ladekabel, juhu. Dann ist Zeit für Abendbrot. Die Reste vom Fenchel von Montag wandern mit Gemüsebrühe in den Ofen. Während das vor sich hin bäckt, putze ich den Teil vom Bad, den der Mitbewohner mir übrig gelassen hat, bringe Müll weg und werfe meinen Wahlbrief ein. Zum Weltkriegsendejubiläum meine Stimme für die Europawahl abgegeben, wie passend.

Den Fenchel gibt es dann mit ordentlich Parmesan, die nicht verdampfte Brühe trinke ich aus, zum Nachtisch eine Blutorange. Dazu und danach insgesamt drei Folgen Loudermilk, nebenbei Packliste für morgen früh schreiben und dann ab in die Badewanne. Kurz vor Mitternacht liege ich mit dem Zauberberg im Bett.

07.05.2024 – Fast wie gesund

Irgendwas läuft in der Nacht unrund beim Schlafen. Nach einem nicht unüblichen Aufwachen kurz vor 5 schlafe ich nicht wie sonst wieder ein, trotz diverser Versuche des Kopf Ausschaltens mit erst Hörbuch, später Lesebuch. Gegen 6 gebe ich auf, jetzt würde es sich eh nicht mehr lohnen, denn der Wecker klingelt um 7. Ich hole mir eine Mate vom Balkon und beginne die morgendliche Internetrunde. Beim Bloggen ruft dann der Liebste an, der gerade das Teilzeitkind in die Schule verabschiedet hat. Nach dem Telefonieren und fertig Bloggen stehe ich dann auf und mache mich bürofertig – ich halte mich für weitgehend wieder gesund, huste nur noch ab und zu und sondere letzte Reste Schleim ab.

In der Tram mache ich Tschechisch und Italienisch, in der U-Bahn beginne ich den Arbeitstag und sortiere E-Mails. Im Büro angekommen dann erstmal Begrüßung aller Anwesenden (inkl. Hund), Kaffee, Müsli und Abarbeiten von E-Mails und Kleinkram. Dann kommt um 11 das erste Meeting des Tages, zu viert vor Ort und Ostfriesland zugeschaltet. Das geht anderthalb Stunden und direkt im Anschluss kommt Besuch – eine ehemalige Kollegin mit ihren beiden Möpsen. Gemeinsam mit dem Bürohund und seiner Besitzerin hole ich die drei unten ab, so dass sich die Vierbeiner unten erstmal beschnuppern können. Draußen klappt das alles gut und niedlich, aber als der Bürohund merkt, dass seine neuen Freunde jetzt mit nach oben kommen, wird er territorial und muss mit seiner Besitzerin zurück in einen Meetingraum.

Die Möpse und Besitzerin kommen hingegen mit ins Großraumbüro und werden allseits freundlich begrüßt. Nach ausführlichem Hallo gehe ich mit den Dreien in eine Salatbar in der Nähe (um die Ecke vom alten Büro) und esse dort eine Rote-Linsen-Suppe. Wir erzählen uns, was in den letzten fünf Jahren so passiert ist und verabreden uns ohne konkreten Zeitpunkt dazu, demnächst mal im Mauerpark zusammen Boules zu spielen – die ehemalige Kollegin macht das neuerdings semiprofessionell, mit festem Team, Wettbewerben und Meisterschaften.

Um 14 Uhr bin ich zurück im Büro für einen kleinen Meeting-Marathon. Erst mit Bangalore, dann wieder zu dritt vor Ort mit Ostfriesland zugeschaltet, dann mit Madrid, dann mit Nordengland-Südengland-Chicago, während dem ich entsprechend der Nachrichtenlage mal eben den Titel des CEOs auf unserer Corporate Website anpasse. Immerhin wird ein Meeting mit London, das auch noch gewesen wäre, auf morgen vertagt. Danach noch ein wenig Dinge abarbeiten und mit Kollegen besprechen, bis sich gegen 17 Uhr die Reihen lichten. Die Hundebesitzerin und ich machen jetzt eine kleine Inspektion von Räumlichkeiten, Möbel und Inventar, denn demnächst soll es noch mal eine optimierende Umräumaktion geben. Die Ergebnisse töckel ich dann noch ins Projektmanagement-Tool ein und dann ist es 18:30 und ich mache Feierabend.

Ich nehme die U-Bahn zum Yoga und mache unterwegs den Wahlomaten zur Europawahl – kein überraschendes Ergebnis. Dann eine schöne Yoga-Runde, ohne Abschalten beim Shavasana denn der Kopf rödelt noch voller Arbeitsdinge weiter. Hinterher laufe ich zurück nach Hause und habe dann mal wieder 13.000 Schritte auf dem Tacho. Zuhause mache ich mir Abendbrot – Spaghetti mit einer fancy Version der Puttanesca – mit neben Schalotte, Knoblauch, Oliven, Kapern und Tomatenstückchen auch noch einer Burrata und Basilikum vom Balkon.

Das esse ich dann ab kurz vor 22 Uhr, dazu gibt es ein Radler und einen Teil vom ersten ESC-Halbfinale – während der Abstimmung mache ich den Fernseher aus und mich bettfertig. Gegen 23 Uhr liege ich mit dem Zauberberg im Bett und fahre nochmal das volle Programm mit Erkältungssalbe und Lutschtabletten, denn im Laufe des Abends hat sich der Husten wieder intensiviert…

07.05.2024 – Fast wie gesund

Irgendwas läuft in der Nacht unrund beim Schlafen. Nach einem nicht unüblichen Aufwachen kurz vor 5 schlafe ich nicht wie sonst wieder ein, trotz diverser Versuche des Kopf Ausschaltens mit erst Hörbuch, später Lesebuch. Gegen 6 gebe ich auf, jetzt würde es sich eh nicht mehr lohnen, denn der Wecker klingelt um 7. Ich hole mir eine Mate vom Balkon und beginne die morgendliche Internetrunde. Beim Bloggen ruft dann der Liebste an, der gerade das Teilzeitkind in die Schule verabschiedet hat. Nach dem Telefonieren und fertig Bloggen stehe ich dann auf und mache mich bürofertig – ich halte mich für weitgehend wieder gesund, huste nur noch ab und zu und sondere letzte Reste Schleim ab.

In der Tram mache ich Tschechisch und Italienisch, in der U-Bahn beginne ich den Arbeitstag und sortiere E-Mails. Im Büro angekommen dann erstmal Begrüßung aller Anwesenden (inkl. Hund), Kaffee, Müsli und Abarbeiten von E-Mails und Kleinkram. Dann kommt um 11 das erste Meeting des Tages, zu viert vor Ort und Ostfriesland zugeschaltet. Das geht anderthalb Stunden und direkt im Anschluss kommt Besuch – eine ehemalige Kollegin mit ihren beiden Möpsen. Gemeinsam mit dem Bürohund und seiner Besitzerin hole ich die drei unten ab, so dass sich die Vierbeiner unten erstmal beschnuppern können. Draußen klappt das alles gut und niedlich, aber als der Bürohund merkt, dass seine neuen Freunde jetzt mit nach oben kommen, wird er territorial und muss mit seiner Besitzerin zurück in einen Meetingraum.

Die Möpse und Besitzerin kommen hingegen mit ins Großraumbüro und werden allseits freundlich begrüßt. Nach ausführlichem Hallo gehe ich mit den Dreien in eine Salatbar in der Nähe (um die Ecke vom alten Büro) und esse dort eine Rote-Linsen-Suppe. Wir erzählen uns, was in den letzten fünf Jahren so passiert ist und verabreden uns ohne konkreten Zeitpunkt dazu, demnächst mal im Mauerpark zusammen Boules zu spielen – die ehemalige Kollegin macht das neuerdings semiprofessionell, mit festem Team, Wettbewerben und Meisterschaften.

Um 14 Uhr bin ich zurück im Büro für einen kleinen Meeting-Marathon. Erst mit Bangalore, dann wieder zu dritt vor Ort mit Ostfriesland zugeschaltet, dann mit Madrid, dann mit Nordengland-Südengland-Chicago, während dem ich entsprechend der Nachrichtenlage mal eben den Titel des CEOs auf unserer Corporate Website anpasse. Immerhin wird ein Meeting mit London, das auch noch gewesen wäre, auf morgen vertagt. Danach noch ein wenig Dinge abarbeiten und mit Kollegen besprechen, bis sich gegen 17 Uhr die Reihen lichten. Die Hundebesitzerin und ich machen jetzt eine kleine Inspektion von Räumlichkeiten, Möbel und Inventar, denn demnächst soll es noch mal eine optimierende Umräumaktion geben. Die Ergebnisse töckel ich dann noch ins Projektmanagement-Tool ein und dann ist es 18:30 und ich mache Feierabend.

Ich nehme die U-Bahn zum Yoga und mache unterwegs den Wahlomaten zur Europawahl – kein überraschendes Ergebnis. Dann eine schöne Yoga-Runde, ohne Abschalten beim Shavasana denn der Kopf rödelt noch voller Arbeitsdinge weiter. Hinterher laufe ich zurück nach Hause und habe dann mal wieder 13.000 Schritte auf dem Tacho. Zuhause mache ich mir Abendbrot – Spaghetti mit einer fancy Version der Puttanesca – mit neben Schalotte, Knoblauch, Oliven, Kapern und Tomatenstückchen auch noch einer Burrata und Basilikum vom Balkon.

Das esse ich dann ab kurz vor 22 Uhr, dazu gibt es ein Radler und einen Teil vom ersten ESC-Halbfinale – während der Abstimmung mache ich den Fernseher aus und mich bettfertig. Gegen 23 Uhr liege ich mit dem Zauberberg im Bett und fahre nochmal das volle Programm mit Erkältungssalbe und Lutschtabletten, denn im Laufe des Abends hat sich der Husten wieder intensiviert…

06.05.2024 – Fast normaler Montag

Beim Aufwachen fühle ich mich weiterhin nicht mehr krank, ein wenig angedätscht noch und das eine oder andere Symptömchen bleibt mir bestimmt noch eine Weile erhalten, aber es ist völlig klar, dass ich aufstehen werde und arbeiten werde und ich freue mich sogar ein bisschen auf dieses Arbeiten. An einem Montag. Aber wann bin ich schon normal?

Ich stehe auf, mache Tee (Ingwer-Zitrone) und Müsli (Erdbeer-Schokokeks mit frischem Apfel) und setze mich an den Schreibtisch. Erste Amtshandlung: Das Eurovision-Tippspiel an den Start bringen. Keine Minute später schreibt mich ein polnischer Kollege an und sagt mir, dass ich aus Versehen zweimal Irland dabei habe, ich kann das aus dem Stand korrigieren und statt der irischen Fahne die ukrainische an den entsprechenden Song pappen – wie so eine, die sich mit Eurovision auskennt. Dann passt alles und die Kolleg*innen freuen sich und tippen fleißig.

Zweite Amtshandlung ist das Finalisieren und Versenden eines internen Newsletters, das klappt dann sogar ganz fehlerfrei. Dritte Amtshandlung nach einer Stunde Arbeit: Das erste Meeting des Tages, heute mit Lichtenberg, Pankow und Valencia. Danach ist erstmal ein wenig Luft und ich suche mir Aufgaben aus dem Projektmanagement-Tool aus, da wird man immer fündig. Ich bin die einzige in meinem Team, die schon arbeitet – England hat Feiertag, Paris Urlaub und Chicago schläft noch. Also mache ich ein bisschen Recherche und Dokumentation, bis zum nächsten Meeting um 11 – mit Ostfriesland und Nürnberg. Direkt im Anschluss dann nochmal Valencia, diesmal aber auf Italienisch-Englisch, nicht auf Deutsch wie vorhin. Danach ist Mittagspause.

Da ich mein Müsli erst spät aufgegessen habe, halte ich mich nicht mit Essen auf, sondern telefoniere mit dem Liebsten, während ich die Spülmaschine ausräume und Müll zum Runterbringen bereitstelle. Dann geht es nach draußen – Müll weg, Altglas weg und dann ein Kontrollgang durch den Kiez. Am neuen Eisladen wird noch fleißig gewerkelt, das dauert noch bis zur Einweihung. Ansonsten alles der Jahreszeit und dem Wetter entsprechend, viele Menschen beim Mittagessen in der Außengastronomie.

Ich drehe die Runde so, dass ich nach genauer einer Stunde Pause wieder am Schreibtisch sitze. Jetzt ein wenig Textarbeit und noch ein Telefonat mit Ostfriesland, dann habe ich wieder Freiraum. Gerade als ich anfangen will, mal ganz in Ruhe Dinge durchzulesen und mich für Zukünftiges inspirieren zu lassen, hat schon wieder jemand eine Aufgabe für mich gefunden, mit der ich locker bis in den Feierabend und darüber hinaus komme: Eine Seite im Intranet muss aktualisiert werden und das verlangt nach Abstimmung mit diversen Stakeholdern, von denen ich bei einigen erst herausfinden muss, wer sie überhaupt sind, die anderen schreibe ich direkt an und teilweise bekomme ich sogar schon die benötigten Antworten.

Am Nachmittag bekomme ich dann doch ein Hüngerchen und esse ein Käsebrot mit saurer Gurke. Dann noch ein Call mit Chicago, als mein Teamkollege seinen Arbeitstag beginnt. Ich führe ihn durch ein Tool, das normalerweise mein Revier ist, mit dem er aber sowohl heute weit nach meinem Feierabend als auch am Ende der Woche, wenn ich freihabe, arbeiten muss. Das klappt ganz gut, auch wenn er sich eine zweite Session für Mittwoch auserbittet, weil es doch ganz schön komplex ist, wenn man das zum ersten Mal macht.

Ziemlich genau um 18 Uhr klappe ich den Laptop zu. Ein kurzes Schwätzchen mit dem Mitbewohner, der von seinem ersten Gig mit der neuen Band am Wochenende berichtet, der überraschend gut gelaufen ist. Hoffentlich spielen sie bald nochmal, wenn ich dabei sein kann! Dann gehe ich nochmal raus, um im italienischen Supermarkt Salzkapern zu kaufen – und was mir dort sonst noch über den Weg läuft. Erstaunlicherweise haben sie noch Tarocco-Blutorangen, die ersten und einzigen, die ich davon in dieser Saison essen werde, dabei sind sie mir die Liebsten. Fenchelsamen-Taralli sind auch endlich wieder da, sogar mehrere Marken – vielleicht gab es eine globale Fenchelsamenknappheit? In den letzten Monaten fehlte bei allen Marken immer genau diese Sorte…

Wieder zuhause mache ich mir Abendbrot – Fenchel-Blutorangen-Salat mit Oliven und Kapern, dazu Taralli, eine Probierportion Safran-Risotto vom Mitbewohner und eine Pflaume-Kardamom-Limonade zur Feier des Abends.

Danach höre ich ein wenig Hörbuch und spiele dazu, telefoniere mit dem Bruder für die Wochenendpläne und mit dem Liebsten für das allgemeine Wohlbefinden. Gegen 9 bereits mache ich mich fertig für „mit Buch ins Bett“ – es ist wieder Zauberberg-Zeit – und dann schlafe ich wohl schon so gegen 10 ein.

Gelesen:

Gayle, meine Zimmernachbarin vom Food-Writing-Kurs in Sizilien vor neun Jahren, hat anlässlich des Holocaust-Gedenktags nochmal ihren Blogpost über die Lagererfahrung ihrer Großeltern geteilt, lesenswert!

05.05.2024 – Sunday is Renew your Spirit Day #WMDEDGT

Es ist der 5. und wie jeden Monat ruft Frau Brüllen zum Tagebuchbloggen auf. Die anderen Beiträge zu “Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?” findet Ihr hier.

Exkurs: Das mit dem Renew your Spirit kommt aus dem Wochenplan der FlyLady, von der ich mich vor Jahren eine Zeitlang sehr ausführlich in Sachen Haushaltsorga habe inspirieren lassen. Inzwischen schon länger gar nicht mehr (Man merkt es dem Haushalt auch an, allerdings lässt es sich in einer WG auch schwerer umsetzen, weil da immer noch jemand anderes auch organisiert und dazwischenfunkt.), auch weil das Ganze mir ein bisschen zu christlich-heteronormativ angehaucht war in den Botschaften. Sollte vielleicht trotzdem mal wieder in kleinen Dosen konsumieren, für die motivación. Ich bin ja recht leicht zu influencen mit sowas.

Zurück zum Tag, ich erwache irgendwann und habe zwar immer noch Erkältungssymptome, aber es fühlt sich trotzdem zum ersten Mal seit Tagen etwas besser an. Als hätte sich ein Nebel im Kopf gelichtet, der „KRANK! KRANK!“ sagt. Ich traue mich noch nicht, den Tag vor dem Abend zu loben, erwähne es aber schonmal im Gespräch mit dem Liebsten. Wir planen etwas leichtherziger unser heutiges Zusammentreffen (mit Kind und Kuchen, am Nachmittag). Dann stehe ich auf (so richtig, mit Anziehen und allem), mache mir und den Katzen Frühstück und setze mich dazu auf die Couch. Nachdem ich alle Fernbedienungen mit den Freitag gekauften Batterien gefüttert habe, probiere ich aus, ob alles wieder geht (ich gucke so selten fern) und stelle fest, dass das lineare Fernsehen immer noch die gleiche Fehlermeldung anzeigt wie seit Monaten (ich habe das immer ignoriert und halt gestreamt oder was anderes gemacht). Ich google kurz den Fehlercode, es fehlt eine Regionalisierung, für die man die Hotline anrufen soll.

Ich finde dann noch eine Möglichkeit, statt Hotline mit einem Chatbot zu kommunizieren und das ist dann der endgültige Anstoß, mich um das Problem zu kümmern. Nebenbei schaue ich das Netflix-Special das gestern entdeckten Francesco De Carlo (auf Italienisch, mit italienischen Untertiteln) und ich verstehe fast alles und es ist sehr lustig. Tatsächlich verstehe ich die Sachen besser, die er gestern auf Englisch erzählt hat, zum Ende hin wird es etwas herausfordernder, aber ich bin doch ganz erstaunt ob meiner Sprachkompetenz. Der Chatbot braucht wesentlich länger für seine Sprachkompetenz, die Antworten ziehen sich immer ordentlich und irgendwann will „Mira“ mich doch anrufen. Ich sage zu und dann dauert es trotzdem bestimmt eine halbe Stunde, bis im Callcenter eine Frau Zeit hat, „Mira“ zu sein und mich anzurufen. Sie erklärt mir, dass mein Receiver nach vier Jahren einfach zu alt ist und ich einen neuen bekomme, plus ein paar Gratismonate zur Wiedergutmachung. Na gut, dann machen wir das so. Der Fernsehanschluss läuft über die Nebenkosten, ich zahle aber trotzdem Miete für das Empfangsgerät. Ich habe noch nicht herausgefunden, ob ich das irgendwie ganz abbestellen kann und nur Internet beziehen, aber bis dahin kann ich ja auch ab und zu mal lineares Fernsehen gucken.

Irgendwo zwischen Mira und dem Ende von Netflix-Special ruft der Liebste an. Das Kindelein hat für heute leider Süßkramverbot bekommen, so dass wir keinen Kuchen essen gehen können. Das ist enttäuschend, aber wohl nicht zu ändern, wir planen also um und ich muss das neue Café dann vielleicht demnächst einfach mal alleine ausprobieren. Nach dem Netflix-Special ist dann DVD-Zeit. Ich schaue „Smoke“ und gedenke Paul Auster und es ist alles ganz wunderbar. Gegen 16:30 dann treffe ich den Liebsten und das Teilzeitkind unten an der Ecke für einen ausgedehnten Spaziergang. Statt Kuchen gibt es Geocaching, das haben wir auch schon ewig nicht mehr gemacht.

Gegen halb 7 bin ich dann wieder drinnen und schaue „Blue in the Face“ und erinnere mich wieder an all die Skurrilitäten. Mein Blick fällt auf den Dodgers-Baseball in meinem Regal, den ich ein Jahr nachdem der Film rauskam in New York gekauft habe. Der ist immer noch da, anders als das World Trade Center, das wir dort damals auch gesehen haben.

Ich überlege, als Anschlussfilm noch etwas von Jim Jarmusch zu gucken (der ja in dem Film auch eine große Rolle spielt), habe dann aber doch noch Lust auf etwas mit stärkeren Frauenrollen. Vor dem DVD-Regal gehe ich die Reihen entlang und bleibe bei „Birds of America“ hängen, an den ich bis auf den Titel keine Erinnerungen habe. Mit Matthew Perry, Lauren Graham, Ginnifer Goodwin und Hillary Swank? Ach guck! Was ich nicht alles habe. Öfter mal vor dem DVD-Regal stehen! Am Ende des Films bin ich recht sicher, dass ich den schonmal gesehen habe, aber alles andere darin war mir gefühlt neu. Spannend. Kein großer Film, aber anhand des Casts doch auf jeden Fall sehenswert.

Doppeldeckerkatzen

Da ist es dann auch schon kurz vor halb 10. Ich siebe die Katzenklos durch, fülle den Katzenbrunnen auf und mache mich bettfertig. Im Bett telefoniere ich nochmal mit dem Liebsten, bleibe dann noch kurz auf YouTube hängen und lasse mich dann gegen 11 vom „Zauberberg“ in den Schlaf tragen.

04.05.2024 – Ausflug in die Normalität

Ich wache auf und nicht völlig überraschend ist die Erkältung noch da. Was ist eigentlich aus dem guten alten „Kommt drei Tage, bleibt drei Tage, geht drei Tage“ geworden? Ich bin latent genervt. Beim morgendlichen Telefonat mit dem Liebsten passen wir unsere Pläne entsprechend an. Statt Comedy-Abend, Party und dann Übernachtung und Sonntagsauschillen bei ihm gibt es ein frühes Abendessen draußen, Comedy-Abend und dann jede*r wieder zurück ins heimische Bett. Der Liebste darf sich grad auf keinen Fall anstecken und ich bin in meinem eigenen Bett am besten aufgehoben – mit allen Hausmittelchen und Annehmlichkeiten in Griffweite und möglichst ungestörtem Nachtschlaf. Ich sage also schweren Herzens die Party ab, auf die wir uns gefreut hatten (Der Mann der besten Freundin feiert in seinen Geburtstag hinein.) und bestelle leichteren Herzens einen Tisch in der Nähe des Tempodroms. Dann mache ich mir Frühstück, ziehe mir eine Jacke über den Schlafanzug und frühstücke gemütlich auf dem Balkon – der Sommer ist wieder weg, dafür ist jetzt Frühling und nicht wieder Winter wie vor zwei Wochen.

Zum Draußensitzenbleiben ist es mir aber zu kalt, ich lege mich wieder ins Bett und schlafe dann direkt nochmal eine Stunde.

Danach verbringe ich den Tag vor allem mit Internetkram und Lesen. Nicht weiter im Zauberberg, der ist mir heute zu nah an meinem Zustand. Gegen 16:30 stehe ich dann auf, dusche und ziehe mich an. Tickets, Portemonnaie, Taschentücher, Hustentabletten und eine Maske werden in eine kleine Handtasche (kleiner als A4 🙄) gepackt und dann breche ich auf. Mit Tram, U-Bahn und U-Bahn (alles ganz schön voll, aber ich kann sitzen und schütze die anderen mit meiner Maske) nach Kreuzberg. Der Liebste kommt genau wie ich etwa 10 Minuten vor der Zeit am ausgesuchten Lokal an, wir waren wohl beide etwas ungeduldig – haben uns ja auch schon wieder fast zwei Wochen nicht in der Kohlenstoffwelt getroffen.

Wir sitzen draußen und essen sehr leckeres griechisches Essen – gute Entdeckung, hier werden wir wieder einkehren! Der Liebste isst Bifteki und trinkt Retsina, ich habe gemischte Mezze und hausgemachte Orangenlimo mit Minze, wir teilen uns Salat. Der Liebste hilft mir ein wenig mit den Mezze, dafür bekomme ich von seinem Tsatsiki ab, der bei den Mezze komischerweise fehlt. Das ist aber auch der einzige Kritikpunkt.

Am Ende bezahle ich über einen QR-Code, der auf dem Tisch steht, inkl. Trinkgeld. Nächstes Mal will ich dann drei Gänge essen, aber heute haben wir weder die Zeit, noch die Energie.

Wir spazieren hinüber zum Tempodrom und sitzen noch eine Weile auf der Treppe, genießen die frische Luft und schauen, wer sonst noch ankommt. Heute Abend spielt Matteo Lane, den ich ursprünglich auf TikTok entdeckt hatte, und über den ich dann dank YouTube auch den Liebsten mit begeistern konnte. Der Vorplatz des Tempodroms füllt sich. Geschlechtertechnisch bin ich heute Abend definitiv in der Minderheit, hier ist alles voller Männer. Der Liebste ist als Cis-Hete aber genauso in der Minderheit wie ich. Wie Matteo Lane später selber anmerkt sind heute „alle Gays von Berlin“ da und wahrscheinlich wundert man sich in den Gay Clubs, dass heute keiner kommt. An bekannten Gesichtern entdecke ich nur eines, dafür gibt es auch einige sehr schön zurechtgemachte Drag Queens zu bewundern.

Als es kühl wird, beziehen wir drinnen unsere Plätze und warten dann noch eine ganze Weile, bis es endlich los geht. Der Warm-up kommt heute von Francesco De Carlo, der unglaublich witzig ist. Wir sind sofort große Fans. Dann kommt der Man of the Hour und ist erstmal ganz schön überwältigt, vor 3000 Menschen aufzutreten. Seine größte Show bisher und das bei seinem allerersten Deutschlandbesuch. Am Anfang merkt man ihm die Aufregung sehr an, er bombt einige Bits, bis er sich fängt. Dann wird es ein schöner Comedy-Abend. Wenn wir es richtig mitbekommen haben, wurde der Abend aufgezeichnet. Wenn man das ein bisschen zusammenschneidet, wird das ein sehr gutes Special!

Kurz nach 22 Uhr ist die Show vorbei und wir laufen zur S-Bahn. Der Liebste fährt nach Süden, ich nach Norden und kurz nach halb 11 liege ich im Bett. Wenig später schlafe ich tief und fest.

Gelesen:

Frau ArGueveur schreibt über Nähe und Distanz und den kaum existenten Unterschied zwischen virtuellen und physischen Treffen. Das kann ich so unterschreiben, auch wenn es gestern sehr schön war, den Liebsten auch mal wieder anzufassen und in Gänze zu sehen statt nur das Gesicht.

03.05.2024 – The Erdbeere has landed

Heute stehe ich mal auf und arbeite zum ersten Mal seit über zwei Wochen mal wieder an meinem Schreibtisch, dazwischen war Bett-Office, Büro-Office, Balkon-Office angesagt. Mal schauen, wie das so klappt, mein Bett sieht schon sehr verlockend aus. Eine der ersten Amtshandlungen ist, mein 14-jähriges Dienstjubiläum zu feiern – schon krass, ich arbeite länger in dieser Firma, als ich zur Schule gegangen bin, länger als ich fast überall gewohnt habe, doppelt so lange wie meine längste Beziehung. Über die Jahre hat sich der Job immer mehr an mich, meine Vorlieben und Fähigkeiten angepasst (und ich mein Leben natürlich auch ein wenig an den Job). Wir sind zusammen gewachsen und zusammengewachsen. Mit allen Vor- und Nachteilen, wie in einer Beziehung. Klingt mir ein bisschen zu neoliberal, wenn ich das so schreibe.

Anyway, um 9:15 gibt es das erste Meeting – die monatliche virtuelle Kaffeerunde, heute mit Lichtenberg, Braunschweig, Bonn, Chemnitz, Valencia und London, auf Deutsch und Niederländisch. Hinterher ein paar Telefonate (Deutsch und Englisch) und Routinearbeiten, dann geht es 11:30 ins nächste Meeting – wieder Lichtenberg und London und dazu noch Prenzlauer Berg, diesmal auf Englisch. Zwischendurch habe ich einen heftigen Hustenanfall. Danach ein weiteres Meeting auf Englisch, mit Madrid und Dublin, und dann ist es schon langsam Zeit für die Mittagspause.

Ich gehe ins Draußen, treffe mich mit der Kollegin aus dem Pberg und ihrem Hund am Bánh-Mi-Laden. Mit unseren Bánh Mis (meins mit Schweinebauch, das der Kollegin mit Hühnchen), setzen wir uns beim Planetarium ins Gras. Der dreisprachige Hund (Deutsch, Englisch, Arabisch) hat großes Interesse an unserem Essen, lässt sich aber mit Leckerli und anderen Hunden ganz gut ablenken.

Auf dem Rückweg stelle ich fest, dass das Erdbeerhäuschen am S-Bahnhof aufgemacht hat. Das zwingt mich natürlich zu einem Kauf – Saisoneröffnung!!!

Mit dem wertvollen Gut geht es noch weiter in den Supermarkt, noch ein paar Kleinigkeiten holen. Dort stelle ich fest, dass die guten Erdbeeren vom Häuschen sogar günstiger sind, als die deutschen Erdbeeren im Discounter (nicht aber als die spanischen). Kein schlechtes Gewissen also. Zurück am Schreibtisch gibt es die Erdbeeren und ein Glas Blutorangensaft (von meiner gestrigen Lektüre inspiriert, Blutorangen haben gesundheitlich gesehen Superkräfte).

Trotzdem baue ich ab da dann langsam wieder ab und werde furchtbar müde. Ich erledige, was zu erledigen ist und gehe dann 16 Uhr ins letzte Meeting des Tages – witzigerweise haben alle anderen abgesagt, außer meiner Madrilener Gastgeberin und mir. Wir reden also kurz über Arbeit und dann noch ganz viel über anderes – auch sie ist gerade krank und kämpft sich wegen dringender Deadlines irgendwie durch. Ab halb 5 schreibe ich dann meinen Wochenbericht, um 5 klappe ich den Laptop zu und verziehe mich wieder ins Bett.

Ich will gerade ein Nickerchen machen, als mich nochmal Arbeitsnachrichten hochschrecken. Ich hänge also vom Bett aus nochmal schnell 20 Minuten dran und dann ist kurz nach 18 Uhr endgültig Wochenende. Mit dem Nickerchen wird es nichts mehr, stattdessen gucke ich durch die sozialen Medien nach Inspiration fürs Abendessen. Es wird dann ein Zucchini-Salat mit Olivenöl-Zitronen-Dressing und Parmesan.

Dazu und danach höre ich dann nochmal den „Alles gesagt”-Podcast mit Paul Auster und nehme mir zum wiederholten Mal diese Woche vor, mal wieder „Smoke“ und „Blue in the Face“ zu schauen (heute extra neue Batterien für die Fernbedienungen gekauft, die DVDs stehen im Regal). Bei der Aufnahme wusste er noch nichts von seinem Krebs, bezeichnete sich als gesund und mit Plänen für Parties zum Hundertsten. Ach, ach. Ich mnehme den Podcast mit in die Badewanne und dann später als frühe Einschlafhilfe.

02.05.2024 – Zweiter Montag

Schon wieder Montag, diesmal am Donnerstag. Am Morgen bin ich immer noch halsschmerzig und verrotzt und gehe deshalb also wieder nicht ins Büro. Erste Hälfte des Arbeitstags auf dem Balkon, dann wird es dort zu heiß (26 Grad und pralle Sonne) und ich wechsle zurück ins Bett.

Ich verbringe den Tag mit Datenauswertung und Content-Erstellung und dazwischen sind insgesamt vier Meetings (mit Valencia-Hamburg-Lichtenberg-Pankow, mit Nordengland, mit London, mit Chicago), ein fünftes fällt aus. Reicht aus.

Da mein Frühstücksmüsli erst irgendwann gegen 12 aufgegessen ist, lasse ich das Mittagessen ausfallen, dafür gibt es dann ein größeres Abendessen – aus Resten von Kartoffeln und veganen Buletten plus Mais, Tomaten, Peperoncini und Käse mache ich eine Art Tex-Mex-Auflauf. Den gibt es auf dem wieder kühleren Balkon mit einer Dattel-Granatapfel-Limonade.

Portion 1/2

Dazu und danach gibt es heute mal weniger Fernseherei. Ich lese im Zitronenland weiter, im Speziellen das Kapitel über Blutorangen, höre Podcast und lese schließlich zum Einschlafen wieder Zauberberg.

Blogtechnisch kein sehr ergiebiger Tag.