Bis fast halb 10 ausgeschlafen, juhu! Das Teilzeitkind ist schon vor uns wach, hört aber so leise Hörspiel, dass wir davon nicht aufwachen. So soll es sein! Wir bleiben noch gemütlich im Bett liegen, dann stehen wir alle gegen halb 11 richtig auf und essen Frühstück. Nach dem Tisch abräumen finden wir uns alle auf der Couch ein und schauen die dritte Staffel LOL zu Ende. Danach geht das Teilzeitkind Schuldinge üben, der Liebste liest das Internet leer und ich blogge, während eine Waschmaschine durchläuft.
Nach Schnelltests machen und Wäsche aufhängen fahren wir dann mit S- und U-Bahn zu meinen Eltern nach Mitte, die schon mit Rhabarberkuchen und Quarktorte warten. Spannende Tischgespräche über indigenen Völker, ethnologische Forschungen, frühe Globalisierung, das Testen der 4-Tage-Woche, postsozialistische Wirtschaftskarrieren, Familienhistorisches und Stasiakten. Außerdem spielen meine Mama und das Teilzeitkind zwei Partien Schach, ich installiere meinem Papa Duolingo, so dass er anfangen kann, Polnisch zu lernen und der Liebste probiert nebenbei, ob er mit Duolingo Mandarin lernen möchte (Nein).
Dann ist Aufbruch – der Liebste und das Teilzeitkind fahren zurück nach Berlin und ich nehme U-Bahn und Tram nach Hause, wo der Mitbewohner bereits seit Stunden in der Küche steht und seine Gäste (ehemalige Kolleg*innen aus Russland und Ägypten) gemeinsam mit Nimbin im Wohnzimmer auf dem Fußboden hocken und mein Siedler-Spiel aufbauen (Noosa sitzt unter meinem Bett). Als es Zeit für Iftar ist, beginnen wir mit dem Essen. Es gibt Hähnchencurry, Pakoras mit Tamarindensauce, Bohnensalat, Papri mit Mangopickle, Obstsalat und selbstgemachte Chapatis, später noch Kunafa und Chai.

Beim Essen gesellt sich auch Noosa zu uns und dann sind Nimbin und Noosa in all ihrer Niedlichkeit und Kuscheligkeit plötzlich sehr im Mittelpunkt. Ansonsten drehen sich die Gespräche über indische, pakistanische, russische, deutsche und arabische Küche im Vergleich, „In welcher Kultur in welcher Periode wärst Du am liebsten geboren worden?“, Katzenallergien, Laktoseintoleranz und die Tipps und Tricks beim Umgehen des ägyptischen bzw. russischen Militärdiensts. Beide männlichen Gäste können derzeit nicht in ihre Heimatländer reisen, da sie sonst nicht drumherumkämen, inoffiziell oder offiziell in den Krieg zu müssen. Scheißwelt.
Kurz nach 11 verabschiede ich mich ins Bett. Noosa und Nimbin kuscheln sich an mich, während ich über den Geräuschen beim Siedler spielen nebenan einschlafe.