Beim Aufwachen (nach unruhiger Nacht und lange vor dem Wecker) steckt mir die Woche in den Knochen, das waren jetzt vier Tage voller Programm. Und vor mir liegen dann nochmal doppelt so viele. Heute aber gibt es fast keine Termine, also bleibe ich erstmal ganz ohne schlechtes Gewissen liegen, zumindest bis gegen 9 das letzte Geschenk fürs Teilzeitkind geliefert wird. Und danach dann wieder. Erst gegen 11 schäle ich mich aus dem Bett (nach Internet leer lesen, bloggen, mit dem Liebsten telefonieren, Französisch, Italienisch, Rätseln) und mache mir ein mediterranes Frühstück, das mangels Sonne bei 13 Grad dann doch drinnen verzehrt wird.

Ich bin kaum mit dem Essen fertig, als die ehemalige Kollegin anruft, mit der ich für ein Mittagstelefonat verabredet bin. Wir müssen erstmal rekonstruieren, wann wir uns zuletzt gesehen haben – live auf jeden Fall vor der Pandemie, denn sie hat dann während wir alle im Homeoffice saßen den Job gewechselt. Es gibt also viel zu erzählen und neben dem Privaten auch viele hilfreiche Infos für meine Recherchen. Hinterher kümmere ich mich um „das bisschen Haushalt“ und höre nebenbei Podcasts. Dann nochmal ordentlich auf dem Sofa versumpfen und am Nachmittag muss ich mir dann ein bisschen in den Hintern treten, mich ausgehfein machen, die Geschenke für das Teilzeitkind verpacken, meine Sachen zusammensuchen und dann nach Südberlin fahren.
Dort angekommen werfe ich alles ab, versorge meine rechte Ferse mit einem Blasenpflaster (Docs mit dünnen Socken…) und lasse mir dabei vom aufgeregten Teilzeitkind, das gerade aus Gummibärchen und Speisestärke nach einem Rezept aus dem Internet „Bubble-Tea-Perlen“ herstellt, die spannendsten Erlebnisse des Schultags erzählen. Keines davon hat mit Unterrichtsinhalten zu tun, alle hingegen mit sozialen Beziehungen – zu Freund*innen, zwischen Mitschüler*innen und Lehrer*innen… Fühle ich sehr. Für halb 6 hat das Teilzeitkind uns einen Tisch beim Stammitaliener reserviert und da gehen wir dann zu dritt auch direkt hin.




Die Gespräche drehen sich größtenteils um das anstehende Geburtstagswochenende und die verschiedenen Partypläne, die zu erwartenden Kinder, wer wann kommt und geht, wann wir dabei sein dürfen und wann nicht… Gut anderthalb Stunden später liegen wir zuhause auf der Couch und schauen zu dritt nochmal die erste Folge Étoile, diesmal auf Deutsch (mit Untertiteln für chinesische und französische Dialoge). Das Teilzeitkind findet die Serie auch gut, wird aber dann mitten in Folge 2 müde, so dass wir den Rest auf morgen verschieben und gegen halb 12 alle im Bett liegen.