21.05.2025 – „Weißt Du was, es gibt Nuuuuuudeln!!!“

Der Tag beginnt wie die letzten und wieder vor dem Weckerklingeln auch. Zur ersten Konferenz-Session auf dem Balkon gibt es Müsli und Tee, zur zweiten muss ich nach drinnen wechseln, weil der Laptop-Akku sich dem Ende nähert und die Steckdose dort ist, wo ich dann in der prallen Sonne sitzen müsste. Also zurück an den Schreibtisch für die letzten Sessions. Nach fünf davon ist heute für mich Schluss, Konferenz vorbei. Was für ein Ritt. Aber so kann ich schon mal trainieren für den ganzen Input auf der re:publica nächste Woche.

Am späten Nachmittag bin ich mit der Charlottenburger Freundin und ihren Kindern (2 und 4) auf einem Spielplatz verabredet. Auf dem Weg dahin kommt es allerdings zu Verzögerungen – die Ringbahn ist wegen eines Feuerwehreinsatzes aufgrund eines Böschungsbrands gesperrt und es ist unklar, ob und wann es weitergeht. Nach einigen Minuten bekommt der Fahrer aber die Anweisung, in entgegengesetzter Richtung zu fahren und da das immer noch der unkomplizierteste Weg ist, fahre ich also einmal andersherum um fast die ganze Stadt und bin dann eine Dreiviertelstunde später als geplant auf dem Spielplatz.

Als ich ankomme, bekomme ich erstmal die Tasche meiner Freundin in die Hand gedrückt, bevor sie sich in die luftigen Höhen der Kletterspinne aufschwingt, um das große Kind beim Abstieg zu begleiten, den es alleine nicht schafft. Das kleine Kind sitzt auf einem Schaukelhuhn, will dann jetzt aber auch nach oben und wird von Mama angeleitet, während das große Kind mir stolz erzählt, dass es heute gewachsen ist. Dann spielen kurz beide Kinder im Sand und servieren uns Eise, während wir die ersten Worte wechseln können. Das führt allerdings dazu, dass das echte Eis stetig lockt und das kleine Kind sich irgendwann alleine wegschleicht und den Spielplatz Richtung Eisladen verlässt. Die Freundin wetzt hinterher und fängt es vor der Straße ein. Dann sammeln wir das Spielzeug und den Buggy ein, setzen den Kindern ihre Helme auf und sie auf Fahrrad bzw. Laufrad. Eis gibt’s!

Cheesecake und Limette-Minze für mich

Ich nehme zwei Kugeln, die Freundin nur eine, die Kinder jeweils auch, aber mit Streuseln. Ich fühle mich kurz schlecht, weil die Freundin nur eine hat, sehe aber schnell wie sie neben der eigenen Kugel ständig parallel links und rechts mitlecken muss, damit nicht zu viel auf den Boden tropft. Und zwischendurch Emotionen moderieren, als das Eis zu weit runtergeleckt ist. Dann wieder Helme auf und weiter nach Hause, wo im Hof und mit den Nachbarskindern noch diverse Runden gefahren werden.

Hier schaffen wir nochmal ein paar Sätze, allerdings muss auch dem großen Kind erklärt werden, dass es nicht die Treppe runterfahren soll und der kleinen Kind, dass der Wasserschlauch vom Nachbarhaus nicht zur freien Verfügung steht. Das große Kind fährt dann trotzdem ein paar Stufen, denn das noch größere Nachbarskind macht es ja entgegen der Anweisung seiner Mutter auch. Geht aber alles gut. Die Kinder am Ende wieder zusammen zu bringen, die Räder und den Buggy anzuschließen und die vier Stockwerke hoch zu laufen dauert dann gefühlt auch nochmal eine halbe Stunde und viel Zureden, denn ab jedem Fenster kann man rausgucken und den Hund beobachten, der unten einen Ball apportiert.

Irgendwann sind wir aber oben und drinnen. Ich bin platt, aber die Freundin entsandet noch die Kinder. Dabei bekommt sie Hilfe von ihrem Freund und ich übernehme solange das Pfannenrühren.

Dann kollabiere ich müde auf der Couch, während das große Kind ganz aufgedreht aus der Küche kommt und „Weißt Du, es gibt Nuuuudeln“ ruft und sich freut. Dann spielt es mit Autos auf dem Spielteppich und das kleine Kind kommt rein und skandiert „Es gibt Nuuuuuudeeeeeeln“ und springt auf und ab. Es folgt eine Runde Toben auf dem Sofa, bis der Papa eine Runde nackte Nudeln zum Naschen bringt und wir uns an den Tisch setzen. Ich werde ausgefragt („Welche Farbe hat Dein Klo?“ „Wie heißt Deine Mama?“) und mit Nudeln gefüttert. Dann kommen die Eltern und der Rest der Nudeln, mit Pilzen, Schinken und Sahnesauce und Parmesan. Lecker! Besonders das große Kind ist weiter sehr aufgedreht und will genau das essen, was ich esse und wenn ich es esse. Das kleine Kind klettert mir auf den Schoß als es fertig ist, das große Kind klettert auf Papas Schoß, der neben mir sitzt… „Wir haben nicht oft Besuch zum Abendessen“ sagt die Mama. Fällt gar nicht auf.

Nach dem Essen wird gekuschelt und vorgelesen, also zwei Kinder hocken auf mir, während ich mich durch Wimmelbücher, Liederbücher und ein Buch über Busfahrer arbeite. Ich werde schon ganz müde, die Kinder lassen sich erst nach und nach etwas anmerken und werden dann in Schichten bettfertig gemacht. Das große Kind verabschiedet sich als erstes und wird von Mama ins Bett gebracht. Das kleine Kind macht noch Mittagsschlaf in der Kita und braucht noch einen Moment mit Papa auf der Couch. Um 20 Uhr ist dann Schichtwechsel bei den Eltern (das große Kind ist auch noch wach), ich verabschiede mich auch vom kleinen Kind und mache mich auf den Heimweg, sonst wird das nix mit der Nachtruhe.

Gegen 21 Uhr sitze ich auf meiner Couch, esse Wassermelone, telefoniere mit dem Liebsten und dem Brüderchen, schicke mir mit der Freundin Bilder hin und her und schon halb 11 liege ich selbst völlig kaputt in der Falle. Ein schöner Tag!