16.05.2025 – Words and Music

Erste Nacht mit verdunkelter Balkontür. Hält Nimbin nicht davon ab, ziemlich genau um 3:33 ziemlich laut zu maunzen und Aufmerksamkeit zu verlangen, aber das richtige Aufwachen dann zögert sich sowohl bei mir als auch bei den Katzen etwas heraus. Vor allem sind sie nicht gleich so aktiv und finden es OK, dass ich erstmal noch weitgehend Bewegungsfrei herumliege und ins Telefon gucke. Als ich dann richtig wach und munter bin, schlafen beide Katzen wieder tief und fest – natürlich.

Es ist immer noch etwas kühl draußen, also geht es mit dem Frühstück (Ostfriesentee mit Mascarpone-Sprühsahne, Bagel mit Pistazienmus, Bagel mit Mandelmus und Feigenkonfitüre, erste Aprikosen) erst nochmal zurück ins Bett, statt auf den Balkon. Dann aber stehe ich auf und mache mich tagfein. Wenig später sitze ich am Schreibtisch und habe ein wirklich interessantes Webinar, bei dem ich mich schon auf die Zusendung der Präsentation freue, weil ich aus den Daten noch einiges rausziehen kann. Danach dann der nachgeholte ausgefallene Termin von neulich. Auch wieder nicht ohne technische Probleme (wegen schlechter Internetverbindung auf der Gegenseite wechseln wir aufs Telefon), aber dafür sehr angenehm und inhaltlich ergiebig.

Direkt danach telefoniere ich mit dem Liebsten, dann ruft die Freundin an, mit der ich heute verabredet bin und wir besprechen Details der Planung. Es folgt Stulle zum Mittagessen, kurzes Ausruhen und dann eine längere Putzrunde zu Podcasts. Als ich wieder sitze sehe ich die Reaktion des US-Präsidenten auf die Worte von Bruce Springsteen beim Tourauftakt in Manchester und es läuft mir eiskalt den Rücken runter. Ja, es hat wie immer auch Unterhaltungswert, wie kindisch die Reaktion auf Kritik ist, aber dahinter steckt eine offene Drohung und ein Aufruf zu Lynchjustiz, der sicherlich nicht auf taube Ohren fällt – also wenn Bruce Springsteen überhaupt zurückfliegt und wieder reingelassen und nicht direkt weggesperrt wird. Starke Biermann-Vibes.

Mein Internet ist voller Solidaritätsbekundungen, die ganze Welt hört dieses Wochenende Bruce-Springsteen-Songs (und Taylor Swift, die nur beleidigt, aber immerhin nicht offen bedroht wurde) und mein dritter Konzertbesuch bei ihm in ein paar Wochen ist jetzt also ein politisches Statement. Bin unangenehm gespannt, wie die Geschichte weitergeht und hoffe ein bisschen, dass Bruce in Europa bleibt.

Dann kommt die Freundin an und wir kochen ein Abendbrot, das mit ihren aktuellen Nahrungseinschränkungen konform geht. Dafür hat sie extra Pasta aus Erbsen mitgebracht – für uns beide eine Premiere, aber wirklich lecker und erbsig, auch wenn die Konsistenz nicht wie bei „richtiger“ Pasta ist – ein bisschen wie bei Vollkornnudeln vielleicht, eher mit noch weniger Halt. Dazu gibt es eine „Sauce“ aus Zwiebeln, Crowdfarming-Porree, Salz, Pfeffer und Parmesan und obendrauf nochmal ordentlich gutes Olivenöl. (Ich habe zwei da, ein ziemlich gutes zum Braten und ein noch besseres für kalte Speisen und zum Genuss)

Nachdem es am Nachmittag ein Gewitter mit Hagel und erstmals seit langem ernstzunehmendem Regen gab, ist es jetzt erstaunlich angenehm draußen. Wir mummeln uns warm ein, essen draußen und erzählen viel. Zum Nachtisch gibt es Erdbeeren mit einem Spritzer frischer Crowdfarming-Zitrone, der die Süße so richtig herauskitzelt. Dazu trinken wir übrigens Ingwer-Zitronen-Tee, auch alles frisch gemacht.

Gegen halb 10 wird es immer dunkler und frischer draußen und wir wechseln auf die Couch. Die Katzen gesellen sich dazu und so wird es nochmal richtig gemütlich. Irgendwann werden wir ganz schön müde. Die Freundin verabschiedet sich und ich beschließe den Abend mit sehr viel Bruce Springsteen auf den Ohren in der Badewanne.

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