13.05.2025 – Weiter im Text

Theoretisch ausschlafen gekonnt, praktisch wieder kurz nach 7 wach gewesen. Dafür aber lasse ich mich in der morgendlichen Routine so gar nicht stressen, lese ausführlich das Internet leer, blogge in Ruhe, mache Französisch und Italienisch hingebungsvoll und zaubere mir dann zum Frühstück auf dem Balkon aus letztem Buchweizen und vorletztem Apfel mit Holunderblütenzucker eine ordentliche Gretschka/Kascha/Gretschnewaja Kascha. Dazu Joghurt mit Crowdfarming-Orange und Beerenmate.

Danach mache ich mich tagfein in der Erwartung, dass der Bote mit meinem neuen Telefon bald klingelt. Das Lieferfenster verschiebt sich aber nochmal nach hinten, was mir Gelegenheit gibt, mich darüber zu ärgern, dass das Telefon seit gestern Abend erst von Prag nach Köln, dann von Köln nach Berlin geflogen ist. Sicherlich ergibt das in irgendwelchen Logistik-Zusammenhängen Sinn, aber aufs einzelne Gerät gerechnet eine unheimliche Verschwendung und Umweltsünde.

Als es dann später klingelt. stecke ich gerade mitten in einem Webinar, aber das Annehmen geht ja schnell. Nach dem Webinar packe ich aus, fange schon mal an, zu laden und stecke das Gerät direkt in seine neue Hülle. Die liegt sehr angenehm in der Hand, ich werde mir aber noch neue Handhaltungen antrainieren müssen, denn die neue Hülle hat die Aussparungen anders und drückt mir noch stärker auf den kleinen Finger als die alte. Irgendwas ist ja immer.

Jetzt ist es Zeit nach draußen zu gehen. Ich bringe eben Müll weg und laufe dann zum Handyladen in der Nähe und lasse direkt professionell noch eine Displayschutzfolie aufziehen. Erst jetzt habe ich ein gutes Gefühl dabei, tatsächlich mit dem Telefon zu hantieren. Schon skurril, dass die nicht einfach so gebaut sind, dass sie nicht kaputt gehen, wenn sie unvermeidlich irgendwann runterfallen. Auf dem Heimweg kaufe ich noch Erdbeeren, wenn schon die Kohle aus dem Fenster schmeißen, dann richtig.

Zurück am Schreibtisch mache ich mich ans Einrichten des neuen Telefons. Nachdem sowas ja früher eeeeeeewig gedauert hat, vor allem mit Abschreiben und Wiedereintippen von lauter Telefonnummern – so wurden damals Kontakte aussortiert – und es dann eine Zeitlang superschnell ging, dauert es heutzutage wieder eine ganze Weile. Es wird zum Beispiel direkt ein Betriebssystem-Update notwendig, das sich unvernünftig lange hinzieht. Ich recherchiere kurz und breche den Vorgang dann ab, setze das Gerät nochmal zurück, richte es provisorisch ein, mache das Update (dauert jetzt nur ne gute halbe Stunde), setze es nochmal zurück und übertrage erst dann die Daten vom alten Gerät aufs neue. Während des Updates bastle ich mir aus dem Rest Kartoffeln von gestern plus roter Spitzpaprika, Oliven, Schnittlauch und Oregano einen schnellen Salat.

Und dann geht es daran, alle Apps einsatzfähig zu machen – einige sind ganz einfach da, ich bin eingeloggt und alles passt. Bei anderen muss ich mich neu einloggen und verifizieren. Wieder andere wurden nicht übertragen und müssen neu aus der Cloud runtergeladen werden. Und bei allem, was mit Geld zu tun hat, sind nochmal zusätzliche Schritte notwendig. Ich werde das alte Handy noch eine Weile in Betrieb halten müssen, um meine photoTAN-Apps zu nutzen, bis auch das funzt. Jetzt ist das Handy jedenfalls einsatzfähig – etwa sieben Stunden nach Erhalt, reine Einrichtungszeit locker vier Stunden. Ich setze mich noch eine Weile nach draußen auf den Balkon, trinke Acqua Sale e Limone und telefoniere mit dem Liebsten.

Später wechsle ich nach drinnen, esse Käsebrot und Erdbeeren und schlage etwas Zeit tot, bis um 21 Uhr das erste Halbfinale des ESC beginnt. Das Finale am Sonnabend werde ich verpassen, weil wir da auf einem 40. Geburtstag sind (der Mann der besten Freundin, der junge Hüpfer!), aber wenn ich beide Halbfinale gucke, habe ich ja trotzdem alle Acts gesehen. Donnerstag steht noch nichts an, das sollte klappen.

Erstes Foto mit dem neuen Telefon – der Mond kurz vor Mitternacht