Vier Wesen im Bett machen eine wärmere Nacht, aber halt auch vier bewegliche Elemente, die zusammen mit dem frühen Sonnenaufgang für viel Bewegung sorgen. Muss endlich mal an die Verdunklung der Balkontür denken. Jedenfalls, Nacht mehr als früh vorbei, aber dann gibt es halt noch früher Kaffee im Bett und mehr Zeit zusammen, bevor der Liebste los muss. Mit Bloggen und Französisch und Italienisch machen bin ich dann auch früh fertig und dann geht’s mit Frühstück auf den Balkon.

Das Konklave verspricht heut weniger spannend zu werden als die Kanzlerwahl, erstens beginnt es erst am Nachmittag und zweitens wird da traditionell beim ersten Wahlgang nichts entschieden – auch wenn mein Internet das sehr witzig finden würde. Und wir wissen ja, in der postmodernen Welt ist die einzig relevante Einteilung „witzig“ oder „unwitzig“. Nach dieser Maxime war die Kanzlerwahl eindeutig witzig.
Vom Balkon geht es dann an den Schreibtisch für diversen Kleinkram. Telefonate, E-Mails, sogar ein Brief – ganz echt mit Papier, Unterschrift, Briefmarke und Umschlag. Dafür muss ich erstmal zum Drogeriemarkt, um den Brief auszudrucken, und dann zur Post, um eine Briefmarke zu kaufen. Auf Vorrat kaufen lohnt nicht, weil ich etwa ein Mal im Jahr eine brauche und bis dahin sind die Preise wieder gestiegen.

Das Gute ist, dass direkt vor dem Postamt ein Erdbeerhäuschen steht und die haben jetzt ja offen. Traditionell gibt’s die ersten Erdbeeren noch zu Mondpreisen und Flair ist wirklich nicht meine Lieblingssorte, aber man nimmt, was man kriegen kann!

Wieder zurück gibt es ein Webinar und den Rest Suppe von gestern. Dann kommt das neulich bestellte Paket mit Klamotten an und ich verbringe einige Zeit mit dem Anprobieren. Von den zehn bestellten Teilen passen und gefallen sechs. Ein Kleid sieht an mir sackartig aus und darf zurück. Und die drei Hosen, die sind zwar an sich schön, aber zwei davon sind zu kurz (Hochwasserhosen an großer Frau sieht aus wie gewollt und nicht gekonnt) und die, deren Beine lang genug sind (32 Zoll, bitte!) gab es nur noch mit einer Bundweite, die ich von vorn herein hätte ignorieren sollen, sowas hat mir zuletzt vor knapp 20 Jahren gepasst. Es setzt sich also der Trend zu Röcken und Kleidern fort – ist eh bequemer. Hätte man mir vor 30 Jahren mal erzählen sollen, dass ich als Erwachsene ständig Mädchensachen anziehen würde. (Furchtbare Pick-Me-Energie bei meinem jüngeren Ich.) Immerhin schicke ich so die teuersten Sachen zurück und habe quasi 360 € gespart. Die Farben der (meiner) Saison sind unter anderem Titan, Shadow, Dusty Indigo und Thymian. Und: Das Shadow-farbene Kleid hat Taschen!
Ich bringe das Paket mit den zurückgehenden Sachen direkt wieder weg (der „Späti“ gegenüber nimmt die jetzt auch an*), jage die neuen Klamotten durch die Waschmaschine und leite dann den Feierabend ein. Es gibt den Rest der verfügbaren Folgen Pørni (nächste und letzte Staffel in einer Woche) und die Hälfte von The Four Seasons. Dazwischen ist dann Zeit für den Höhepunkt des Jahres: Die ersten Erdbeeren, diesmal mit der neu entdeckten Mascarpone-Sprühsahne. Sooo gut, und ab jetzt werden die Erdbeeren nur besser! Preismäßig allerdings krass, dass die eine Portion gleich 3,30 € gekostet hat. Fast gut, dass ich wegen Histaminintoleranz nicht mehr so viele Erdbeeren essen kann wie noch vor ein paar Jahren, sonst wäre das jetzt eine tägliche Ausgabe.

*Späti, weil er täglich 20 Uhr zu macht, aber ansonsten alle Kriterien erfüllt.
I love how you capture the rhythm of an ordinary day and make it feel rich with detail and warmth. From strawberries and espresso tonic to real letters and new clothes (with pockets!), it’s the little things that truly make life sweet. Thanks for sharing your everyday magic.