22.04.2024 – Langer Montag

Frühes Aufwachen noch vor dem Weckerklingeln am ersten von vielen Bürotagen diese Woche. Da sich der Beginn des anstehenden Meetings nach hinten verschiebt, habe ich noch Zeit für ausführliches Frühstück zuhause und dann eine gemütliche Fahrt mit Tram und U-Bahn, als der ärgste Berufverkehr bereits vorbei ist. Halb 10 bin ich im Büro und finde den Konferenzraum, den wir für eine ganztägige Schulung gebucht haben. Zwei Leute sind remote zugeschaltet – einer aus Chemnitz, eine kränklich aus dem Homeoffice, zehn Menschen sind live vor Ort. Das hatten wir in dieser Gruppenstärke auch schon lange nicht mehr. Schöne, anspruchsvolle Schulung!

In der Mittagspause gehen wir durch Graupelschauer zum Vietnamesen um die Ecke, wo ich, da für heute Abend noch ein Restaurantbesuch geplant ist, „nur“ Sushi bestelle – sehr leckeres allerdings – und sich die Tischgespräche viel um aktuelle Politik drehen.

Am Ende flitze ich etwas früher ins Büro zurück als die Anderen, weil mich ein Hilferuf erreicht – Besuch aus Paris steht am Empfang und will eingelassen werden. Ich bringe den Besuch nach oben, gebe eine kurze Einführung zum Büro und helfe mit dem WLAN-Passwort. Dann geht es zurück in den Konferenzraum für die zweite Hälfte Schulung. Kurz nach 17 Uhr beenden wir diese und ich kehre mit einigen Teilnehmenden ins normale Büro zurück. Die Restaurantreservierung haben wir von 18 auf 19 Uhr verschoben, damit alle noch genug Zeit haben. Ich nutze diese für die dringende Korrektur einer Übersetzung.

Zwischendurch ruft der Dozent an, der fragt, ob er seinen Laptop im Konferenzraum vergessen hat. Ich sprinte durch Hagelschauer zurück in den Raum (über den Hof ist schneller als durchs Gebäude), aber der Rucksack ist nicht da. Durch das Live-Tracking des MacBooks, das sich im Rucksack befindet, klärt sich die Sachlage relativ schnell – er steht in der U-Bahn, mit der Dozent ins Hotel gefahren ist und fährt munter die U2 rauf und runter. Oben im Büro hat sich inzwischen ein anderes Meeting aufgelöst – mit Besuch aus Dortmund, London, Prag und eben Paris. Ein Kollege hängt sich in die Warteschleife der BVG-Hotline, zwei andere verbringen die nächste Zeit damit, gemeinsam mit dem Dozenten durch verschiedene U2-Bahnen zu laufen und nach dem Rucksack zu suchen. Die U-Bahn fährt alle vier Minuten, das Live-Tracking aktualisiert sich seltener, es ist also nicht ganz trivial, die richtige Bahn zu finden.

Die im Büro verbliebenen entscheiden dann, die Restaurantreservierung aufzugeben, stattdessen wird Pizza bestellt und Musik angemacht. Ein glücklicher Dozent mit Rucksack kommt noch vor der Pizza an. Am Ende haben sie einen U-Bahnführer gefragt, der über Funk gehört hat, dass der Rucksack Nollendorfplatz abgegeben wurde – dort konnten sie ihn dann abholen. Den Rest des Abends verbringen wir heiter, mit Pizza und dem einen oder anderen Getränk im Büro. Als ich mit der Kollegin, die auch im Pberg wohnt, kurz nach 22 Uhr aufbreche, bin ich noch lange nicht die letzte.

Jetzt fährt die U-Bahn wegen Bauarbeiten und nächtlichem Pendelverkehr viel seltener. Wir wollen keine Viertelstunde warten, also laufen wir bis zum Alex und nehmen von dort die Tram. Kurz nach 23 Uhr liege ich mit beiden Katzen im Bett und versuche schnell einzuschlafen, denn morgen wird wieder ein langer (und früherer als heute) Bürotag.