Gestern waren es noch 26 Grad, heute dann nur noch 14, es geht also mit Jeans und Hoodie und Tee an den Schreibtisch, der Balkonarbeitsplatz kann mich heute definitiv nicht locken. Auf Mastodon ging es zuletzt viel um das verfrühte Erblühen der Vegetation, jetzt scheint es eine kurze Rückbesinnung auf den Kalender zu geben – was natürlich nicht bedeutet, dass die Blüten sich wieder einschrumpeln.
Auch die Arbeit hält sich nicht an den Kalender. Eigentlich ist heute meetingfreier Mittwoch, trotzdem habe ich insgesamt sechs davon. Eins mit Paris, Mailand, Madrid (ja wirklich!) und Ostfriesland, eins mit Ostfriesland, Nürnberg, Lichtenberg und Charlottenburg, zwei globale nur zum Zuhören, eins ganz kurzes mit Mailand und dann nochmal eins mittelkurzes mit Paris kurz vor Feierabend. Dazwischen bleibt dann gar nicht so viel Zeit für die eigentliche Arbeit, ich schaffe nur ein paar Kleinigkeiten hier und da und erledige Dinge von meiner To-Do-Liste, die eben keine größeren Denkanstrengungen benötigen. Es ist ein Tag der kleinen Gesten – Überraschungen vorbereiten, Eid-al-fitr-Wünsche versenden, sich nach Befinden erkundigen…
Die Mittagspause muss durch die Lage der Meetings auch kurz ausfallen, ich bringe nur schnell etwas Müll herunter und mache mir Käsestullen und Apfel. Nach Feierabend geht es dann aber nochmal so richtig in die Vollen.
Erst absolviere ich endlich die dritte Session im Sportprogramm für Vielsitzende. Erst war ich kränklich gewesen, dann haute es terminlich nicht hin und in Spanien hatte ich schlicht nicht die richtigen Gegebenheiten – in Valencia wollte ich, aber auf Fliesenboden turnt es sich schlecht. Heute aber dann endlich, mit meiner Yogamatte als Unterlage. Und dann zähle ich nochmal nach: Ich habe noch drei Wochen Slacken gut, bis zu meinem Geburtstag muss ich die zehn Einheiten absolviert haben, damit ich mein Geld zurückbekomme, das sollte schaffbar sein.

Nach dem Sport geht es raus in die Stadtnatur – das Schrittziel ist heute noch weit entfernt. Ich laufe eine Stunde draußen herum – durch die Hinterhofgärten, die schon verblühte Magnolienstraße, am Kiezteich entlang, unter Kirschblüten hindurch, durch den Park, weiter unter Bäumen, über den Spielplatz und wieder zurück. Ganz am Ende wähle ich mich nebenbei schon in das Webinar vom Adulting-Projekt ein, das um 20 Uhr startet, als ich gerade wieder die Treppen hochlaufe. Ich höre zu und absolviere meinen Redeanteil dann, während ich mir Abendbrot mache – die erste Pasta seit 26 Tagen laut den Fotos in meinem Handy. Was zwei Wochen Spanien so mit einem machen. Schlimm.

Die Pasta gibt es sommerlich, als lauwarmen Nudelsalat mit Avocado, getrockneten Tomaten, eingelegten Zucchini und Parmesan, dazu eine Feierabendlimo.
Wegen technischer Schwierigkeiten endet das Webinar heute früher, so dass ich nochmal ausführlich mit dem Liebsten telefonieren und dann die Daily Show von Montag nachgucken kann, bevor es Zeit wird, ins Bett zu gehen und nochmal so 20 Seiten zu lesen. Gegen 23 Uhr mache ich das Licht aus.