Die Nacht war gut, die Katzen kuschelig, der Morgen ist entspannt. Nicht viel zu essen im Haus (also frühstücksgeeignet – das Carepaket, dass der Mitbewohner von seiner mamma zu Ostern bekommen hat, mit Würsten und Käse und allem möglichen sonst wird noch eine Weile reichen), also gibt es einen kleinen Rest Osterbrot und eine kleine Schüssel Müsli ohne Obst, dazu Mate und Früchtetee. Der Arbeitstag lässt sich gemütlich an, drei Meetings werden abgesagt oder verschoben, die verbliebenen drei finden erst am Nachmittag statt. Ich puzzle also am Morgen so vor mich hin, endlich wieder Arbeit mit Katze auf dem Schoß.
Mittags drehe ich dann eine Einkaufsrunde zu Drogerie- und Supermarkt und werde vom eingetroffenen Frühling bei Sommertemperaturen fast erschlagen.



Als ich wieder zuhause bin, gibt es den Mangosalat, den ich gestern eigentlich als Vorspeise bestellt hatte, zum Mittag und danach das erste Meeting des Tages – mit Ostfriesland, dem Berliner Büro, Pankow, Barcelona und London. Danach wieder Stillarbeit bis zum Meeting mit London. Zwischendurch telefoniere ich erst mit dem Liebsten, im Zug zu einer Dienstreise, und dann mit dem Teilzeitkind, das deswegen den Nachmittag über alleine zuhause ist, weil die Lehrer*innen heute Weiterbildung haben und sein Bonuspapa es erst am Nachmittag abholen kann, wenn er die kleinen Geschwister aus dem Kindergarten holt. (Mama ist auch auf Dienstreise.) Das Kindelein ist ganz zufrieden mit der Situation, es guckt fern und putzt nebenbei die Küche. Evtl. sollte man es öfter mal alleine lassen?
Dann ist es Zeit für das dritte Meeting, mit Chicago und Maine – hier sprechen wir neben den eigentlichen Themen auch über die Sonnenfinsternis, die beide Kolleginnen im Laufe des Tages erreichen würde, und wie sie sich noch eine passende Brille basteln könnten. Ich erzähle von meinem Total-Eclipse-Erlebnis 1999 in England und der partiellen vor einigen Jahren in Berlin.
Kurz vor 18 Uhr bin ich für heute fertig und gehe wieder raus, diesmal eine Runde über Baumarkt, Blumenladen und einen weiteren Supermarkt, mit dem Ziel der Balkonbegrünung. Scheinbar hat Berlin am Wochenende ordentlich zugeschlagen, die Ausbeute ist gering. Ich kaufe zwei schmückende Pflanzen mit gelben und orangenen Blüten, außerdem Katzengras, Schnittlauch, Petersilie und Basilikum.

Wieder zuhause topfe ich den Basilikum um – aus eins nach vier, in der Hoffnung, dass er so länger hält und wächst und gedeiht, entsorge alte und vertrocknete Pflanzen, verteile die restlichen Töpfe auf die Balkonkästen und gieße. Ein Anfang ist gemacht, aber Fotos gibt es erst, wenn ich ausreichend Pflanzen habe und mit dem Gesamtbild zufrieden bin. Ich durchsiebe noch die beiden Katzenklos (das auf dem Balkon wird ja jetzt auch wieder häufiger frequentiert, bringe Müll weg und hole frisches Streu aus dem Keller, dann habe ich Feierabend.
Ich verarbeite den ersten Rhabarber mit Ahornsirup, Erdbeersirup, Wasser und Vanillepuddingpulver zu Kompott. Dann mache ich mir einen deutsch-italienischen Abendbrotteller: Roggenvollkornbrot mit Butter und Kresse, Radieschen und dann kampanische Salami, Parmesan und eingelegte Zucchini. Gegessen wird erstmals auf dem Balkon, wo es auch nach 20 Uhr noch warm genug dafür ist.


Das Kompott gibt es dann aber schon drinnen auf der Couch (bei offener Balkontür), dazu Podcast und Spielen. Gegen 22 Uhr mache ich mich bettfertig und schlafe dann auch schnell ein, ohne Lesen heute.