06.04.2024 – Tschüß València, zurück nach Madrid

Mit einer winzigen Wachpause gut durchgeschlafen und noch eine ganze Weile gemütlich liegengeblieben, nachdem ich mir Wasser mit Zitrone gemacht habe. Irgendwann nach dem Telefonat mit dem Liebsten stehe ich dann auf, denn es gibt ja noch einiges zu tun heute. Ich dusche und ziehe mich an, dann heißt es Kofferpacken. Bzw. erstmal Koffer, Rucksack und Handtasche. Da ich bei den heutigen Temperaturen lauschige 23 Grad sowohl hier als auch in Madrid ungern den Wintermantel mit mir herumschleppen möchte, muss der in den Koffer und nimmt dort eine Menge Platz weg, so dass dann nicht alles andere in den Rucksack passt. Außerdem will ich ja nochmal raus und da nur die Tasche mitnehmen.

Dann heißt es, die Wohnung in übergabefertigen Zustand zu bringen – aufräumen und den Abwasch der letzten Tage erledigen – ich habe es ein wenig schleifen lassen, weil auch pro Tag nicht so viel angefallen ist, jetzt also eine große Ladung. Außerdem schneide ich noch den letzten Apfel klein und packe ihn mir mit dem Rest Chips von gestern Abend als Reiseproviant ein – alle Reste ratzekahl verputzt! Yay!

Als alles fertig ist, gehe ich ins Draußen – zunächst zum Café um die Ecke, das mir die Gastgeberin als ihr Stammcafé empfohlen hat. Ich sitze an einem Tisch draußen und frühstücke Waffeln mit weißer Schokoladensauce, Rosenmarmelade und Pistazien, dazu heiße Schokolade und frisch gepressten O-Saft. Leider ist die heiße Schokolade nicht die richtige, die man zu Churros kriegt, sondern eher Kakao – hätte ich also auch Kaffee nehmen können.

Dann tragen mich meine Füße nochmal zum Meer. Es ist diesig heute (Sahara-Staub vielleicht?) aber trotzdem ordentlich warm und die Sonne hat trotzdem richtig Kraft. Ich setze mich nah ans Wasser, starre in die Wellen, beobachte mutige Schwimmer*innen und plantschende Kinder, atme tief die Seeluft ein und schnappe mir dann irgendwann mein Buch.

Nach ungefähr anderthalb Stunden vor dieser Kulisse verabschiede ich mich schweren Herzens und kehre ein letztes Mal zurück zur Ferienwohnung, um mein Gepäck zu holen. Damit geht es dann Richtung Tram-Haltestelle am Hafen. Unterwegs ruft es von der anderen Straßenseite – ein Kollege hat mich entdeckt und wünscht mir eine gute Heimreise. Hach. Mit der Tram geht es direkt bis in den U-Bahnhof, das hat den Vorteil, dass ich mein Gepäck weder die Treppe runtertragen muss, noch im Fahrstuhl steckenbleiben kann. Die U-Bahn fährt dann vom gleichen Bahnsteig, andere Seite, und bringt mich wieder zum Bahnhof. Dort duften die Orangenblüten wieder genauso intensiv wie am Ankunftstag und machen den Abschied perfekt.

Am Bahnhof habe ich noch ein paar Minuten Zeit und ein schlauer Mensch hat genau hier einen Bonbonladen mit Selbstmischmöglichkeit hingebaut. Folglich reise ich also mit gemischten Gummibonbons weiter (und einem Stück kandierter Pomeloschale – sehr lecker!)

Man muss dann warten, bis der Zug aufgerufen ist, dann darf man sein Gepäck durchleuchten lassen, das Ticket wird kontrolliert und man kommt auf den Bahnsteig. Der Zug hat heute 10 Minuten Verspätung, weil unterwegs irgendwo langsamer gefahren werden muss, ansonsten klappt alles so reibungslos wie auf der Hinfahrt. Ich habe wieder einen Fensterplatz mit Tisch und verbringe die Fahrt Apfel- und Chips-naschend und mein Buch auslesend. Kann man gut lesen und wahrscheinlich werde ich mir auch noch die Verfilmung (als Serie) anschauen. Schön auch, dass am Ende des Buches das Black-Cake-Rezept verraten wird.

Nach zwei Stunden kommen wir in Madrid an, an einem anderen Ende des Bahnhofs als ich abgefahren bin, bzw. als ich vor zwei Wochen vom Flughafen aus angekommen bin. Ich muss also ganz schön weit laufen, bis ich wieder auf mir bekannten Wegen bin, dann allerdings geht es ohne Probleme und Google Maps wieder zurück zur Wohnung meiner lieben Kollegin. Ohne Probleme stimmt nicht ganz, denn es geht natürlich wieder steil bergauf und ich bin ganz außer Puste, als ich ankomme. Mich erwarten ein lieber Brief und mein geliebtes Sofa. Die Kollegin war zwar Sonntag aus Frankreich zurückgekommen, ist dann aber Donnerstag wieder nach Irland abgereist und kommt dann erst nach einem Umweg über die Slowakei nach Madrid zurück, wenn ich schon längst wieder in Berlin bin.

Ich ruhe mich aus, trinke Wasser und recherchiere Dinge im Internet. Dann entscheide ich mich für ein Lokal fürs Abendessen und dafür, für spanische Verhältnisse früh hinzugehen (so dass ich auch an einem Samstagabend noch einen Tisch kriege und mich nicht mit anderen an der Bar drängen muss). Kurz vor 20 Uhr bestelle ich mir einen alkoholfreien Cocktail (Ananas, Maracuja, Vanille, Minze, Limette) und eine Paella mit Meeresfrüchten. Acht Tage lang habe ich in Valencia eine Gelegenheit gesucht, alleine Paella zu essen, in Madrid ist das kein Problem. Ist zwar nicht das valenzianische Original, aber ich mag Meeresfrüchte auch eh lieber als Kaninchen und außerdem gibt es in Madrid aufgrund des Hauptstadtstatus‘ angeblich sowieso die besten Fische und Meeresfrüchte des Landes. Schmeckt jedenfalls.

Kurz nach 9 liege ich wieder auf der Couch und gucke dann erst die beiden neuen Folgen LOL und dann noch ein bisschen auf YouTube herum, bis ich gegen Mitternacht ins Bett falle und schnell einschlafe. Letzte Nacht in Spanien, schnüff.