04.04.2024 – Viel mit Menschen in Valencia

Nachts wieder einmal aufgewacht, aber nach kürzester Zeit (1-2 Buchseiten) wieder eingeschlafen und dann erst vom Wecker geweckt worden, den ich auf die für mich normale Zeit gestellt hatte. Dementsprechend werde ich ein wenig hektisch als ich erst gegen halb 9 mit dem Bloggen und Telefonieren fertig bin und mich dann sehr rasch fertig mache. Ein schnelles Müsli noch und dann bin ich wieder auf dem Weg, die laute Straße entlang Richtung Büro. Ich gehe wirklich aus der Tür heraus nach rechts, zwei Straßen weiter nochmal nach rechts, ein paar Straßen später biege ich nach links ab und dann geht es etwa 20 Minuten stur geradeaus. Wobei die Straße selbst einen Bogen macht und ab nach dem Bogen sehe ich den riesigen Büroturm immer näher kommen. Insgesamt brauche ich etwa 25 Minuten, je besser ich die Strecke kenne, desto schneller werde ich – schon 4 Minuten schneller als die von Google Maps geschätzte Zeit.

Im Büro ist es heute noch voller als Dienstag, weil noch mehr Teams einen verpflichtenden Bürotag haben – ich sehe nochmal viele neue Gesichter, auch von Menschen, mit denen ich seit Jahren zusammenarbeite. Der liebe Kollege, von dem ich so viele Empfehlungen bekam, ist leider immer noch angeschlagen und bleibt zuhause. Ich suche mir ein Plätzchen in einer ruhigeren Ecke, am Fenster und Blickrichtung Park, hole mir eine deutsche Tastatur (es gibt Kisten mit verschiedenen Ausführungen, aus denen man sich bedienen kann), hole mir einen Kaffee in der Küche und starte meinen Arbeitstag kurz vor halb 10.

Der ist heute vollgepackt mit Meetings. Das mit meiner Chefin fällt aus, da sie heute frei hat. Bleiben noch sieben geplante, von denen zwei im Laufe des Tages noch von der jeweils anderen Partei verschoben werden. Also fünf:

  • Mit Berlin
  • Mit Paris
  • Mit London
  • Und zwei globale, in denen ich vor allem zuhören muss

Drumherum steige ich in die Projektplanung für eine Sache in zwei Wochen ein, spreche mich mit Menschen per Chat ab und tausche mich mit Menschen vor Ort aus. Mittags hole ich mir eine Etage drunter ein sehr leckeres Cubano-Sandwich und esse dann mit vier deutschsprachigen Kolleg*innen und einer Kollegin aus den Niederlanden, das Tischgespräch findet auf Englisch statt und die anderen haben sich alle etwas von Zuhause mitgebracht.

Eines meiner Meetings fand vor dem Essen statt, die anderen vier kommen back to back direkt danach, von 15:00 bis 17:45, mit dem einen verschobenen wäre es bis 18:15 gegangen. Danach geht es mit einer großen Gruppe Kolleg*innen – aus Deutschland, Indien, Spanien, USA, den Niederlanden, Mexiko und der Ukraine – in eine Bar um die Ecke. Wir müssen eine ganze Menge Tische und Stühle zusammenschieben, kommen aber nochmal in den vollen Genuss des 26-Grad-Tages, zumindest bis die Sonne um den Büroturm herum ist und es dann kühler wird.

Am Anfang bin ich mit einem Auge noch am Diensthandy, im Teamchat, aber so ab 18:30 kann ich mich auf die Gespräche um mich herum konzentrieren. Über das Leben als Expat in Valencia, Spanien zu Lockdown-Zeiten, Sportroutinen, das Leben mit dem Krieg in der Ukraine, das Leben für LGBTQIA+ in den Emiraten, das Leben als Frau in Indien, indische Musik vs westliche Musik, das Leben in unserer Firma früher und heute, die besten und schlechtesten Paella-Restaurants der Stadt… Leider zerstreut sich die Gruppe nach zweieinhalb Stunden, so dass ich auch heute nicht zum Paella essen komme.

Stattdessen laufe ich zurück in meine Wohnung, komme dort kurz nach 9 an und mache mir Reste zum Abendbrot – Tortilla, Salat und jamón werden aufgebraucht, die Milch war schon heute Morgen alle. So langsam muss ich an den Abschied von Valencia und kurz danach auch von Spanien denken. Morgen ist der letzte Arbeitstag hier, übermorgen geht es nach Madrid, Sonntag nach Hause. Wie immer bei Reisen fühlt es sich am Anfang ewig an und dann rennen plötzlich die Tage. Kurz nach 10 liege ich mit Buch im Bett.