Das Fitbit sagt, ich habe mehr als 9 Stunden geschlafen, ich würde sogar neuneinhalb sagen, wenn ich nachrechne. Erwacht ist in meinem Bett quasi ein völlig neuer Mensch – und eine völlig neue Katze, denn während Nimbin gleich mit mir kuschelt, schläft Noosa einfach noch ne Stunde oder so weiter. So kann das gerne bleiben jetzt!
Der Morgen verhält sich ansonsten den Erwartungen entsprechend, aber ich habe Lust auf schwarzen Tee mit Mango zum Frühstück und außerdem muss die erste Grapefruit aus der CrowdFarming-Kiste dran glauben und ins Müsli, beides sehr gute Erfahrungen. Leider ist die Milch alle und es muss Apfelsaft ins Müsli, aber man kann ja nicht alles haben.
Der Arbeitstag ist so ruhig, wie er nur sein kann. Der Geschäftsführer ist im Urlaub, weite Teile der Menschen, die sonst für Arbeit sorgen, sind in einem Offsite in Chicago, der Großteil meines Teams ist mit wichtigen und dringenden Dingen beschäftigt, bei denen ich nicht helfen kann und alle meine wichtigen Aufgaben warten gerade auf Zuarbeit von anderen. Ich genieße den Tag zum Durchatmen, wohl wissend, dass es morgen und dann nächste Woche schon wieder ganz anders aussehen wird.
Neben ein bisschen Kleinkram hier und da (Chats, Recherchen, Daten hin- und herschieben, Planung für Spanien), besteht mein Arbeitstag also vor allem aus drei Meetings:
- Um 11 mit Paris, viel Menschliches und ein wenig Organisatorisches
- Halb 12 mit Nordengland, viel Organisatorisches, viel Brainstorming, viel Menschliches
- Um 5 mit Chicago – der Abschied von einem Kollegen, ein bisschen Organisatorisches in der Übergabe, ansonsten viel Menschliches natürlich
In der Mittagspause gehe ich ins Draußen und erledige Dinge. Ich brauche neue Zahnbürstenköpfe, die Bürste schimpft schon ein paar Tage mit mir, aber ich komme ja zu nichts. Außerdem kaufe ich Milch und anderes fürs leibliche Wohl und dann gehe ich noch ins Schuhgeschäft und gucke nach Sneakern für den aufkommenden Frühling und die hoffentlich vielen Schritte, die ich zu gehen plane. Als ich gerade verzweifelt gehen möchte, lächelt mich doch noch ein Paar an, dass leicht, unaufdringlich, nicht zu teuer und in meiner Größe ist. Zuhause beim Imprägnieren erst stelle ich fest, dass es Barfußschuhe sein sollen. Ich bin gespannt.
Kurz nach 18 Uhr ist dann Feierabend und obwohl ich mich eigentlich schon wieder hinlegen könnte, erledige ich vorher noch dringendes Zeug. Das Katzenklo wird einmal grundgereinigt, das alte Streu plus Kompost wird zum Müllplatz gebracht, ich hole im Haustierbedarf einen neuen Aktivkohlefilter gegen den Duft des Klos, fülle den Katzenbrunnen auf und hole frisches Streu aus dem Keller. Mit all dem bin ich ungefähr eine Stunde beschäftigt. Dann mache ich mir einfach die Pizza warm, die ich für solche Situationen seit Wochen im Tiefkühlfach habe (Spinat-Feta-Mozzarella, aus Italien und in Bio-Qualität) und haue mich aufs Sofa.

Ich verbringe den Abend mit mehreren Folgen von „Kurt Krömer – Feelings“ (Teddy Teclebhran, Stefan Kretzschmar, Mai Thi Nguyen-Kim) und verschwinde dann kurz nach 11 im Bett, für eine weitere Nacht mit ununterbrochenem, gutem und langen Schlaf.