Die letzten Tage waren so anstrengend, dass für heute hauptsächlich Chillen auf dem Programm steht. Bis auf eine katzige Unterbrechung schlafe ich durch und wache auch nicht allzu früh auf – möglicherweise ist der Nichtschlafrhythmus endlich durchbrochen. Gegen halb 11 telefoniere ich mit dem Liebsten und verabrede mich für später, ansonsten bleibe ich bis etwa 12 Uhr gemütlich im Bett mit den verschiedensten Beschäftigungen. Dann heißt es Aufstehen, Anziehen, Katzen füttern, Rucksack auspacken, Wäsche abnehmen und Waschmaschine anstellen und noch den Koffer vom Schrank holen.
Mit dem und einer Tüte Papiermüll gehe ich dann ins Draußen. Vom Müllplatz geht es zum S-Bahnhof, wo ich den Liebsten treffe und ihm den Koffer überreiche. Dann gehen wir gemeinsam frühstücken Mittag essen. Wir probieren ein italienisches Restaurant aus, das hier in der Nähe ist und eine solide Karte vorweist. Es ist für Sonntag mittags erstaunlich leer, andererseits sind die meisten Lokale in der Gegend um die Zeit ja auch noch mit Frühstück beschäftigt. Zwei asiatische Gästinnen am Nebentisch (Ich kann die Sprache nicht zuordnen.) essen Seafood und trinken dazu Cappuccino. Ich bemerke das und sage absolut gar nichts dazu (also zum Liebsten). Das mit dem „kein Cappuccino nach 11“ kommt ja auch mehr aus einem italienischen Aberglauben, dass das schlecht für die Verdauung wäre.
Wir jedenfalls trinken alkoholfreien Aperitif und essen eine Affetati-Platte und danach Pasta mit Weißwein.


Ich finde ein Haar in den Nudeln und eine noch verschlossene, aber nicht raussortierte Muschel, aber das tut dem Geschmack keinen Abbruch und ich bin sehr zufrieden mit dem allem. Wir sparen uns dann Dessert, Espresso oder Digestif, denn der Liebste hat noch einiges vor. Ich bringe ihn dafür zur U-Bahn und spaziere dann mit Podcast auf den Ohren nach Hause. Dort gibt es dann noch Nachtisch, der mich geradewegs in die Siesta geleitet – mit Tiefschlaf.

Kurz nach 17 Uhr bin ich wieder wach. Ich schaue den Film, von dem im Alles-gesagt-Podcast mit Dany Cohn-Bendit so viel geredet wird – sehr interessant und nachdenklich machend. Dann ruft der Liebste nochmal an und vermeldet erfolgreiches Packen und Einchecken. Morgen früh kommt sein Taxi schon kurz nach halb 5, da werde ich hoffentlich noch tief und fest schlafen.
Ich füttere die Katzen ein zweites Mal und durchsiebe ihr Klo, dann suche ich mir als Abendunterhaltung „Das Lehrerzimmer“ heraus, der heute Nacht einen Oscar gewinnen könnte. Beeindruckender Film, auch und gerade, nachdem ich gestern mit der Freundin, die Lehrerin ist, so viel über Schulalltag gesprochen habe. Der Film stresst mich auf eine gute Weise und ich bin froh, nie ernsthaft versucht gewesen zu sein, diese Laufbahn einzuschlagen.
Nach dem Film ist nicht mehr viel mit mir los, ich mache mich bald bettfertig und schlafe kurz nach 23 Uhr ein – vorbei die Zeiten, in denen ich jetzt losgehe, um mit anderen die Oscars zu gucken oder mich irgendwie wachhalte, um es dann alleine zuhause zu tun. Früher habe ich gerne einen von 24 Urlaubstagen fürs Ausschlafen geopfert, jetzt ist es mir keinen von 30 mehr wert. So ändern sich die Dinge.